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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Review: The Last Castle



RocketMan
02.12.2001, 23:08
Und der RocketMan, Euer aller Filmeonkel, hat den Samstagabend mal wieder f?r Kino genutzt. Diesmal gab es The Last Castle, mit Robert Redford und (f?r mich der Grund ihn sehen zu wollen) James Gandolfini.

Die Story ist gar nicht mal so schnell umrissen: Redford spielt General Irwin, der (nat?rlich aus heldenhaften Gr?nden) zu einer Haftstrafe im Milit?rgef?ngnis verurteilt wird. Direktor des Baus ist Colonel Winter (Gandolfini), der fasziniert ist von Kriegsgeschichte und Devotionalien; dementsprechend ist es f?r ihn eine Ehre, den gro?en General in seiner Anstalt zu haben. So weit, so gut. Bis Winter von Irwins Meinung ?ber ihn erf?hrt: Ein Mann, der solche Dinge sammelt und liebt, die solchen Schmerz anrichten, hat nie gek?mpft. Von dort an ist es nur eine Frage der Zeit, bis Winter sein wahres Gesicht zeigt; er ist ein sadistisches Monster. Es kommt, wie es kommen mu?, ein Machtkampf innerhalb der Gef?ngnismauern entbrennt, der bis zur Revolte f?hrt.

Der Film lebt von zwei Dingen: Redford, brilliant wie immer (wenn auch routiniert), und Gandolfini, der den B?sewicht vielschichtig und exzellent spielt. Zu sehen, wie die beiden sich aneinander reiben (nicht w?rtlich zu sehen, bitte), ist ein Fest f?r den Genie?er der feinen Schauspielk?nste.

Die Revolte an sich ist technisch einwandfrei und glaubhaft dargestellt, wenn an manchen Stellen auch zu sehr aufgetrumpft wird. Sie entt?uscht aber dadurch, da? die letzte halbe Stunde zu einem Actionkracher wird, w?hrend sich der Zuschauer danach sehnt, die beiden V?gel von Hauptdarsteller von Angesicht zu Angesicht zu sehen.

Und nat?rlich sind (wie viele Kritiker angemerkt haben) die letzten paar Minuten des Films zu amerikanisch-patriotisch. Aber im Gegensatz zu ein paar anderen Filmen (die ich der Stammleserschaft nicht zum abertausendsten Mal aufz?hlen mu?) hat dieser patriotische Moment noch eine weitere Dimension, die ihn rechtfertigt: Er l??t Winter vollends als gescheiterte, verkorkste Existenz dastehen. (Und nach dem 11. September sollte man sich daran gew?hnen, da? die Amerikaner wieder verst?rkt in Filmen die Flagge aus dem Keller holen.)

Fazit: Zwei brilliante Hauptdarsteller, denen man noch l?nger h?tte zusehen k?nnen, ein gekonntes, wenn auch routiniertes Action-Finale, und eine zweischneidige Prise Patriotismus. Bei weitem nicht der beste Film des Jahres, aber doch irgendwie sehenswert.

2.5 von 4 Sternen
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