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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : #176 Special "Star Trek"-Ideen auf dem Prüfstand der Realität



Reiner
11.05.2007, 08:04
Leserbrief zum Special der Ausgabe Nummer 176
« 20. September 2006, 21:22:26 »


Hallo,

ich habe gerade euren Bericht ["Star Trek"-Ideen auf dem Prüfstand der Realität] darüber gelesen, was möglich ist und was nicht. Wie zum Beispiel das Beamen, der Warpflug, der 1.000 Jahre benötigt und so weiter...

Hat denn kein Wissenschaftler aus der Vergangenheit gelernt? Ganz weit zurück in der Zeit hat irgendwer das Feuer entdeckt und es nutzbar gemacht. Vielleicht eher ein Zufall, aber jetzt arbeiten wir damit.

Später hat der Mensch improvisierte Waffen zur Jagd aus Holz gebaut. Später aus Metall, dann kam das Schießpulver hinzu, das auch wieder jemand rein zufällig entdeckt hat, und jetzt sind die Waffen an einem Punkt, wo eine Rakete 'ne ganze Stadt vernichten und die halbe Menschheit verstrahlen kann.

Der Mensch baute Hütten aus Stoff, später aus Holz, dann Bauwerke aus Stein und mittlerweile um die Wette, wer die höchsten Gebäude zustande bekommt. Und wenn man sich an den 11 September zurückerinnert, sieht man sogar, dass ein Gebäude lange den Schäden eines Flugzeuges standhalten konnte (wenn leider auch nicht lange genug).

Das Fliegen hat auch mit Opfern begonnen, und mittlerweile gibt es Überschallflugzeuge (wobei es als unmöglich galt, die Schallmauer zu durchbrechen).

Ich könnte noch viele Beispiele aufzählen, was als UNMÖGLICH galt und möglich gemacht wurde. Okay, vielleicht gibt es das Beamen niemals, aber vielleicht entdeckt ja ein schlauer Kopf ZUFÄLLIG eine neue Energiequelle.

Das Reisen mit Überlicht ist ebenso unmöglich wie das Durchbrechen der Schallmauer, aber die Schallmauer hat der Mensch geschafft, vielleicht entwickelt ja mal jemand 'nen besseren Antrieb (der Ionenantrieb, der mit Raumgasen arbeitet, ist ja schon in arbeit), und vielleicht fliegt der Mensch irgendwann ja mal mit einem Antrieb, den er "Warp" nennt, der aber völlig anders Funktioniert und trotzdem dieselbe "Wirkung" hat wie der Warpantrieb, nämlich schneller als das Licht zu Reisen.

Für die heutige Technik mag das zwar unmöglich erscheinen, aber wie unmöglich müsste jemandem aus dem 18. Jahrhundert unsere Technik vorkommen?

Andreas

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Antwort auf den Leserbrief Andreas aus dem "e!Scope" Nr. 178
« Reply #1 on: 21. September 2006, 19:45:48 »

Hallo Andreas,

vielen Dank für dein ausführliches, interessantes Statement zum Special "Science-Fiction ist nicht Science Fact - "Star Trek"-Ideen auf dem Prüfstand der Realität" von SF-Home-Autor Reiner Chrichton ("e!Scope"-Ausgabe Nr. 176).

Bei so gut wie allen Artikeln auf SF-Home ist eine Diskussion in unserer SF-Community möglich. Zu diesem Thema unter
http://www.spacepub.net/showthread.php?t=6400.

Ähnliche Diskussions-Themen findest du überwiegend in unseren Foren "Kommentare & Ankündigungen", "Science-Fiction, Fantasy & Mystery" oder "Science & Technology".

Viel Spaß beim Mitdiskutieren!

Reiner


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ergänzend dazu sind noch folgende Antworten interessant:

Zum Special der Ausgabe Nummer 176
« Reply #2 on: 22. September 2006, 07:49:09 »

Gerne wird vielfach von Menschen nun darauf hingewiesen, dass wir uns ja weiterentwickeln und dass vieles für uns noch vor Jahren oder Jahrhunderten als „unmöglich“ angesehen wurde, und dass man deshalb nicht einfach sagen könne, was in Zukunft nicht geht.

Nun, dazu muss man folgendes festhalten:

Das Wissen (gerade in der Wissenschaft) hat über die letzten 400 Jahre deutlich zugenommen. Dabei haben wir eben immer mehr gelernt wie die Umwelt (inkl. Kosmos) funktioniert. Die Atome und deren Nutzung als Kernkraft beispielsweise war nur deshalb im Mittelalter nicht möglich weil sie niemand so kannte, doch es gab sie schon immer, sie sind nicht erst im 20. Jahrhundert einfach aufgetaucht und waren vorher nicht da.

Was es auch gibt oder eben nicht geben kann, ist bekannt aus dem evolutionär gewachsene Wissen über unsere uns umgebende Umwelt, auch das Wissen darüber was z.B. sich auszuschließen lässt - und dieses ist auch vorhanden. Die Dinge haben eben immer zwei Seiten. Wenn man gelernt hat wie etwas wirkt oder geht, weiss man automatisch auch wie es eben nicht wirkt.

Wir beobachten also den fallenden Apfel vom Baum. Im Mittelalter wusste man diese Beobachtung nicht zu erklären und konnten darum auch keine Anwendung damit entwickeln - heute wissen wir um die Gravitationskraft und können sie sogar berechnen - somit kann sie z.B. in der Raumfahrt genutzt werden. Doch: Wir wissen jedoch immer noch nicht genau aus was sie eigentlich besteht, das ist eine Aufgabe für die Zukunft - doch diese Gravitationskraft war und ist vorhanden genau so wie sie ist (und nicht anders) - egal was wir darüber wissen oder noch lernen werden.

Reiner


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Zum Special der Ausgabe Nummer 176
« Reply #3 on: 22. September 2006, 08:23:29 »
Somit:

Das Wissen wie etwas NICHT ist oder NICHT geht - hat genauso zugenommen, wie das Wissen um die postitive Nutzung von beobachtbaren Gegebenheiten. Dieses wird leider immer wieder gerne vergessen, wenn man meint "everything goes".


Hier ein paar gesammelte Informationen des Astro-Physikers L.M. Krauss dazu:

http://www.spacepub.net/archives/312-die-physik-von-star-trek