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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Commander Jeffrey Sinclair vs. Captain John Sheridan



Lope de Aguirre
10.06.2005, 21:51
Ist unfair, da Sinclair nur im Piloten, der 1. Season und in einer Doppelfolge der 3. Season auftaucht und Sheridan in Season 2 - 5 und 4 TV-Filmen.

Trotzdem hat mir Michael O'Hare und die Rolle des Sinclair 1000 Mal besser gefallen als Bruce Boxleitner und die Rolle des Sheridan.

Imo ist O'Hare (Theaterschauspieler) eindeutig der bessere Schauspieler (gerade heute hat mir ein winziges Detail wieder gefallen: Die Art wie er das Leichentuch über einen verstorbenen gezogen hat) und Sprecher.
Ausserdem ist Sinclair emotionaler und nicht so distanziert und ist viel schlagfärtiger als Sheridan.
Der Mann hat eine so freundliche und natürliche Art, wie er mit Garibaldi und äh... der asiatischen Freundin umgeht.
Außerdem spricht der Mann mit seinen Augen. Man sieht genau was er von seinem gegenüber hält und was geschehen soll ("find Garibaldi!").
Man merkt die geschulte Theaterpräsenz auch stark, wenn er als Ranger One auftaucht und der lachende, freundliche, intelektuelle Heilige ist und man keine Sekunde daran zweifelt.
Ebenso ist der Introtext von O'Hare in der 1. Season viel eindringlicher gesprochen, als in der 2. Season von Boxleitner.

Bruce Boxleitner ist amerikanischer TV-Star. Sheridan ist der bessere (weil nettere) Diplomat und ein Denker. Er ist ähnlich wie Picard besorgt um alles und jeden und moralisch kompetent, aber immer distanziert. Große emotionale Ausbrüche habe ich nicht entdeckt und seine Durchsetzungsausbrüche fand ich nicht soo glaubwürdig. Ich musste micht erst an den neuen Captain gewöhnen und hab ihn erst in der dritten Staffel akzeptiert. Richtig gemocht hab ich Sheridan nur in "A Call to Arms" mit milliertem Bart und nicht als der unverbesserliche Retter aller Tage.
Insgesamt ist Sheridan von der Erscheinung, wie vom Charakter zu glatt für Babalon 5. Alle anderen Charaktere haben Ecken und Kanten, Schwachstellen nur Sheridan nervt mit seiner Unverbesserlichkeit.
Sinclair hat allein in der 1. Staffel, als es noch nicht so schwierig war wie in den folgenden Seasons, öfter Leuten einen reingewürgt oder Vorschriften überschritten als Sheridan insgesamt.

Ich spreche jetzt mit ausschliesslicher Kenntnis der englsichen Originalversion. Kann sein, dass sich die Charaktere bei der Synchronisation deutlich verschieben. Bei B5 ist die Synchronisation sowieso eine Katastrophe!!!

Was mein Ihr zu den beiden?

Whyme
10.06.2005, 21:55
Ich meine dazu, dass das der gleiche Text ist wie im SciFi-Forum und verweise auf meine Antwort dort.

:D

Whyme

Kaff
10.06.2005, 22:14
Du meinst sicher den hier:


Ich persönlich fand Sinclair immer zu distanziert. Er war für mich immer eher der kühle Logiker und daher glaube ich, dass ihm das Potential gefehlt hätte, um die Völker zu vereinen. Das war eine Aufgabe, für einen Mann, der Leute mitreißen kann und das war Sheridan.

Mich persönlich spricht Sheridan auch eher an als Sinclair. Letzteren fand ich nur in der Doppelfolge War without End als Enthil'zha gut. Für die Rolle war er perfekt. Das gleicht auch seine Defizite in der ersten Staffel aus, so dass ich sage, dass sie beide gleich gut waren.

Das einzige, dass ich bedauere, ist, dass mit Sinclairs Weggang auch seine Freundin Catherine Sakai aus der Serie geschrieben wurde.

Whyme


Wir wollen die Leute nicht in die anderen Foren verstreuen. ;)

Ich mag Sheridan letztendlich doch lieber. Warum editier ich aber morgen hier rein. :D

Lope de Aguirre
10.06.2005, 23:02
Was? Kaff mag Bügelfresse lieber? Der war doch zu lang im Weichspüler... :(

Kaff
11.06.2005, 13:32
Ja. Ich mag Sheridan etwas mehr. Sinclair strahlt zwar immer eine gewisse ausgeglichene Souverenität aus. Aber dabei wirkt er mich auch etwas zu steif. Irgendwie könnte ich mir die späteren Ansprachen, die Sheridan, kaum mit Sinclair vorstellen. Ja selbst die Trennung von der Erdallianz und die Aufstellung der Armee des Lichts kam durch Sheridan doch emotionaler rüber.
Zudem ist Sheridan humorvoller. Oder zumindest die Szenen mit viel Humor, erzeugen bei mir doch den einen oder anderen Lacher. Sinclair hatte eigentlich recht wenig funktionierende humorvolle Momente.

