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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : The Passion of the Christ



Kaff
14.07.2003, 01:23
...Geschichte wurde erneut verfilmt. Diesmal hat sich Mel Gibson an den biblischen Stoff gewagt. Aber diesmal spielt er nicht wie in Braveheart den Helden, sondern bleibt diesmal ganz hinter der Kamera. Stattdessen wird er von James Caviezel gespielt. Ob das an den Initialen lag? Monica Belluci spielt Maria Magdalena. Da fällt es leicht zu verstehen, dass Jesus schwach wurde. Ansonsten wurden die Rollen mit eher unbekannten Darstellern besetzt. (Maia Morgenstern als Maria, Ivano Marescotti als Pilatus und Rosalinda Celentano (Tochter von Adriano) als Satan (Tja, wenn Gott eine Frau ist, dann kann das ja auch für Satan zutreffen...))

Hauptsächlich soll sich der Film um den Kreuzweg und die Kreuzigung drehen. Die grosse Besonderheit ist aber, dass der Film in Aramäisch und Latein gedreht wurde. Und wenn es nach Mel Gibson ginge, käme er sogar ohne Untertitel. Aber das hat das Studio nicht gewollt...

Den ersten Trailer gibts auch schon. Ziemlich blutig, wie ich finde: Download (http://www.aintitcool.com/ThePassion.mov).

Weitere Infos wie gewohnt in der IMDB (http://us.imdb.com/Details?0335345)

Kinostart ist noch unbekannt, obwohl er schon fertig gestellt ist.

Falcon
14.07.2003, 12:57
Originally posted by Kaff@14.07.2003, 01:17
Hauptsächlich soll sich der Film um den Kreuzweg und die Kreuzigung drehen. Die grosse Besonderheit ist aber, dass der Film in Aramäisch und Latein gedreht wurde. Und wenn es nach Mel Gibson ginge, käme er sogar ohne Untertitel. Aber das hat das Studio nicht gewollt...
Ich kann mir eigentlich fast nicht vorstellen, das der nur mit Untertiteln in die Kinos kommt, zumindest nicht in den USA (höchstens er läuft dort evtl. nur im ganz kleinen Stil an). Die Amis drehen doch Filme schon lieber gleich komplett neu, bevor sie sie überhaupt synchronisieren und dann sollen sie sich diesesmal mit Untertiteln begnügen?

Allerdings hat es natürlich auch keinen Sinn einen Film in solchen Sprachen zu drehen, wenn man ihn dann doch synchronisiert. Mal abwarten. Ein Blockbuster wird's sicherlich nicht werden mit diesen Vorraussetzungen. Ist aber ein interessanter Ansatz, so eine Geschichte quasi im "echten O-Ton" zu drehen.

CU Falcon

evildead
16.07.2003, 18:25
gab´s da nicht mal so nen indianischen Tanzfilm von und mit Kevin Costner? Irgendwas mit Wölfen... :P
der hatte größtenteils auch nur Untertitel und war trotzdem ein Blockbuster ;)

Glottisfly
18.07.2003, 14:57
Originally posted by Kaff@14.07.2003, 00:17
Und wenn es nach Mel Gibson ginge, käme er sogar ohne Untertitel. Aber das hat das Studio nicht gewollt...
Download (http://www.aintitcool.com/ThePassion.mov).


Der Film kommt ohne Untertitel in Aramäisch und Latein. Das steht in nahezu sämtlichen Quellen, die es zu dem Film gibt. Welche Quelle besagt, dass er nun doch Untertitel haben soll?

Kaff
18.07.2003, 15:06
Uff, eine direkte Quelle kann ich leider auch nicht nennen. Hab da nur die Aussage aus der IMDB-Trivia:


When this Latin and Aramaic language film was announced, Mel Gibson stated that his intent was to release it without subtitles, letting the performances speak for themselves. However, if it is necessary, subtitles would be added later.

Ich denke mal, da es noch eine Weile dauern wird, bis der Film endlich ins Kino kommt, ist da noch nicht das letzte Wort gesprochen.

DerBademeister
18.07.2003, 16:50
Kein Mensch wird den Film schauen, wenn er ohne Untertitel ins Kino kommt.
Wieviele 0, Prozentpunkte sprechen schon aramäisch so fließend ?

Glottisfly
18.07.2003, 18:18
Originally posted by DerBademeister@18.07.2003, 15:44
Kein Mensch wird den Film schauen, wenn er ohne Untertitel ins Kino kommt.
Wieviele 0, Prozentpunkte sprechen schon aramäisch so fließend ?
Gibson will sich ausdrücklich auf die Bildsprache verlassen. Das würde sicherlich bei fast jeder anderen Geschichte in die Hose gehen, aber mal ehrlich, die Jesusgeschichte kennt doch jeder.
Ich halte sein Vorhaben zwar auch für gewagt, aber vom künstlerischen Standpunkt interessant. Also ich werde mir den Film mit Sicherheit anschauen, zumal auch der Trailer deutlich zeigt, dass er meilenweit von den beschönigenden Charlton-Heston- bzw. Zifferelli-Jesusfilmen entfernt ist, bei denen Jesus hier und da ein paar dezente Blutströpfchen aufgemalt bekommt, dass er jedem Holzjesus in einer bayerischen Marienkirche alle Ehre macht.
Wenn jemand eine Dornenkrone auf den Kopf bekommt und mit Geißeln ausgepeitscht wird, blutet er nunmal wie Sau.

DerBademeister
18.07.2003, 19:58
In Braveheart wird auch geblutet wie Sau, trotzdem ist der Film historisch in etwa so akkurat wie Armageddon realistisch.
Und ich lasse es bleiben von Trailern auf den Film zu schließen.

Glottisfly
19.07.2003, 13:50
Das eine hat aber nichts mit dem anderen zu tun. Bei einer Bibelverfilmung überhaupt historisch Akkurates zu erwarten, halte ich für, gelinde gesagt, gewagt.
Es geht darum, dass die erzählte Geschichte innerlich stimmig ist, also realistisch dargestellt wird.
Da der Trailer einige entscheidende Momente zeigt (Kreuzigung) kann man, was das betrifft, sehr wohl auf den ganzen Film schliessen.

Imzadi
20.07.2003, 21:47
Ich werde mir den Film jedenfalls ansehen. Ich finde das Projekt sehr interessant und halte viel von Mel Gibson als Regiesseur. "Der Mann ohne Gesicht" und "Braveheart" waren total unterschiedlich Filme und beide konnten überzeugen. Wer weiß, vielleicht geht er ja mit diesem Film in die Filmgeschichte ein. Ich werde mich also überraschen lassen.

