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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ein Film von Affen für Affen!



DerBademeister
10.09.2001, 01:25
und man erhält?
Richtig!
Einen Haufen Scheisse!
Und die hat auch noch einen Namen. Nennt sich "Planet der Affen", durfte ich mir heute Abend mangels Alternativen (SDM und Shrek hatte ich ja schon gesehen) ansehen.

Man ist ja eigentlich von Tim Burton Qualität gewöhnt, immerhin ist er für die genialen ersten beiden Batman, den schrägen Nightmare Before Christmas *und den atmosphärischen Sleepy Hollow verantwortlich.

Doch nach dem Gesetz von Hollywood hat jeder Regisseur zumindest einmal EINEN Griff ins Klo. Warum der allerdings gerade heute Abend passieren musste, lässt sich nicht zweifelsfrei erklären.

Ansonsten ist an den am Film beteiligten Namen nicht viel erwähnenswertes dabei. Marky Mark liefert eine durchschnittliche Performance ab (hat der überhaupt mal in einem guten Film mitgespielt - Boogie Nights mal ausgenommen), die adrette Estella Warren wurde wohl vorallem wegen 2 guten Gründen gecasted, Tim Roth und Michael Duncan Clarke bleibt hinter dem Affenkostüm nicht gerade viel Zeit für bewegendes Mienenspiel - *und die gute H.B.Carter alias "Ari" (fehlt nur noch, dass sie mit nachnahmen "Sch" heißt, bei den Lauten, die die Affen machen, wäre das durchaus nicht unmöglich!) erinnert eher an Michael Jackson, als an einen Affen.

Wer eine düstere Gegenwartskritik wie beim Original erwartert, wird enttäuscht. Der Film ist meistens eher albern, und zum Teil sogar trashig.
Sind so Sachen wie der "Menschenschützer-verein", der dem bösen General im Nacken sitzt ja noch lustig, so sind ein dicker alter Affe und eine geschminkte Affenfrau beim Affensexvorspiel (?) eher peinlich.

Davon mal abgesehen habe ich selten so einen teilweise völlig sinnentleerten Film mehr gesehen. So leben die Affen zwar in einer vorindustriellen Gesellschaft, tragen aber herausnehmbaren Zahnersatz (!) und Touppets. Den Punkt "Lächerlichkeit" habe ich ja schon oben abgehakt, auch wenn es noch dicker kommt.

So wird der Film gegen Ende zur wahren Lachorgie. Wahlberg flieht mit ein paar Menschen aus der Affenstadt in die verbotene Zone, dort, wo kein Mensch hindarf. Der Legende nach soll dort die Affenrasse ihren Ursprung haben. Sein vom Absturz geretteter Peilsender führt ihn in diese Richtung. Statt der Rettung findet er das vor 5000 Jahren abgestürzte Mutterschiff (von dem er erst ein paar Tage vorher gestartet war, um seinen Affen (ja, genetisch aufgewertete Affen fliegen die Raumschiffe, wenn's für Menschen zu gefährlich wird) zu retten, der in der aufgetauchten Zeitanomalie verloren gegangen ist.
Dort vor der Schiffsruine scharen sich die Menschen, die vom ganzen Land zusammengekommen sind, um den Messias zu sehen, der sie aus der Sklaverei erreten wird.

Die Affen finden dass natürlich gar nicht so toll, und greifen mit ihrer Armee an. Wahlberg ist derweil in dem verroteten, durchgerosteten Wrack, aktiviert mal eben so den Computer (ich wünschte, mein PC würde auch nur ein Jahrzehnt überdauern!), lädt den Kerosintank des schiffes, und gerade als die erste Welle der Affen anrollt, wird diese flugs von den "Abgasen" neutralisiert.

Dann haben wir eine Viertelstunde mäßige Kampfszenen (die mich eher an Hercules erinnern, als an eine vernünftige Massenschlacht in Gladiator-qualität). Doch der Kampfeslärm erstirbt urplötzlich, als ein gleißendes Licht vom Himmel herabsinkt. Alle halten inne, Mensch wie Affe schaut auf das sonderbare objekt, was da zu Boden sinkt.

