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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Pro oder gegen eine Marihuana-Legalisierung?



Glottisfly
06.08.2001, 16:13
Eine immer wieder kontroverse Diskussion führt die Frage herbei, ob "weiche" Drogen legalisiert werden sollten.

Auch in meinem Holland-Urlaub hatte ich eine hitzige Diskussion mit einem Freund, ob eine Legalisierung eher positive oder doch vielleicht negative Auswirkungen haben könnte.

Fakt ist, daß der Joint nebenbei eine Einsteigerdroge sein kann, also vielleicht den Weg zu den härteren und schlimmeren Drogen ebnen kann, auf der anderen Seite soll THC sogar gesund sein, wenn es in Keksen oder im Tee konsumiert wird.

Alkohol kann bei vielen Menschen Aggressivität auslösen, allerdings habe ich noch nie von einem Fall gehört, in welchem ein THC-Konsument plötzlich wild um sich geschlagen hat. Trotzdem ist Alkohol "erlaubt", während hier in Deutschland der Besitz von über 3g Haschisch strafbar ist.

Ich bin der Ansicht, daß THC nicht gefährlicher ist, als beispielsweise der Genuß von Alkohol. Ich sehe aber auch die Gefahr, daß psychisch labile Menschen es nicht dabei belassen würden.

Eine Legalisierung würde auch die kriminellen Elemente ausräumen, wenn man sich plötzlich bei Coffee Shop um die Ecke bedienen könnte.

Es ist ein großer Schmarrn, eine Trennlinie zwischen der Droge Alkohol und THC zu ziehen.

Klar kann man mit dem Argument um die Ecke kommen, sich mal den Hardcore-Kiffer von nebenman zu betrachten; er gibt Unmengen von Kohle aus, ist den ganzen Tag dauer-breit und sonst zu nichts mehr zu gebrauchen.
Damit verhält er sich aber exakt so wie ein Alkoholiker, also ein Mensch, der mit dem Genuß des Alkohols und der berauschenden Wirkung nicht umgehen kann.

Ich bin jedenfalls für eine Legalisierung.

Wie seht ihr das? Ist euch die Gefahr zu groß? Oder habt ihr gar Erfahrungen mit Leuten gemacht, für die eine Legaliserung der sichere Weg ins gesellschaftliche Aus wäre? Ich bin gespannt.

Amujan
06.08.2001, 16:42
Um ehrlich zu sein is mir das wurscht, die einzige Droge die ich brauche ist Sex, und den krich ich (noch ;) ) gratis. Wenn Andere andere Drogen brauchen (ich rauche nich und Alk auch nur in geringen Mengen auf Partys oder in nem Club) dann sollten sie die auch bekommen können, so wie ich meine :biggrin:

PEACE!

(Geändert von Amujan um 3:43 pm am Aug. 6, 2001)

RocketMan
06.08.2001, 18:35
Daß Marihuana weniger gefährlich ist als Alkohol, mag zwar stimmen, aber das ist ein Argument, daß am eigentlichen Problem völlig vorbeigeht.

Fakt ist: An Alkohol zu kommen, ist extrem einfach.

Noch ein Fakt ist: An Marihuana zu kommen, ist nicht wirklich schwer, aber aufgrund des Verbots existiert halt eine gewisse Hemmschwelle beim gesetzestreuen Mitbürger.

Fakt ist aber auch: Alkohol ist nichts Besonderes mehr für Jugendliche, Marihuana hat für viele einen aufregenden Flair, der den von Alkohol um Längen schlägt.

Also wird eine Legalisierung von Marihuana zwangsläufig dazu führen, daß die Jugendlichen, die Alkohol nicht mißbrauchen, weil dem einfach der gewisse "Coolness-Faktor" fehlt, zu ihrem ersten Kiff greifen. Und dann zu ihrem zweiten. Und so weiter.

Fakt ist, wenn Marihuana legalisiert ist, werden wir deutlich mehr Suchtkranke haben. Ob diese Sucht jetzt vom schlimmen Alkohol oder vom gleich- oder weniger schlimmen Marihuana stammt, ist ohne Belang. Vielmehr ist es von Belang, daß der Schritt der Legalisierung von Marihuana dafür verantwortlich sein wird!

Also: Nein!

So wie Du argumentierst, Glottisfly, ist es vertretbar, alle möglichen Drogen zu legalisieren, solange sie nicht "schlimmer" als Alkohol sind. Mit den Worten unseres alten Direktors: "Das kann's ja wohl nicht sein!"

Noch eine Ergänzung: Die Legalisierung von Marihuana wird nicht zu einer geringeren Kriminalität führen, da an der Spitze des Drogenhandels das organisierte Verbrechen steht. Und der Mafiaboß von Welt sagt sicher nicht: "Ups, meine Marihuana-Einnahmequelle ist versiegt... Na gut, dann werd' ich eben ehrlich!"

(Geändert von RocketMan um 5:39 pm am Aug. 6, 2001)

Glottisfly
07.08.2001, 15:31
Ich glaube, daß sehr viele Jugendliche und/oder junge Erwachsene (mich eingeschlossen) schon einmal einen Joint probiert haben oder zumindest dann und wann einen konsumieren.

Die von dir angesprochene Hemmschwelle halte ich daher für Kasper. Da erwachsene Menschen, also deine "gesetzestreuen" Mitbürger, eh' nicht gerade die Klientel für weiche Drogen sind, interessiert dieses Argument nicht: du wirst mir doch wohl nicht erzählen wollen, daß Staat und Gesetz einen Hindernissgrund für neugierige Jugendliche darstellen, die sich mal  eben zum Testen ein Grämmchen in die Kippe hauen.

Außerdem würde bei einer Legalisierung doch gerade das Aufregende eher wegfallen - es wirkt für alle doch cooler, wenn etwas verboten ist. Da schneidest du dir aber mit deiner Argumentation aber ins eigene Fleisch.

Mein zweiter Punkt ist: THC macht körperlich <b>nicht</b> abhängig. Man kann sich höchstens in eine psychische Abhängigkeit hineinmanövrieren, aber das kann man bei Alkohol, Fernsehen und Computerspielen auch. Da ist es doch absolut hirnrissig, es weiterhin zu verbieten, obwohl sich dadurch vielleicht ein paar mehr Leute ins gesellschaftliche Aus manövrieren könnten.

Dann lass uns doch auch das Fernsehen, den Computer, die Spielhallen, die Zigaretten, den Alkohol und das Brotmesser verbieten, damit könnte man ja mal zustechen.

Eine strenge Alterskontrolle bei der Abgabe würde ich allerdings als sinnvoll erachten.

Ich sehe es jedoch nicht ein, daß mir als mündiger Bürger das Benutzen von weichen Drogen, die eigentlich ungefährlich sind, untersagt wird, mir aber der Genuß von Alkohol (schon ab 16!) erlaubt wird. Das ist hanebüchen!