Lightshade
27.02.2004, 09:50
Blessed by intense media attention and a heavy Christian turnout, Mel Gibson's controversial film "The Passion of the Christ" grossed well over $20 million on its first day in theaters, its distributor said on Thursday.

Released in 3,006 theaters in North America on Ash Wednesday, the dramatization of the last 12 hours of Jesus' life generated first-day business of nearly $26.6 million, according to Bob Berney, president of privately owned Newmarket Films.

But box office tracking service Exhibitor Relations Co., said Newmarket's figure included $3 million in group sales for Monday and Tuesday preview screenings.

By that reckoning, the $23.6 million posted for the film's official first day ranks as the fifth-biggest Wednesday opening of all time, Exhibitor Relations said.

That record, $34.4 million, is currently held by "The Lord of the Rings: Return of the King," followed by "Star Wars: Episode I -- The Phantom Menace" as Jesus. Gibson said he first noticed Caviezel, whom he described as having an "otherworldly quality," in the 1998 war film "The Thin Red Line"

"The Passion" obviously benefited from advance screenings arranged for church groups by producers, and endorsements from some members of the clergy who saw it.

"The most important factor in the success of this film is it's appealing to a tremendously broad base of Christians across this country," Exhibitor Relations president Paul Dergarabedian said. "There's a movie here that speaks to a major event in Christianity, and you've got this huge response to it. There is a built-in audience for this movie, and they certainly have come out in droves."

Said Newmarket's Berney: "It shows there is a vast, underserved audience for a film like this, a religious film. I think people feel like Hollywood has not given them a film like this, and now they've stepped up and said, 'We're here."'

geklaut von hier (http://movies.yahoo.com)

Ich persönlich kenn den Film nich und er interessiert mich auch nicht *G* fands nur Interessant das "solch" ein Film den 5. Besten Kinostart hatte.

CharNode
27.02.2004, 15:38
Originally posted by Glottisfly@19.07.2003, 12:50
Das eine hat aber nichts mit dem anderen zu tun. Bei einer Bibelverfilmung überhaupt historisch Akkurates zu erwarten, halte ich für, gelinde gesagt, gewagt.
Etwas offtopic, aber jemandem, der so etwas sagt, unterstelle ich mal - gelinde gesagt, relativ wenig akkurates Wissen über die Bibel. Vielleicht mal selber reinschauen und historische Fakten prüfen, anstatt den allgemeinen Tenor nachzupalabern. :rolleyes:

Creature Shock
27.02.2004, 15:44
Die Bibel hat rein gar nichts mit Fakten zu tun. Alles nur interpretationen. bewiesen ist nichts.

auwe...wieder Offtopic :)

CharNode
27.02.2004, 15:50
CreatureShock:
Ich rede jetzt nicht mal von Religiösem. Sondern einfach nur mal von wissenschaftlichen und geschichtlichen Fakten, die die kanonisierten Bibelbücher auch von den apokryphen Schriften abhebt. Auch die Frage an dich: Wieviel davon hast du wirklich selbst überprüft?

Huiii, jetzt will ich aber nicht dem Filmthread killen, bin schon weg ... :blink:

Nager
27.02.2004, 17:35
Die Bibel hat rein gar nichts mit Fakten zu tun. Alles nur interpretationen. bewiesen ist nichts.
Dummgelaber, auf dass es sich nicht einzugehen lohnt.

Spiegel.de hat einen netten Artikel über den Film online: http://www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,288029,00.html

Besonders eine Passage springt mir ins Auge:


So sieht er also aus, der düster-konservative Katholizismus, den Gibson persönlich ja so vehement praktiziert und als dessen Ausdruck er "Passion" propagiert: Schuld, Sünde, Sühne. Die anderen Leitmotive der Bibel - Vergebung, Liebe und Hoffnung - kommen in "Passion" nicht vor. Oder nur in kurzen, sentimentalen Rückblenden auf das Wirken Christi, samt Panflöten-Musik und hellem Weichzeichner, Visionen einer anderen, ätherischen Welt. Selbst die Wiederauferstehung ist nur eine Fußnote, lieblos und fast widerwillig ans Ende des Films gekleistert. Das wahre Leben, so scheint Gibson sagen zu wollen, ist hart, grausam, erbarmungslos - und unverzeihbar.

Die morbide Affinität der Katholiken zu Leid und Schmerz - Sünde, die nur durch schwere Sühne ausgebrannt werden kann, habe ich noch nie verstanden, konnte ich noch nie nachvollziehen. Man betrete nur einmal eine beliebige Katholische Kirche - Überall prangen einem schmerzverzerrte Fratzen entgegen, sei es vom gemarterten Jesus oder einem der unzähligen "heiligen" Märtyrer, von denen auch allerortens irgendwelche vergilbten Knochen und andere Überreste ihres heiligen von Sünde befreiten Körpers ausgestellt und angebetet werden. Überall wird einem suggeriert, dass man an Fleisch und Seele zutiefst sündig ist - und dass die Kirche über das exklusive Gegenmittel in Form der Absolution verfügt...

"die heilige Katholische Kirche, Vergebung der Sünden...."

Das ganze Konzept von Ursünde und Erbsünde ist eine zutiefst katholische Erfindung, deren einziger Sinn die Ausübung von MACHT ist.
Menschen, die sich zu jeder Zeit schuldig fühlten, ihr eigenes Leben nur als immerwährende Versuchung Satans wahrnahmen, liessen sich - das zeigt die Geschichte - schlicht und einfach leichter beherrschen, standen im Bann derer, die nach eigenem Gutdünken und in absoluter Anmassung Absolution verteilten - am besten gegen Bares und die unter Schweigegelübde erhaltenen Informationen noch zu nutzen wussten...

Dass Jesus Christus am Kreuz gestorben ist, sollte für einen Christen kein Quell von Depressionen sondern ein Zeichen der Hoffnung und Erlösung sein. Der Mensch muss eben nicht sein ganzes Leben lang die schwere Last der Sünde auf seinen Schultern tragen und diese regelmässig beim "Ablass" vor die selbsternannten Stellvertretern Gottes auf Erden schütten - er ist frei, denn ein anderer hat bereits die Sünde der Welt auf seine Schultern genommen und ist für den Rest der Menschheit gestorben.

In der Bibel siegt letztendlich Vergebung über Sühne und Hoffnung über Schuld. Dass Gibson's blutrünstiger Film diese zentrale Botschaft des neuen Testaments verdreht bzw. völlig unter den Tisch kehrt, kann ich nicht akzeptieren (Es ist mir gelungen, den Haken zurück zum Film zu schlagen ;)). Ansehen werde ich ihn mir wahrscheinlich dennoch, um mir selbst ein Bild davon zu machen..

