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DerBademeister
03.10.2011, 14:31
It's Not Just TV

How HBO revolutionized television

http://www.slate.com/content/dam/slate/archive/2011/09/1_123125_2281574_2281988_2303007_110923_fiti_board walkempiretn.jpg (http://www.slate.com/id/2304621/)
Boardwalk Empire

When I was growing up in the 1970s, the lowliest form of cultural consumption was to stay home and watch television. All other art forms, any other art forms, were fine. To have made the effort to leave the house, travel to a temple of culture and see a performance or exhibition was proof of a refined engagement with the arts. To slouch on a sofa and be in thrall to a grotesque diet of cop shows, quizzes and soap operas was to opt out of culture altogether.
HBO: How it revolutionized television. - Slate Magazine (http://www.slate.com/articles/life/ft/2011/09/its_not_just_tv.html)

Ein interessanter Einblick in die Fernsehwelt. Es ist wirklich erstaunlich was sich hier in den letzten 10, 15 Jahren getan hat. Während das amerikanische Kino immer dümmer und austauschbarer wird, entwickelt das amerikanische Fernsehen stetig innovative Serien.

Ohne HBO, Showtime und AMC sähe es wirklich düster um meinen Serienkonsum aus. Zwar schaue ich auch gerne mal eine Folge einer Hirnabschalte-Serie wie Fringe oder Supernatural, aber nur mit solchen "RTL-Serien" würde ich meinen Fernsehabend nicht verbringen wollen.

Teylen
03.10.2011, 15:47
Einer These im Amerika Urlaub nach zu folgen gibt es in jeder HBO Serie, teilweise in jeder Folge, entweder expliziten Sex oder lesbische Paaerchen ^^;
*schaut sich mal den Artikel an*

Dr.BrainFister
03.10.2011, 15:51
Einer These im Amerika Urlaub nach zu folgen gibt es in jeder HBO Serie, teilweise in jeder Folge, entweder expliziten Sex oder lesbische Paaerchen ^^;
*schaut sich mal den Artikel an*
Kann ich nicht bestätigen. Ja, es gibt ab und zu "expliziten Sex". Aber lesbische Päärchen in jeder Episode? Wo denn?

DerBademeister
03.10.2011, 16:00
Einer These im Amerika Urlaub nach zu folgen gibt es in jeder HBO Serie, teilweise in jeder Folge, entweder expliziten Sex oder lesbische Paaerchen ^^;
*schaut sich mal den Artikel an*

Das ist in den USA auch durchaus noch ein Aufreger mit dem man "alternativ" wirken kann, aus unserer europäischen Warte wo in jeder Nachmittags-Talkshow nackte Brüste zu sehen sind, ist das natürlich nichts ungewöhnliches.

Im amerikanischen Free TV ist jede Art von Nacktheit ebenso verboten wie Schimpfwörter. Mit z.T. recht expliziten Gewaltdarstellungen wie sie z.B. bei Supernatural häufiger vorkommen, damit haben sie dafür weit weniger Probleme als die deutschen Sittenwächter.

Teylen
03.10.2011, 16:03
Kann ich nicht bestätigen. Ja, es gibt ab und zu "expliziten Sex". Aber lesbische Päärchen in jeder Episode? Wo denn?
In jeder Serie, wenn die Sexszenen ausgehen ^^;
Nun und zumindest bei True Blood und bei Games of Thrones kann man schon eine starke Praesenz von Sexszenen bemerken.
[Viel mehr habe ich von HBO iirc noch nicht laenger gesehen]
War auch nur der Eindruck den ich kommuniziert erhielt.
[Kurz: HBO hat einen Ruf weg wie Michael Bay Filme in Europa ^^;]


Ansonsten, also ich finde Fringe anspruchsvoller als zumindest True Blood.
Hinsichtlich der Drama Serien beschraenke ich mich auf Desperate Housewives. Das imho um Meilen besser ist als Weeds.

Der Bericht.
Uhm, irgendwie geht eine etwaige Aussage im "alle lieben HBO Serien"-Gejubel unter.
Das einzige was man sich traut als Vergleich zu zitieren ist ... die Duschszene aus Dallas?
Die These das CSI:xy (2000, CBS) oder NCIS (2003, CBS) von The Wire (2002, HBO) abschreibt ist schon mehr als gewagt...
In Bezug auf CSI wuerde ich es unmoeglich nennen, was NCIS betrifft als unwahrscheinlich (weil die Produktion kurz nach Start von The Wire haette los gehen muessen).

Dr.BrainFister
03.10.2011, 16:09
... [Kurz: HBO hat einen Ruf weg wie Michael Bay Filme in Europa ^^;]
Kann ich eigentlich auch nicht bestätigen. HBO hat in Amerika nach wie vor einen überwiegend sehr guten Ruf und steht an der Spitze des Qualitätsfernsehens. Das Programm dort wird als Messlatte für die "kleinen Geschwister" von AMC und Showtime betrachtet.

Vielleicht hast du dich einfach nur mit Leuten unterhalten, die beim Fernsehen ihre Aufmerksamkeit hauptsächlich auf Sex- und Lesbo-Szenen richten. ;) Es ist immer ein gutes Alibi, sich diese Edelpornos einerseits ständig anzuschauen und andererseits so zu tun als sei man von all dem Schmuddelkram aber sowas von angenervt... :mrgreen:

Teylen
03.10.2011, 16:11
Also die allermeisten Amerikaner die ich kennengelernt habe koennen oder wollen sich HBO nicht leisten.
[Was dazu fuehrte das ich z.B. bezgl. True Blood auf einem aktuelleren Stand war]

Dr.BrainFister
03.10.2011, 16:13
Also die allermeisten Amerikaner die ich kennengelernt habe koennen oder wollen sich HBO nicht leisten.
[Was dazu fuehrte das ich z.B. bezgl. True Blood auf einem aktuelleren Stand war]
Tja, dann gucken deine Bekannten eben was anderes. :nixweiss: Bisher ist HBO jedenfalls nicht wegen Kundenmangels pleite gegangen und leistet sich immer noch regelmäßig schweineteure Serien- und Filmproduktionen. Ganz so schlecht kann der Ruf also nicht sein.

