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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Charles Bronson ist tot



Last_Gunslinger
02.09.2003, 19:12
2003 scheint kein gutes Jahr für Hollywoodgrößen zu sein. Nach G. Peck ist Samstag Charles Bronson gestorben.
Nach vielen guten Western wie "Die glorreichen Sieben" oder "Spiel mir das Lied vom Tod" kamen viele Filme in denen C. Bronson den einsamen Rächer spielte. Vorallem "Ein Mann sieht rot" wird wohl unvergessen bleiben.

Seine Filme sind wohl starke Geschmackssache, aber ich habe sie immer gern gesehen und finde das er ein großes Loch hinterlässt.

Dr.BrainFister
04.09.2003, 12:38
http://www.michellerichmond.com/bronson.jpg



Los Angeles - Der US-Schauspieler Charles Bronson, einer von Hollywoods legendären "harten Männern", ist tot. Nach einem mehrjährigen Alzheimerleiden starb der Leinwandheld am Samstag in einem Krankenhaus in Los Angeles im Alter von 81 Jahren an einer Lungenentzündung. Dies teilte seine Sprecherin Lori Jonas am Sonntag mit. Bekannt wurde Bronson in den 60er und 70er Jahren vor allem durch die Filme "Die glorreichen Sieben", "Spiel mir das Lied vom Tod" und "Ein Mann sieht rot".

Unbarmherziger Rächer

Der Mann mit dem zerfurchten Gesicht spielte seit den 50er Jahren in fast 100 Filmen mit. Sein schweigsamer Auftritt in dem Western "Spiel mir das Lied vom Tod" machte ihn 1968 zum internationalen Star. Den größten Publikumserfolg feierte Bronson 1974 mit dem umstrittenen Thriller "Ein Mann sieht rot", von dem bis 1993 vier Fortsetzungen gedreht wurden. In dem Selbstjustiz-Krimi wird er als unbarmherziger Rächer selbst zum Mörder.

Verschlossener Außenseiter

Auf der Leinwand war er häufig an der Seite seiner zweiten Ehefrau, der Schauspielerin Jill Ireland, zu sehen, mit der Bronson 22 Jahre lang verheiratet war. Vier Jahre nach ihrem letzten gemeinsamen Auftritt in dem Film "Der Mordanschlag" (1986) starb die Schauspielerin an Krebs. Bronson stand danach nur noch selten vor der Kamera. 1993 konnte man den ergrauten Star für die Kapitänsrolle in "Der Seewolf" gewinnen. Als Mordinspektor in der Serie "Family of Cops" trat er 1998 zum letzten Mal auf.

Bronson hieß eigentlich Charles Buchinsky und wurde 1921 in Ehrenfeld, Pennsylvania, als 11. von 15 Kindern einer aus Litauen eingewanderten Bergarbeiterfamilie geboren. Er zog selbst sieben Kinder groß. 1998 ging er noch eine Ehe mit der 40 Jahre jüngeren Fernsehproduzentin Kim Weeks ein. Das Paar war nur selten in der Öffentlichkeit zu sehen. Der in den 70er Jahren als "populärster Schauspieler" mit einer Golden Globe-Trophäe gekürte Star war trotz seiner Hollywood-Erfolge ein verschlossener Außenseiter, der sich am liebsten auf sein Anwesen in Malibu und eine Ranch in Vermont zurückzog.

Artikel vom 01.09.2003 |apa,dpa,ap |ch
... (http://www.buecherservice.at/chronik/368843.php)


auf die schnelle war das der vielseitigste artikel, den ich im netz zum tode charles bronsons fand.
schon seit ich am montag das erste mal davon hörte, wollt ich einen thread dazu eröffnen. selbst wenn mir im moment die zeit fehl, so viel zu schreiben wie mir zu diesem schauspieler einfällt, stell ich ihn jetzt einfach rein und frage euch:

trifft euch der tod von charles bronson?
bzw. findet ihr es überhaupt angemessen, über einen schauspieler, den man eigentlich nicht persönlich kennt, zu trauern?

welche filme, in denen bronson mitwirkte sind für euch klassiker / kult?

mir fallen auf anhieb ein:


"ein mann rechnet ab (human factor)"

"kalter hauch"

"spiel mir das lied vom tod"

"death wish"

"gesprengte ketten"

"das dreckige dutzend"

"die glorreichen sieben"

trotz seiner fast die gesamte karriere über bestehenden festlegung auf den einsamen wolf, den knallharten killer und einzelkämpfer, bleibt bronson für mich einer der vielseitigsten und sympathischsten darsteller einer schauspieler-generation, die langsam ausstirbt. die vielzahl von filmen, in denen er mitwirkte, ist nicht nur durch höhepunkte ausgezeichnet und besonders oft mit dem vorwurf der verharmlosung von selbstjustiz konfrontiert, trotzdem füllte er seine rollen meistens perfekt aus, wodurch selbst ein schwaches drehbuch zu glänzen oder zumindest zu schimmern begann, so dass man nicht nur einen flüchtigen blick drauf warf sondern den ganzen film verfolgte.

schade, dass ihm im alter nicht mehr charakterrollen angeboten wurden und er bis zuletzt dem massenpublikum hauptsächlich durch seine in der death-wish-reihe bis zum gehtnichtmehr ausgeschlachtete rächer-rolle auffiel.

im stile von clint eastwood oder gene hackman hätten ihm tiefere, vielseitigere charaktere sicher gut gestanden. das talent dazu wies er zweifellos auf.

mein tv-tipp für diese woche, in der zu erinnerung an bronson viele filme gezeigt werden:

Ein Mann rechnet ab (http://www.prisma-online.de/ga-bonn/film.html?mid=1975_ein_mann_rechnet_ab)
Freitag, 5. September 2003
2.20-3.50 ZDF

nicht vom reißerischen deutschen titel abstoßen lassen.
im original heißt der film "the human factor", was wesentlich besser passt. in deutschland bekamen bronson-filme zu dieser zeit eh nur titel im stil von "ein mann sieht rot", "...rechnet ab", "...dreht durch"... naja, was solls. schade nur, dass meistens filme dahinter steckten, die mit dem titel gar nicht soooo viel gemeinsam hatten.

http://www.movieactors.com/photos-misc/deathwish.jpeg
bronsons größter erfolg und karriere-fluch zugleich: death wish (ein mann sieht rot)

Whyme
04.09.2003, 21:47
Ich mache es mal kurz:

Betrifft mich der Tod von Chales Bronson?
Nein, eher weniger. Ich habe es zwar vernommen und auch mal mit nem halben Ohr hingehört, aber mehr auch nicht. Seine Filme gehören nicht zu meinen Lieblingsfilmen, er nicht zu meinen Lieblingsschauspielern. Man hat ihn gekannt, damit hatte es sich. Daher habe ich das eher als Information hingenommen ohne mich dabei emotional involvieren zu lassen.

Sollte man um einen Star trauern?
Ich würde es bei einem Schauspieler, den ich mag, bedauern, dass ich keine neuen Filme mehr von ihm zu sehen bekomme. Aber das war's auch schon. Und ich denke, dabei sollte es auch bleiben. Seine echte, tiefgehende Trauer sollte man sich für Menschen aus dem realen Leben aufbewahren. Und sollte dort niemand sein, für den man trauern würde, sollte man sein Leben überdenken.

Whyme