Edit:
Charnode hustete:Huiii, jetzt will ich aber nicht de>>>>>m<<<<< Filmthread killen, bin schon weg
Auf, komm, lass uns vor die Tür gehen und das wie Männer austragen. Und wenn ich den Rest meines Lebens in Sünde lebe.

ronin-1983
27.02.2004, 23:52
ich warte auf den scientology film :)

DerBademeister
28.02.2004, 00:06
Ich warte auf den Aum-Film (Titel: "The Fog") , den Heavens Gate-Film (Titel: "10 ways on how to commit suicide") , den Davidianer-Film (Titel: "Ring of Fire").


Das eine hat aber nichts mit dem anderen zu tun. Bei einer Bibelverfilmung überhaupt historisch Akkurates zu erwarten, halte ich für, gelinde gesagt, gewagt.
Es geht darum, dass die erzählte Geschichte innerlich stimmig ist, also realistisch dargestellt wird.
Da der Trailer einige entscheidende Momente zeigt (Kreuzigung) kann man, was das betrifft, sehr wohl auf den ganzen Film schliessen.

Der Film soll sehr akkurat nach der biblischen Vorlage verfilmt worden sein, womit er zwar nicht historisch akkurat ist, aber dem Stoff gemäß akkurat.
Damit unterscheidet er sich von den meisten Historienepen - dieses Jahr werden wir ein TROIA erleben, bei dem Homer sich im Grabe umdrehen würde.


Die morbide Affinität der Katholiken zu Leid und Schmerz - Sünde, die nur durch schwere Sühne ausgebrannt werden kann, habe ich noch nie verstanden, konnte ich noch nie nachvollziehen. Man betrete nur einmal eine beliebige Katholische Kirche - Überall prangen einem schmerzverzerrte Fratzen entgegen, sei es vom gemarterten Jesus oder einem der unzähligen "heiligen" Märtyrer, von denen auch allerortens irgendwelche vergilbten Knochen und andere Überreste ihres heiligen von Sünde befreiten Körpers ausgestellt und angebetet werden. Überall wird einem suggeriert, dass man an Fleisch und Seele zutiefst sündig ist - und dass die Kirche über das exklusive Gegenmittel in Form der Absolution verfügt...

"die heilige Katholische Kirche, Vergebung der Sünden...."

Das ganze Konzept von Ursünde und Erbsünde ist eine zutiefst katholische Erfindung, deren einziger Sinn die Ausübung von MACHT ist.
Menschen, die sich zu jeder Zeit schuldig fühlten, ihr eigenes Leben nur als immerwährende Versuchung Satans wahrnahmen, liessen sich - das zeigt die Geschichte - schlicht und einfach leichter beherrschen, standen im Bann derer, die nach eigenem Gutdünken und in absoluter Anmassung Absolution verteilten - am besten gegen Bares und die unter Schweigegelübde erhaltenen Informationen noch zu nutzen wussten...

Dass Jesus Christus am Kreuz gestorben ist, sollte für einen Christen kein Quell von Depressionen sondern ein Zeichen der Hoffnung und Erlösung sein. Der Mensch muss eben nicht sein ganzes Leben lang die schwere Last der Sünde auf seinen Schultern tragen und diese regelmässig beim "Ablass" vor die selbsternannten Stellvertretern Gottes auf Erden schütten - er ist frei, denn ein anderer hat bereits die Sünde der Welt auf seine Schultern genommen und ist für den Rest der Menschheit gestorben.

In der Bibel siegt letztendlich Vergebung über Sühne und Hoffnung über Schuld. Dass Gibson&#39;s blutrünstiger Film diese zentrale Botschaft des neuen Testaments verdreht bzw. völlig unter den Tisch kehrt, kann ich nicht akzeptieren (Es ist mir gelungen, den Haken zurück zum Film zu schlagen ). Ansehen werde ich ihn mir wahrscheinlich dennoch, um mir selbst ein Bild davon zu machen..

Das katholische Christentum ist die ausgeklügeltste Unterdrückungsideologie, die je erfunden wurde. Gegen dessen weltweiten und Jahrtausende währenden Erfolg wirken Faschismus und selbst Kommunismus wie ein ausgelutschtes Tröpfchen im Ozean, gegen den schieren Zeitraum sind 20 Jahre Faschismus und 70 Jahre Kommunismus in ihrer Blütezeit nur ein Sturm im Wasserglas.

1300 Jahre konnten hunderte Könige quasi uneingeschränkt herrschen, mit der steten Begründung, von GOTT himself eingesetzt worden zu sein.
Ein solcher Failsafe-Mode für Machterhaltung, der jede Kritik am Monarchen schon aus dem Dogma selbst ab adsurdum führt, ist schlichtweg genial.

Moderne Diktatoren würden ihre Seele verkaufen, um mit so einem Dogma ihre oft instabile Machtbasis zu stärken und absolut zu machen.

ronin-1983
28.02.2004, 00:27
ich hab mir mal den spiegel artikel durchgelesen und muss sagen, dass ich den film nicht so hart erwartet habe. vor allem das ende finde ich bizarr, da der film ja angeblich breite zustimmung seitens des vatikans findet.


ich denke ich werde ihn mir mal anschaun, was nicht heissen soll, ich sei ein gewalt junkie. ich denke, dass der film es wert ist gesehen zu werden. denn was so eine kontroverse auslöst, muss ja schon was besonderes sein in einer dermaßen abgestumpften gesellschaft wie der unseren.

Estefan
28.02.2004, 12:03
Spiegel-Artikeln stehe ich sehr skeptisch gegenüber.

Ich werde den Film erst beurteilen, wenn ich ihn gesehen habe.

(Die Meinung des Bademeisters, das katholischen Christentum sei eine Unterdrückungsideologie, teile ich übrigens nicht. Ist aber wohl nicht der richtige Thread, das auszudiskutieren.)

Sepia
28.02.2004, 12:19
Original von Ronin-1983:
ich warte auf den scientology film
Ich glaube da brauchst du nicht mehr zu erwarten. In einer großen Videothek sollte es kein Problem den Science Fiction-Film Battlefield Earth (avec John Travolta himself) zu finden. Falls du vorher lieber nähere Informationen zum Film einholen willst, suche einfach bei imdb.com nach den schlechtesten (SF)Filmen - da dürfte der recht schnell zu finden sein.



Original von dem Bademeister:
Ich warte auf den Aum-Film (Titel: "The Fog") , den Heavens Gate-Film (Titel: "10 ways on how to commit suicide") , den Davidianer-Film (Titel: "Ring of Fire").
Leider wird Johnny Cashs Song wohl nicht der Titeltrack sein können. Die Familie beschwert sich schon bei der Hämorrhiden-Verbindung (and it burns, burns, burns für eine Arznei-Werbung wude nicht zugelassen).