DerBademeister
03.10.2011, 16:42
In jeder Serie, wenn die Sexszenen ausgehen ^^;
Nun und zumindest bei True Blood und bei Games of Thrones kann man schon eine starke Praesenz von Sexszenen bemerken.
[Viel mehr habe ich von HBO iirc noch nicht laenger gesehen]
War auch nur der Eindruck den ich kommuniziert erhielt.
[Kurz: HBO hat einen Ruf weg wie Michael Bay Filme in Europa ^^;]

Bei den Dramaserien steht der Sex aber nicht im Mittelpunkt, sondern ist einfach Teil der Handlung - Menschen haben nun mal ab und zu Sex. Auch "Rome" hatte beispielsweise Sexszenen, diese hatten aber eine andere Funktion als beispielsweise im bewusst voyeuristisch inszenierten "Spartacus".


Ansonsten, also ich finde Fringe anspruchsvoller als zumindest True Blood.True Blood ist auch eine Frauenserie. SATC war sicherlich auch nicht besonders anspruchsvoll, sorgte aber ebenso dafür dem Sender weibliche Kunden zu bringen die sich von Gangsterdramen wie Sopranos oder Boardwalk eher weniger begeistern lassen. Anspruchsvolle Frauenserien gibt es leider kaum (Damages stellt hier eine der wenigen Ausnahmen dar), da Frauen sowas vermutlich auch nicht sehen wollen. Dann lieber der x-te Klon von Ärztin/Anwältin/__insert hippen Yuppieberuf hier__ mit Beziehungsproblemen.

Ich glaube Frauen haben allgemein ein Problem sich mit Fernsehfrauen in nicht gendertypischen Rollen zu identifizieren. Das ist aber ein anderes, weitschweifiges Thema.


Die These das CSI:xy (2000, CBS) oder NCIS (2003, CBS) von The Wire (2002, HBO) abschreibt ist schon mehr als gewagt...
In Bezug auf CSI wuerde ich es unmoeglich nennen, was NCIS betrifft als unwahrscheinlich (weil die Produktion kurz nach Start von The Wire haette los gehen muessen).Ich erinnere mich nicht herausgelesen zu haben dass David Simon behauptet hätte diese Serien würden von The Wire abschreiben. Eher hat The Wire diese Serien als das hingestellt, was sie sind - Polizei Science Fiction (und das ist wörtlich zu nehmen, denn viele der Technologien die z.B. in CSI angewendet werden existieren gar nicht) die nichts, aber auch gar nichts mit echter Polizeiarbeit zu tun hat. Der Zuschauer meint nämlich mittlerweile dank dieser ganzen procedural dramas - und das sind überwiegend Polizeiserien - dass echte Polizeiarbeit wirklich so aussieht. Das geht soweit dass Anwälte in Gerichtsverhandlungen die Geschworenen darauf hinweisen, z.B. forensische Beweise nicht überzubewerten. Die sind buchstäblich CSI-geschädigt. ;)

Einer der Tatort-macher (das ist auch Polizei Scifi, aber nicht so over the top wie in den USA) sagte mal dass sich keine Sau für den Tatort interessieren würde, wenn er reale Polizeiarbeit widerspiegeln würde. Da wird eben nicht jeder Fall binnen weniger Tage geknackt. Die Cops sind nicht immer die strahlenden Helden. Viele der widerlichsten Verbrecher werden nie gefasst.

The Wire hat bewiesen dass auch ein realistisches Polizeidrama gute Unterhaltung sein kann. Ein wertendes Gut/Böse Schema zwischen Gangstern und Polizisten wurde hier bewusst vermieden und die Menschen so dargestellt wie sie sind. Das ist aus meiner Sicht auch eine Qualität vieler anderer HBO-Serien deren Helden oftmals zwielichtige Gestalten sind.

Ich glaube dass es durchaus auch HBO zu verdanken ist dass heute selbst die Network-Dramaserien vielschichtiger sind als in den 80er Jahren wo eben A-Team, Knight Rider, Dallas und anderer Unsinn angesagt war. Sie haben die Messlatte für Qualität an der sich Alle zu messen haben buchstäblich höher gelegt.

DerBademeister
03.10.2011, 16:53
A propos CSI und Realismus: ^^
http://www.lowbird.com/data/images/2009/10/csi.gif

Teylen
03.10.2011, 17:04
Bei den Dramaserien steht der Sex aber nicht im Mittelpunkt, sondern ist einfach Teil der Handlung - Menschen haben nun mal ab und zu Sex. Auch "Rome" hatte beispielsweise Sexszenen, diese hatten aber eine andere Funktion als beispielsweise im bewusst voyeuristisch inszenierten "Spartacus".
Das wirkt auf andere wohl anders.
Das heisst es wirkt so als wuerde z.B. Rome den eigentlichen Voyeurismus den es wie die angeblich meisten / alle HBO zelebriert versuchen zu kaschieren. Was dann bei True Blood halt einmal fast ungefilterted durchschlaegt.


True Blood ist auch eine Frauenserie.
Also imho ist True Blood so weiblich wie Fringe oder Fast Forward und hat mit SATC wirklich nichts gemeinsam.
Ausser das auch SATC viele Fans hat (und in dem Artikel hochgejubelt wird)


Ich erinnere mich nicht herausgelesen zu haben dass David Simon behauptet hätte diese Serien würden von The Wire abschreiben.
It would be a ... profound victory for HBO to take the essence of network fare and smartly turn it on its head," he wrote, "so that no one who sees [its] take on the culture of crime and crime-fighting can watch anything like CSI, or NYPD Blue, or Law & Order again without knowing that every punch was pulled on those shows."
Klingt fuer mich als behauptet der Autor das CSI, NYPD Blue, Law und Order und alles vergleichbare heimlich von Wire & anderen HBO Shows abschreibt, ihre ganzen Pointen von HBO klauen. Klar, selbst wenn sie aelter sind.

Von "Police Science Fiction" ist da nicht mal ansatzweise die Sprache.
Nun und mittlerweile gibt es procedural dramas zu allem... Good Wife, Dr. House,... beide auf normalen Networks.
Nun und es gab auch schon davor muntere forensische rum ermittelei. Wie Quincy, M.E.


