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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Dan Brown



Thandor
19.04.2004, 00:37
Nach "Illuminati" (engl. "Angels and Demons") und "Meteor" (engl. "Deception Point") ist in Deutschland mittlerweile auch "Sakrileg" (engl. "The Da Vinci Code") erschienen, der neueste Roman von Dan Brown, einem smarten jungen Mann aus Amerika (es gibt auch noch das Buch "Digital Fortress, dessen deutscher Titel mir unbekannt ist).

Brown's Rezept besteht aus Verschwörungstheorien, die herzhaft gewürzt sind mit den Themen Religion, Politik und Wissenschaft. Und er hat damit Erfolg. Mit seinen Büchern kam er mehrfach auf den 1. Platz der 'New York Times' Bestsellerliste.
Macht ihn das schon zum Kultautor?

Ich persönlich habe "Illuminati" schon durch und lese gerade "Meteor". Das erste Buch gefiel mir relativ gut, es ist eine spannend Jagd gegen einen Countdown. Ab und zu wird es zwar etwas surreal, aber wegen der Spannung mag man das Brown recht schnell verzeihen. Auch das zweite Buch liest sich schon ganz gut.


Was ich wissen wollte ist, ob schon andere von euch Bücher von D. Brown gelesen haben und wie ihr sie findet.
Zu sehr an den Haaren herbeigezogen?
Oder doch packend authentisch?

Whyme
19.04.2004, 02:13
Ich hab sowohl Illuminati als auch Meteor gelesen (oder sollte ich sagen: verschlungen?) und werde mir sicherlich auch Sakrileg holen.

Ich finde, Dan Brown trifft genau das richtige Maß. Seine Geschichten sind so real, dass man sich vorstellen kann, dass sie so möglich wären, gleichzeitig aber auch so unwahrscheinlich, dass man sie deutlich als Fiktion wahrnimmt.

Spoiler zu Illuminati:
<font class='spoiler'>Die Existenz der Illuminati wird von vielen, die sich ein wenig mit dem Thema beschäftigen, zumindest für möglich gehalten. Der Plan, den Vatikan zu vernichten, wäre ihrer würdig. Diese Stimmigkeit zusammen mit der Tatsache, dass die Illumintati tatsächlich existiert haben, erzeugt eine unheimliche Spannung.</font>

Spoiler zu Meteor
<font class='spoiler'>Sicherlich erscheint es weit hergeholt, auspolitischen Gründen einen Meteor künstlich zu erschaffen und ihn in der Arktis zu plazieren. Aber dass Politiker bereit sind, weit zu gehen, wissen wir ja alle und somit würde uns so eine Geschichte nicht wirklich überraschen.</font>

Vor allem die Genauigkeit, mit der Brown die wissenschaftlichen Anteile seiner Bücher recherchiert und darstellt, verleiht seinen Werken große Glaubhaftigkeit. Wer weiß... wenn er über Antimaterie so gut bescheid weiß, dann kann das über die Illuminati vielleicht auch stimmen...

Whyme

Thandor
19.04.2004, 02:28
Wie sich der offiziellen Homepage (http://www.danbrown.com) entnehmen lässt, ist Browns Vater ein preisgekrönter Mathematikprofessor und außerdem im Gebiet der religiösen Musik sehr bewandert. (homepage hab ich grade entdeckt).

Für mich ein klare Parallele zu Leonardo Vetra aus "Illuminati", der ja auch sowohl pro-religiös als auch pro-wissenschaftlich war (Priester und Wissenschaftler eben).
Seine Frau ist Kunsthistorikerin, was einiges im Bezug auf "The Da Vinci Code" und <font class='spoiler'>den italienischen Künstler Bernini</font> in "Illuminati" erklärt. Sogesehen scheint mir Brown an den richtigen Quellen für seine Werke zu sitzen, was schon mal was gutes ist.