Passion of Christ werde ich mir höchstwahrscheinlich antun. Ich bin mir sehr sicher, das der Film mir gefällt, auch wenn Mel Gibsons Motive mir weniger gefallen.

ronin-1983
28.02.2004, 12:57
Originally posted by Sepia@28.02.2004, 12:19
Ich glaube da brauchst du nicht mehr zu erwarten. In einer großen Videothek sollte es kein Problem den Science Fiction-Film Battlefield Earth (avec John Travolta himself) zu finden. Falls du vorher lieber nähere Informationen zum Film einholen willst, suche einfach bei imdb.com nach den schlechtesten (SF)Filmen - da dürfte der recht schnell zu finden sein.
hm ich hab den film und finde ihn gar nicht so übel. allerdings kenne mich mich mit scientology nicht so aus um daraus rückschlüße auf den glauben und die vorstellungen dieser zu ziehen.

aba was ich so an zensuren und kritiken gelesen habe, verdammen die meisten das buch lediglich wegen des autors.

(Worum gehts hier? Genau - um die Passion Jesu. Und nicht Scientology. Dein erster Beitrag war schon unnötiger Spam. Somit reichts auch mit Off Topic - Kaff)

Kaff
01.03.2004, 16:12
Der deutsche Verleih Constantin Film hat den Starttermin auf den 18. März vorverlegt. Quelle (http://www.constantin-film.de/presse.html)

Kaff
19.03.2004, 01:16
ch hab ihn vorhin gesehen. Sollte vielleicht erst einmal drüber schlafen. Naja, werd dennoch mal, einige vielleicht zusammenhanglose Gedanken ausschreiben.

Erstmal: warum hab ich den Film gesehen?
Nun, die Gewaltdarstellung war sicher nicht der Grund, warum ich mir den Film angesehen habe. Aber ich kann voll und ganz verstehen, wenn jemand es sich deswegen nicht ansehen will. Es ist sehr schwer diese unglaubliche Folter anzusehen. Erleichternder Weise werden aber diese Szenen durch Rückblenden zum Leben Jesu oder zu den anderen Beteiligten unterbrochen.
Der Grund lag bei mir einerseits im Interesse an der filmischen Darstellung, die (wenn man mal die Brutalität aussen vor lässt) sehr gelungen ist. Die Ausstattung, Musik und vor allem der Originalton machen es schon zu einem besonderen Werk... wäre da nicht die Gewalt.

Zum andren bin ich zwar nicht sonderlich gläubig geschweige denn religiös. Dennoch halte ich Jesus&#39; Versuch, die Welt durch bedingunslose Libe, Gewaltlosigkeit, Vergebung und Selbstopferung zu verändern, immer noch zu den beeindruckendsten Geschehen der Menschheitsgeschichte.

Die Botschaft Jesu kommt daher meines Erachtens zwischen den Strapazen etwas kurz weg. Es ist alles knapp enthalten - wie ich finde ist es aber das Wichtigste im Leben Jesu. Sein Opfer gehört zwar dazu, aber das den Grossteil einer Darstellung wie in diesem Film zu widmen, nimmt dem Ganzen doch zu sehr die Bedeutung.

Die Darstellung Satans war das, was für mich wirklich fehl am Platz war. Ebenso die Darstellung von Judas Wahnsinn. Und auch Herodes und sein Harem fand ich als ein wenig plump und dümmlich dargestellt.

Zum Antisemitismus: ist natürlich Unsinn. Die Priester waren einfach um ihre Macht besorgt und haben natürlich alles dafür getan, diese Macht zu behalten. Und dazu gehört es nun mal, das Volk aufzuwiegeln. Ist eigentlich ünabhängig von der Religion...

Darstellung der Römer - da wurde auch differenziert. Pilatus und sein erster Offizier Abenader haben sich mit der Sache schwer getan. Einigen Soldaten konnte man ansehen, dass es ihnen nicht gefällt. Der Rest waren eben Irre, die es in jeder Armee gibt. Und da dies ein entfernter Aussenposten ist, finden die sich natürlich dort wieder...

Insgesamt ist aber auch für mich schwierig, den Film.irgend eine Wertung zu geben.

Yerho
19.03.2004, 14:59
Vorweg: Ich habe in dem Film keine antisemitischen Tendenzen feststellen können. Klar, viele Menschen kommen dort nicht gerade gut weg, aber das ist schließlich nur ein Ausschnitt aus der Bevölkerung einer Stadt, und selbst dort gab es doch wirklich sympathische Juden, gell? Nicht zu vergessen, daß hier mehr oder weniger ablaufgetreu eine historische Textvorlage umgesetzt wird, inklusive ihrer etwaigen Tendenzen. Es wird nichts verstärkt und nichts abgeschwächt, was uns zu der Frage brächte: Wie antisemetisch ist das Christentum bzw. die Bibel? - Nein, ich möchte das nicht diskutieren, danke.

Also zum Film: Geht so.
Es gibt ein paar sehr beeindruckende/anrührende Szenen und als Historiker bin ich davon angetan, daß ein Großteil der zigmal wiedergekäuten Ausstattungsfehler diesmal nicht begangen wurden. Eindeutige Stärken sind weiterhin das sehr intensive Spiel des Hauptdarstellers und viele überaus eindrucksvoll agierende Nebenfiguren.

Eine Abwertung meinerseits gibt es wegen gelegentlich allzu hohlem Pathos und der sehr voyeuristisch inszenierten Brutalität mit literweise Filmblut. Es kann einfach nicht gut sein, wenn man spätestens ab dem zweiten Drittel von dem Gemetzel gelangweilt (&#33;) wird. Man leidet nicht mehr mit der Figur des Jesu, sondern man leidet an Übersättigung und daran, daß man an sich selbst eine gewisse Abstumpfung feststellt, die man gar nicht haben möchte. Außerdem leidet man an eingeschlafenen Beinen, weil für dieses Zuviel an religiös-historisch legitimierten Splatter-Effekten zu allem Überfluß eine großzügige Überlänge eingeplant wurde. Auch einige Details, die albern wie überflüssig sind, verurteilen Gibsons Versuch von Weltkino zur Durchschnittlichkeit - dazu zählen der androgyne Luzifer, der auch wirklich gar nichts zum Plot beträgt sowie der Umstand, daß Jesus das Ewige Leben schlußendlich mit einem Loch in der Hand antritt.

Es hätte mehr werden können, als es geworden ist; ebenso wie der Rummel darum größer ist, als es notwendig wäre. Verzeihlich, denn sie wissen nicht, was sie tun.

cornholio1980
22.03.2004, 17:07
@ Kaff & Yerho (und alle anderen, die hier noch ihre Meinung zu dem Film posten).

