PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Charles Bukowski - Was haltet ihr von ihm & seinem Werk?



GaryOldman
01.03.2003, 14:51
Ich möchte an dieser Stelle gerne paar Kritikpunkte an diesen "grossen" und "unvergessenen" Autor Charles Bukowski los werden. Er ist mit Abstand der schlechteste "Schriftsteller" den es je gab seit Menschengedenken. Seine Bücher sind eine Beleidigung für alle ernsthaften Literaten. Der Sprachstil seiner "Werke" kommen über das Niveau eines Grundschülers nicht hinaus. Die Themen und Handlungen in seinen "Büchern" sind peinlich, langweilig und geradezu lächerlich. Immerzu handelt es sich nur um Frauen, saufen und wetten. Wenn man ein "Buch" von Bukowski gelesen hat, dann hat man im Prinzip alles von Bukowski gelesen. Es wiederholt sich immer alles wieder und wieder. Es nimmt einfach kein Ende. Man stirbt fast vor langeweile wenn man Bukowski liest. Mich wundert es, das Bukowski einen Verleger für seinen Mist gefunden hat. Das Schlimme an der Sache ist, dass er ausgerechnet noch in Deutschland (dem Land der Dichter und Denker) geboren ist. Das ist wirklich furchtbar. Ein Schandfleck auf der literarischen Landkarte. Glücklicherweise hat nun schon das zeitliche Bukowski gesegnet. Somit kann er uns nicht mehr auf den Sack gehen mit seinen unausgereiften, infantilen Gequatsche. Die einzigen die heute sowas noch lesen sind picklige Teenies die gegen häusliche Probleme ankämpfen und mit Hilfe von Bukowski einen Abgang holen.
Wie dem auch sei, die Sache ist ernst. Bukowski ist und bleibt der grauenvollste Autor der Menschheitsgeschichte.

Dr.BrainFister
12.07.2006, 11:04
ob man bukowski nun mag oder nicht, gerade für uns herren der schöpfung ist er doch immer wieder sympathisches spiegelbild unserer männlichen selbstbezogenheit, unseren assozialen umgangsformen und kultivierten selbstbemitleidungsritualen.

http://www.tonypierce.com/images/buk/bukowskican.jpg

schon allein deshalb lohnt es sich bestimmt, am morgigen donnerstag abend auf wdr 5 bukowskis langjährigen weggefährten und haupt-übersetzer (ins deutsche) carls weissner sowie der vielseitigen schauspielerin marie bäumer beim präsentieren und interpretieren seiner texte zu lauschen...


Schrill. Exzentrisch. Provokant.

Sendung vom Donnerstag, den 13.07.2006, 20:05 Uhr

Den Göttern kommt das große Kotzen -
eine Hommage an Charles Bukowski

http://img.stern.de/_content/55/96/559610/bukowski_250_250.jpg

Moderation: Carl Weissner

"Das Leben ist absurd, es war pure Knochenarbeit". Neues und Bekanntes über den großen Dichter und Säufer Charles Bukowski, der zu Lebzeiten die internationale Literaturszene aufmischte, berichten alte Weggefährten. Sie trafen sich im Gloria Theater im Rahmen der lit.COLOGNE 2006 zu einer Hommage und stellten das bisher unveröffentlichte Tagebuch des Unvergessenen vor.

Die Schauspielerin Marie Bäumer liest aus seinen Briefen und begeistert das Publikum. Sein Verleger Armin Abmeier erzählt über Begegnungen mit Bukowski, der Filmemacher Thomas Schmitt stellt das von ihm dokumentierte Alltagsleben des Dichters vor und sein Freund, Übersetzer und Sargträger Carl Weissner berichtet über die abwechslungsreiche Zusammenarbeit mit dem zynischen Wortakrobaten und liest eine Reportage über Bukowskis Beerdigung vor, die so ungewöhnlich und schrill war wie sein ganzes Leben.

Redaktion: Petra Brandl-Kirsch

wdr5.de (http://www.wdr5.de/index.phtml?beitrag=746097)


http://www.tonypierce.com/images/buk/bukowskibed.jpg


.

Whyme
24.07.2006, 07:35
Hast Du gelauscht, Brainy? Wie wars?

Dr.BrainFister
24.07.2006, 21:48
nein, leider hatte ich keine zeit. aber ich kenne bereits originalaufnahmen seiner lesungen, die auch sehr unterhaltsam sind.
falls du interesse daran hast, lohnt es sich vielleicht, auf der wdr5-homepage zu schauen, ob man eine ton-aufzeichung dieser sendung runterladen kann oder sich an die jeweilige redaktion zu wenden.
außerdem weiß die dirty-old-man-e-group der charles-bukowski-gesellschaft (siehe link in meiner sig), ob es jemanden gibt, der es aufgenommen hat.

.

Whyme
26.07.2006, 07:23
Häte mich vor allem über ein kleine Review für unsere User gefreut. Aber nun gut.

Simara
26.07.2006, 10:21
Mich hätte die Review eines Nicht-Fans eigentlich auch interessiert.

Braini ist bei dem Thema ja etwas vorbelastet, nich? ;)

Dr.BrainFister
26.07.2006, 12:17
Mich hätte die Review eines Nicht-Fans eigentlich auch interessiert.