Ich glaube dass es durchaus auch HBO zu verdanken ist dass heute selbst die Network-Dramaserien vielschichtiger sind als in den 80er Jahren wo eben A-Team, Knight Rider, Dallas und anderer Unsinn angesagt war. Sie haben die Messlatte für Qualität an der sich Alle zu messen haben buchstäblich höher gelegt.
Die Aussage halte ich fuer ziemlichen Bloedsinn.
CSI ist nicht CSI weil HBO zwei Jahre spaeter The Wire in's Rennen schickte.
Nun und so gerne ich die Serie schaue, aber so ein gewaltiger Qualitaetssprung ist zwischen Action (Knight Rider) und Action (True Blood) nicht.
Respektive macht Cobra 11 zwar imho gleichwertige bis bessere Action als Knight Rider, mit aehnlichen Prinzip (Autos, Bumm, Yay -> naechste Folge -> Autos, Bumm, Yay -> Repeat) ist aber weder PayTV noch sehr HBO influenced.

Dr.BrainFister
03.10.2011, 17:48
... It would be a ... profound victory for HBO to take the essence of network fare and smartly turn it on its head," he wrote, "so that no one who sees [its] take on the culture of crime and crime-fighting can watch anything like CSI, or NYPD Blue, or Law & Order again without knowing that every punch was pulled on those shows."
Klingt fuer mich als behauptet der Autor das CSI, NYPD Blue, Law und Order und alles vergleichbare heimlich von Wire & anderen HBO Shows abschreibt, ihre ganzen Pointen von HBO klauen. Klar, selbst wenn sie aelter sind.

Von "Police Science Fiction" ist da nicht mal ansatzweise die Sprache. ...
Übersetzungshilfe: Urban Dictionary: pull a punch (http://www.urbandictionary.com/define.php?term=pull%20a%20punch)

Teylen
03.10.2011, 18:22
Ah thanks, die Redensart hatte ich tatsaechlich falsch verstanden.
Erklaert leider den Allgemeinplatz nicht so wirklich.

Also was jetzt z.B. CSI:Vegas oder Cold Case, als Beispiel fuer die einzige Crime-Shows die ich laenger verfolgte / dir eine Zeitlang Spass machten, fuer solche Versager unter der Sonne, im Vergleich zur Wire & Co. macht. Respektive wo CSI bzw. CC in's Leere schlaegt.
Weil, soweit ich das sehe, boxen die in ihrem Bereich zumindest anstaendig, wenn nicht gut.

Dr.BrainFister
03.10.2011, 18:32
Ah thanks, die Redensart hatte ich tatsaechlich falsch verstanden.
Erklaert leider den Allgemeinplatz nicht so wirklich.

Also was jetzt z.B. CSI:Vegas oder Cold Case, als Beispiel fuer die einzige Crime-Shows die ich laenger verfolgte / dir eine Zeitlang Spass machten, fuer solche Versager unter der Sonne, im Vergleich zur Wire & Co. macht. Respektive wo CSI bzw. CC in's Leere schlaegt.
Weil, soweit ich das sehe, boxen die in ihrem Bereich zumindest anstaendig, wenn nicht gut.
Wenn man ein Interview-Zitat lange genug zerpflückt, kann man alles mögliche hineininterpretieren. ;) David Simon meinte damit wahrscheinlich nur, dass einige Zuschauer bei der Darstellung von Polizeiarbeit in Serien inzwischen aufmerksamer sind, nachdem sie "The Wire" gesehen haben. Ich würde sein Zitat ungefähr so übersetzen/interpretieren: "Aufmerksame Zuschauer können sich nach The Wire nie wieder sowas wie CSI, NYPD Blue oder Law & Order anschauen, ohne zu bemerken, wie einfach es sich diese Serien oft machen ..."

Bademeister hat den Zusammenhang ja bereits ausführlich erklärt. In "CSI" & Co. wird eben jeder Fall so zurechtgebogen, dass er möglichst schnell und spektakulär aufgeklärt werden kann. Das war bei "The Wire" nicht so simpel - und auch im Berufsalltag von Polizisten läuft es meistens anders. Natürlich werden diese 0815-Procedurals dadurch nicht aussterben. Es gibt immer genügend Zuschauer, die leichte Kost bevorzugen. Das ist ja auch völlig legitim. Nur sollte eben niemand dem Irrglauben aufsitzen, dass er sich mit "CSI", "NCIS" u.ä. Märchenformaten handfeste Fakten über die dort gezeigten Jobs aneignet. Ich persönlich hab ansonsten kein Problem damit, dass Serien existieren, die hauptsächlich dem Zweck der leichten Unterhaltung dienen. Ohne "Supernatural", "Fringe", "Strike Back", "Spartacus" oder "True Blood" würde mir was fehlen. HBO alleine wäre auf Dauer zu einseitig. Die Mischung macht's.

Teylen
03.10.2011, 18:50
Wenn man ein Interview-Zitat lange genug zerpflückt, kann man alles mögliche hineininterpretieren. ;)
Naja ich versuche halt in einem Artikel der sich fuer mich ein wenig liest wie:
HBO YAY
Serie weit vor 1990 BOOO
HBO YAY
Serie um 1995 BOOO
HBO YAY
HBO YAY
HBO YAY
HBO YAY
HBO YAY

Irgendwo Substanz abzugewinnen.
Ich unterstelle ja mal das sich irgendwo in dem Artikel ein interessanter Sachverhalt findet. Ausser:
HBO Serien wie The Wire, Sopranos, Broadwalk Empire, SATC und dergleichen sind die beste Erfindung seit Karamel-Sahneeis.
CSI, Law & Order, Knight Rider und Dallas sind der letzte Rotz.

Ich mein, da ich selten Drama Serien schaue, habe ich 98% davon nicht gesehen.
Und da wuerde ich doch nun gerne wissen wieso die Serien das beste sein sollen seit Erfindung des Sahneeis.
Nun und was jetzt die anderen, gerade die neueren Serien so unglaublich schlecht macht.
Das einzige was man findet ist das HBO eine Serie mit schlechteren Quoten mindestens eine Staffel weiter zerrte, was aber auch so schonmal vorkommt.