Ich betreibe eine kleine Review-Seite (siehe Signatur) und werde wohl leider nicht so bald Gelegenheit haben, selbst ein Review zum Film zu verfassen. Da der Film aber außergewöhnlich viel Staub aufwirbelt, würde ich gerne ein Special machen, in dem ich ein paar Meinungen von Usern aus diversen Foren wiedergeben möchte. Daher nun meine Frage, ob ich eure Erlaubnis habe, eure Reviews auf meine Seite zu stellen...

HAVE A NICE DAY
cornholio1980

Kaff
22.03.2004, 17:10
Also prinzipiell hab ich da nix dagegen einzuwenden. Aber es ist bei mir eher ein Brainstorming gewesen als ein echtes Review. Deswegen ist vielleicht nicht immer alles sonderlich ausformuliert.

cornholio1980
22.03.2004, 17:50
@Kaff

Das ist absolut kein Problem, im Gegenteil, ich finde es wirklich gut geschrieben. Aber wenn du es vorher nochmal überarbeiten willst, habe ich natürlich auch kein Problem damit... genieren brauchst du dich aber bestimmt nicht :D

Glottisfly
23.03.2004, 12:42
Wunderbarer Film&#33; Die Kritik der Presse ist hier in Deutschland sehr einseitig. Antisemtische Tendenzen kann man dem Film nur vorwerfen, wenn man ihn sehr böswillig betrachtet, bzw. der biblischen Vorlage schon Antisemitismus unterstellt: es werden immer wieder Juden thematisiert, die eben nicht der Masse folgen und gegen die Kreuzigung sind. Überhaupt, als Göbbels rief "Wollt ihr den totalen Krieg" habe auch alle "Ja, hier, ich bin ein Idiot" geschrien - ob alle es wirklich wollten, darf bezweifelt werden.

Die Gewaltdarstellung finde ich nicht überzogen, sondern konsequent: endlich wird einmal mit dem typischen Hollywood-Jesus aufgeräumt, der hier und da ein paar dezente Blutströpfchen blutet. Das einigen Menschen mal ein wenig die Augen geöffnet wird, wie das damals geschehen sein soll, halte ich für positiv. Eine Kreuzigung samt vorangegangener Geißelung ist nun einmal eine sehr häßliche Geschichte.

Die dazugedichteten Elemente (Satan, Teufelskinder) finde ich nicht weiter störend, außerdem verändern sie den Kern der Message nicht: "Liebe auch deine Feinde." Wie Jesus quasi auf sein Schicksal zukriecht, ist schon sehr gut in Szene gesetzt.

Ich halte den Film eben wegen der Kontroverse und der drastischen Darstellung für einen Meilenstein, da er die Sichtweise vieler Menschen, gleich welchen Glaubens, auf die Jesus-Geschichte verändern wird. Ich find&#39; ihn -auch technisch- super. Mit Scorceses Interpretation (eigentlich eine Romanverfilmung) der beste Beitrag zur Passionsgeschichte&#33;
Wen&#39;s interessiert, hier mein ausführliches Review (http://www.v5.kultmedien.net/read.php?1/4).

Nager
23.03.2004, 13:07
außerdem verändern sie den Kern der Message nicht: "Liebe auch deine Feinde.
Ist das denn wirklich die Botschaft, die rüberkommt?


da er die Sichtweise vieler Menschen, gleich welchen Glaubens, auf die Jesus-Geschichte verändern wird.
Das fände ich ehrlich gesagt entsetzlich. Diese düster-katholizistische Darstellung, in der Schuld, Sünde, Sühne ins Zentrum gerückt wird, während die eigentlichen biblischen Leitmotive der Vergebung, Hoffnung, Liebe unter den Tisch gekehrt werden, finde ich abscheulich und ich hoffe nicht, dass diese Darstellung als inhaltsgetreue Umsetzung der biblischen Geschichten angesehen wird.

Dass dieser sadistische Skandalschocker von vornherein auf hitzige Kontroverse und damit auf einen grossen Hype hofft, der ja nun auch eingetreten ist, macht das ganze nicht besser, nur schwerer zu ignorieren.

Glottisfly
23.03.2004, 13:40
Originally posted by Nager@23.03.2004, 13:07
Das fände ich ehrlich gesagt entsetzlich. Diese düster-katholizistische Darstellung, in der Schuld, Sünde, Sühne ins Zentrum gerückt wird, während die eigentlichen biblischen Leitmotive der Vergebung, Hoffnung, Liebe unter den Tisch gekehrt werden, finde ich abscheulich und ich hoffe nicht, dass diese Darstellung als inhaltsgetreue Umsetzung der biblischen Geschichten angesehen wird.
Das mag dein Verständnis sein, das möchte dir auch nicht nehmen; für mich jedenfalls wird immer wieder thematisiert, dass obwohl der Schrecklichkeiten, die Jesus in dem Film angetan werden, er seinen Peinigern vergibt und sie liebt. Hoffnung gibt die Auferstehungsszene. Ich nehme doch wohl an, du hast den Film gesehen...?
Mit Sichtweise meine ich übrigens nicht die historische Wahrnehmung sondern die Rezeption zukünftiger cineasitischer Umsetzungen der Jesus-Thematik, was ich in meinem Review auch deutlich mache.

Weiter habe ich in einem anderen Forum geschrieben:


Zumal der Film gar nicht appelativ ist - nirgendwo wird gesagt: "Hallo, ich bin Jesus und habe die Weisheit mit dem Löffel gefressen und jetzt meld&#39; dich bei mir inner&#39; Katholen-Sekte an&#33;", es wird lediglich mehr oder weniger akkurat die Bibelgeschichte rezitiert. Wir haben es hier nicht mit scientologischen oder nationalsozialistischen Beeinflussungsmechanismen zu tun. Daher sollten einige Kritiker auch von dem "Familie Gibson sind Flachpfeifen, daher muß der Film scheiße sein" runterkommen.

In punkto Gewaltdarstellung ist das "erträgliche Maß" übrigens subjektiv. Wenn Pastor Griese, 63, oder Mama und Papa, die nie heftigere Gewalt als eine Besen schwingende Else Kling als filmisches Medium gesehen haben in den Film gehen, werden sie schnell mit Begriffen wie "unerträglich" oder "übermäßig grausam" um sich werfen. Das die gezeigte Darstellung das emotionale Erleben des Films intensivieren kann und mit der Distanz mancher Christen zur ihrer eigenen Religion aufräumt, kommt denen gar nicht in den Sinn. Lächerlich auch manche (jüngere) Schreiberlinge, die sich über die Gewalt mockieren und gleichzeitig deftige Horror- oder Actionfilme in den höchsten Tönen loben.

Ich wäre mit mit übertrieben polemischen Begriffen wie "sadistischer Skandalschocker" etwas vorsichtiger, da eine Klassifizierung solcherart immer im Auge des Betrachters liegt.