Ein Schiff! Wahlberg wird gerettet! Doch während alle im Kino sich schon freuen, muss ich mir mein Lachen verkneifen. Denn NATÜRLICH geht die Klappe hoch, und in dem Raumschiff hockt Wahlberg's verschollener Affe, der ihn erstmal freudig anzirpt.

Folge: Alle Affen verneigen sich vor dem kleinen Schimpansen, weil sie denken, dass er ihr heimgekehrter Adam, der erste Ihrer Art, ist. Dann klärt Wahlberg mal kurz die Affen über die Evolutionsgeschichte auf, und danach wird Mensch wie Affen flugs klar, dass man nur gemeinsam die Zukunft bestreiten kann.

Danach macht Wahlberg sich mittels des Raumschiffes wieder auf den Weg in Richtung Raumanomalie, um zu seiner Raumstation zurückzukehren (die übrigens um den Saturn kreist, daher gehe ich mal davon aus, dass der Planet einer der Saturnmonde sein soll). Doch kaum aus der Anomalie raus, kommt er nicht etwa am Jupiter raus, sondern im Erdorbit, nur, um 2 Min später vor dem Lincoln Memorial in Washington D.C eine Bruchlandung zu bauen.

Doch der erfahrene Kinozuschauer weiss, dass es jetzt noch einmal ganz dicke kommt. Und so sitzt auf dem Lincoln-memorial nicht mehr die Lincolnstatue, sondern der Affen-oberbefehlshaber vom Saturn-mond! Wahlberg wird danach von Affen in guten alten US-Polizeiautos verhaftet, während er filmwirksam "Nein....wie ist das möglich..." schreien darf.

ENDE!

Da wollte der Drehbuchautor wohl nochmal einen AHA!-Effekt am Ende anbringen, dass ist ja schließlich seit "Usual Suspects", "6th Sense" und "Unbreakable" in Mode gekommen.
Doch stattdessen muss ich nur einmal mehr lachen über einen schwachsinnigen, unglaubwürden und unlogischen Film, der nicht die Bohne spannend ist, und dessen Ende selbst versierte Zeitreise-experten garantiert nie verstehen werden.

Fazit: Dreck hoch Neun! Jetzt bin ich endlich bereit, mir "Battlefield Earth" anzuschauen.

<b>Note 5</b>

.....und auch nur wegen Estella Waren....

MinasTirith
10.09.2001, 08:39
HAHAHAHAHAHA!!!

Danke Bade, das du mir diese Tipp-Arbeit abgenommen hast. :biggrin:

Den Film habe ich mir Freitag-Abend angetan und konnte mich bischer nicht dazu durchringen einen Kommentar zu schreiben. Es war einfach zu grausig, das ganze nochmal Revue zu passieren lassen.

Man kann dir nur beipflichten. Seit langem habe ich nicht mehr so einen Unfug gesehen. Unlogisch von vorn bis hinten, vor allem die Story mit dem Wrack, das einfach so funktioniert.
Wie gesagt, ich kann dir nur voll und ganz beipflichten.

Allerdings hatte er auch etwas gutes und das waren mit Sicherheit die Masken der Affen. Die waren erstaunlich gut und liessen sogar eine gewisse begrenzte Mimik zu.

Der einzige Charakter, der mir wirklich gut gefiehl, war der Gorilla, der Ari begleitet hat. Der ehemalige General. Er war der einzige, der mir gefiehl. Vielleicht lag es an seiner ruhigen und überlegten Art und das er sich noch am 'Mensch(Affen)lichsten' verhielt.

Fazit:
Affen-Masken waren einfach nur gut.
Der Rest war eine reine Katastrophe und diese Estella Warren ist auch nicht mein Fall.

Daher eine <b>4-5</b>.