David Simon meinte damit wahrscheinlich nur, dass einige Zuschauer bei der Darstellung von Polizeiarbeit in Serien inzwischen aufmerksamer sind, nachdem sie "The Wire" gesehen haben.
In wie weit macht "The Wire" aufmerksamer?
Zumindest Cold Case oder CSI sind doch mehr oder weniger klassische Who Dunnit Krimis. Man kriegt einen Stapel von Fakten, und darf dann mitraten. Wie bei Agatha Christie, nur halt jede Woche ein kleines neues Sudoku.

Natuerlich kann man dann etwas Pseudo-Realistisches machen, wo man statt einen Fall die Woche, einen Fall die Staffel ueber behandelt.
Aber imho ist das nicht unbedingt naeher am Alltag. Bleibt man naemlich ganz nahe am Alltag der Polizisten, wird das ausgesprochen langweilig, und passt kaum in eine Staffel. [Oder man macht es wie bei Cops, ist aber auch nur bedingt realistisch oder anspruchsvoll]


Es gibt immer genügend Zuschauer, die leichte Kost bevorzugen.
Ich wage sehr stark zu bezweifeln das The Wire tatsaechlich einen Anspruch bedient der den Titel Anspruch bedient.
Respektive etwas anderes ist als ein Maerchen in neuem Gewand / neuer Dehnung.

Beziehungsweise vermute ich das Grossstadtreviewer doch vermutlich ne Ecke naeher an der Realitaet ist.
[Wenn man das Heldenteam wegnimmt und sich die "normalen" Polizisten bei der Revier Arbeit ansieht]


Nur sollte eben niemand dem Irrglauben aufsitzen, dass er sich mit "CSI", NCIS" u.ä. Märchenformaten handfeste Fakten über die dort gezeigten Jobs aneignet.
Ich wuerde unterstellen das man den Irrglauben auch bei The Wire nicht erliegen sollte. ^^
Ebensowenig wie Sopranos, denke ich mal, kein realistisches Bild des Verbrechen zeichnet.

Dr.BrainFister
03.10.2011, 19:05
Teylen, jeder kann doch Serien so mögen bzw. nicht mögen, wie er gern möchte. Wozu immer diese seitenlangen Rechtfertigungsfragebögen? Wenn dir und deinem Bekanntenkreis das Programm von HBO nicht gefällt, dann gefällt es euch eben nicht. So what? Und wenn der Schreiber des oben zitierten Artikels mehr Spaß an "The Wire" als an "CSI" hat, ist das auch wiederum sein gutes Recht. Der Artikel ist eine Meinungsäußerung und kein Tatsachenbericht.

Wie realistisch bzw. unrealistisch eine Serie ist, können wir hier sowieso nicht klären, weil man dafür ein bisschen mehr Hintergrundwissen als nur Hörensagen bräuchte. "The Wire" basiert auf jahrelangen Recherchen. David Simon hat ja mal irgendwann als Journalist angefangen. Das muss natürlich nicht immer bedeuten, dass alles in seinen Serien bis ins kleinste Detail korrekt ausgearbeitet ist. Sowas hat er nie behauptet. Er versucht aber zumindest, innerhalb der Grenzen einer fiktiven Geschichte, soweit wie möglich an den Berufsalltag der dort dargestellten Charaktere heranzukommen. Bei "The Wire" dauert es mehrere Jahre bis der Fall aus der 1. Staffel einigermaßen (nicht vollständig) gelöst ist. Die Verstrickungen, mit denen sich die Polizisten bis dahin rumärgern müssen, sind um einiges schwieriger zu schreiben und zu recherchieren als die 0815-Stories, die wir regelmäßig in "CSI" & Co. aufgetischt bekommen. Ich denke mal, dass das der Hauptunterschied zwischen diesen Serien ist: Die einen gehen den einfachen Weg und die anderen wollen mehr zeigen als das schon x-mal gesehene. Welchen Stil man nun lieber mag und was man selbst als "Qualität" einstuft, liegt letztlich im Auge des Betrachters.

Teylen
03.10.2011, 19:56
Wozu immer diese seitenlangen Rechtfertigungsfragebögen?
Wo ist den ein Rechtfertigungsfragebogen?
Ansonsten, scheinbar kann man das HBO Programm nicht moegen ohne zu konstruieren das es einen sehr viel hoeheren Anspruch habe, Richtungsweisender sei als die "leichte Kost". Wobei "leichte Kost" dann auch schon die netteste Art ist zu umschreiben das man das Programm abseits von HBO fuer einen intellektuellen Unfall haelt der allenfalls von Reality-Doku Formaten getoppt wird.


Wenn dir und deinem Bekanntenkreis das Programm von HBO nicht gefällt, dann gefällt es euch eben nicht. So what?
Wieso wird mir und "meinem Bekanntenkreis" gleich unterstellt das gar uns das Programm von HBO nicht gefaellt?
Ich schaue True Blood durchaus gerne und regelmaessig, ebenso wie Games of Thrones.
Allerdings setze ich mich danach nicht hin und hole mir einen drauf runter wie niedrig das Niveau von Supernatural oder Fringe sei, welche man im Vergleich allenfalls als guilty pleasure konsumieren koenne.

Nun und meine Bekannte waren zumeist Zufallsbegnungen mit Amerikanern mit ebenso zufaelligen Gespraechen ueber TV, wo halt heraus kam das diese den Sender, im Gegensatz zu mir da ich gerne TB und GoT schaue, in etwa so bewerten wie ich es von Deutschland von DMAX gehoert habe.


Und wenn der Schreiber des oben zitierten Artikels mehr Spaß an "The Wire" als an "CSI" hat, ist das auch wiederum sein gutes Recht. Der Artikel ist eine Meinungsäußerung und kein Tatsachenbericht.
Eigentlich haette ich dort eine Beobachtung erwartet wie genau HBO nun das Fernseh revolutionierte.
Die ueber reine Geschmacksaeusserungen vielleicht Serien analysiert. Auf einem Niveau das ueber "Zwischen Dallas und den Sopranos liegen Welten" hinaus geht.