Jedimaster Yoda0
07.08.2001, 16:21
nur 2 worte:

bin dagegen

RocketMan
07.08.2001, 19:22
Okay, ich äußere mich dann mal der Reihe nach.

1. Ich beispielsweise habe noch nie einen Joint konsumiert und habe es auch nicht vor.

2. Und die Hemmschwelle existiert doch. Es gibt sicherlich genug Leute, die sagen: "Ich würde es ja mal probieren, aber immerhin ist es verboten. Und da ich auch sonst unbescholten bin, lasse ich es sein. Außerdem möchte ich bloß zur Befriedigung meiner Neugierde nicht in gewissen Kreisen suchen müssen." Klingt das abwegig und nach Kasper? Nein, denn diese Gedankengänge sind doch wohl mindestens nachvollziehbar, wenn man den Standpunkt auch nicht vertritt. Und zu allen nachvollziehbaren menschlichen Gedankengängen gibt es auch Menschen, die diese Gedanken hegen. Und solche Menschen greifen sicherlich aus Neugierde dann zum Joint, wenn sie ihn sich in der Apotheke holen können.

3. Ich habe nicht gesagt, daß Marihuana cooler ist, weil es verboten ist. Sicherlich macht das für manchen auch einen gewissen Reiz aus. Der ist aber mindestens genauso groß wie der Reiz, der aufgrund der gewissen Exotik dieser Droge existiert. Und diese Exotik wird auch nach einer Legalisierung nicht verschwinden.

4. Zigaretten machen körperlich abhängig. Und da willst Du mir erzählen, daß THC nicht den selben Effekt hat? Raucher, die versuchen aufzuhören, verspüren einen großen "Lungenschmacht", eindeutig eine körperliche Reaktion. Außerdem zeigen sie einen Hang zur Nervosität, ergo eine Reaktion auf das Nervensystem, das auch ein Teil des Körpers ist. Zigaretten, Alkohol und damit auch Marihuana sind Drogen, die direkt schädigend auf den Körper einwirken.
Daß Zigaretten und Alkohol legal sind, ist eigentlich schlimm genug, auch mir schmeckt der Alkohol manchmal ein bißchen zu gut. Wir müssen die zwei "Volksdrogen" nicht zu einem Dreigestirn erheben, bloß weil die Wirkungen von Marihuana höchstens genauso verheerend sind. Du sagst die ganze Zeit, daß die Harmlosigkeit eine Legalisierung legitim macht, das geht aber doch völlig am Punkt vorbei! Worum es geht ist doch, nicht noch eine dritte, den Körper schädigende Quelle für Volksabhängigkeit zu schaffen!

5. Computer, Spielhallen und Fernseher machen auch abhängig, wirken sich aber bis auf gewisse Einbußen in der Sehstärke nicht direkt auf den Körper aus, wie es die Drogen aus Punkt 4 tun.

6. Das Argument mit dem Brotmesser kommt aus dem Affekt und ist völliger Blödsinn. Ein Brotmesser ist eben zum Schneiden und Schmieren von Broten gedacht, das Zustechen bei Mitbürgern ist eine böswillige Zweckentfremdung. Das Rauchen eines Joints ist aber keine Zweckentfremdung, denn dazu ist er doch da.

7. Ich wäre höchst dankbar, wenn Du nicht nur meine Argumente angreifst, bei denen Du angreifen kannst, sondern auch zugibst, daß ich mit der nicht vorhandenen Verringerung der organisierten Kriminalität richtig liege. Das organisierte Verbrechen versorgt eben das Volk auf illegale Weise mit den Waren Sex, Glücksspiel und Drogen. Wenn eine der drei Einnahmequellen wegfällt, werden die anderen beiden ausgebaut.
Sicherlich wird die Beschaffungskriminalität unter den Junkies abnehmen, aber demnächst zahlen doch die Fußballvereine an Stelle der Steuerzahler für die Polizeieinsätze bei großen Spielen. Die so freiwerdenden Millionenbeträge können zur Verringerung der Beschaffungskriminalität eingesetzt werden, ohne daß eine Legalisierung nötig ist. Solche Maßnahmen zum effizienten Mitteleinsatz können mit den richtigen Einsparungen vielfach gefunden werden.

Zum Abschluß mit Verlaub: Ich höre aus Deinen Argumenten nicht den Wunsch nach Gerechtigkeit und Gleichberechtigung durch Legalisierung, sondern den Wunsch nach unproblematischer Beschaffung von Marihuana im Bedarfsfall, was nicht gerade zu einer Qualifizierung zählt, sich zu diesem Thema zu äußern.
Wenn ich mich irre und Deine Argumentation tatsächlich "höhere Zwecke" verfolgt, bitte ich bereits jetzt tausendfach um Entschuldigung.

Dilla
07.08.2001, 21:05
mir ist aufgefallen, dass eigentlich nur kiffer für die legalisierung von marihuana sind.

natürlich würde durch eine legalisierung  der reiz des verbotenen genommen werden und als schmerzmittel wäre es wahrscheinlich noch nicht mal schlecht, aber es gibt genug andere schmerzmittel und wie RocketMan denke ich, dass es tatsächlich eine Hemmschwelle gibt.
Außerdem können die, die unbedingt legal kiffen wollen dazu ins "gelobte land" fahren. Anstatt Marihuana zu legalisieren sollte man meiner meinung nach lieber tabak und alkohol verbieten.

Habt ihr schon mal jemanden im dichten zustand beinahe aus einem fenster fallen sehen? ich schon, allein wegen des abnehmenden gefahrenbewusstseins sollte es nicht legalisiert werden

Jedimaster Yoda0
07.08.2001, 22:03
@Dilla: währe doch ziemlich ungewöhnlich wenn gerade die Konsumenten dagegen wären.

Glottisfly
08.08.2001, 11:37
Da ich kaum Zeit habe, nur eine kurze Antwort, eine längere wird folgen, wenn ich übermorgen wieder an einen Rechner kann:

@RocketMan:
Ich finde deine letzte Schlußfolgerung einfach nur dreist, nehme aber die folgende Entschuldigung an; es wäre für mich völlig unproblematisch, mir Marihuana zu besorgen, auch wenn's illegal ist, da brauch' ich's nicht zum Coffee-Shop.

@Dilla:
Anscheinend geht hier jetzt ein bißchen das Credo, daß ich Hardcore-Kiffer wäre und ständig dauerbreit und es deswegen befürworte. Das ist aber, wie ALLE Leute bestätigen können, die mich persönlich kennen, einschließlich Rocket, totaler Bullshit. Ich kann nämlich durchaus distanziert zu diesem Thema stehen.
Ach, und Dillachen? Hast du jemand schon mal im besoffenen Zustand jemanden einen anderen abstechen sehen? Ich schon.