BLOODTHIRST
24.03.2004, 19:51
also ich weiss nicht so recht was ich jetzt sagen soll, ich habs mir angesehen oder sollte ich besser sagen angetan?

für mich war es eine schier nicht enden wollende qual, jedesmal wenn ich dachte so jetzt ist fertig gehts nochmal weiter. so z.b. als der römische schriftführer bei der auspeitschung mit den krallen die hand hebt und aufgehört wird zuzuschlagen, dachte ich gute endlich hören sie auf, aber nein falsch gedacht es gab nur das komando zum umdrehen. das ganze schlachtfest noch mal von vorn.
ich bin nicht zartbeseitet aber irgendwann hats selbst mir gereicht.
ebenso wurde für mich der teil viiiiel zu lang gedehnt in dem das kreuz durch die gegend geschleppt wird, als er dann das 3, 4 oder 5 mal zu boden fällt hab ich immer nur noch auf dieuhr schauen können, diese einstellung ging mir einfach zu lang.
klar es heisst er wollte alles realitisch darstellen, aber es muss doch nicht ewig in die länge gezogen werden.
um noch auf den schluss einzugehen: was sollte das erdbeben das durch den einen regentropfen (der vermutlich eine träne des himmels darstellen soll) ausgelöst wurde? ausser, dass man noch &#39;schön&#39; detailliert zeigen konnte wie die knie zertrümmert werden. und dann diese fontäne aus der brust, als wäre ein gigantischer überdruck darin aufgestaut gewesen.

sollte ich den film einem genre zuordnen würde ich definitiv splatter nach einem (sehr bekannten) buch sagen.


antisemitismus ist mir während des film nicht aufgefallen. die jüdischen prister machen zwar ordentlich stimmung gegen jesus, aber das wurde ja oben schon mal, ich glaub von kaff, durch den wahrscheinlichen machtverlust erklärt.

zum abschluss: heute stand in der zeitung das in süd amerika ein pfarrer während der vorstellung an einem herzinfarkt gestorben ist. macht dann schon 2 tote durch &#39;die passion christi&#39;, ob wohl ein auf die idee kommt mr. gibson wegen mordes anzuklagen?

Rainer
26.03.2004, 15:43
Ich kann mir den Erfolg des Filmes nur mit den unsinnigen Debatten darüber, ob er anti-semitisch sei, erklären.
Um es kurz zu fassen: Nein, er ist nicht anti-semitisch&#33; Er ist anti-cinemastisch, sprich: Ein katastrophal schlechter Film.
Die ganze Zeit über fragte ich mich, ob der Film als Witz oder Ernst gemeint sei. Jesus ganzes Leben auf zwei Stunden Folter reduziert? Null Charakterisierung? Eine ständig flennende Maria Magdalena, bei der rätselhaft bleibt, welche Beziehung sie zu Jesus eigentlich hatte - vielleicht war aber auch nur Monica Bellucci grottenmies, die überhaupt einen Riecher für abgrundtief miese Filme hat. Die Kameraführung ist dröge, der Soundtrack schmerzt nach wenigen Minuten.

Ärgerlich, dass man mit billigster Propaganda ("Der Film ist soooo brutal und anti-semitisch, den musst du sehen/nicht sehen") selbst den größten Müll vergolden kann. Eine Schande.

Folkyn
27.03.2004, 00:40
Echt genialer Film&#33; Bin sehr skeptisch hineingegangen, mußte meine Meinung aber 100% zurücknehmen.

Sicher keine fade Historienverfilmung, dazu noch regietechnisch mit einigen wirklich wahnsinnig ästhetischen Momenten. Fand ihn keineswegs antisemitisch. Genausowenig wie ich Schindlers Liste jetzt konkret (den Film&#33;) antisemitisch fand als Historienfilm. (bzw antisemitischer als es vermutlich war, soll heißen nicht Mel Gibson und sein Film sind antisemitisch, Pontius Pilatus und seine Besatzungsmächte waren es.

SPOILER

Was mich an dem Film gestört hat:
Die Maria enorm emotionslos
Jesus hat den Tisch erfunden&#33;?
..goldene Augen?
Einige krass übertriebene Effekte
Die letzten 4-5 Minuten des Films kann man ersatzlos streichen. Find der Film könnt bei der eindrucksvollen Regentropfeneinstellung aufhören und gut, alles was nachher kommt: Hollywood.

Was unschlagbar ist:
Satan&#33; Die Frage ob Satan da in dem Maße mitgewirkt hat.. ja, kann man stellen. Denkt man aber an die vielen Quellen die es gibt ist alles wohl nur noch Auslegungssache. Jedenfalls ist (der weibliche) Satan und wie er gemacht ist wohl das schönste/ästhetischste was ich in letzter Zeit so gesehen habe filmisch.
Tolle Regie. und Maske&#33;

Kaff
27.03.2004, 13:58
Originally posted by Folkyn@27.03.2004, 01:40
Die Maria enorm emotionslos
Jesus hat den Tisch erfunden&#33;?
..goldene Augen?

Maia Morgensterns Darstellung der Maria empfand ich eigentlich als eine der besten des Films. Nur weil sie nicht dauernd geheult hat, heisst es ja noch lange nicht, dass es emotionslos war. Ich hab die Schmerzen die sie für ihren Sohn empfand, eigentlich die ganze Zeit von ihren Augen ablesen können.

Den Tisch hat er doch nicht erfunden. Es war nur eine Spezialanfertigung... Aber die Tischszene war jedenfalls die schönste des Films.

Jo das mit den goldenen Augen hat mich auch ziemlich gewundert. Fand ich eigentlich etwas übertrieben und auch nicht sonderlich gelungen.

Simara
30.03.2004, 12:22
Ich hab den Film bis auf vielleich 15 min. gesehen (und die fehlen mir ausgerechnet bei der zweiten Hälfte der Geißelung) und ich muss mich meinem Vorredner Folkyn anschließen. Er ist beeindruckend.

Anfangs dachte ich, ein ganzer Film mit Untertiteln?
Aber jetzt im Nachhinein muss ich sagen, es hatte ein gewisses Etwas. Die Stimmung kam irgendwie anders rüber. Besser.
Der Film ist brutal und grausam, aber ich denke, dass es so war. Soll heißen. Das ganze kommt ziemlich realistisch rüber.
Ich hatte noch Bedenken, ob meine Magennerven das aushalten, aber es ging.

Leider musste ich mir wieder einstehen, dass die Lehre Jesu "Vergib deinen Feinden" (frei zitiert) bei mir nicht gefruchtet haben.
Diese drei Römer hätte ich *wurschteln* können. Ich meine, wie blöd muss man sein? Immer wieder haben sie auf Jesus eingeprügelt. Als ob ein so geschundener Mensch durch Schläge besser motiviert wird.
Aber das traurige ist, solche Menschen gibt es heute noch.