"The Wire" basiert auf jahrelangen Recherchen.
Ja, will ich auch nicht absprechen.
Aber JJ Abrahams bzw. der Typ der es machte, recherchierte doch auch jahrelang fuer Lost, FastForward und Fringe. Naja und angeblich recherchiert auch Dan Brown vor seinen Romanen ausgiebig.
Aber dadurch wird die Fiktion nicht realistischer, allenfalls wird die Geschichte dadurch in sich stimmiger, gut ausgearbeitet (wenn man Glueck hat).
Die Frage ist doch nicht ob man das "Who Dunnit" in eine Folge oder eine Staffel verpackt, sondern das die Geschichte in sich geschlossen und glaubwuerdig erzaehlt wird.

Ich halte das Verstrickungsnetz nicht fuer komplizierter, nur weil es ueber einen laengeren Zeitraum, ruhiger aufgebaut wird.
Das heisst ob sich Der Pate nun gerademal nur 4 Stunden zeitnimmt, um die Verstrickung zu spannen oder die Sopranos 13 Folgen, macht die Verstrickung nicht mehr oder weniger komplex.
[Film/Serie gewaehlt weil ich zumindest Der Pate gesehen habe und von Sopranos den Anfang ^^]
[Soweit ich hoerte gibt es auch bei CSI/Cold Case Plotlinien neben den Who Dunnit der Woche?]

Zumal, was das betrifft, wuerde das Verstrickungsnetz komplizierter und schwieriger zu schreiben, waeren einerseits doch eher Serien Babylon 5, Buffy, Farscape als einflussreich / veraendernd zu nennen. Da die jeweils mit Plaenen arbeiten. Vielleicht auch sowas wie Twin Peaks. Das mehr als ein Jahrzehnt vor The Wire lief. [Allesamt Serien die, soweit ich das sehe, im normalen Networks liefen?]
Naja und ganz nuechtern gesehen, wuerde darunter auch sowas wie Dallas, Denver Clan, etc. pp. fallen, die immerhin mindestens Staffelarcs hatten.
Imho ist aber die nuechterne Wahrheit, das die Verstrickungsnetze weniger kompliziert sind als die Macher und Fans es gerne haette oder teilweise wahrnehmen.

Dr.BrainFister
03.10.2011, 20:04
... Imho ist aber die nuechterne Wahrheit, das die Verstrickungsnetze weniger kompliziert sind als die Macher und Fans es gerne haette oder teilweise wahrnehmen.
Nein, es ist nicht die "nüchterne Wahrheit", sondern deine persönliche Meinung. Ich empfinde es anders. Ansonsten habe ich zu dem Thema bereits alles gesagt, was ich zu sagen habe. Für den restlichen Rechtfertigungsfragebogen fehlt mir momentan die Zeit. ;)

Teylen
03.10.2011, 20:16
Du scheinst eine merkwuerdige Definition des Wort Fragebogen zu haben.

Naja, und das die Aussage hinsichtlich der Komplexitaet nicht zu trifft kann man m.E. daran erkennen das die Fans von Serien, die Handlungsboegen ueber mehr als zwei Folgen haben, von Babylon 5 bis Lost, die Haende hin und her schwenken, und das Lied singen von wegen "Oh, in unsere Serie kann niemand nach X Folgen einsteigen, weil dann kapiert derjenige nie und nimmer das achso komplizierte und ausgetueffelte Verstrickungsnetz".
Naja, da ich mich nicht fuer ein Genie halte, glaube ich das dieses Lied falsch ist.
Man kann in die Serien einsteigen. Mache ich regelmaessig. Nu und normalerweise weiss man innerhalb von 10-20 Minuten im groben wo der Serienhase so pimaldaumen im Netz gerade rum hoppelt. Einfach weil das vermeintlich komplizierte Netz, nicht wirklich kompliziert ist.
Vielleicht habe ich auch einfach die Sonderfertigkeit "Serien mittendrin anfangen" bei meiner Char-Erschaffung bekommen.

DerBademeister
03.10.2011, 21:29
David Simon hat ja mal irgendwann als Journalist angefangen.

David Simon war nicht nur Journalist, sondern viele Jahre Polizeireporter und macht auch keinen Hehl daraus dass einige Charaktere in "The Wire" auf realen Personen basieren - der freundlich-kompetente Major Rawls zum Beispiel. ;)

Der Mann ist unheimlich detailversessen, ähnlich wie ein Kubrick im Kino, damit können natürlich Viele auch nix anfangen, man sollte aber die kreative Leistung und den Aufwand der dahinter steht schon anerkennen können.

Natürlich scheißt auch HBO nicht nur Gold - die letzten drei Staffeln von Entourage waren zum Beispiel totaler Käse und man kann froh sein dass die Serie nun endlich zu Ende ist.

Was HBO von den Networks unterscheidet ist das kreative Umfeld welches den Autoren wesentlich mehr Freiheiten bietet, da der Sender eben nicht von Werbekunden abhängig ist die bestimmte, simple Formate einfach bevorzugen weil sich in deren Rahmen Produkte besser verkaufen lassen.

DerBademeister
03.10.2011, 21:42
Du scheinst eine merkwuerdige Definition des Wort Fragebogen zu haben.

Naja, und das die Aussage hinsichtlich der Komplexitaet nicht zu trifft kann man m.E. daran erkennen das die Fans von Serien, die Handlungsboegen ueber mehr als zwei Folgen haben, von Babylon 5 bis Lost, die Haende hin und her schwenken, und das Lied singen von wegen "Oh, in unsere Serie kann niemand nach X Folgen einsteigen, weil dann kapiert derjenige nie und nimmer das achso komplizierte und ausgetueffelte Verstrickungsnetz".
Naja, da ich mich nicht fuer ein Genie halte, glaube ich das dieses Lied falsch ist.
Man kann in die Serien einsteigen. Mache ich regelmaessig. Nu und normalerweise weiss man innerhalb von 10-20 Minuten im groben wo der Serienhase so pimaldaumen im Netz gerade rum hoppelt. Einfach weil das vermeintlich komplizierte Netz, nicht wirklich kompliziert ist.
Vielleicht habe ich auch einfach die Sonderfertigkeit "Serien mittendrin anfangen" bei meiner Char-Erschaffung bekommen.