Amujan
10.09.2001, 11:51
in Vorausahnung dieser Katastrophe habe ich mir den Film vor ner Woche ausm Net *besorgt*. Wie sich herausstellte war diese Entscheidung goldrichtig. Der Film ist wirklich das Letzte.

nur eine kurze Erklärung zu dem Zeitzeugs da. (so wie ich das sehne)

1. Der Affe fliegt los, um den Ionensturm da zu untersuchen, geht verloren,
2. Mark Wahlberg hinterher, weil er ja seinen Kumpel nich verlieren will,
3. Die Station macht sich beiden hinterher.

da das Ganze aber mit nem komischen Zeitparadoxon zu tun bekommt, kommt die Station zuerst auf dem Unbewohnten Planeten an. Aus all den Affenund Menschen an Bord entwickelt sich das was Mark vorfindet, eine Affenzivilisation die die Menschen, ihre früheren Herrscher unterdrückt.

Nu kommt als 2. Mark an und dann zum Schluss der Affe der eigentlich als erster weg war...  (trotzdem Schwachsinn)

so nu fliegt der gute Mark zurück und kommt auch anner selben Stelle wieder raus )jedenfalls sieht man zuerst den Saturn, er nimmt dann allerdings Kurs auf die Erde, weil seine Station weg is. Und dann der Müll den Bade schon erzählt hat, mit der Erde.

Das Ende hab ich net kapiert. Der hat doch nen paar unterschiedliche Enden drehen lassen, der gute Tim - hätt er doch ein andres genommen...

5-

Azazel
10.09.2001, 16:26
Das Ende hab ich auch überhaubt nicht gepeilt, wie der Affengeneral auf einmal auf die Erde gekommen sein soll, noch dazu in der Zeit zurückgereist sein muss, oder wie ist der da hingekommen ???

Kurz versuchte ich das Ende zu verstehen, da viel es mir wie Schuppen von den Augen : SEQUEL

Also wenn ich in nach einem Film sicher war, dass es eine Fortsetzung geben wird, dann bei diesem Film . Ich sah dieses völlig unerklärliche Ende, und dachte mir schon kurze Zeit später, dass ein zweiter Film gedreht werden wird, der mit einer noch unerklärlicheren Erklärung ;) aufwarten wird.

Dann fiel mir ein, dass es schon Spekulationen zu einem zweiten Teil gab ( bei dem Burton bis jetzt noch nicht Regie führen will ), und dass der Film in den Staaten schon gute Einspielergebnisse hatte, und ich war mir sicher.

Also freut euch auf Planet der Affen 2 ;) ;)

(Geändert von Azazel um 4:29 pm am Sep. 10, 2001)

DerBademeister
10.09.2001, 16:39
Also nochmal werde ich so ein Affentheater nicht mitmachen. Ist ja wirklich Affig! In Teil 2 werden sie mich selbst mit Gratisbananen nicht reinbringen!

Es ist absolut hirnrissig, so ein unsinniges Ende zu produzieren, nur damit man einen zweiten Film drehen kann. Das macht auf mich den Eindruck, als ob hinter dem Drehbuchautoren beim Schreiben des Endes ein paar Knochenbrecher der Studiobosse standen, die immer ärgerlicher auf die Uhr blickten.

Mit nur etwas Mühe hätte sich da sicherlich ein einigermaßen passender Abschluss finden müssen, der meine Bewertung auch auf eine 4 gehoben hätte. Eine Schande auch, dass die Warmduscher bei Pro 7 und die Schattenparker bei Viva in ihren tollen Movie-sendungen nie auf diese Unangenehmen Fragen zu sprechen kommen, und stattdessen Regisseuren und Darstellern in den Hintern kriechen.

Sowas nennt sich dann seriöser Journalismus. Hätte ich nicht das Internet als objektive Informationsbasis, wäre ich vermutlich mit dem Eindruck in den Film gegangen, dass ich einen absoluten Actionknaller erwarten könnte.