Die ganze negative Presse kann ich nicht nachvollziehen. Ich weiß auch nicht, wo der Film antisemitisch sein soll.

Auch der Vowurf, dieser Film stelle das Christentum in einem falschen Licht dar, verstehe ich nicht.
Der Film zeigt eben NUR die Leidensgeschichte Christi – nicht sein ganzes Leben. Und trotz allem, was ihm angetan wurde, vergibt er seinen Sündigern. Die Lehre vom Vergeben kommt hier doch durch.

Ob gewisse Grundkenntnisse zum besseren Verständnis des Films notwendig sind?
Ich denke ja. Diesen Eindruck hatte ich zumindest auf einem anderen Board.

@Bloodthirst,
das mit dem Erdbeben erkläre ich mir so:
Die jüdischen Priester haben Jesus doch aufgefordert, er solle doch den Tempel niederreißen, da er das im Vorfeld behauptet hat.
Und jetzt, als Jesus am Kreuz hängt, wurde der Tempel durch ein Erdbeben zerstört oder zumindest stark beschädigt.
Das sollte den Priestern zu denken geben und ich finde laut Gesichtsausdruck hat es das auch.
Den Regentropfen als Träne des Himmels zu deuten finde ich sehr schön.


zum abschluss: heute stand in der zeitung das in süd amerika ein pfarrer während der vorstellung an einem herzinfarkt gestorben ist. macht dann schon 2 tote durch &#39;die passion christi&#39;, ob wohl ein auf die idee kommt mr. gibson wegen mordes anzuklagen?

Och Nö, bitte hier nicht auch. :(
Das ist doch alles nur Publicity.
Wissen wir, vie viele Menschen weltweit im Kino sterben?
Muss das jetzt an diesem Film festgemacht werden? Klar, weil’s gut kommt.



Jedenfalls ist (der weibliche) Satan und wie er gemacht ist wohl das schönste/ästhetischste was ich in letzter Zeit so gesehen habe filmisch.

Eigentlich wollte ich motzen, weil ich es ne Sauerrei finde, dass der Satan weiblich ist.
Klar, wir Frauen sind der Grund allen Übels. Lilith hat sich Adam widersetzt, Eva hat Adam mit dem Apfel verführt.... und der Teufel steckt sowieso im Weib.... Und jetzt ist bei Gibson Satan auch eine Frau. *seufz*
Aber ich finde, sooo weiblich ist der Satan nicht. Zumindest nicht am Anfang als es (Satan) versucht Jesus zu beschwatzen. Hier finde ich Satan herrlich geschlechtslos.
Diese Szene hat mir sehr gut gefallen. Diese Verzweiflung, die dort ausgestrahlt wird. Man mekrt, dass er Angst hat, vor dem was kommt.

Hey, ich hoffe die Schlange war nicht echt&#33;

Was mich furchtbar erschreckt hat, war dieser ... ich sag mal „Schulddämon“, der Judas heimgesucht hat. Uff, hab ich mich erschrocken.
Ich denke diese goldenen Augen sollen das göttliche in Jesus wiederspiegeln. Fand diesen Effekt eigentlich ganz gut.

Also ich bin nicht 100 % bibelfest, aber wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, dann ist der Film sehr gut umgesetzt. Auch diese Stürze beim Kreuzgang. Ich glaube nicht, dass dort etwas unnötig in die Länge gezogen wurde.
Auch die Wasserfontäne aus der Brust kam mir nicht übertrieben vor.
Der „Blutfluch“ musste ja raus, aber ansonsten wüsste ich nicht, was da hinzugedichtet oder weggelassen worden wäre. Bei Gelegenheit werde ich die Passion noch mal nachlesen.

Die Sache mit dem Tisch fand ich jetzt etwas befremdlich, aber letztendlich haben diese Rückblenden, den Film etwas "aufgelockert".
In diesem Film werden Emotionen ohne große Worte gezeigt.
Sehr berührt hat mich die Szene als Jesus stürzt und Maria zuerst nicht hingehen will, dann diese Rückblende hat und dann doch zu Jesus geht und sagt "Ich bin ja da."
Die SlowMotion trägt auch viel zur Stimmung des Films bei.

Bewerten wie z. B. Fluch der Karibik kann ich den Film nicht. Und ich will es auch nicht.
Er ist einfach beeindruckend.

Ob man ihn gesehen haben muss?
Nunja, grundsätzlich MUSS man keinen Film gesehen haben.
Für jemanden mit gewissen Grundkenntnissen der Materie und keinem Brett vorm Kopf oder selbigen mit Voruteilen gefüllt, kann ich den Film nahe legen.
Den anderen eher nicht.

cornholio1980
30.03.2004, 12:48
Ohne den Film gesehen haben, kurz zum Teufel: Der soll in Gibson&#39;s Film weder weiblich noch männlich sein, sondern geschlechtslos...

Folkyn
30.03.2004, 13:58
Eigentlich wollte ich motzen, weil ich es ne Sauerrei finde, dass der Satan weiblich ist.
[...]
Aber ich finde, sooo weiblich ist der Satan nicht. Zumindest nicht am Anfang als es (Satan) versucht Jesus zu beschwatzen. Hier finde ich Satan herrlich geschlechtslos.
Diese Szene hat mir sehr gut gefallen. Diese Verzweiflung, die dort ausgestrahlt wird. Man mekrt, dass er Angst hat, vor dem was kommt.

Stimmt, der Grund dass Satan von einer Frau gespielt wird, ist wohl, dass diese spezielle Frau in der Kutte sehr geschlechtslos wirkt, was mir an der Sataninszenierung gefallen hat.
Alles was ich mit dem (weiblich) sagen wollte ist dass es im Abspann steht ;)

Alucard
30.03.2004, 14:09
ich möcht jetzt auch mal rummotzen, warum darf gott eine frau sein aber der teufel nicht? früher wurde doch auch sowohl gott als auch teufel als mann dargestellt also wenn schon denn schon&#33;

Simara
30.03.2004, 15:01
@Alucard,

wie lange schon ist Gott männlich?
Bestimmt viel länger als die Stimmen, die fordern, dass Gott eine Frau ist.
Kam das nicht erst im Zuge der Emanzipation ;)

Wie Folkyn es schon sagte, der Satan ist eigentlich geschlechtslos.
Gott an sich sollte auch geschlechtslos sein.

Ich bin allerdings mit dem "Herrn im Himmel" also einem männlichen Gott aufgewachsen und hab auch in der Kirche immer das Gefühl gehabt, dass Gott ein Mann war. Es heißt ja auch Gottvater und nicht Gottmutter.