Es gibt wenige Serien die eine Mischung aus Mythologie- und Einzelepisoden gut hinbekommen haben. Babylon 5 gehört nicht dazu, denn die Einzelepisoden abseits des großen Handlungsstrangs sind größtenteils Mist, eben weil sie anders als bei jeder anderen Serie nicht von einem Autorenteam stammen (wo jeder seine Stärken hat, z.B. Comedy, Action oder Drama) sondern von nur einer Person verfasst wurden dessen Vielseitigkeit als Autor eben deutlich begrenzter war als sein übergroßes Do-everything-yourself-Ego.

Bei einer klassischen Mysteryserie wie Akte X widerrum war es genau andersrum, diese Serie verhedderte sich irgendwann komplett in ihrer Mythologie, welche - ebenso wie bei LOST - aber nun einmal das Grundgerüst der Serie darstellte. Ich wundere mich Heute noch wie es Chris Carter nach fünf tollen Staffeln derart verscheißen konnte.

LOST ist geradezu ein Musterbeispiel dafür dass Komplexität alleine noch keine gute Serie macht. Viele LOST-Klone haben dieses Muster kopiert, in jeder Episode einfach 10 neue Fragen aufzuwerfen statt irgendwas zu beantworten und dann irgendwann nach Jahren (wenn nicht vorher die Absetzung folgt) ein halbgares Ende zu stricken dass unzählige Handlungsbögen unaufgelöst lässt. Eine gute Serie schafft es, auch komplexe Handlungsbögen zu einem logischen Schluss zu führen und den Zuschauer nicht mit einem "Hä?? War es das jetzt schon?" zurückzulassen. "The Shield" ist ein gutes Beispiel dafür, sieben Staffeln lang baut die Geschichte auf die allererste Episode auf und führt sie zu ihrem logischen und unausweichlichen Schluss.

Mit Abstrichen würde ich im Fantastikgenre Deep Space Nine dazu zählen, auch ein Grund wieso das noch immer meine Lieblings-Scifiserie ist.

tubbacco
04.10.2011, 15:49
Etwas einseitiger Artikel, der zwar im Grunde genommen die Entwicklung des Dramas um US-TV-Bereich im Grunde genommen recht treffend beschreibt, aber diese ständigen Spitzen gegen die 80er Unterhaltungsserien a la A-Team, Magnum P.I. etc hätte sich der Autor sparen können. Muss ich mich rückblickend dafür schämen, mich an solchen Serien erfreut zu haben, nur weil Dramaserien durch HBO den nächsten Schritt in ihrer Entwicklung gemacht haben? Anscheinend ja, denn diesen Eindruck erweckt der Artikel.

Dr.BrainFister
04.10.2011, 15:54
Etwas einseitiger Artikel, der zwar im Grunde genommen die Entwicklung des Dramas um US-TV-Bereich im Grunde genommen recht treffend beschreibt, aber diese ständigen Spitzen gegen die 80er Unterhaltungsserien a la A-Team, Magnum P.I. etc hätte sich der Autor sparen können. Muss ich mich rückblickend dafür schämen, mich an solchen Serien erfreut zu haben, nur weil Dramaserien durch HBO den nächsten Schritt in ihrer Entwicklung gemacht haben? Anscheinend ja, denn diesen Eindruck erweckt der Artikel.
Ja, diese Einstellung finde ich auch etwas versnobt. Aber das ist eben dieser typische Feuilleton-Tonfall, den ich bereits vor einigen Tagen mal im "Fremde Gezeiten"-Thread angesprochen habe. Für manche Leute ist es sicherlich auch sowas wie ein Statussymbol, sich als HBO-Abonnent zu präsentieren.

DerBademeister
04.10.2011, 16:02
Ja, diese Einstellung finde ich auch etwas versnobt. Aber das ist eben dieser typische Feuilleton-Tonfall, den ich bereits vor einigen Tagen mal im "Fremde Gezeiten"-Thread angesprochen habe. Für manche Leute ist es sicherlich auch sowas wie ein Statussymbol, sich als HBO-Abonnent zu präsentieren.

Besonders für die ganzen Raubkopierer. :D
Mein Bruder hat HBO immer abonniert wenn neue Sopranos Staffeln kamen. Ich denke so machen es viele Nutzer, da es ja auch nicht ganz billig ist sich das pay tv über das ganze Jahr zu leisten. Zumal es auch noch andere Pay TV-Sender und Kabel gibt, was ebenfalls jeweils Gebühren kostet.

Teylen
04.10.2011, 16:47
David Simon war nicht nur Journalist, sondern viele Jahre Polizeireporter und macht auch keinen Hehl daraus dass einige Charaktere in "The Wire" auf realen Personen basieren - der freundlich-kompetente Major Rawls zum Beispiel.

Nun auch Personen die keine Journalisten sind respektive waren koennen durchaus sehr detailversessen sein sowie ausfuehrlich, gut recherchieren und hinreichend neutral recherchieren.
Insofern trifft es m.E. weniger eine faktische Aussage hinsichtlich einer ggf. gar ueberlegenden Qualitaet.

Der Produzent von Fringe war zuvor bereits in der Filmbranche taetig, und mit dem Medium vertraut. Darueber hinaus arbeitete er als Pianist! Macht das seine Serien handwerklich besser, hinsichtlich der Erzaehlweise versierter und hinsichtlich des Pacing ueberlegener?

Ich verstehe nicht recht wieso offenbar der Drang besteht Serien die man mag, sei es The Wire, Broadwalk Empire oder andere, als anspruchsvoll zu stilisieren, mit unter auch einfach nur als Fakt und gleichzeitig nach allen anderen Serien zu treten.
Nun und imho ist es ein treten, wenn man ohne richtige Argumentation, ausser wie geil und anspruchsvoll die eigenen Autoren anfaengt die anderen Serien als "leichte Kost" abzutun. Serien fuer zwischendurch, die dem Zuschauer keiner geistige Leistung abverlangen oder gar Anspruch bieten.


Dazu kommt das HBO nicht unbedingt innoviert hat.
The Wire ist derart gut das man anschliessend das Gefuehl mehr hat das CSI keinen Stich mehr sieht? Naja, es ist ja auch nach CSI entwickelt und gefilmt worden.

Insofern faellt es mir schwer zu erkennen wo genau die von HBO orginaer ausgehende Revolution / Veraenderung des TV Marktes liegt.