MinasTirith
10.09.2001, 17:11
Da es sich ja um eine Neuverfilmung handelte war ich von vornherein vorsichtiger und das mit Recht wie sich feststellen musste.

Das Ende zeigt ziemlich deutlich auf einen weiteren Film. Da gebe ich euch Recht, aber unlogisch ist es nicht unbedingt.
Er versucht durch das Paradoxon zurück zur Erde zu kommen. Wie es scheint kommt er aber nicht in seiner Dimension zurück, sondern in einer anderen.

Als wird der zweite Teil wohl in Richtung E.T. oder Voy gehen:
"Nach Hause telefonieren - Heimweh ich habe!"

Bäh, allein der Gedanke an diese Mischung aus Planet der Affen mit E.T. und Voyager - Grausamkeit lass nach ! :kotz:

RocketMan
10.09.2001, 17:24
Okay, Ihr habt mich jetzt endgültig davon überzeugt, mir die 16 DM zu sparen und auf den nächsten Film zu warten. (Wäre ja für mich alten Kubrick-Fanatiker A.I. genau das Richtige.)

Aber das war nicht das erste Mal, daß Tim Burton einen Griff ins Klo gemacht hat. Seine Art von Filmen ("style over substance") funktioniert nur, wenn die Story hinter all dem schicken Äußeren wenigstens halbwegs funktioniert. Das ging ja auch schon bei Edward Scissorhands und nicht ganz sooo schlimm bei Mars Attacks! in die Hose.

@Bademeister: Da ich mittlerweile Deinen Filmgeschmack einigermaßen einschätzen kann (wer Clerks liebt und Armageddon haßt, ist mir hochsympathisch), möchte ich Dir als Alternative zu den Pro-7-Berichterstattungen (oder Dauerwerbesendungen?) Roger Ebert empfehlen. Der Mann arbeitet schon seit über 20 Jahren für die Chicago Sun-Times und hat den Bogen raus. Soll heißen: Wenn ein Blockbuster toll ist und Spaß macht, erkennt Ebert das auch an. Wenn ein polnischer Autorenfilm Bullshit ist, verreißt er ihn, da können noch so viele Leute sagen, daß das "Kunst" ist. Hier der Link, ich wurde bisher fast nie enttäuscht:

http://www.sun-times.com/index/ebert.html

Atlan2
13.09.2001, 17:37
ich mag keine filme mit intelligenten affen. das fängt bei den 3 original-filmen an und geht weiter bis zu congo-bongo. überhaupt sollten keine tiere in filmen vorkommen welche:

a) reden können
b) sich wie menschen verhalten
c) intelligenter sind als ihre artgenossen
d) mit hübschen frauen ins bett gehen
e) statt bananensaft bier saufen
...

hollyshit gehen langsam die ideen aus und deshalb werden wieder alte filme neu vermarktet. selbe story - buntere bilder. dafür geld ausgeben?

MinasTirith
13.09.2001, 17:55
Zu dieser überaus intelligenten Auflistung kann ich einfach keinen Kommentar abgeben. :)

Stickkiller
17.09.2001, 20:11
So muss jetzt aber wenigstens einer mal was positives über den Film sagen!

JA, er war furchtbar unlogisch!
JA, er war auch teilweise albern und vorhersehbar!
JA, er war oft unglaubwürdig und komisch!


Aber eine 5 zu geben find ich nur noch übertrieben!
Ich sehe das ganze natürlich aus einer ganz anderen Sicht, zumal ich die Original-Filme nicht gesehen habe, dann natürlich nicht so ein Filme-Freak bin wie ihr (zumindest nicht im Vergleich) und ich, als ich den Film gesehen habe ziemlich gut drauf war! Daher:

Die Masken waren wunderbar, die Schlachtszene am Ende fand ich persönlich genial, auch dieser Affen-Chef war ein toller Charakter und sein feiger Mord an den beiden Soldaten war ebenso klasse!
Außerdem wurde meine Haupt-Forderung an einen Film erfüllt: Er war spannend!
Tut mir leid für euch, wenn ihr das nicht so empfunden habt, aber die Story war eben keine Story zum durchsteigen! Der Film soll ja auch nichts aussagen, er ist ein Action-Film mit Fantasy-Sci-Fic-Elemeten und erfüllte meiner Meinung nach die Forderungen an solch einen Film-Typ!
Zudem war wie schon gesagt, die Story zwar unlogisch, aber keineswegs langweilig oder sonst irgendwas!
Und zu dem Ende: Wenn er einfach so Freide Freude Eierkuchen so auf der Erde angekommen wäre, wäre doch jeder eingeschlafen!!!! Ist doch egal, WIESO die Affen jetzt die Kontrolle haben! Ich hatte damit wirklich nicht gerechnet und war baff! Und das ist doch gut!
Und genau, diese Beziehung zwischen dem Affen-Vize-Boss und diesem anderen da war auch nicht übel, allerdings etwas zu schmerzlos und unbearbeitet, ebenso der dumme schnelle Tod von dem langhaarigen Mensch! Aber dennoch gefiel mir im Allgemeinen der Film so ganz gut! Gute Unterhaltung Jungs! Erwartet doch nicht so viel! Besser als manch eine VOY-Folge, die zum einschlafen ist, das war dieser Film nicht! Ich muss einfach, auch wenn ich da ganz alleine dastehe, eine 3 geben, auch wenn ich selbstverständlich alle Fehler des Films eingesteh und ich auch, je länger ich drüber nachdenke, einsehe, dass es kein besonders guter Film war! Aber so SCHLECHT war er nun wirklich nicht, vielleicht hab ich einfach zu wenig gute Filme gesehen!


Noch ein Satz zu Estelle Waren oder wie die heißt:
TOLLE ROLLE! WIRKLICH!!! WOZU WAR DIE DA BITTE ???? DIE WAR EINFACH NICHT NÖÖÖÖÖÖÖTIG!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

DerBademeister
17.09.2001, 21:24
Naja: Sie ist hübsch anzusehen. Damit ist die Frage wohl beantwortet. Mark Wahlberg läuft ja auch nicht umsonst den ganzen film mit einem zerfetzen, enganliegenden sweatshirt rum, nur weil's auf dem Planeten so warum ist. NEIN! Auch Frauen gehen ins Kino!

@Stickkiller: Versteh' mich nicht falsch. Ich kann Popcornfilme schon gut bewerten, solange sie bestimmte Kriterien erfüllen. Z.b. habe ich in meiner Top 20-Filmliste auch Blockbuster wie "Terminator 2" und "Gladiator",weil beide Filme spektakulär sind (T-2 war sicher SFX-mäßig der größte Schritt nach Star Wars), spannend, und andere guten Eigenschaften haben (bei T-2 den trockenen Arni-humor, bei Gladiator Russel Crowe).

Aber baff bin ich bei einem Ende nicht, bei dem ich wegen der offensichtlichen Sinnlosigkeit nur lachen muss. Das ist wie bei Scream: Wenn die letztendlich überraschend wirkende Auflösung (in dem Fall: des Mörders) keiner Logik folgt, dann ist das nicht überraschend, sondern nur ein Schwachpunkt im Script. Burton hat ja 5 Enden gedreht. Warum er dann ausgerechnet dieses auswählte, kann ich mir nicht erklären. Undenkbar, dass eines der anderen vier noch schlechter wäre. Wer Filme mit gelungenen "WOW"-Enden sehen will, der soll sich

-Sixth Sense
-Unbreakable
-Zwielicht
-Die üblichen Verdächtigen

anschauen.

RocketMan
17.09.2001, 22:51
@Bademeister: Ich muß mich mal ein bißchen unbeliebt machen und The Usual Suspects etwas runterputzen.