Spoiler zu "Illuminati":<font class='spoiler'>
Ich fand diese Geheimniskrämerei um die Illuminati ziemlich fesselnd, zumal auch hier im "realen Leben" im Netz die abstrußesten Verschwörungstheorien über die Bruderschaft kursieren. Das der Vatikan als -der- Gegenspieler schlechthin fast zum Opfer der Antimatiere wurde war auch ein nettes Detail. Ansonsten war das Buch auch eine kleine Einführung in die Stadtkultur Roms und in das Wissenschaftsgebiet rund um die Antimaterie und den Teilchenbeschleuniger.</font>
Deshalb geb ich diesem Buch eine Wertung von :star::star::star::star::star_half: von 5, weil <font class='spoiler'>ich diesen Gleitflug mit der Abdeckplane des Helikopters doch zu unrealistisch fand.</font>

So, und jetzt lese (nein, um es mit Whymes Worten zu sagen: Verschlinge) ich noch ein wenig "Meteor".

Pinball
19.04.2004, 09:52
Habe ihn auch einfach anhand nur der Umschlagtexte auf meiner Wunschliste stehen. Da ich noch einige Bücher zu Hause in der Warteschleife hatte, habe ich mir aber noch keins seiner Werke gekauft.
Was ich jetzt aber, bestärkt durch Eure positiven Kritiken, schnellstens nachholen werde.

Roac
25.05.2004, 16:13
Ich habe "Illuminati" und "Meteor" auch gelesen und werde mir mit Sicherheit auch "Sakrileg" holen (sobald im Taschenbuch erhältlich). Den Schreibstil finde ich einfachgenial, sehr spannend und gut recherchiert&#33; "Meteor" hat mir persönlich weniger gefallen, aber das liegt mehr daran, weil ich mit einer globalen Bruderschaft einfach mehr anfangen kann, als mit US-internen Verwicklungen irgendwelcher Behörden, war also themenbedingt.

*edit
Seh grade, daß ich die Frage nur halb beantwortet habe. Neuer "Kultautor" fände ich doch noch etwas zu hoch gegriffen, aber der gute Danny kann sicher sein, daß er im Auge behalten wird, soviel steht fest&#33;

Whyme
03.07.2004, 19:57
Hat eigentlich schon jemand Sakrileg von ihm gelesen und kann was dazu sagen?

Whyme

Osiris
16.09.2004, 14:18
Brown ist ein typischer amerikanischer Thriller Autor. Seine "wissenschaftlichen" Themen bewegen sich auf Bildzeitungsniveau.

Er gibt vor, dass seine Romane perfekt recherchiert sind und schafft eine perfekte Marketingillusion.
Gerade "Illuminati" gibt vor, realistische Physik zu beinhalten. Diese bewegt sich
jedoch auf James Bond Niveau, ist lachhaft und fehlerhaft.

Am Schluss seiner Romane fehlt ihm zudem der Mut, seine Statements voll
durchzuziehen.

Seine Romane sind pure Action Unterhaltung, nichts anderes.

"Sakrileg" ist etwas logischer als "Illuminati". Im Prinzip das gleiche Spiel wie zuvor.

- ein reisserisches Thema wird als absolute Wirklichkeit verkauft
- die dargebotetene Wissenschaft (Mathe-Rätsel+Templar Geschichte) ist Grundschulniveau.

Brown könnte ein toller Autor sein, wenn er die Leute nicht so furchtbar verar* würde mit seinem Realitätsanspruch. Wenn ich mir eine Folge McGyver anschaue, fühle ich mich unterhalten - wenn aber behauptet würde, alles bei McGyver wäre real und der Herr ein echter Zeitgenosse - nunja - man würde sich veräppelt vorkommen. Oder man glaubt es - und das ist gefährlich. Das gleiche gilt for Browns Romane.

Der Autor will mir in Illuminati glatt vormachen, im Keller von CERN sitzt ein alter Mann im Rollstuhl, der an Antimaterie rumbastelt ;) Sicher hat er dafür, die "beratenden" Gespräche mit CERN Wissenschaftlern benötigt ;)

RocketMan
16.09.2004, 16:18
Danke, Osiris. Ich habe schon lange darüber nachgedacht, wie ich meine Meinung zu Dan Brown einigermaßen angemessen kundtun kann, mir fehlten aber bisher die Worte. Du hast die Worte gefunden: Bildzeitungsniveau, Marketingillusion, James-Bond-Niveau, pure Action-Unterhaltung, reißerisch, Grundschulniveau.

