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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Welt ohne Ende/Meer ohne Ufer - Fantasy ohne Monster



bitfrass
28.07.2001, 11:07
Eigentlich sollte dieses Posting schon vor Wochen erscheinen. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben.

Im längst vergangenen Urlaub habe ich diese Bücher gelesen. Sie haben mich so beeindruckt, daß ich diese Rezension geschrieben habe:

Die beiden zusammen gehörenden Bände "Welt ohne Ende" und "Meer ohne Ufer" von Sean Russell enthalten eine sehr ungewöhnliche Fantasy-Geschichte.

Tristam Flattery ist ein junger Wissenschaftler, der in einer Welt lebt, die dem England des 19. Jahrhunderts nachempfunden ist. Die Industrialisierung schreitet voran, aber andererseits gibt es Legenden über ein vergangenes Zeitalter der Magier.
Tristam wird zum König gerufen und erfährt dort von der Existens einer pflanzlichen Droge, die das menschliche Leben um Jahrzehnte verlängern kann, allerdings auch starke Nebenwirkungen hat. Da die Pflanzen plötzlich nicht mehr blühen wollen, wird Tristam zusammen mit einer Hofdame in die Südsee geschickt, um neue Pflanzen zu besorgen.
Auf dieser Reise passieren merkwürdige Dinge, die darauf hinweisen, daß Tristam aus einem alten Magiergeschlecht stammt und offensichtlich magische Fähigkeiten geerbt hat.
Gleichzeitig versucht in England eine andere Partei, an Hand von alten Unterlagen die Kräfte der Magier wieder zu erwecken. Im Showdown wird in einem alten Ritual die Pforte zu einer magischen Parallelwelt eröffnet.
Mehr möchte ich hier nicht vom Inhalt verraten.

Russell benutzt in seinem Roman die Sprache des 19. Jahrhunderts. Das Ambiente ist eine Mischung aus "Indiana Jones" und "Meuterei auf der Bounty". Es werden zwar viel segeltechnische Begriffe verwendet, aber nicht zu viele. Der erste Teil bezieht einen Großteil seiner Spannung aus der Entwicklung von Tristam und seinen erotischen Beziehungen. Im zweiten Teil dominiert der action-reiche Wettlauf um die Magier-Unterlagen und Tristam tritt etwas in den Hintergrund.

Die beiden Bücher haben mir sehr gut gefallen. Sie ragen durch den besonderen Stil und die andersartige Story aus dem Einheitsbrei der Fantasy hervor. Im ganzen Roman wird kein einziges Monster gemetzelt. Statt dessen besteht die ganz aktuelle Grundproblemtik in der Frage, ob man Wunderdrogen und Technologien wie die Magie verwenden sollte, obwohl in Visionen schreckliche Folgen erkennbar werden.

Die beiden Bücher sind bei Bastei Lübbe erschienen. Sie haben jeweils 700 dichtbedruckte Seiten und kosten zusammen 39,80 DM.

siehe auch unter http://www.ciao.com/opinion_view.php?OpinionId=1937210&xid=09cffdf940b 0d8f2efed344bdc7fa168b0

MinasTirith
28.07.2001, 19:53
Hört sich gut an, sobald ich mit Dune durch bin kann ich mich ja damit beschäftigen. :)

Aber noch bin ich beim dritten Band.

bitfrass
29.07.2001, 09:38
Dann hast du ja nur noch dreieinhalb Bände zu lesen ;)
wobei der Spaß in den letzten Bänden doch etwas nachläßt.