Intelligente und verwirrende Filme mit vielen scharfen Links- und Rechtskurven in der Handlung sind toll, aber der Film ist beim ersten Sehen so dermaßen unverständlich... Beim zweiten Mal kapiert man dann alles etwas besser und merkt, daß das meiste keine schöne und logisch fließende Story ist, sondern daß die vielen überraschenden Wendungen einfach mit Gewalt aufgezwungen wurden, damit der Film "intellektuell-hip" wird.

Und über das Ende möchte ich eigentlich gar nicht erst nachdenken. Gute und überraschende Enden wie bei den zwei Filmen von Shyamalan, die Du genannt hast, ergeben sich aus der Handlung des Films, sind für genaue Beobachter eigentlich die ganze Zeit sichtbar und ziehen einem trotzdem den Boden unter den Füßen weg. Das Ende von The Usual Suspects war einfach nur ein Gimmick und hat vor allem die ganze bisherige Handlung über den Haufen geworden und unnötig gemacht. Ich fühlte mich leicht verarscht.

Stickkiller
18.09.2001, 14:39
@bade: Von deinen vier Filmen kenn ich den letzten nicht und kann mich beim ersten nicht mehr ans Ende errinern, aber bei Unbreakable war das Ende wirklich ziemlich gut, wobei ich es eigentich doch schon vorausgeahnt hatte!!!

Und ein dermaßen tolles Ende wie bei "Zwielicht" (einfach nur noch geil!!!!) kann man doch nicht erwarten, sowas gibt es IMO nur ganz selten!

Zu Pl.d.Affen: Sorry ich will jetzt keine kleinkarierte Diskussion aufrufen, aber was meinst du mit "offensichtlicher Sinnlosigkeit" ???
Sinnlos ist doch nicht das Ende, es ist überrschend, eigenartig, komisch, unerklärbar usw. Versteh ich nicht ganz!

FREAK
18.09.2001, 18:12
Mir hat der Film gut gefallen. Natürlich ist das Ende schwach, die Charaktere blaß und die Story zum schlechten hin verändert, aber das Ganze war dafür unterhaltsam.


cu FREAK

Stickkiller
20.09.2001, 10:25
seh ich in etwa auch so Freak!

bade??? Kommt noch was von dir ???

DerSpalter
21.09.2001, 11:40
Ich hab noch gesacht hab ich noch, geht da net rein.
Aber nö, hier hört ma wieder keiner auf Spalti!
höhöhö, den versauten Abend hättste lieber mit Final Fantasy zugebracht, der war cool!

DerBademeister
21.09.2001, 19:33
Nun, ich habe dass doch schon ausgeführt! Für mich muss ein Ende auch letztendlich im vergleich zum Film einen Sinn ergeben, was hier nicht der Fall ist. Hier hat Burton versucht, auf Teufel Komm Raus ein Fortsetzungs-konformes Ende zu drehen, was einfach nicht gelungen ist. Ich WAR nicht überrascht. Und wenn ich mir die Kritiken im Internet so anschaue, so bin ich da nicht der einzige.

Übrigens muss ich auch Dir, Rocketman, widersprechen. Du schreibst bei Unbreakable und Sixth Sense schon sehr richtig, dass das Ende für den aufmerksamen Zuschauer eigentlich die ganze Zeit sichtbar ist. Bei "Usual Suspects" ist es das nicht, weil man einfach nie auf die Idee kommen würde, dass es Kevin Spacey ist. Nicht umsonst wurde dieses Ende ja mittlerweile schon in mehreren Filmen (z.B. Scary Movie) schamlos abkopiert. Die Szene, in der der Inspector auf seinen Kaffeeuntersatz blickt, und die Wahrheit realisiert, ist einfach nur noch genial. Auch erscheint mir der Film im Nachhinein nicht unnötig, nur weil das Ende die vorherigen Verwicklungen neutralisiert. Im Gegenteil wird man dadurch ja bei der Stange gehalten, und weiss den ganzen Film über einfach nicht, wie er ausgehen wird.
Da ist der Plot von Unbreakable (da du diesen gerade auch anführst), im Prinzip viel schwachsinniger. Ich bitte Dich! Ein Geisteskranker bringt in drei Attentaten ein paar Hundert Menschen um, um den Unverletzlichen zu finden. Das hört sich mehr nach einer schlechten Episode aus der Bibel an. Wie logisch auch, dass es bei 5 milliarden Menschen gerade einer von ein paar hundert ist, der sein kosmischer Gegenpart auf der Welt sein soll.