Der Mann ist unheimlich detailversessen, ähnlich wie ein Kubrick im Kino, damit können natürlich Viele auch nix anfangen, man sollte aber die kreative Leistung und den Aufwand der dahinter steht schon anerkennen können.
Ich halte den Vergleich fuer geistig verwirrtes Fan-Gewanke.
Natuerlich ist der Mann der Kubrick des TV! Vermutlich der Thomas Mann der Medien!
Und wenn man schon zu bloede ist damit etwas anfangen zu koennen soll man sich doch zumindest vor der kreativen Leistung und dem Werk da nieder werfen.

Immerhin fehlt die Betonung wie bloede und unterlegen doch so Serien wie Fringe oder Supernatural sind [Die man sich natuerlich auch anschauen darf. Immerhin hat Bloedsinn auch seine Berechtigung].
Ah, sorry, ganz verkneifen kann man es sich doch nicht gegen die simplen Serien. [Die dann die einfachen Gemueter bedienen]


Was HBO von den Networks unterscheidet ist das kreative Umfeld welches den Autoren wesentlich mehr Freiheiten bietet, da der Sender eben nicht von Werbekunden abhängig ist die bestimmte, simple Formate einfach bevorzugen weil sich in deren Rahmen Produkte besser verkaufen lassen.
Eigentlich ist HBO doch noch stets von seinen Abonnement-Kunden abhaengig.
Wenn die sich, das recht teuere, Abonnement nicht mehr leisten wollen, hat HBO ein Problem.
Natuerlich kann man behaupten das die Sexszenen und gelegentliche lesbische Einstreuer nur dafuer da seien weil es die Geschichte verlange. [Letztere hat auch sicherlich SoIaF bereichert] Aber ganz nuechtern gesehen, sind die da drin, und werden in der Ausfuehrlichkeit gezeigt, weil es, hart gesagt, das Publikum geil findet und fuer sein Geld etwas sehen will.


Es gibt wenige Serien die eine Mischung aus Mythologie- und Einzelepisoden gut hinbekommen haben.
Der Punkt ist weniger in welcher Qualitaet Serien im Fiction Bereich die Geschichtstragenden Episoden mit gelegentlichen Einzelepisoden vermischt.

Der Punkt den ich ansprechen wollte ist, das der Artikel, die These das Sender wie HBO im Grunde als erste und praegend Serien schufen welche sowohl Staffel bezogene wie Staffel uebergreifende Handlungen praesentieren.
Im Artikel als Gegenthese zu Dallas dargestellt, welches mit der Dusch-Szene die beliebigkeit der Episoden hervorhob.

Nur kommt der Trend dem Zuschauer nicht nur Episodenhafte Handlungen zu erzaehlen, nicht von HBO sondern von, unter anderen, Serien wie Babylon 5, welche mit einem deterministischen Handlungsbogen arbeiteten.
Auch wenn die ersten oder zumindest einige Versuche noch nicht allzu ausgefeilt waren.

Natuerlich kann man versuchen zu behaupten es habe HBO erfunden, jedoch waren selbst Drama-Serien wie Twin Peaks schlicht als erste da.

Hinsichtlich der Schilderung zweifele ich daran das es eine Serie gibt, die so komplex ist, das der Zuschauer nicht zwischendrin einsteigen kann. Unabhaengig ob Babylon 5 oder Deep Space Nine, SHIELD oder Fringe. Irrelevant wie zufriedenstellend man nun den Schluss bewertet.

Dr.BrainFister
04.10.2011, 17:51
@Teylen
Ich kann echt nicht nachvollziehen, warum du dich von konträren Meinungsäußerung immer so angepieselt fühlen musst. Es ist doch völlig egal, wie jemand deine Lieblingsserien bewertet. Ob nun als "leichte Kost", "schwere Kost", "anspruchsvoll", "anspruchlos"... Who cares? :nixweiss: Das hindert dich ja nicht daran, an diesen Serien weiterhin genauso viel Spaß zu haben wie bisher. Du stellst solche (auf persönlichem Geschmack basierende) Unterscheidungen als zwangsläufige Degradierung dar, doch so ist es nicht gemeint, zumindest bei mir nicht. Warum du das trotzdem meistens so auslegst, weißt wahrscheinlich nur du selbst - und dein Punching Ball. ;)

Genau zu bestimmen, wer mit einer Innovation zuerst dagewesen ist, funktioniert sowieso nicht so einfach. Es gab auch bereits in den 1980ern Serien, die sowas wie einen roten Faden und fortlaufende Charakterentwicklung zu bieten hatten. z.B. die 1. Staffel von "Krieg der Welten" (http://www.imdb.com/title/tt0094578/) oder auch "China Beach" (http://en.wikipedia.org/wiki/China_Beach). Trotzdem kann ich HBO durchaus zugestehen, dass es der Sender ist, der dieses Format etabliert hat. Zwischen "erfinden", "revolutionieren" oder "etablieren" gibt es nunmal einen feinen Unterschied. Viele große Revolutionäre der Menschheitsgeschichte haben ihre Ideologie z.B. nicht komplett selbst erfunden. Da gab es meistens schon andere vor ihnen, die diese Gedanken in die Welt gebracht haben. Trotzdem gibt es in der Geschichte immer jemanden, der irgendwann genau diese Ideen aufgreift und sie etabliert.

HBO hat in den 1990ern die Fortschritte in der seriellen Fernsehunterhaltung erkannt und daraus einen Qualitätsstandard für ihr Programmangebot entwickelt, der diesem Sender bis heute zugeschrieben wird. Sie waren damit nicht die Ersten, aber scheinbar (für viele Kritiker und Fans) zumindest die Überzeugendsten. Das ist ähnlich wie bei Google: die sind zwar nicht die alleinigen Erfinder der Suchmaschine, haben diesen Bereich aber geprägt wie sonst kein anderer Anbieter.