Dan Brown verkauft auf Roland-Emmerich&#39;schem Level Schwachsinn an die breiten Massen, kaschiert durch pseudo-wissenschaftlichen Anspruch. Was Kapellen wie Pur für die Musik sind, sind Schmierfinke wie Dan Brown für die Literatur.

Jetzt will er seinen Lesern in The Da Vinci Code auch noch seine eigene politische Meinung schön verpackt aufzwingen. Niedere Motive, einfach widerlich.

Whyme
16.09.2004, 17:46
@ Osiris und Rocket Man

Ihr äußert euch da ziemlich krass, oder?

Also mir ist schon bewußt, dass Brown da keine Fakten präsentiert und sich da ganz schön was zusammenkonstruiert. Aber er schreibt ja auch keine Sachbücher sondern Romane. Also... was soll&#39;s?

Und mal ehrlich: Wer ist so blöd, sich seine politische Meinung von nem Roman diktieren zu lassen? Wobei ich die politische Meinung in Sakrileg immernoch suche...

Whyme

RocketMan
16.09.2004, 18:49
Original von Whyme:
Ihr äußert euch da ziemlich krass, oder?
Ich kann nicht für Osiris sprechen, aber ich muß diese Frage bejahen.


Original von Whyme:
Also mir ist schon bewußt, dass Brown da keine Fakten präsentiert und sich da ganz schön was zusammenkonstruiert. Aber er schreibt ja auch keine Sachbücher sondern Romane. Also... was soll&#39;s?
Nimm Brown seine pseudo-wissenschaftlichen Verschwörungstheorien weg, und was bleibt? Klischees und heiße Luft. Das soll&#39;s.

Mich würde das kreative Schmückwerk überhaupt nicht stören, wenn es eine anspruchsvolle und gut geschriebene Geschichte umklammert. Aber so...

Wie ich oben schon schrieb, Brown schreibt so, wie Pur Musik macht und Emmerich Filme dreht: leer und hohl und inhaltslos. (Ich weiß, diese drei Adjektive sind in diesem Zusammenhang synonym, und daher sind zwei redundant. Wenn ich aber Browns Sprache lese, frage ich mich, ob er das auch weiß.)


Original von Whyme:
Und mal ehrlich: Wer ist so blöd, sich seine politische Meinung von nem Roman diktieren zu lassen?
Du wahrscheinlich nicht, und ich auch nicht. Eine Gegenfrage: Ändert das etwas an der Tatsache, daß tagespolitische Ansichten des Autors in der Belletristik nichts verloren haben?

Wenn Michael Moore in einem Sachbuch gegen Bush wettert, ist das etwas Anderes.

Whyme
16.09.2004, 19:13
Welche tagespolitischen Ansichten sind denn in dem Buch zu finden? Und vor allem... wie willst Du darauf die Meinung des Autors rausziehen? Er äußert sich nicht, es ist eine fiktive Handlung. Davon auf die Meinung des Verfassers zu schließen, halte ich schon für sehr gewagt.

Und eben weil Romane keine Sachbücher sind, ist der Autor nicht zur Neutralität verpflichtet. Seine Figuten können jede politische Gesinnung haben, die für die Handlung erforderlich ist. Wenn ein Leser so blöd ist, das als Meinung des Autors zu sehen und diese gar noch zu seiner eigenen zu machen, weil er in dem Autor des Romans ein Vorbild sieht, dann ist das nicht das Problem des Autors sondern das des Lesers. Und tut mir leid... jemanden, der Bücher liest, halte ich nicht für so doof.