Ich für meinen Teil fühlte mich bei Usual Suspects gut unterhalten, auch wenn der Film sicherlich wie ein gewöhnlicher "Gangsterfilm" hätte enden können (selbiges trifft übrigens auch auf die Shymalayan-filme zu). Ein Ende, wo man sich wie Du verarscht vorkommt, liegt vielleicht bei den beliebten Scream-filmen und ihren Ablegern vor, weil dort die Auflösung im Prinzip überhaupt nichts mit dem Film zu tun hat, kein Motiv des Täters vorliegt, und man im Prinzip jede beliebige Person für dieses Ende einsetzen könnte.

Amujan
21.09.2001, 20:54
nur ein kurzes Kommentar: Scary Movie ist ein schlechtes Beispiel, da er Film (die Filme) ja genau darauf aus ist, sich aus allen moeglichen Filmen zusammenzusetzen (Scream, Matrix, Species usw.).

Er nimmt sich selbst nicht ernst und im Gegenteil zu der Scream Trilogie, weiss Scary Movie dass auch. Der Klau dieses Motivs aus The Usual Suspects ist also in diesem Fall wirklich mit voller Absicht eingebaut worden.

cya, Amu

P.S. welcher andere Film hatte denn ein Ende, dem man ansieht es ist von The Usual Suspects geklaut??

RocketMan
22.09.2001, 01:39
@Bademeister: Ich muß Dir auch bei Deinen Ausführungen zu Unbreakable widersprechen. Du führst das "Rechenbeispiel" an, daß es unmöglich ist, den einzigen Gegenpart auf der Welt durch Attentate auf ein paar hundert Menschen zu finden. Der Film bedient sich aber doch gerade der Comic-Logik, und da ist es völlig logisch, daß das Schicksal immer Held und Bösewicht aufeinandertreffen läßt, unabhängig von rationalen Erklärungen. Das ist doch gerade der Reiz des Films.

Stickkiller
22.09.2001, 15:49
Richtig und so sehe ich persönlich das auch beim Planet der Affen! Da ist der Reiz, dass Affen die Erde beherrschen. Ich fand das nicht albern oder unpassend, aber das ist ja jetzt auch egal - unlogisch war das Ende natürlich schon!

DerBademeister
23.09.2001, 15:42
@Amu: Es gab mal einen deutschen Film mit Iris Berben aus dem Jahre 1998 oder 1999, in dem die Szene mit dem Kommisar in seinem Büro exakt kopiert. Damals wären mir fast die Augen aus dem Kopf gefallen, weil so eine dreiste 1:1-Abkopierung eigentlich schon nach einer Urheberrechtsklage schreit.

@Rocket: So wie ich das sehe, legst Du an Unbrekable und Usual Suspects andere Masstäbe an, da Unbreakable zwar irrational ist, Du im Kontext der Comic-hommage diese Irrationalität aber als positives Merkmal definierst, und quasi diesen Handlungsverlauf erwartet hast (und somit nicht in Frage stellst). Bei Usual Suspects hast Du vermutlich einen standart-Gangsterfilm erwartet, wurdest aber überrascht, und bist verärgert, weil Deine Erwartungen im Prinzip nicht erfüllt wurden.

Bei mir ist dies nicht der Fall. Ich habe vorher im Internet viel über den Film gelesen, und bei ausnahmslos jeder Kritik wurde das geniale Ende hervorgehoben. Daher wollte ich doch mal herausfinden, was es mit diesem tollen Ende auf sich hat. Dies war meine Erwartungshaltung, und sie wurde nicht enttäuscht - und deshalb hat der Film mir Spass gemacht.