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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Enterprise 2x20 - Horizon



cornholio1980
05.11.2004, 14:30
Da die Enterprise in Kürze recht nah an der Route der Horizon - dem Schiff, auf dem Mayweather aufgewachsen ist - vorbei kommen wird, bittet dieser den Captain um einen kleinen Abstecher, um ihn für ein paar Tage dort abzusetzen. Doch schon bald erhält Travis die traurige Nachricht, dass sein Vater vor kurzem gestorben ist. Auf dem Frachter ist seither die Hölle los - es sieht so aus, als sei Travis' Bruder einfach noch nicht dazu bereit, das Schiff zu leiten. Dementsprechend angespannt und daher auch feindselig ist er Travis gegenüber. Die Lage spitzt sich zu, als die Horizon von Piraten angegriffen wird...

Nach beinahe 50 Folgen schien es den Machern offensichtlich nun endlich an der Zeit zu sein, einen Versuch zu unternehmen, dem bisher farblosesten Charakter der Enterprise-Crew etwas mehr Profil zu verleihen, in dem man ihm eine der berühmt-berüchtigten Charakterfolgen widmet. Schade, dass es, ganz Enterprise-typisch, auch diesmal nicht ohne "spannendes" Bedrohungsszenario am Ende zu gehen scheint. Dieses wirkt leider sehr aufgesetzt und wenig überzeugend - und ist natürlich, wie für Enterprise üblich, nicht im geringsten spannend, da man ohnehin schon weiß, dass für Travis alles gut ausgehen wird. Eine andere typische Enterprise-Schwäche, die sich auch diesmal wieder bemerkbar macht, ist die Voraussehbarkeit der Handlung. Man weiß einfach ganz genau, dass Travis an Bord aufgrund seiner Abwesenheit von einigen nicht gerade freundlich empfangen wird, und weiß nach dem ersten Zusammentreffen mit seinem Bruder auch schon genau, wie sich dieser Konflikt abspielen wird - inklusive der Friede, Freude, Eierkuchen-Versöhnung am Ende. Aufgrund des 08/15-Konflikts ist dieser Teil der Handlung daher ziemlich langweilig, ja teilweise hat er mich sogar richtiggehend genervt.

Doch trotz aller Kritik hatte die Folge auch durchaus ihre Momente - vor allem in der witzigen Nebenhandlung rund um den Kinoabend auf der Enterprise. T'Pols höchst logische Analyse von "Frankenstein's Monster" ist es schon allein wert, sich die Folge anzusehen. Bereits zuvor werden wir mit einer der witzigsten Szenen, welche die Serie bisher zu bieten hatte, verwöhnt, als T'Pol recht irritiert, ja geradezu verstört, auf Archers Bemerkung bezüglich des "Dates" reagiert - ihr ungläubiger Ausdruck ist einfach zu komisch. Ebenfalls toll die Anspielung bezüglich Familien an Bord - und das dies auf alle Fälle die Anwesenheit eines Psychiaters erfordern würde. Doch nicht nur beim Humor, sondern auch bei den tragischen Elementen konnte diese Folge, zumindest in einer Szene, überzeugen, nämlich als sich Travis mit Archer über den Tod seines Vaters unterhält - eine durchaus berührende Szene, die schließlich auch endlich das schafft, was in der Serie bisher, aber auch den Rest der Folge über, nicht gelungen ist: Travis aus dem Kreis der unbedeutenden "Rothemden" zu befreien und ihm endlich ein bisschen Profil zu geben...

Fazit: Endlich ist es, zumindest ansatzweise, gelungen, Travis Mayweather zu mehr als nur schmücken Beiwerk werden zu lassen - was jedoch mehr an einer einzigen Szene lag als der Folge insgesamt - womit sich mir die Frage aufdrängt: War das wirklich nötig? Hätte man diese eine Szene nicht auch in eine ganz andere Geschichte einbauen können, und uns damit einen erneuten Ausflug der Enterprise in den Gebrauchtwarenladen für Handlungen ersparen können? Wenigstens gelingt es der witzigen Nebenhandlung, zumindest ein bisschen für die klischeehafte und langweilige Hauptstory zu entschädigen...
Wertung: 4/10

Kasi
05.11.2004, 19:43
Tja, da kann man wohl nichts mehr hinzufügen. Trotzdem schaue ich jede neue Folge mit dem selben Elan. Egal ob die Story schonmal da war oder ziemlich durchschaubar klingt. Alles was neu ist, ist auch interessant. Insofern gibt es auch keine "wirklich" schlechten Folgen bei mir. :)