Und Tabak und Alkohol verbieten? Gehörst du etwa auch zu diesen WeltverbesserInnen, die völlig asketisch durch's Leben ziehen? Ich würde innerhalb kürzester Zeit wahrscheinlich depressiv werden, wenn ich nicht ab und an mal feiern könnte, mit Alkohol.

Ausführlicheres zu diesem Thema demnächst an dieser Stelle.

RocketMan
08.08.2001, 18:02
Falls meine letzte Äußerung anstatt für (zugegeben pechschwarze) Ironie für bare Münze genommen wurde, will ich hier mal ganz schnell entwarnen!

Ich kenne den guten Glottisfly seit nunmehr neun Jahren, er ist weißgott kein Kiffer oder sonst irgendein Hohlschädel, sondern einer der witzigsten, intelligentesten und umgänglichsten Menschen, die ich kenne. Und auch wenn diese Debatte hier extrem hitzig erscheint, verstehe ich mich mit ihm prächtig. Ich diskutiere eben gerne mit ihm, gerade weil es so selten ist, daß wir mal auf einem anderen Gebiet als bei der Musik verschiedener Ansicht sind. Dasselbe gilt auch für ihn, ich denke, daß ich in Abwesenheit das von ihm behaupten darf.

Vielleicht formuliere ich meinen letzten Punkt noch einmal etwas abgeschwächt:
Du forderst, daß Du als mündiger Bürger selbst bestimmen darst, ob Du Marihuana haben kannst oder nicht. Das damit gleichzeitig eine Gefährdung für weniger willensstarke Mitbürger ausgeht, tust Du in meinen Augen zwischen den Zeilen mit dem Argument ab: "Selbst schuld, wenn sie es mißbrauchen!"
Eine Ansicht, wie sie kaum egoistischer sein könnte.

Leeta
08.08.2001, 23:26
Ja, ja habt euch wieder lieb.

Wie schön, daß das offizielle Antlitz des getreuen Users Glottisfly nun wiederhergestellt ist, endlich können wir wieder ruhig schlafen ohne uns mit der entsetzlichen Frage rumschlagen zu müssen "Mein Gott haben wir etwa einen Hardcore-Kiffer in unseren heiligen Hallen ?"

Man habt ihr Probleme ! Also ich bin gegen eine Legalisierung - denn Droge bleibt Droge egal ob ein bissi schädlich oder richtig schädlich. Und gesundheitsfördernd is es sicher nicht, schon allein wegen der Sache mit dem Rauch in den Lungen.

Außerdem haben wir schon genug Alkoholkranke, das sollte erstmal reichen mit den legalen Drogen. Und nein ich bin kein Gesundheitsapostel - ich rauche und ab und zu trinke ich auch ganz gern, besonders auf Partys.

Jedimaster Yoda0
09.08.2001, 16:08
bedeutung von Marihuana:

-> ma hurt die ana

*DG*

PS: i kwno is ne dumme aussage, aber was solls, its fun

Captain Proton
09.08.2001, 16:22
Wisst ihr, Marihuana, ich weiß eine Legalisierung häte ich auch nicht so gerne, aber wie wäre eine Gleichstellung von Alkohol und Marihuana wen Alkohol strenger kontrolliert werden würde. Z.B. schweren Schnaps, Whisky und so gibts dann nur bei Vorlage eines speziellen Ausweises für psychische Unbedenklichkeit, genauso wie es dann marihuana in Apotheken für dasselbe geben würde. Wird jemand trunken oder fett erwischt wird ihm der ausweis abgenommen, wodurch er entweder auf Entzug geht oder sich viel teureren, unsauberen  Stoff auf der Straße holt.
Es klingt sehr radikal, nur sind bei uns viele Drogen einfach geläufig, wie Alkohol und Nikotin und da kann man schon nicht mehr verstehen wieso andere Drogen verboten sind, sie sollten alle verboten,  oder allle erlaubt sein. Was halt leichter durchführbar ist.

Jedimaster Yoda0
09.08.2001, 20:02
@Proton: nun, die grundidee gefällt mir, nur des mit dem whisky und dem tequilla is net so a gute idee, weil wenns des verbieten lassen willst, was soll i dann trinken wenn i durstig bin?

Glottisfly
09.08.2001, 20:07
So, dann bin ich wieder und möchte meinen Standpunkt noch etwas ausführlicher darstellen.

Danke übrigens für die Blumen, Rocket! Dasselbe gilt auch für dich und du liegst völlig richtig, die Diskussion macht mir großen Spaß! :)

Also:

@Rocket: / @all:

Zu 1) Ich habe ja nicht von allen Jugendlichen geprochen, sondern von sehr vielen! Ich wollte keineswegs pauschalisieren, sondern nur herausstellen, daß eine ganze Menge Leute zumindest einmal oder vielleicht mehrere Male Marihuana probiert haben.

Zu 2) Das sehe ich halt anders, da nämlich sehr viele Leute in meinem Bekanntenkreis sich um das Verbot von Marihuana nicht im Geringsten gekümmert haben (mich eingeschlossen), sondern sich eher um die gesundheitliche Seite Sorgen gemacht haben, ihren inneren Kampf ("Soll ich? Oder lieber nicht?") also auf einer anderen Ebene gerungen haben. Womit wir beim nächsten Punkt wären:

Zu 4) Ich erzähle dir nicht nur, daß der Wirkstoff THC nicht abhängig macht, ich sage zusätzlich, daß er in geringen Maßen und nicht in der Haschzigarette oder in der Bong, sondern etwa in Keksen oder im Tee zubereitet gesund sein soll. Das hat mir jedenfalls ein Freund erzählt, der immerhin einige Semester Pharmazie studiert hat und über solche Dinge eigentlich bescheid wissen müßte. In welcher Weise es genau wirkt, dazu werde ich ihn noch befragen.

Ein besteht ein himmelweiter Unterschied zwischen Nikotin und Alkohol auf der einen, und THC auf der anderen Seite. Das wird dir jeder Provinzarzt, Apotheker oder ehrlicher Biolehrer bestätigen.
Da THC eine berauschende Droge ist, kann man höchstens in psychische Abhängikeit geraten; das kann man in Spielhallen, am Fernseher und Computer, sogar beim Posten, auch. Daher sind meine Vergleiche mit diesen Suchtmitteln gar nicht so abwegig.
Und auch der Buttermesservergleich, zugegeben etwas unüberlegt und plump, läßt sich zumindest teilweise retten; Marihuana ist ja auch nicht dazu da, es sich zentnerweise reinzupfeifen, sondern ist eher als Genußmittel zu verstehen. (Ich sehe das so.)

Du gehst auch ein wenig mit Dilla konform, wenn du sagst, daß es "schlimm genug ist, daß Alkohl und Nikotin legal sind".

Das ist in meinen Augen großer Quatsch.

