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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : James Bond - Stirb an einem anderen Tag



Simara
05.12.2002, 14:30
Hat denn hier noch keiner den James Bond-Film gesehen? Oder will sich keiner dazu äußern?
Tja, dann *opfere* ich mich mal ;)

Bonds Auftrag in Korea geht schief, er wird enttarnt und gefangengenommen. Nach einiger Zeit wird er zwar ausgetauscht, aber der MI6 hat keine Verwendung mehr für ihn. So macht er sich auf die Suche nach demjenigen, der ihn verraten hat.
Dabei trifft er auf die CIA-Agentin Jinx und bald stellt sich raus, dass die beiden das gleiche Ziel verfolgen.

Mehr zum Inhalt soll hier nicht verraten werden.

Der Film ist bis zur Stelle mit dem Eispalast eigentlich recht gut. Danach wird’s immer – selbst für einen Bond – utopischer. Weniger wäre mehr gewesen. Schade eigentlich.
Die Rolle der Jinx gefällt mir sehr gut. Sie ist kein hilfloses Bond-Girlchen, sondern eine ebenbürtige Kollegin. Allerdings war die russische Wissenschaftlerin aus Goldeneye auch nicht unbedingt hilflos.
Sogar Madonnas Kurzauftritt war gut, ich hätte sogar mehr erwartet.
Der Schluss ist den Machern wohl irgendwie außer Kontrolle geraten. Sonnenstrahl hin oder her, aber die Explosionen waren doch etwas zu groß. Hey, da war ja Tipple X realistischer ;)
Und dann die Sache mit dem Flugzeug, das durch den Strahl flog.... also nee!
Die Surfszenen am Anfang wurden ja schon vor nem halben Jahr in den Himmel gelobt. Sie waren ja auch beeindruckend, aber als *Landung* finde ich sie ..... naja lächerlich.
Es kamen einige Anspielungen an die alten Bond-Filme vor und das war ja ganz witzig.

Naja, mehr als 6 von 10 Punkten kann ich ihm leider nicht geben. Zu groß ist der Anteil der Sachen, die mich mehr geärgert als amüsiert haben. Bond hin, Bond her.
<_<

katsis
06.12.2002, 00:08
Ich habe den Film vor ein paar Tagen gesehen und fand ihn eigentlich recht gut. Ich muß auch zugeben, daß ich diesen Eispalast als Bauwerk richtig beeindruckend fand (habe ich mich jetzt als Architekt geoutet?)
Die Handlung dann mit dem Surfen auf dieser Eisberg-Abbruch-Welle fand ich auch seeeehr unrealistisch. Es erinnerte mich ziemlich an "Flucht aus L.A." mit Kurt Russel, also eher etwas skurril anmutend. Aber
ich bin ja immer mit dem festen Vorsatz im Kino, mich zu amüsieren und Spaß zu haben, also sehe ich über ärgerliche Details meist großzügig hinweg, wenn sie nicht den ganzen Film reinreiten. Und das haben sie hier noch nicht getan, finde ich...
Aber trotzdem: Mit so einigen Klischees wird da ziemlich hart umgesprungen. Schon, daß er geschnappt wird, und das gleich am Anfang. Aber gut, das mag noch angehen, aber daß er dann nach so ewig langer Zeit erst ausgetauscht wird, und nicht aus eigener Kraft entkommt, das ist hart für so einen Macho-Typ und eiskalten Super-Spion. Und wie rigoros M immer mit ihm umspringt...

Nager
10.12.2002, 04:35
Leider habe ich die vorgängerfilme zu "die another day" nicht mehr gut genug in erinnerung, aber zumindest goldeneye hatte mir damals sehr gut gefallen.

Der neue Bond aber hat mich maßlos enttäuscht.