Whyme

RocketMan
17.09.2004, 11:01
"Tagespolitische Ansichten" ist zugegeben ein etwas falscher Begriff. Nimm das Wort "tagespolitisch" weg, und dann paßt es schon eher. Die Art, wie er die Weltgeschichte, seine Weltanschauung und diverse Gruppierungen und deren geheime Motive darstellt, drückt den unbedarften Leser in die Richtung, daß er Brown zustimmt. Es wird ja schließlich alles als "furchtbar gut recherchiert" dargestellt.

Du glaubst nicht, daß Leute darauf reinfallen? Es sind nicht alle Leser mit allen Wassern gewaschen, so wie wir. Schau Dir mal die Bestsellerliste bei Amazon.com an: Brown, Brown, Brown... Nimm dazu die Tatsache, daß Amis wie Schafe sind, wenn es Meinungsbildung angeht, und das Ergebnis liegt auf der Hand.

Aber laß uns doch bitte aufhören, über Browns Ansichten und sein diesbezügliches Mitteilungsbedürfnis zu diskutieren. Wie ich bereits sagte, dafür gehört er zwar geohrfeigt, aber das macht seine Romane noch nicht gleich schlecht.

Schlecht, sind sie, weil er nicht schreiben kann&#33;

Das zwanghafte Bedürfnis, fast jedes Kapitel mit einem fadenscheinigen Cliffhanger zu beenden... Die zweidimensionalen und leblosen Charaktere, die sich überhaupt nicht entwickeln, und wenn dann nur in Klischees (der joviale Wissenschaftler und die von ihren männlichen Kollegen nicht geachtete Polizistin, die sich einfach verlieben müssen)... Die daraus resultierende fehlende Identifizierung und das ebenso fehlende Mitfiebern mit den Charakteren... Die Tatsache, daß man außer Unterhaltung auf Groschenheftchen-Level rein gar nichts für sich persönlich aus Browns Büchern mitnehmen kann...

Das ist es, was mich wirklich stört.

Osiris
17.09.2004, 12:28
Brown stellt in seinem Roman die Dinge so dar, es wenn es FAKTEN und TATSACHEN seinen. Im Anhang hat er immer einen Kommentar vermerkt, dass alles korrekt recherchiert und dargestellt ist.

Man hört immer wieder Stimmen von Personen, die denken, es handelt sich bei Browns Darstellungen um Realität .

Bsp. (aus einem anderen Forum), Anfragen:
h habe im Urlaub von Dan Brown den Da Vinci Code (Sakrileg) gelesen. Ich fand die Hintergrundgeschichte (Jesu Verbindung zu Maria Magdalena, Verbannung der starken weiblichen Rolle durch die Kirche, etc.) unheimlich spannend. Ich habe mir auch mal gleich eines bestellt, weil ich jetzt doch wissen möchte, wieviel Wahrheitsgehalt an dem ist, was Dan Brown so schreibt. Am Anfang behauptet er ja, alles wäre historisch akkurat.
Wo geht denn die Tendenz hin? Wahrheit oder doch nur eine von unzähligen Verschwörungstheorien.

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Originally posted by RocketMan@17.09.2004, 09:01
Das ist es, was mich wirklich stört.
Volle Zustimmung von meiner Seite. Ich würde mir wünschen, dass diese Ansicht endlich auch auf den Massenmarkt dringt. Die Bücher stehen ja auf den Hitlisten jedes Buchladens.....

(Beiträge zusammengefasst. Bitte das nächste mal die Editierfunktion verwenden - Kaff)

Whyme
17.09.2004, 13:59
Um mal auf "Sakrileg" einzugehen...

Viele seiner Thesen sind tatsächlich nachrecherchierbar. Die Verbindung von Jesus zu Maria Magdalena ist eine Theorie, die in liberalen Kreisen der Bibelforschung schon lange existiert und diskutiert wird. Die Verbindung der Templer zu den Rosenkreuzern ist belegt, ebenso der heidnische Ursprung vieler christlicher Symbole, Feiertage und Rituale.