Warum sollen einem Menschen, der damit umgehen kann, Alkohol verwehrt werden? Es gehört doch auch zum Leben dazu, daß man sich manchmal etwas gehen lassen kann. Ein Bierchen ab und an ist doch wohl nix schlimmes? Dann schon eher Nikotin, denn das ist
wirklich gefährlich und höchst süchtigmachend, was ich aus eigener Erfahrung bestätigen kann.
Ganz anders als THC, was ich ebenfalls aus eigener Erfahrung bestätigen kann.

Zu 3) Oh, dann geh' mal nach Holland gucken; meinst du, da sieht jemand in Cannabis noch was exotisches? Exotisch sind eher diese beschissenen, zusammengemixten Designerdrogen, Koks, Turkey, Crack und andere Fiesheiten.
Und dreh mir meine Argumentation jetzt nicht um, in dem du sagst, daß eine Legalisierung von Cannabis die Aufmerksamkeit stärker auf härtere Drogen lenken würde, denn das ist dort auch nicht der Fall. Dieses Gerede von "Exotik" bewertest du meiner Meinung nach zu hoch.

(Sorry, 3 und 4 vertauscht ;))

Zu 5) Schau dir mal bitte jemanden an, der sein ganzes Geld in einen Spielautomaten steckt, dabei seine Familie und sich selber ruiniert. Oder der nur noch vor dem Computer oder dem Fernsehen hockt und sich selbst und seine Lieben vernachlässigt. Da ist der körperliche Verfall, der sehr wohl da ist, noch das geringste Übel.

Zu 6) Siehe zu 4)

Zu 7) Ich bitte um Entschuldigung, daß ich dein Argument versehentlich übergangen habe, aber ich denke ja gar nicht daran, zuzugeben, daß du da völlig recht hast.
Der Cannabishandel ist ein im Vergleich ein relativ kleiner Markt, da Piece und Gras relativ billig sind. Die große Kohle wird doch mit den chemischen Drogen gemacht. Um diese geht es aber überhaupt nicht. Du reduziert den Drogenmarkt nämlich nur auf Marihuana, daß man sich sogar selber anpflanzen kann!

Und warum zum Teufel bezeichnest du Marihuana-Konsumierer als Junkies? Unter dem Begriff Junkies verstehe ich Heroin- und Crackabhängige.

Was dein Fazit anbelangt, darüber haben wir ja schon geredet; ich hätte aber wissen müssen, daß du das nicht ernst meinst, da ein solcher, mit Verlaub, überheblicher Bullshit doch überhaupt nicht zu dir paßt :)!

Abschließend möchte ich sagen, daß ich sehr wohl auch die Gefahren sehe. Und das geschriebene gilt wirklich nur für Gras! Andere Drogen sind nämlich wirklich gemeingefährlich.

Vielleicht ist es ein egoistisch, aber ich bin für gewisse Deppen nun mal nicht verantwortlich. Diese gibt es aber in jedem Bereich.

Tja, das ist halt ein kontroverses Thema, bei dem ich wünschen würde, daß sich noch mehrere PosterInnen beteiligen.

Hmm, ich möchte aber auch mal wissen, was die Indianer so im Pfeifchen hatten... *träum*

Captain Proton
09.08.2001, 20:42
Soweit ich weiß gabs mehr Alkoholtote (ohne Verkehr) als Tote durch Überdosis, verbotener Drogen. Also ist Alokohol, da es legal ist ein Riesenproblem, größer als M. (ich schreibs beim 1. Versuch nie richtig), sollte jetzt auch M. legal werden gäbs sicher mehr dieser Toten. Also ist der einzige Weg eine teilweise Legaliesierung bei gleich strenger bestrafung beider Möglichkeiten.

Dilla
09.08.2001, 22:11
Meinetwegen können die Leute soviel Alk saufen wie sie wollen, ist mir doch egal solange sie mich nicht anböbeln. Betrunkene Leute sind einfach nur ätzend.
Ich wäre auch dafür, dass Alk nur an Leute ausgegeben wird, die auch damit umgehen könne, dass schließt aber dann schon mal so ziemlich alle Leute unter 21 Jahren aus.

Im Vergleich mit Ectasy und anderen Designerdrogen ist Marihuana wahrscheinlich wirklich harmlos, aber ein Buttermesser ist ja gegen eine Schusswaffe auch harmlos.

@ Glottisfly: Ich habe dich nie für einen Hardcorekiffer gehalten, sonst könntest du ja nicht mal für deine langen Beiträge vor dem PC hängen :biggrin:

Was mich an den Kiffern wirklich stört ist, dass sie ihre Geschäfte immer vor meiner Nase abwickeln müssen und dass sie teilweise auch andere überzeugen wollen mit zu kiffen

RocketMan
09.08.2001, 22:23
Da bin ich wieder!

Heute mache ich meine Antwort ein bißchen kürzer, versprochen! It’s Steno-Time! Und weil’s so toll ist, vertausche ich auch 3 und 4! ;)

1. Okay, also doch keine Pauschalisierung!

2. Ein Kampf, bei dem der Sieg der Neugierde über den Selbsterhaltungstrieb höchst bedauerlich ist.

3. Dann sollen sie meinetwegen Tee und Kekse legalisieren! Guten Appetit!
Alkohol und Zigaretten fallen also nicht unter die berauschenden Drogen? Ja, was denn dann!?
Fernsehen, Computern und Posten greifen die Gesundheit nicht direkt an, erst dann, wenn aus dem normalen Gebrauch eine Besessenheit wird; das ist ein ziemlicher Umweg bis zur Gesundheitsschädigung. Alkohol, Zigaretten und Joints scoren direkt bei Benutzung auf Deiner Gesundheitsskala ein 0:1.
Die Legalisierung von Marihuana wird zu weitaus mehr „Massen-Reinpfeifern“ führen als die Erfindung des streichzarten Buttermessers zu Meuchelmördern. Die ganzen Bob-Marley-Anfänger können schon mal üben.
Mit „Alkohol und Zigaretten sind schlimm genug“ meinte ich, daß diese zwei Genußmittel doch zur Befriedigung reichen sollten. Wenn Du Hunger auf einen Joint hast, nimm’ eben einen Jim Beam! Warum soll man eine dritte Anlaufstelle für süchtig machende Befriedigung einführen? Und jetzt wirst Du wieder sagen: „Macht doch gar nicht süchtig.“ Darauf frage ich: „Warum schreien dann so viele Leute verzweifelt nach einer Legalisierung?“

5. Hab ich schon gesagt.

6. Dum-di-dum...

7. Dieses Argument ist nicht nur ein Schuß in Deinen Fuß, sondern ein glatter Durchschuß! Du sagst, daß Marihuana nur einen geringen Teil des Markts ausmacht? Dann nimmt aber doch die Kriminalität erst recht nicht groß ab, wenn es legalisiert wird. So ein Anti-Argument hätte ich jetzt nicht erwartet.
Warum ich Marihuana-Konsumenten als Junkies bezeichne? Weil ich es nicht besser weiß! Aber spricht das nicht für meine „Cleanheit“? Wo bleibt die Bewunderung?