Braini ist bei dem Thema ja etwas vorbelastet, nich? ;)
klar, das bin ich. schon allein weil ich bukowski bereits seit über 10 jahren lese. allerdings bin ich kein typischer fanboy, glaube ich zumindest, denn ich stehe seinem werk und vor allem seiner (vorwiegend männlichen) anhängerschaft schon recht kritisch gegenüber (hab mir in der bukowski-e-group wenig freunde gemacht).

wenn ich zeit und muse habe kann ich einfach mal diese kritische sichtweise darstellen und beschreiben, was bukowski für mich bedeutet.
im buch-review-verfassen bin ich nicht sonderlich geübt, deshalb halte ich diese herangehensweise für passender.

bis dahin frage ich alle anderen lesenden forumianer:
kennt ihr charles bukowski? wenn ja, habt ihr schon mal etwas von ihm gelesen (gedichte, kurzgeschichten, romane...?) oder gar eine lesung (live, radio, aufnahme...) seiner werke erlebt? außerdem gibts ja einige verfilmungen (barfly, factotum...) und sogar comics (der lange job usw.). vielleicht seid ihr sogar damit mal in kontakt gekommen.
schreibt doch einfach über euren eindruck davon - muss nicht ein ganzes review sein.




.

Prospero
28.07.2006, 04:46
"Der Mann mit der Ledertasche" lief mir mal als Bookring bei Bookcrossing über den Weg, fand ich recht angenehm. Aber ansonsten kenne ich Bukowski kaum...
Ad Astra

Simara
06.08.2006, 11:27
kennt ihr charles bukowski? Wenn ja, habt ihr schon mal etwas von ihm gelesen (gedichte, kurzgeschichten, romane...?) oder gar eine lesung (live, radio, aufnahme...) seiner werke erlebt? außerdem gibts ja einige verfilmungen (barfly, factotum...)

Gelesen: Nein.
Lesung gehört: Nein
Verfilmung: Barfly.... Barfly..... Hmm.... Jo, den hab ich gesehen. Mit Mickey Rourke.
Fand ich seinerzeit furchtbar. Irgendwie siffig und .... eklig.
Ich weiß nur noch, dass es ein abschreckendes Beispiel war.
Vermutlich war ich aber auch zu jung für die Tiefen des Films.
Ich hab trotzdem nicht vor, mir deswegen den Film noch mal anzuschauen.

Criss
19.01.2008, 18:40
Da ich allen Arten von Literatur sehr aufgeschlossen gegenüber stehe, bin ich natürlich auch irgendwann über Buk gestolpert. Und wie man auch an den Beiträgen hier sehen kann, selten hat ein Autor dermaßen polarisiert wie er.
Ich habe fast alle seine Bücher, die Romane ebenso wie die Gedichtbände, sowie diverse Biographien, Selbstdokumente, Interviews etc...
Ich persönlich betrachte sein Werk eher mit einem gewissen Augenzwinkern, und wie er selbst einmal geschrieben hat, schreibt er "...Fiction, d.h. ich mache das Leben etwas interessanter, als es in Wirklichkeit ist..." Zitat Ende.
Eines stimmt wahrscheinlich: Hat man ein Buch gelesen, kennt man alle. Und trotzdem kauft man den nächsten Band...
Was mir persönlich an Buk gefällt: Seine Ehrlichkeit, und seine Fähigkeit, über sich selbst lachen zu können. Und seine Gedichte- weil sie jeder versteht.
Und ab und an macht es einfach Spaß, mal wieder einen alten Band mit Short-Stories aus dem Regal zu holen, ein Bier aufzumachen und darüber zu sinnieren, was man vor einer Dekade für einen Unsinn verbrochen hat...:laugh:
Empfehlenswert für alle, die mit seinem Werk vertraut sind: "Schreie vom Balkon"; gesammelte Briefe von Hank, über einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten; liest sich wie eine Biographie, allerdings von ihm selbst verfaßt, und gibt doch einige Einblicke in Leben und Schreiben, die in vielen Biographien
so nicht zu finden sind...

Dr.BrainFister
23.01.2008, 12:10
@criss
ja, bukowski hat für viele kontroversen gesorgt und polarisiert. obwohl das auch viele andere aus der "beat"-generation taten. darum ging es damals eben. radikale literatur, entertaint durch sowas wie slam poetry und aufgepusht durch viele rauschmittel jeglicher art...
nunja, heutzutage ist auch das ein alter hut, aber wie man an talentfreien pickelnasen wie pete doherty sieht, kann man sich damit dennoch zumindest eine zeitlang in den medien aufmerksamkeit verschaffen.

auch buk hat zugegeben, dass dieser style mitunter eine masche war. mit zunehmendem alter schien er zu erkennen, wie affig das mitunter sein kann und wie ihm gerade der alkohol geschadet hat. wenn man sich einige seiner letzten zitate durchliest, hätte er sicher gerne noch etwas länger geliebt, vor allem weil er dann endlich eine frau gefunden hatte, die ihn nicht nur im rausch ertrug oder umgekehrt.

ich war mal in der bukowski-egroup angemeldet, die auch über die bukowski-gesellschaft-berlin läuft... interessant war, mehr über die veranstaltungen und lesungen erfahren zu können, aber was die mitglieder da oftmals von sich gaben, war einfach nur öder abgeschmackter mist. immer dieses "cheers" und "prost" und lalliges gelaber... nicht viel mehr als ein paar traurige abziehbilder ihres großen literarischen vorbilds.
das war sicher nicht in bukos sinne und hätte höchstesns sein ab und zu kränkelndes ego gekitzelt. aber ein haufen besoffener buko-klone, die alle das gleiche geseiere ablassen? nee...


.