Gott in der Kirche = männlich.

Das ist aber nicht nur bei den Christen so.

Nehmen wir Yin und Yang.
Yin = das Weiße, das Gute, das männliche.
Yang = das Schwarze, das Böse, das weibliche.
So hab ich das mal gesagt bekommen. Falls es nicht stimmt, dann bitte nicht hauen.

Aber Gott wird in "Passion Christi" ja gar nicht gezeigt.

Nager
30.03.2004, 15:34
Nur eine OT-Anmerkung: Was Yin und Yang angeht, ist es genau umgedreht.

Yin steht für das Weibliche Prinzip, die Erde, das dunkle.
Yang steht für das Männliche Prinzp, den Himmel, das helle.

Das ganze hat mit Wertigkeiten wie "gut" und "böse" nicht wirklich etwas zu tun - und einen Zusammenhang zu einem patriarchalischen Gottesbild sehe ich nirgends.

Alucard
30.03.2004, 16:52
@simara: es geht jetzt nicht darum wie lange wer welches geschlecht hatte sondern simpel darum, dass sich frauen darüber beschwert haben, dass satan in dem besagtem film von einer frau gespielt wird und ich stell mal so in den raum, dass genau die selben frauen behaupten, gott sei eine frau, also versteh mich bitte nicht falsch wenn ich sage, dass es völliger humbug ist gegen vorurteile zu kämpfen wenn ich den spieß umdreh und alles was früher männlich war weiblich mache (bzw dass was mir nicht paßt einfach männlich lasse). wir haben mal in philo weibliche philosophen durchgenommen (man glaubt es kaum aber es gibt welche) und weißt du was die schreiben? alle das gleiche, nämlich dass männer ohne frauen nichts wert sind&#33; der früheste text dieser art an den ich mich gerade entsinnen kann stammt aus der renesaince und zieht sich bis zu nem text hin indem der schöpfungsritus so umgedichtet wird, dass der mann alles kaputt gemacht hat und gott eben ne frau ist. ich als mann frag mich natürlich da schon warum frauen die jetzt schon seit jahrhunderten "unterdrückt" waren selbiges mit den männern versuchen.

aber das mal nur so am rande

Charybdis
31.03.2004, 15:59
Zuerst einmal zum Film: Ich habe ihn gesehen und bin zwar von der filmischen Umsetzung recht angetan, jedoch finde ich war die Brutalität wirklich viel zu übertrieben dargestellt worden. Was nicht bedeuten soll dass sie herausgeschnitten werden sollte (was dem Film nicht schaden würde, da sie meist unzusammen hängend mit dem Geschehen war), sondern einfach dass sie mich, wie schon bei vorherigen Posts erwähnt, nach einiger Zeit langweilte.

Zum Thema Satan: Ich habe mich vorher über den Film nicht viel informiert und dachte als ich den Film zuerst sah, dass die Satansfigur von einem Mann gespielt wurde, erst später wurde ich über meinen Irrtum aufgeklärt. Einige Posts zuvor meinte Simara das Frauen immer mit dem Bösen in Verbindung gebracht werden, was in der katholischen Welt leider vollkommen Korrekt ist. Frauen, hatten die Aufgabe den Mann zu verführen, ihn also von seiner Liebe zu Gott, auf eine verderbliche Lustliebe zu bringen. Deswegen war es für den mittelalterlichen Mann Pflicht, beim Kinderzeugen keine Lust zu empfinden und sich nur auf das Resultat zu konzentrieren, also das Kind selber. Der Satan wurde früher zwar als Mann dargestellt, zumindest mit einem männlichen Geschlechtsteil, aber trotzdem war er der Verführer schlechthin und deswegen hat man Frauen oft mit dem teuflischen in Verbindung gebracht.

Zum Thema weibliche Philosophinnen: Ich muss Alucard bei seinem Post widersprechen, in der feministischen Philosophie wird zwar das patriarchale System angeklagt, der Mann selber jedoch nicht. Es ist aber witzig zu sehen, dass Männer immer noch Denken, Feministinnen wollen Männer wegdrängen und den Frauen die Herrschaft oder die Macht (zurück) zugeben. In der feministischen Philosophie wird nur die Differenz zwischen Mann und Frau, also der Unterschied zwischen den beiden Geschlechtern und den soziokulturellen Unterschied zwischen den beiden, und die Aufdeckung der Unterdrückung der Frau.

Alucard
31.03.2004, 16:58
ich bin wohl einer der letzten männer der was gegen frauen hat aber egal. ich kann nur von den textpassagen reden die wir durchgenommen haben und die waren durchwegs alle gleich. alle haben die vorurteile die männer gegenüber frauen in all den jahren aufgebaut haben netterweise auf die männer umgewälzt. ein interessantes buch dazu ist übrigens Sind Frauen bessere Menschen? verlag und autor fallen mir aber jetzt grad nicht ein. außerdem gehts mir hier nicht um die machtverhältnisse sondern simpel darum, dass man nicht gegen vorurteile ankämpfen kann indem man neue schafft. mir ist es ziemlich gleich ob gott ein mann oder eine frau oder ein grünes glibberviech ist, aber wenn gott schon eine frau ist warum kann dann nicht auch der teufel eine frau sein? man kann sich nicht immer alles so richten wie mans braucht und dann die schattenseiten negieren.

falls jetzt noch kommt: solche sprüche können nur von nem macho kommen und muß ich mir nicht anhören, dann möchte ich noch zu protokoll geben, dass ich alles andere als ein macho bin&#33; ich koch gern, hab gern kinder um mich,... ich wär auch nicht einem hausmann dasein abgeneigt gegenpber und wenn ichs mir mal finanziell leisten kann geh ich in karenz falls ich mal ein kind bekommen sollte.

ps.: vllt könnte man die diskusion ausklammern da das hier langsam überhand nimmt^^

Folkyn
31.03.2004, 18:13
Was nicht bedeuten soll dass sie herausgeschnitten werden sollte (was dem Film nicht schaden würde, da sie meist unzusammen hängend mit dem Geschehen war)

Finde ich absolut nicht. Gibsons "Inszenierung" dreht sich einzig und allein um Gewalt, damit will er ja gerade von den herkömmlichen Bibelumsetzungen mit dem moderat von ein zwei Bluttropfen "gezeichneten" Jesus wegkommen. Gewalt unzusammenhängend mit dem Geschehen? Wenn Gewalt und Geschehen nicht gerade identisch sind, was sehr oft vorkommt, bewegen sich die zwei Dinge trotzdem nah an einander. Von dem Moment an in dem Jesus festgenommen wird wird er pausenlos entweder von "offizieller" Seite oder von verrückten römischen Wächtern geschlagen oder sonstwie malträtiert.