Zu Deinem Fazit: Du bist also nicht für gewisse Deppen verantwortlich? Schon mal daran gedacht, daß manche Menschen nix für ihre geistige Unbeständigkeit können? Die werden durch eine Legalisierung doch völlig unnötig gefährdet.
Und Du bist sehr wohl für jede Menge Deppen verantwortlich. Zum Beispiel wirst Du, wenn Du das Studentendasein nach 20 Semestern an den Nagel hängst (;)), Kohle für andere Leute ausgeben, die arbeitslos sind. NEWS-FLASH: Wir leben in einem Sozialstaat, und dazu gehört auch, in allen Bereichen mal etwas über den eigenen Tellerrand zu gucken!

Glottisfly
09.08.2001, 23:36
Und das Spielchen nochmal:

1) Eben, habe ja nie was anderes behauptet.

2) Fällt weg, da THC, wie schon gesagt, nicht abhängig macht und ein "Probieren" alleine ohne weitere Faktoren wie geistige Umnebelung des Probanden nicht süchtig, krank oder tot macht. Daher ist der Sieg der Neugierde keineswegs bedauerlich.

3) Natürlich sind Alkohol und weniger Nikotin berauschende Drogen. Wer hat denn was anderes behauptet??! Ich habe lediglich versucht zu sagen (und für mich klingt das völlig einleuchtend), das THC nicht KÖRPERLICH abhängig macht, aber aufgrund der Tatsache, daß sie eine BERAUSCHENDE Droge ist, psychisch abhängig machen kann. Das tun Alkohol und Nikotin in VERBINDUNG mit der KÖRPERLICHEN Abhängigkeit, wobei bei Nikotin das PSYCHISCHE aus dem KÖRPERLICHEN resultiert (Nervosität, etc..)
Tee und Kekse würde im Übrigen die selbe BERAUSCHENDE Wirkung haben.
Die Bob-Marley-Anhänger pfeifen sich ihr Zeugs jetzt schon rein und machen einen großen Haufen auf die Illegalität und besorgen sich ihr Zeug halt in Holland oder beim Dealer um die Ecke.
Warum so viele Leute nach einer Legalisierung schreien? Das versuche ich mit meiner Argumentation hier klarzumachen, da das Verbot IMO vollkommener Schwachsinn ist. Außerdem, wo sind denn die vielen Leute? Das Gros, das zeigt doch auch dieser Thread, sind doch dagegen.
Und Donner und Doria, sag mir jetzt nicht, ich solle dann doch nach Holland fahren. Ich lebe in Deutschland und mich kümmert es, wie die Gesetzgebung hier ist.

Nächster Punkt)
Ich habe NIE den kriminellen Aspekt als einzigen (und wichtigsten) Grund aufgeführt, M. zu legalisieren. Ein Tropfen auf den heißen Stein ist aber doch wohl auch nicht schlecht, oder?

Du weißt sehr wohl, daß ich genau weiß, daß manche Leute nichts für ihren geistigen Durchzug können.
Ja, und? Die finden ihr Glück dann halt im Alkohol. Eine sichtbare Steigerung der Suchtkranken mit der Legalisierung von Marihuana halte ich für unwahrscheinlich. In Holland sind nämlich auch nicht alle drogenkrank.

Außerdem weißt du auch, daß mich die (geistige)Entwicklung von anderen Menschen ganz bestimmt kümmert... denk mal an meinen Zivildienst und meine spätere Mitarbeiterzeit wie auch an meinen ersten Berufswunsch.

Watt ich nu' sagen will:
Menschen, die eine Tendenz und ein starkes Verlangen haben, sich in einen Rauschzustand zu flüchten (aus welchen Gründen auch immer) oder die Wirklichkeit aufgrund starker Komplexe gleichwelcher Art oder schweren traumatischen Erlebnissen nicht verarbeiten können, die finden auch was anderes als Marihuna. Es würde keinen Unterschied machen, wenn es nun frei erhältlich wäre. Es wäre vielleicht sogar besser, zu Marihuana anstelle von Alkohol zu greifen, da es nicht so viel Schaden anrichtet. Das ist eines meiner Hauptargumente - es wäre vielleicht unter diesem Gesichtspunkt besser, es zu legalisieren! Wenn man beim Schnapshändler um die Ecke die Wahl hätte, statt Fusel etwas Gras zu kaufen, würden einige vielleicht dazu greifen. Und jeder Psychologe, der was auf dem Kasten hat, wird das bestätigen!
Verdammt, da geht mein Egoismus - und ich hatte ihn doch gerade liebgewonnen.

So jetzt wirst du sagen, ich hole den Teufel mit dem (harmloseren) Beelzebub. Aber ich kann nicht jeden verdammten Suchtkranken eigenhändig therapieren.
-----------------------------
Gerade eben habe ich folgenden Text gefunden (aus einer medizinschen Zeitschrift):
[...]
Medizinisch hat Cannabis bei folgenden Erkrankungen positive Wirkungen gezeigt: erhöhter Augeninnendruck (Glaukom), Krampfneigung, Epilepsie, Asthma, schwere Übelkeit und Brechreiz. Synthetisches THC wurde in den vergangenen Jahren häufig in den USA verordnet, um beichemotherapeutisch behandelten Krebs- und AIDS-Patienten mit dem starken Brechreiz, der bei solchen Behandlungen auftritt, fertig zuwerden. Auch bei einigen Allergie-Symptomen (z. B. Heuschnupfen-typischenJuckreiz im Bereich Hals-Nasen-Ohren-Augen) soll Cannabis geraucht Linderung verschaffen. [...]
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(Geändert von Glottisfly um 2:28 am am Aug. 10, 2001)

Glottisfly
09.08.2001, 23:48
@Dilla:

Alles klar, ich hab' auch ein bißchen überreagiert und dich falsch verstanden. Es ist schade, daß du nur solche "betrunkenen" Leute kennst. Also mir sagt man immer, wenn ich ordentlich einen im Tee habe, daß ich unglaublich witzig wäre. Es gibt halt Leute, die jeweils anders reagieren, ich habe aber NOCH NIE von einem Fall gehört, wo zwei Kiffer sich aufgrund des KIFFENS geprügelt, jemanden anderen verprügelt, gepöbelt oder schlimmeres gemacht haben, da die Droge in den meisten Fällen ebenfalls "lustig" und "ruhig" macht.

Leute, die anderen das Kiffen aufzwingen wollen (ich kannte und kenne niemanden) sind in der Tat ziemlich ätzend. Wenn du keinen Bock auf sie hast, halte dich doch von ihnen fern!