Mit keinen Wort erwähnt Brown jedoch, dass auch die Schlussfolgerungen, die er seine Figuren aus diesen Dingen ziehen läßt, ebenfalls Fakten und Tatsachen sind. In der fiktiven Welt, die er in seinen Romanen erschafft, stimmen sie. Aber auch nur dort.

Tut mir leid, aber an dieser Stelle kann ich mir ein wenig Offenheit nicht verkneifen: Wer das alles für bare Münze nimmt, was Brown schreibt, ist selber schuld. Und wer Brown unterstellt, er wolle es für bahre Münze verkaufen, dem ist nicht mehr zu helfen.

Ansonsten ist Brown halt Unterhaltungsliteratur und nicht mehr. Wem es zu wenig Anspruch hat, kann ja was anderes Lesen (Goethe z.B., der war Autor der ersten Groschenromane...) und sollte die Finger von Dan Brown lassen.

Whyme

Falcon
17.09.2004, 17:39
Ich kann die Kritik an Brown ebenfalls nicht so ganz nachvollziehen, zumindest was die Punkte Politik und Fakten betrifft. Ich hatte beim Lesen (bisher Illuminati, Meteor) nie das Gefühl, dass mir hier die poltische Meinung des Autors aufgedrückt werden soll, es sich quasi um Propaganda handelt. Da gibt&#39;s Autoren wo sowas wesentlich eher zu beobachten ist. Abgesehen davon denke ich auch, dass man als Leser dagegen resistent sein sollte.
Was die "Fakten" (eigentlich kein ganz einfacher Begriff, schließlich gab es schon oft, dass sich allerseits anerkannte Fakten, später als falsch rausstellen, wirkliche Sicherheit dahingehend ist (fast) unmöglich, aber das spielt hier jetzt keine tragende Rolle) betrifft: letzten Endes läuft es darauf hinaus, dass er meistens "echte, belegbare Fakten" nimmt und diese eben weiterspinnt. Auch damit habe ich kein Problem. Es geht schließlich um Unterhaltung und da darf man sich gern etwas von der Realität entfernen und dem ganzen trotzdem noch einen realistischen Anstrich verpassen. Außerdem behauptet Brown in seinen Büchern, zumindest den beiden die ich habe, auch nicht, dass alles im Buch der Wahrheit entspricht. Er sagt lediglich, dass gewisse Bestandteile auf Tatsachen beruhen.

Trotzdem halte ich Brown auch nicht für einen überragenden Autor. Ich hatte bisher immer das Gefühl, dass sich aus dem Stoff noch mehr hätte machen lassen. Besonders gegen Ende eines Buches baut er immer stark ab. Auch sein Stil hat einige Mäkel (z.B. der angesprochene Hang zu Cliffhangern), ebenso sind seine Charaktere in der Tat meist etwas farblos. Alles in allem waren seine Bücher in Ordnung und ich werde evtl. auch noch weitere lesen, das Non-Plus-Ultra sind sie allerdings auch nicht.

CU Falcon

Whyme
27.11.2004, 12:28
Ein Buchtipp, vielleicht interessant für die Kritiker von Dan Browns Sakrileg

Burstein, Dan (Hrsg.):
Die Wahrheit über den Da-Vinci-Code : das Sakrileg entschlüsselt. München, Goldman : 2004.
ISBN 3-442-15330-1
¤ 9,95

Dan Burstein ist ein amerikanischer Journalist, der sich nach der Lektüre von Dan Browns Sakrileg intensiv mit dem theologisch-mythologischen Hintergrund des Buches auseinander gesetzt hat. Seine Ergebnisse hat er in einem Buch veröffentlicht. Burstein gibt dabei jedoch nicht seine eigene Meinung wieder sondern läßt Experten unterschiedlicher Meinung sprechen und gibt so dem Leser die Möglichkeit, sich selbst umfassend eine Meinung zu bilden. Das Buch enthält u.a. einen Kommentar des real existierenden katholischen Ordens Opus Dei.

