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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : B5 - Eure Meinung zur 2. Staffel



cornholio1980
22.09.2009, 00:37
Hallo liebe B5-Fans,

wie schon zur ersten Staffel so möchte ich auch zu "Schatten am Horizont" um ein kurzes Fazit ersuchen. War die Staffel besser/schlechter, als ihr sie in Erinnerung hattet? Was waren die Stärken und die Schwächen, die Highlighst und die Tiefpunkte? Und wie würdet ihr sie insgesamt bewerten?

Meine Meinung dazu: Der erste Teil der Staffel hat sich etwas gemächlicher bewegt als ich das in Erinnerung hatte. Der Kommandowechsel ist unnötig holprig und das Tempo wird in den ersten Episoden dadurch, dass man mit Sheridan erst mal eine neue - zentrale! - Figur vorstellen musste, wieder etwas gebremst. In den ersten 8 Folgen zeigen sich auch noch die eine oder andere Ähnlichkeit zur 1. Staffel, wie die mangelnde Dramatik etc.

"Schatten am Horizont" (also die Episode, nicht die Staffel :D) ist dann eines der absoluten Highlights, nicht nur der Staffel, sondern der gesamten Serie. Auch danach bewegt man sich zwar immer mal auch wieder etwas vom roten Faden weg, dennoch spielt der Narn-Centauri-Konflikt bzw. die Bedrohung durch die Schatten danach in fast jeder Episode zumindest eine kleine Rolle. Ab diesem Zeitpunkt beginnt sich dann auch die lange Aufbauarbeit so richtig auszuzahlen, da man die Figuren mittlerweile sehr gut kennt und so richtig mit ihnen mitfühlt. Ab der Mitte der 2. Staffel wirkte Babylon 5 auf mich zum ersten Mal so richtig wie ein Mosaik, in dem die einzelnen Teile ein großes, packendes Gesamtbild ergeben.

Ein weiteres Highlight ist für mich "Das Geheimnis von Z'ha'dum". SIe war halt für mein Fan-sein eine absolute Schlüsselepisode. Ebenfalls grandios war "Die Armee des Lichts", dass sich für mich irgendwie mehr wie ein Staffelfinale anfühlt als "Pakt mit dem Teufel". Dennoch war auch letztere Episode sehr gut und hat vor allem mit einigen Offenbarungen und Wendungen überzeugt - die Qualität von "Chrysalis" erreicht das Finale der 2. Staffel aber nicht.

Was waren die Tiefpunkte? "Rettet die Cortez!" war eine ziemlich schwache Episode, noch schlimmer fand ich persönlich aber "Das Verhör des Inquisitors". "Freiheit für den Mars" war auch nicht so berauschend. Grundsätzlich ist aber im Vergleich zur 1. Staffel eine Steigerung der Durchschnittsqualität der Folgen zu bemerken. Es gibt weniger Nieten, selbst die mittelmäßigen Episoden bewegen sich schon über dem durchschnitt, und auch einige absolute Highlights hat die Staffel zu bieten.

Was die Figuren betrifft, so stechen Londo und G'Kar definitiv wieder heraus. Sheridan erweist sich schnell nicht nur als würdiger, sondern notwendiger Ersatz, der viel Energie, Elan und frischen Wind in die Serie bringt. Zudem wird seine Entwicklung vom Sunnyboy zu etwas dunklerem hier in Grundzügen (insbesondere in "Das Geheimnis von Z'ha'dum") schon angedeutet. Auch Delenn bekommt durch ihre Entfremdung zu ihrem eigenen Volk mehr Profil; die sich anbahnende Beziehung zwischen den beiden entwickelt sich angenehm langsam. Ivanova schien mir in dieser Staffel etwas in den Hintergrund zu rücken, wohl auch da man Sheridan einiges an ScreenTime zuschanzen musste, aber auch sie hatte ihre Momente (insbesondere "Verräter ohne Schuld"), und bringt vor allem auch wieder viel Humor in die Serie. Dr. Franklin durfte vor allem in "Das Ende der Markab" glänzen, und Garibaldi gefiel vor allem zu Beginn der Staffel mit seinen Selbstzweifeln sowie mit Trenchcoat und Hut in "Der Arzt des Präsidenten").

Die Assistenten traten - mit einer Ausnahme - eher in den Hintergrund. Vir darf sich nun schon deutlich mutiger zeigen, und lehnt sich sogar das eine oder andere Mal gegen Londo auf. Auch sein Dialog mit Mr. Morden ist spitzenklasse. Dahingegen bekommt Lennier nicht viel mehr zu tun als Flarn zuzubereiten und einen seiner Glaubensbrüder der Lüge zu überführen. Und Na'Toth verschwindet überhaupt gleich ganz in der Versenkung.

Insgesamt gesehen hat die Serie mit der 2. Staffel - sowohl was die Story als auch die Gesamtqualität betrifft - einen deutlichen Schritt vorwärts gemacht. Ab folge 9 nahm die Staffel kontinuierlich an Fahrt auf, und auch wenn der Narn-Centauri-Konflikt nun vorläufig wieder vorbei zu sein scheint, tritt dafür zunehmend der Krieg gegen die Schatten in den Vordergrund. Doch trotz allem - die besten Zeiten von Babylon 5 stehen erst noch bevor ;).