(Geändert von Glottisfly um 2:35 am am Aug. 10, 2001)

RocketMan
10.08.2001, 20:59
Dann soll eben Cannabis zur Behandlung der genannten Krankheiten angewandt werden, dagegen sage ich gar nichts. Ich sage etwas gegen die Anwendung in Form von Inhalation des Verbrennungsprodukts, sprich: Rauchen.

Wer sich berauschen will, soll sich meinetwegen einen Tequila reinpfeifen, warum muß ausgerechnet Marihuana auch noch legalisiert werden? Ist es so viel toller als Alkohol oder Fluppen? Reicht das nicht?
Denn wenn jetzt Marihuana legalisiert wird, wird morgen nach der nächsten Droge geschrien. Und übermorgen nach der übernächsten. Bis wir demnächst Drogen-Supermärkte haben!

Und viele Leute würden eben über Marihuana an die Sucht kommen, denen das über Alkohol und Zigaretten nicht passiert wäre. Die größere Auswahl sorgt einfach für mehr Konsumenten, das habe ich schon in Marketing gelernt!
Also komm' mir nicht mit dem Argument: Wer nicht kiffen darf, hängt sich eben an die Pulle, wo ist der Unterschied? Zieht nicht!

Glottisfly
10.08.2001, 21:13
Oho, das sind aber trotzdem neue Töne; jetzt ist es nur das Rauchen, was dir aufstößt, nicht die Droge selbst.

Marihuana ist nicht toller als Alkohol und Fluppen, sondern es ist ungefährlicher.

Es würde mitnichten nach mehr Drogen geschrien werden, da es für härtere Drogen keinerlei positive Argumente gibt, sie zu legalisieren.
Das macht man in Holland ja auch nicht.

Deine Schwarzmalerei ("Drogen-Supermärkte") ist doch totaler Unfug!

Und den Unterschied zwischen Marihuana und Alkohol habe ich, denke ich, herausgestellt; es ist, soweit ich das beurteilen kann, ungefährlicher. Und wie das zieht!

Vielleicht gibt es keinen richtig überzeugenden Grund, Marihuana zu legalisieren. Es gibt aber auch keinen für mich überzeugenden Grund, es nicht zu tun.

Captain Proton
13.08.2001, 23:33
Wie wäre es dann es einfach so zu belassen, die früher hatten einen Grund, wir hätten keinen!

DerSpalter
22.08.2001, 09:07
JAAAA, legalisiert das Zeug!
Yippieh!
Dann können die KiffKöppe sich endlich den letzten Rest ihres eh schon viel zu breiten Hirns Rausballern!
Wär doch geil! Die bekloppten Dealer würden dann endlich einen Ehrlichen Job im CoffeeShop bekommen und legal 5 Tonnen Hasch über die Grenze fahren dürfen!
Hei der Daus wär das ein Spaß, Jugendliche die sich einen älteren suchen, der ihnen mal eben so 4 5 Grämmelchen kaufen tut!
Auch Omi und Opi hätten Spaß drann, denn dann ginge es bei ihnen im Bett wieder richtig ab nach 2 3 Pfeiffchen. Huuuuiiiiii!
Das wär ein Spaß. Und Bald gäbe es dann noch Opium, das haut dann den Opi um!

Noch was, außerdem bin ich für freie Liebe!

Holowebcreator
22.08.2001, 18:48
Also.. ich hatte in diesem Treat schon einen ellenlangen Text verfasst und bin nun zu dem Schluss gekommen, dass das Thema Drogen nur ein Randproblem unserer Gesellschaft ist. Viel wichtiger als sich drüber zu ereifern ob jetzt Drogen Hui oder Pfui sind, wäre es viel besser sich Gedanken zu machen was an unserer Sozialstruktur zu verbessern wäre. Viel wichtiger sollte uns sein draüber nachzudenken, warum sich in unserem Kulturkreis die Menschen sich in Drogen flüchten und nicht in der Lage sind ihr Leben zu meistern. Ich den Ursprungsländern funktioniert der Umgang mit den dortigen Drogen, weil die Menschen eine viel innigere Sozialstruktur sich erhalten haben und mehr miteinander leben anstatt gegeneinander...

Denk mal lieber darüber nach wie ihr besser mit euren Mitmenschen auskommt, als das ihr euch über Dinge gedanken macht, die Randprobleme sind.

HWC

Glottisfly
23.08.2001, 16:41
@DerSpalter: Tue mir doch den Gefallen, und suche dir einen anderen Avatar aus, hmm?

Und zum Rest deines Gepinsels bleibt mir nur zu sagen: <b>Jesus fuckin' Christ!</b>

@<b>Holowebcreator</b>: Sicherlich hast du da nicht ganz Unrecht, aber über die Grundprobleme der Gesellschaft gibt's nunmal nicht viel zu sagen, die sind bekannt... ich denke, man kann sich sehr wohl über "Randprobleme" unterhalten. Außerdem wollte ich mich ja nicht immer über "Probleme" austauschen, sondern über das Thema "Marihuana-Legalisierung"...

DerSpalter
23.08.2001, 17:07
Ich mag meinen Avatar!
Warum muss ich nen anderen nehmen?
Der stand doch frei zur Auswahl!?
Versteht kein Wort Ironie!

Glottisfly
23.08.2001, 17:20
1. Du musst gar nichts, ich habe dich lediglich gebeten, es in Erwägung zu ziehen, ihn zu wechseln. Wenn er dir so gefällt (ich meine, ich finde ihn auch wunderschön), dann kannst ihn auch behalten.

2. Ui, Ironie war das? Ach so! Verdammt, ich hatte das doch wirklich ernst genommen. <b>Jesus fuckin' Christ</b>!

DerSpalter
23.08.2001, 17:34
Ein dickes L O L!
Danke, ist einfach das beste Bild was sich da finden lies!
Nicht so ein Standard irgendwer-ausm-Film-oder-Serie-Bild!

RocketMan
23.08.2001, 19:44
@Spalter: Mit der Option Bilder-Upload kannst Du übrigens eigene Avatare installieren, wenn Dir die Auswahl nicht reicht. Voraussetzungen sind 60x60 Pixel und GIF-Format. Dann mußt Du nur warten, bis der geheiligte und gepriesene Webmaster aus seiner Wolke herabsteigt und das Dingen installiert.

Holowebcreator
23.08.2001, 19:56
Gotty... OK.. das Thema war Legalisieren wir Marijuana..
Aber das Drogenproblem ist nur ein Problem das als Nachläufer einem anderen hinterher rennt... Ich würde es auf jedenfall legalisieren, da es eine Droge ist, die im Gegensatz zu der legalen "Alkohol" einen weit geringeren Prozentsatz an Menschen als Einstiegsdroge in harte Drogen hat.. dies ist sogar in einer Statistik des Bundesamtes für Statistik dargelegt...
Ich bin generell für eine Legalisierung aller Drogen, denn jeder weiss, was Drogen für Effekte haben können bei übermässigem Konsum.. jedoch darf dann jemand, der in Abhängigkeit gerät nicht auf Hilfe durch den Staat hoffen, sondern soll selber schaun wie er davon wegkommt... oder krepieren...