Whyme

Whyme
28.03.2005, 23:49
Ich hab gerade das "neueste" Buch von Dan Brown, Diabolus, durchgelesen und hab mir gedacht, ich wärme einfach mal diesen Thread auf bevor ich einen neuen dazu aufmache. "Neu" in Anführungszeichen, weil dieses Buch schon älter ist (war Browns Erstlingswerk, wenn ich mich recht erinnere) aber jetzt erst veröffentlich wurde.

Ich habe auch dieses Buch von Dan Brown regelrecht verschlungen. Wenn dieser Mann etwas kann, dann ist es Spannung erzeugen. Und die hält sich bis zum Ende. Man erhält auf jeden Fall gute Einblicke in die Aufgaben des NSA und in die Welt der Kryptographie.

Ich kann das Buch nur weiterempfehlen. Gerade für Mathematiker, Informatiker und Codeknacker dürfte es interessant sein aber auch für jeden, der spannende, kurzweilige Thriller mag.

Whyme

Thandor
29.03.2005, 14:41
Ich habe mir schon überlegt, ob ich es mir zulegen sollte.

In der Tat handelt es sich um Dan Brown&#39;s ersten Roman, Originaltitel "Digital Fortress". :)

Crais
29.05.2005, 03:12
Hallo

Also ich habe vor kurzem "Illuminati" (mein erstes Buch von ihm) gelesen. Ich fand es ehrlich gesagt eher durchschnittlich: Sehr einfache Schreibweise,
Vielleicht liegt es auch daran, dass ich vorher den Armageddon Zyklus von John. F. Hamilton gelsesen habe. Dieser Roman besteht aus 6 Büchern, je 900 Seiten... Vorher hab ich Asimov gelesen... den kompletten Foundation -Zyklus. Im Gegensatz dazu liest sich Illuminati wie eine Kurzgeschichte, in dem kein Platz für einen komplexen Handlungsstrang ist.

Nicht gefallen an Illuminati hat mir außerdem, dass das Buch eine Fiktion als Authentisch versucht zu erklären. Was ich meine ist: Wenn ich SciFi lese, weiß ich, dass alles nur Fiktion ist und der jeweilige Autor macht darum auch nicht den geringsten Hel. Brown aber möchte seine Fantasien als authentisch unterjubeln...

Irgendwie fand ich das Werk zerrissen zwischen zwei Welten...nunja, ich hoffe er glaubt nicht an das was er da so schreibt (was ich allerdings befürchte)

Tschüß, Crais

Sepia
30.05.2005, 18:26
Dann will ich mal...

Irgendwie ist es interessant, die verschiedenen Meinungen zu Dan Brown zu lesen. Vor allem frage ich mich, ob Kritiker aehnlich beherzt zur Sache gehen wuerden, wenn Brown nicht so viel verkaufen wuerde. Aber da ich selber fuer aehnliches Handeln beruechtigt bin, moechte ich mal runter von meinem hohen Ross und was zum Thema schreiben. Auch wenn das schwer faellt, denn so viel kann man zu jemanden, dessen Romane lediglich Entertainment sind, nicht sagen. Es ist Unterhaltung nichts weiter.
Nachdem ich schon 18h unterwegs war, sah ich eine 40h-Bahnfahrt vor mir. Schon vorher hatte ich vage die Wörter 'DaVinci' und 'Code' in relativer Nähe zueinander gelesen und war semi-interessiert. Bei Scorpion fand ich Leonardo schon cool und allgemein auch, also warum nicht?
Und fuer diese 40h im Zug war DVC genau das richtige. Kapitel enden mit Cliffhangern, die Story geht immer voran, der Hintergrund wird niemals ausufernd und Reflektionen sind schlicht nicht vorhanden; man wird unterhalten.
Aber dann ist das Buch zu Ende und es bleibt nichts zurueck. Keine Erinnerung, kein Gedanke, keine Bedeutung. Die Lebenszeit von DVC in mir endet nach der letzten Seite. Das Literatur so viel mehr kann, darum geht es Dan Brown nicht und als jemand, dem es normalerweise bei Büchern durchaus darum geht, finde ich das schon etwas schade.