Der anfang war noch ganz in ordnung. Es hat mich zuerst nicht weiter gestört, dass Bond nach über einjährigem kerkeraufenthalt inklusive folter und allem was dazugehört keinerlei geistigen wie körperlichen schaden davongetragen hat.
Denn logik spielt bei bond bekanntlich nie eine grosse rolle - solange sich der film nicht zu ernst nimmt. Und hier liegt meiner meinung nach das grosse manko. Bond unter folter, dreckig, unrasiert und mit ständigen flashbacks, Bond aus dem MI6 geworfen, Bond auf Rachetrip, diese düsteren seiten passen einfach nicht, sind in sich nicht stimmig und zu allem überfluss auch noch inkonsequent umgesetzt. Der vergnügliche oberflächliche mix aus flotten sprüchen, schnellen autos, schönen frauen, viel action, einem starken gegenspieler und einer stimmigen story krankt hier an vielen stellen und nimmt sich viel zu ernst, die "witzigen" stellen kommen zu aufgesetzt daher, die feine ironie wird durch vorschlaghammerartige sprüche ersetzt, direkt, aufdringlich und peinlich.

Die begegnung mit Halle Berry als "Jinx" war für mich auch schon der erste tiefpunkt. Die anzüglichen dialoge liessen jeglichen charm und witz vermissen.
Beim ersten zusammentreffen mit bösewicht Gustav Graves wurde es dann richtig übel. Kaum aufeinander getroffen, gingen die beiden auch schon, ihr alter und jegliche geistige reife vergessend mit scharfen schwertern aufeinander los. "You&#39;ve seen them both naked, you can tell them who&#39;s is bigger", fiel mir da nur ein. Die figur des Graves war so dramatisch schlecht in szene gesetzt, dass sie mir nachhaltig den film verdorben hat. Diesem charakter kann man den bösewicht einfach nicht abnehmen. Ich kann mich an keinen mieseren bond-gegner erinnern.

Dass der film nichts neues zu erzählen hat, weil Bond nur noch von sich selbst abkupfert (Diamanten, Bedrohung aus dem erdorbit, dunkelhäutige CIA-agentin) hat mich dann gar nicht weiter gestört.

Vielleicht ist meine kritik auch den zu hohen erwartungen entsprungen, die ich an einen film hatte, wegen dem ich schon 5:30 aus dem bett gekrochen und ins kino gegangen bin (kostenlose radiogesponserte vorführung mit frühstück).
Bei dem radiogeplärr und belanglosen gequatsche der 2 moderatoren ("seid ihr gut drauf? Yeah&#33;" - wie schaffen die das nur, um die zeit eine permamente gute-laune-stimmung zu fahren?) ist der bond-soundtrack von madonna, der mühelos das prädikat "schlechtester bond-titelsong aller zeiten" gewinnt, gar nicht weiter negativ aufgefallen. Bisher waren die bond-songs immer etwas besonderes, klassiker ihrer zeiten, von dem unpassenden madonna-pop-gedudel bleibt definitiv nichts hängen.

Mein fazit:

Pierce Brosnan macht zwar nachwievor einen super eindruck als James Bond, aber der alte flair liegt unter trümmern aus ausgeleierten charakterklischees und dümmlichen dialogen begraben. Was bleibt ist ein buntes, flaches actionspectacel im stile hollywoods, was als solches sicher sehenswert ist, dem namen "James Bond" aber nicht gerecht wird.

Roac
10.12.2002, 13:35
Also ich hatte null Erwartungen an den Film (bin halt mal mitgegangen ins Kino) und war deswegen auch nicht enttäuscht. Daß völlig unrealistische Stunts kommen würden, war doch klar. Ich meine, was erwartet man von einem James-Bond-Film? Die Story selbst, naja. Mir war unklar, woher unser guter 007 denn so urplötzlich wußte, daß Gustav sein alter Feind aus Korea ist. Das war so von einer Sekunde auf die andere.

Die Surfszene am Anfang fand ich richtig schön. Als das zwei und schließlich drei Surfer wurden, dachte ich schon, ich bin in Drei Engel für Charlie. ;)

Aber Pierce Brosnan finde ich nach wie vor genial als Bond. Und mit diesen langen Haaren und dem Bart sah er richtig gut aus&#33;