HWC

DerSpalter
24.08.2001, 11:31
Das ist natürlich eine ziemlich radikale einstellung.
Trotzdem ist auch ein bischen was wares dran. Denn die ganzen Zwangsentzüge kosten den Staat eine Menge Kohle, und wer bezahlt den Scheiß dann schlussendlich?
Aber einfach jede Droge zu legalisieren kanns ja wohl nicht sein. Hasch ist von Wirkung und Abbauweise ein dem Alkohol nicht unänliches Produkt. Es ist sogar etwas weniger schädlich für die Gehirnzellen. Es sei den man gebraucht es exzessiv, was ebenso wie Alkohol zu starken Leberproblemen und Gehirnschwund führt.
Nimmst du aber jetzt mal im Vergleich Crack Kokain oder ähnliches, so wirst du dort feststellen, daß diese Drogen eine Körperliche abhängigkeit bewirken. Leute die damit anfangen bekommen große schmerzen wenn sie nicht immer Nachschieben, ganz zu schweigen von den beschädigungen die die Inhaltsstoffe an den inneren Organen bewirken.
Also, man sollte doch wirklich noch unterscheiden, was gefährlich ist, und was nicht.
Eine legalisierung von Marihuana wird in sofern gefährlich angesehen, da es als leichter Übergang zu harten Drogen dienen könnte. Ich sehe das allerdings genauso wie du, das Alkohol ein wesentlich leichterer Weg zu härteren Drogen darstellt, da du bei großem Alkohol Konsum leider in weit größerem Maße den Denkprozess aus deiner Kontrolle verlierst.
Was allerdings deine Meinung betrifft, jeder müsse wissen was er da zu sich nimmt, so kann ich dir in keinster Weise zustimmen. Leider weiß nur der geringste Teil, was welche Droge bewirkt, und womit derjenige zu rechnen hat. Frag doch mal einen Kokain Süchtigen, ob er weiß was Kokain genau bewirkt. Er wird dir sagen, es macht das er sich wohlfühlt. Mehr nicht. Was es schädigt und so weiter wird dir kaum einer sagen können. Also glaube ich nicht, das man einfach pauschal sagen kann, jeder muss wissen was er nimmt. Ein Aufdruck vom EU Gesundheitsminister "Einnahme gefährdet ihre Gesundheit" wird wohl leider hier nicht ausreichen!

Glottisfly
24.08.2001, 13:04
@Holoweb: Nein, alle Drogen zu legalisieren halte ich für äußerst gefährlich! Ich rede von Gras, Blüten, die auf nem' Feld wachsen, also von etwas natürlichem. Die ganzen Scheiß zusammengepanschten chemischen Drogen gehören samt und sonders vernichtet. Für die Legalisierung von harten Drogen gibt's nicht ein einziges überzeugendes Argument.

Trickster
25.08.2001, 01:59
Ich kann dazu nur soviel sagen:
Solange wie erwiesen ist, daß Marihuana keine schlimmeren Auswirkungen als andere, frei erhältliche Drogen hat, sollte jeder für ich selbst entscheiden können, ob er sich damit die Birne zudonnern will oder nicht.
Klar kann es sein, daß einige Leute dadurch abrutschen könnten. Aber in erster Linie ist jeder für sich selbst verantwortlich. Ich bin selbst eine Zeit lang nah am Alkoholismus vorbei geschrammt. Und den habe ich ohne Probleme im Supermarkt um die Ecke bekommen. Man kann Menschen nicht vor allem schützen. Wenn man alles was einem Menschen schaden könnte, gesetzlich verbieten würde, dann würde unsere Freiheit, unsere eigenen Entscheidungen zu treffen, komplett verlohren gehen.
Man muß mal überlegen wie weit das gehen würde! (Sprotarten mit hoher Verletzungsgefahr, Autofahren, etc.)

Ich bin prinzipiell für eine Legalisierung, allerdings in Verbindung mit einer Jugendschutzbestimmung ähnlich wie bei Alkohol und Zigaretten!

DerBademeister
03.09.2001, 22:16
Tja.....ich MUSS doch irgendwann auch mal etwas zu diesem Thread schreiben. Denn leider wird auch hier wieder offensichtlich, dass viele Leute schlichtweg wenig Ahnung von der Thematik haben (danke an Spalter in dieser Beziehung für Deinen "Gehirnschwund"-beitrag ;-) ).

Daher wird das jetzt ein vermutlich ellenlanger Aufklärungstext.

<b>Marijana als Medizin</b>
Marijuana bietet Tausende von Verwendungsmöglichkeiten in der Medizin. In den USA war Cannabis bis 1937 in der Form einer Tinktur legal erhältlich und wurde für eine Vielfalt von Krankheitsbildern verschrieben. Doch schon weitaus früher wurde Hanf als Heilmittel eingesetzt. In fast jedem alten Buch über Medizinpflanzen kommt Cannabis vor. Es wird meist als panaceas bezeichnet, das heißt soviel wie "Allesheiler".

Heute ist ein Einsatz von Hanf besonders bei AIDS, MS und Krebs zu wünschen, denn es beseitigt Symptome wie Brechreiz, Apathie, und Schmerzen. Besonders die appetitanregende Wirkung hilft, die bei einer Chemotherapie auftretende Abmagerung aufzuhalten. Die Patienten bekommen wieder Hunger, besonders auf Speisen mit einem hohen Milch- und Zucker-Anteil. Außerdem besitzt Hanf eine aseptische Wirkung. Auch der berüchtigte Grüne Star hat bei einer Behandlung mit Hanf kaum noch Chancen, da THC den Augendruck kontrollieren kann, der zu dieser Krankheit führt. Es gibt noch genug weitere medizinische Aspekte, die für Hanf sprechen. Selbst die Berufsvereinigung der amerikanischen Ärzte fordert eine Legalisierung von Hanf für die Medizin.

Übrigens will der neue Chef der DEA, ein Hardliner nach dem Geschmacke Bushs', dafür sorgen, dass auch die medizinische Verwendung von Marijuana verboten wird - dies ist in vielen Bundesstaaten ohnehin der Fall.