Dune
11.06.2005, 14:01
Seltsamerweise hat sich mein Geschmack was die beiden angeht ungefähr nach Staffel 3 geändert. Früher, je früher war Sinclair wirklich toll, habe ihm gerne zugeschaut, schauspielern kann O'Hare ja nun auch. Und als es dann hieß, er sei einfach mal weg, hat mir das gar nicht gefallen. Dieser neue da, Sheridan, hat mir erstmal überhaupt nicht zugesagt. Der redete und redete und kein Wort, was denn nun mit Sinclair ist. Aber über die Zeit hat er sich dann doch gemacht, er wurde *etwas* wortkarger, erzählte nicht gleich jedem seine Lebensgeschichte und hatte teilweise tolle und humorvolle Szenen.
Der absolute Wendepunkt in Sachen Geschmack war für mich persönlich dann, als beide Schauspieler aufeinander trafen... da war mir dann klar: Ich bin der Sheridan-Typ. :)

BabylonLion
16.06.2005, 15:45
Mein Lieblig Charaktere ist Sinclair... Sheridan würde ich auch nicht vermissen wollen, nur der ist mit Delenn auf den zweiten Platz... bei mir.

Darum Sinclair ;)

Crystal
16.06.2005, 16:16
Also bei mir ist es so, dass ich das eigentlich genau andersrum wie Lope de Aguirre sehe. Sinclair kam mir immer vor wie ein wandelndes Brett, völlig unemotional bzw. die Emotionen kamen nicht richtig rüber auch von der Stimme her nicht. Für mich sah es immer aus, als würde er maschinell nach einem Skript handeln. Ich habe auch nie wirklich gemerkt, dass er tatsächlich mit seinen Mitarbeitern befreundet sein soll, nur dass er es sein sollte.

Sheridan hat in S2 für mich dann die Serie gerettet, denn neben den eher schwachen Storys der 1.Staffel konnte ich bis dahin halt nie irgendeine Verbindung mit B5 aufbauen. Dazu war die Serie einfach über den Hauptcharakter "viel zu weit weg". Da ich ja nichts live gesehen hatte, wusste ich auch schon vorher, dass an dieser Stelle gewechselt wird und so hatte ich auch keine Probleme mit dem Umstieg. Von da ab ging's dann auch bergauf.

In seinem kurzem Auftritt in S3 konnte ich Sinclair dann übrigens auch etwas besser leiden als vorher. Genauso konnte ich dem Buch über seine ersten Erlebnisse auf Minbar etwas abgewinnen.

Insgesamt bleibt für mich Sheridan aber der Kommandeur von B5. Und das sowohl in deutscher als auch englischer Stimme. Im Übrigen finde ich die Synchro ganz gut gelungen, vor allem für die Zeit.

Octantis
16.06.2005, 17:14
Sheridan nimmt man einfach mehr ab das sich ganze Völker für ihn in den Kampf stürzen,
Sinclair ist einfach zu sehr ein Diplomat und für die kriegerische Handlung in Staffel 3&4 wär er nicht so passend gewesen.

vor allem versuch ich mir gerade vorzustellen, Sinclair wie an Bord eines White Star Schiffes, eine Flotte anführend, Erdzerstörer angreift und es geht einfach nicht

greenslob
16.06.2005, 19:03
Sheridan - Weil Bruce Boxleitner ein SCHAUSPIELER ist (im Gegensatz zu Mr. wächserner Gesichtsausdruck) ;)

Dukhat
29.06.2005, 10:11
Hallo

Ich mag eigentlich beide...
Nur hat Sinclair bei mir einen kleinen Vorsprung, er ist mir ganz einfach sympathischer und wie schrieb Lope de Aguirre so schön:


Außerdem spricht der Mann mit seinen Augen.