Teylen
04.10.2011, 18:05
@Teylen
Ich kann echt nicht nachvollziehen, warum du dich von konträren Meinungsäußerung immer so angepisst fühlen musst. Es ist doch völlig egal, wie jemand deine Lieblingsserien bewertet. Ob nun als "leichte Kost", "schwere Kost", "anspruchsvoll", "anspruchlos"... Who cares? :nixweiss: Das hindert dich ja nicht daran, an diesen Serien weiterhin genauso viel Spaß zu haben wie bisher.
Stell dir mal vor, BrainFister, es gibt Leute, die werden nicht gerne beleidigt.
Die hoeren es nicht gerne wenn sie, ohne Argumente, an den Kopf geworfen kriegen sie wuerden ja nur "leichte Kost" konsumieren, "anspruchslose Serien".
Hindert einen tatsaechlich nicht daran weiterhin seine eigenen Serien toll zu finden.
Aber das sich andere auf Kosten von einem profilieren und einen beleidigen ist einfach unschoen.

Aber klar, wenn man nicht einfach so beleidigt werden mag ist man natuerlich immer gleich angepisst. :rolleyes:
Schliesslich hat hier nur einer das Recht auf Beleidigungen, aeh "Meinungsaeusserungen".


Du stellst solche (auf persönlichem Geschmack besierende) Unterscheidungen als zwangsläufige Degradierung dar, doch so ist es nicht gemeint, zumindest bei mir nicht.
Die Behauptung das eine Serie leichte Kost sei ohne Anspruch, zum zwischendurch konsumieren.
Ist eine Degradierung die zudem weniger den persoenlichen Geschmack beleuchtet als versucht die persoenliche Einschaetzung als Fakt zu verkaufen.


Trotzdem kann ich HBO durchaus zugestehen, dass es der Sender ist, der dieses Format etabliert hat.
Der durchgehende Handlungsbogen wurde nur leider schon vor HBO etabliert, in den 90ern.
Twin Peaks, Babylon 5, Farscape, vermutlich die ein oder andere Drama Serien.

Um das Format etabliert zu haben gibt es m.E. noch zu wenig Serien die sich tatsaechlich, erkennbar an HBO Serien respektive Formaten orientieren.
M.E. kann man allenfalls davon sprechen das sich das Format bei HBO Serienproduktionen durchsetzte.

Dr.BrainFister
04.10.2011, 18:23
Stell dir mal vor, BrainFister, es gibt Leute, die werden nicht gerne beleidigt.
Und es gibt Leute, die fühlen sich scheinbar schon davon beleidigt, wenn man nur sagt, dass gerade draußen die Sonne scheint... "Hey, bei mir scheint nicht die Sonne! Wie kannst du sowas nur behaupten?! Willst du mit dieser selbstgefälligen Wetteranalyse etwa alle Leute beleidigen, bei denen es gerade regnet? Holste dir etwa gerade wieder einen drauf runter, dass du Sonnenschein hast und andere nicht, häää???" :angry3: Kurz gesagt: Man kann's auch übertreiben mit dem sich-beleidigt-fühlen.


Der durchgehende Handlungsbogen wurde nur leider schon vor HBO etabliert, in den 90ern.
Twin Peaks, Babylon 5, Farscape, vermutlich die ein oder andere Drama Serien.
Ja, wie schon gesagt, gab es bereits vorher solche Serien. Ob sie dieses Format allerdings tatsächlich etabliert haben... nun, das ist Ansichtssache. Die meisten der Beispiele, die du genannt hast, wurden entweder frühzeitig abgesetzt oder hatten mit starken kreativen Einschnitten der Sender zu kämpfen. Sie waren meiner Meinung nach Vorboten dieser Entwicklung, hatten aber damals nicht das passende Sendeumfeld, in dem sie sich etablieren konnten.


M.E. kann man allenfalls davon sprechen das sich das Format bei HBO Serienproduktionen durchsetzte.
Etablieren oder durchsetzen... wirklich ein meilenweiter Unterschied. ;)

Teylen
04.10.2011, 18:44
Und es gibt Leute, die fühlen sich scheinbar schon davon beleidigt, wenn man nur sagt, dass gerade draußen die Sonne scheint...
Leider geht es nicht um Fakten, sondern das man entgegen gerotzt bekommt das man sich das vermeintlich einfaeltige Programm reinzieht.


Ob sie dieses Format allerdings tatsächlich etabliert haben... nun, das ist Ansichtssache.
Dann bring doch Beispiele die das Format aufgriffen weil es durch eine oder mehrere HBO Serien etabliert wurde.
Anstelle jener die es taten weil es in den Networkshows welche zuvor liefen etabliert wurde.

Das einzige was HBO bisher etabliert hat ist zumindest ein kurzzeitiger Trend fuer Retro Serien.
(Wenn man vielleicht noch schnell Life on Mars / Ashes to Ashes untern Teppich schiebt koennte man gar behaupten sie haben es erfunden)

Dr.BrainFister
04.10.2011, 18:52
Um es mal trendig-englisch zu sagen: We agree to disagree. Nuff said.

DerBademeister
04.10.2011, 20:49
http://cdn1.knowyourmeme.com/i/000/066/014/original/dealwithit-larry.gif?1281993226

Dr.BrainFister
04.10.2011, 22:04
Hmmm, den Hunde-Gag versteh ich irgendwie nicht. Ist das ein Aufruf dazu, mit Pudeln zu dealen? :woof: Akzeptiert HBO diese pelzige Währung auch für eins ihrer Edelporno-Abos? :D

tubbacco
04.10.2011, 22:14
Tierquälerei. Deal with it.

Dr.BrainFister
04.10.2011, 22:31
Tierquälerei. Deal with it.
Dark Tubbaccus strikes again! :mrgreen: Vielleicht war es ja auch einfach nur eine Anspielung auf diese pelzigen HBO-Dokus:
HBO: I Am An Animal (http://www.hbo.com/documentaries/i-am-an-animal-ingrid-newkirk-peta/index.html)
HBO: Project Nim (http://www.hbo.com/documentaries/index.html#/documentaries/project-nim/index.html)

DerBademeister
10.10.2011, 03:09
Hier zur Info für Braini:
Deal With It | Know Your Meme (http://knowyourmeme.com/memes/deal-with-it)

Deal With It is an image macro series and catchphrase used as a retort when someone disapproves something. The image macro structure consists of a picture of someone looking smug with sunglasses. If sunglasses are not present they have a tendency to fall into place.

http://www.gifbin.com/bin/082010/1281004519_smoking-crab-deal-with-it.gif