<b>"Hirnschäden"</b>

Es gab in den 70ern, in der Zeit von REEFER MADNESS II (einer Anti-marijuana-bewegung in den USA, das erste RM war in den 30ern im Zuge der Prohibition), einen Versuch, der angebliche Schäden bei Affen nachweisen sollte. Allerdings war diese Studie so voller Mängel, daß sie von den Forschern selbst verworfen wurde und auch in der medizinischen Literatur keinerlei Beachtung mehr findet. Nach dieser Pleite für die Anti-Hanf-Lobby (angeführt von einer suspekten Gruppe namens P.R.I.D.E.) wurden weitere Studien durchgeführt, die alle negativ ausfielen. Besonders wichtig war ein Versuch mit Rhesus-Affen, bei denen nicht nur die organische Struktur des Gehirns nach dem Einfluß von THC untersucht wurde, sondern auch ihr Lernverhalten. Dieser Test zeigte wiederum keine Veränderungen. Die Wahrheit ist, daß bis heute kein Beweis für die gehirnschädigende Wirkung von Hanf gefunden wurde. Es ist kein Fall von Schwachsinn, mentaler Störung oder sogar Geisteskrankheit, nicht einmal bei Gewohnheitskonsumenten bekannt oder gar erforscht worden. Dies sagt natürlich nicht, daß Marijuana auf keinen Fall als Rauschmittel mißbraucht werden kann. Wenn eine Person jeden Morgen seine Wasserpfeife braucht, dann hat dieser jemand ein Problem - um es mal banal auszudrücken.

<b>Wie Marijuana im Gehirn wirkt</b>
Das Absterben von Gehirnzellen ist keine Vorbedingung, um high zu werden. Marijuana besitzt nämlich eine Chemikalie, die einer natürlichen Chemikalie im Gehirn bis auf kleine strukturelle Unterschiede sehr ähnlich ist. Diese Chemikalie setzt sich an bestimmten Rezeptoren im Gehirn fest, die einen dann high werden lassen. Der Stoff im Gehirn nennt sich übrigens Anand-Amid, dem Sanskrit-Wort (altindisch) für "Glückseligkeit". Die legale und weitaus schlimmere Droge Alkohol setzt sich zwar auch an solche Rezeptoren fest, aber es tötet sie aufgrund der Produktion von Toxinen. Einige Drogen zerstören sogar die Rezeptoren, Hanf nicht.

<b>Eine Überdosis ist ausgeschlossen</b>
Niemand hat sich jemals überdosiert. Für jede Substanz gibt es natürlich Menschen, die allergisch darauf reagieren. Allerdings ist dies nach medizinischen Gutachten bei Marijuana noch nie passiert, auch wenn es sehr wahrscheinlich ist. Nicht ein Tod kann in Zusammenhang mit Marijuana verzeichnet werden, im krassen Gegensatz zu den legalen Drogen Alkohol und Tabak.

Marijuana kann man einfach nicht überdosieren, nur in der Theorie. Dort liegt aber die Menge an Haschisch bei mehreren hundert Gramm, einer Menge, mit der der Gelegenheitsraucher sein ganzes Leben auskommt. Die Gefährlichkeit einer Droge wird bei Medizinern durch die Menge bestimmt, die tödlich wirkt (die sogenannte letale Dosis LD50) und die die eine Wirkung erzielt (die effektive Dosis ED50). Hanf ist sogar nach den Ärzten der DEA in den USA die "sicherste therapeutisch wirksamste Substanz, die die Menschheit kennt". Siehe da!

An einer Überdosis ist noch keiner gestorben, wohl aber am Hanf selbst. Denn der Strick, den schon so mancher armer Mensch um den Hals gekriegt hat beziehungsweise kriegt ist fast immer aus Hanf. Ironie, nicht wahr?

<b>Marijuana als "Einstiegsdroge" </b>
Tatsache ist, daß Forscher im Hanf eine Möglichkeit sehen, um zum Beispiel Crack-Süchtigen (die wir in der BRD Gott sei Dank nicht in der Zahl wie in den USA haben) den Ausstieg zu erleichtern. Alleine in der BRD gibt es circa 3,5 Millionen Konsumenten und noch einmal 4 Millionen, die es wenigstens einmal probiert haben (offizielle Zahlen des Bundesgesundheitsamtes). Wir haben ja nicht 7 Millionen Heroinabhängige. Sicherlich experimentiert ein gewisser Prozentsatz auch mit anderen Drogen. Allerdings finden fast alle zum Hanf zurück. In den Niederlanden zum Beispiel ging nach der Entkriminalisierung (keine Legalisierung) von Hanf der Konsum von Cannabis<b> und Heroin</b> herunter. Wenn Marijuana in diesem Zusammenhang überhaupt irgend etwas bewirkt, dann die Prävention vor harten Drogen.

Diese abstruse Idee, daß Hanf unausweichlich zu Heroin führt, nennt man Gateway-Theorie, oder noch eigenartiger die "Stepping Stone-Hypothese". Dies wird von den Prohibitionisten schamlos ausgenutzt. Es gab niemals eine gescheite Studie zu dem Thema, obwohl die Zeitungen voll von diesen Horrorstories sind. Selbst die Mediziner lehnen diese These heutzutage zum großen Teil ab.

Vom soziologischen Standpunkt aus gibt es noch eine weitere Einstiegs-These, die behauptet, daß man als Konsument von Cannabis sich in eine Subkultur begibt, die auch andere Drogen anbietet. Marijuana erschafft diese Subkultur allerdings nicht, die Subkultur benutzt Marijuana. Das bringt auch ein weiteres Beispiel zu Tage, wie man die Masse an harten Drogen reduzieren könnte. Einige Hanfkonsumenten kaufen von Leuten, die auch andere Drogen verkaufen. Das bringt sie in die Nähe dieser Stoffe und die Versuchung könnte für einige zu groß sein. Bei einer Legalisierung würden allerdings die Märkte getrennt und der Zugang zu harten Drogen erschwert (wenigstens für die Hanfkonsumenten).

<b>Weiterer Vorteil der Legalisierung:</b>
Erstmal würde das Haschisch zum Beispiel von den Schulen verschwinden. Es lohnt sich für keinen Dealer, sich an eine Schule zu stellen und noch ein zusätzliches Risiko einzugehen, wenn er es mit den Preisen in einer Apotheke oder einen Coffeeshop nicht aufnehmen kann. Außerdem ist es meiner Meinung nach zutiefst asozial, an Schulen Drogen an kleine (!) Kinder zu verkaufen, und das sollte auch hart bestraft werden. Ebenso dürfen Kinder absolut keinen Zugriff auf Hanf haben, eine Altersbegrenzung ist notwendig. Diese muss dann natürlich auch strikt eingehalten werden - man vergleiche das mit dem Alkohol/zigaretten, wo mittlerweile jeder Dreizehnjährige an harte Sachen wie Wodka und Co. rankommen kann.

Puhh......das wär's erstmal.

Glottisfly
05.09.2001, 16:10
Vielen herzlichen Dank für deinen Beitrag! Im Gegensatz zu meinen recht unbeholfen formulierten Beiträgen war das eine gegliederte Argumentierung, die ich sofort unterschreibe und die das wiedergibt, was ich denke.

DerSpalter
06.09.2001, 10:54
Dem kann man nichts mehr hinzufügen.