Das ist es! :D

Sheridan erinnert mich manchmal an ein wütendes Kind, das seinen Willen nicht durchsetzen kann und dann sind da bei ihm einige Charakterzüge, die mir nicht unbekannt sind. :confused:
Er ist mir manchmal einfach zu "kühl", zu distanziert.
Wenn er sich z.B. bedankt, habe ich den Eindruck, dass dies nur geschieht, weil es sich so gehört, nicht weil er wirklich dankbar ist.
Hört sich vielleicht nach etwas viel Kritik an, ist aber halb so wild.
Ich mag ihn trotzdem, wenn auch nicht so sehr wie Sinclair. :D

Codehunter
29.06.2005, 12:48
Ich denke die beiden nehmen sich gar nicht so viel. Vielleicht hat JMS die Gelegenheit einfach genutzt um den Charakter des Kommandanten zu verändern als O'Hare gegangen ist. Beim Zusammentreffen der beiden Figuren bemerkt man an Sinclair die deutlichste Veränderung gegenüber der ersten Staffel. Ich meine, Sinclair hätte sich wohl ebenso entwickelt, wäre O'Hare dabei geblieben.

Dr.BrainFister
26.04.2010, 21:50
schock für sheridan-fans: bruce boxleitner macht werbung für tschibo!

>> KLICK << (http://rm.newtentionassets.net/asset/231/862/1095/40709/tch_de_160x600_v.jpg) :D

oh my god! ob das wohl seiner beliebtheit schaden wird? macht jetzt doch sinclair als coolerer captain das rennen? :shocked:


.

Nikioko
19.02.2011, 14:06
Ganz klar: Sinclair war der beste Kommandant der Station. Auch wenn sich meine anfängliche Antipathie gegen Sheridan im Laufe der Zeit etwas gewandelt hat, war Sinclair einfach der Mann, der viel zu früh und viel zu plötzlich von der Station ging.

cornholio1980
19.02.2011, 15:14
Ich sehe grade, ich habe hier zwar abgestimmt aber nie meine Meinung kund getan. Wird Zeit, dass sich das ändert!

Ich habe für Sheridan gestimmt. Nicht nur stand ich ihm von anfang an offen gegenüber, er hatte vor allem von allen menschlichen Figuren aus meiner Sicht die meiste Charakterentwicklung. Er beginnt so fröhlich-oberflächlich, und wandelt sich immer mehr zu einer düsteren Figur. Das find ich klasse! Auch mag ich sowohl Bruce Boxleitner als Schauspieler als auch Joachim Tennstedt als Synchronsprecher (er ist so ziemlich der einzige Grund warum ich mir gelegentlich auch die deutsche Synchrofassung antue) sehr.

Nichtsdestotrotz konnte ich auch Sinclair durchaus leiden. An ihm gefiel mir vor allem, dass er nicht der typische Captain/Commander war, wie man ihn aus anderen Serien kannte. Er war ein Kriegsveteran mit einigen düsteren Ansätzen, der doch auch irgendwie verloren schien in einem Leben. Ein Problemlöser, ein cleverer Verhandler, aber auch eine eher ernste Führungspersönlichkeit, wie man sie sonst im Fernsehen selten sieht. Leider kann dies aber auch nichts daran ändern, dass ich ihn leider ziemlich uncharismatisch fand - auch wenn er definitiv seine Momente hatte.

Lochley hatte das Problem, ein fast unmögliches Erbe anzutreten, und hat es meines Erachtens erst in Crusade geschafft, zu sich zu finden. An ihr hat mich in erster Linie JMS' krampfhafter Versuch gestört, für etwas Reibung zu sorgen (mit ihrer Rolle im Bürgerkrieg, sowie die völlig aus dem nichts kommende Ex-Ehe mit Sheridan). Zwei ideen, auf die er aus meiner Sicht besser verzichtet hätte (auch wenn's der Gag bei "Crusade" beim Abendessen Lochley-Gideon schon fast wieder wert war :D)

DerBademeister
19.02.2011, 16:41
Bei dem Vergleich kann Sinclair schon alleine deshalb nur verlieren weil er praktisch ausschließlich die schrottigen Scripts der ersten Staffel verwursten durfte - wohingegen Sheridan in vielen guten Episoden glänzen konnte.

Alles in Allem passt für mich Boxleitner, der schon mal in Softsexfilmchen auftrat, aber auch besser in das etwas trashige Pulp-Ambiente von Babylon 5 als der steifere Theaterschauspieler O'Hare. Die vor Pathos triefenden Reden die Sheridan alle Naslang aus dem Effeff hält kaufe ich Boxleitner ab, bei O'Hare hätte das vermutlich fast ebenso lächerlich und unglaubwürdig gewirkt wie bei einem Patrick Stewart oder Edward James Olmos, um zwei eher autoritäre, ernste Kommandanten von Raumschiffen als Vergleich heranzuziehen. Es braucht eine gewisse Art schelmischen Schauspieler um diese Dialogzeilen glaubwürdig zu sprechen (aus dem Grunde war ja auch Harrison Ford so perfekt für Han Solo und Indiana Jones).