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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : B5 | 1.05 | Angriff auf G’Kar (The Parliament of Dreams)



Kaff
10.11.2002, 16:21
Ich versuch mal heute ohne Sternchen zu werten, da es wie bereits gesagt, schwierig ist, manche Episode einzuordnen.

1.5 Parliament of Dreams (aka. Carnival, dt. Angriff auf G'Kar)

G'Kar erhält eine Nachricht von einem alten Feind: jemand aus seinem Umkreis will ihn töten. Zufälligerweise kommt gerade seine neue Assistentin Na'Toth auf die Station. Inzwischen gibt es eine Festwoche auf der Station: alle Völker sollen ihre Religion vorstellen. Sinclair erhält inzwischen Besuch von seiner alten Freundin Catherine.

G'Kars Geschichte ist voller interessanter Wendungen. Aber die Lösung mit dem Abschalten des Schmerzinduktors war zwar auch mal was andres, aber doch etwas einfach. Am Interessantesten ist wohl, dass bei Babylon 5 Reiligion kein Tabu ist.

Falcon
11.11.2002, 20:30
Besonders interessant finde ich die Minbari-Zeremonie in "Parliament of Dreams". Das läuft ja praktisch darauf hinaus, dass Sinclair und Deleen sich dort mehr oder weniger verheiraten. Im Blick auf die Bedeutung Sinclairs doch recht seltsam.

CU Falcon

Sepia
04.02.2003, 17:09
Parliament of Dreams:
Quasi das, was die dritte Folge für die Centauri war. Dieses Mal werden die Narn dem Zuschauer etwas näher gebracht.
Leider ist der Religionskram nicht so großartig. Während die Centauri-Riten zu gefallen wissen, langweilen die Minbari mich eher (war ich selber überrascht von). Der Abschluss mit all den menschlichen Religionen trieft natürlich vor Schmalz, was sich aber angesichts der Thematik nur schwer hätte verhindern lassen.
:star::star:

cornholio1980
05.09.2008, 21:00
So liebe Leute, wieder ist eine Woche vergangen, und nach dem "unheimlichen Fund" steht uns mit dem "Angriff auf G'Kar" wieder eine deutlich gelungenere Episode ins Haus. Mein Fazit:
"Angriff auf G'Kar" ist insbesondere dank zahlreicher amüsanter Szenen eine sehr unterhaltsame Episode, doch selbst die bewegende Szene am Ende kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass "Babylon 5" zu diesem doch relativ frühen Zeitpunkt noch nicht ihren richtigen Ton und Stil gefunden hat. Zudem fehlte es bei allem Unterhaltungswert doch ein wenig an Spannung und Dramatik. Eine recht gute Folge mit großartigem Ausklang, aber doch recht weit davon entfernt, zu den besten Episoden der Serie gezählt werden zu können.
Wertung: 6/10 bzw. 3/5

Das komplette Review inklusive der Produktionsnotizen findet ihr hier (http://www.fictionbox.de/index.php/content/view/341/62/).

Der Synchro-Original Vergleich folgt noch. Zudem gibts diesmal wieder ein kleines Gimmick :)

tubbacco
05.09.2008, 21:34
Nette Folge mit vielen humorvollen Szenen. Und ehrlich gesagt mehr fällt mir zu der Folge auch gar nicht so recht ein. Das liegt wahrscheinlich daran das hier am Anfang von B5 noch das gewisse Etwas fehlt, was die Show wirklich zu etwas Besonderem macht. Die vielen Verbindungen zu späteren Folgen werden erst im Nachhinein sichtbar und so wirkt die Folge doch etwas unscheinbar im Gegensatz zu den wahren Highlights in späteren Staffeln. Will sagen, Steigerungsbedarf ist durchaus vorhanden und auch erwünscht.

Ein kleines Wort noch zum Cast: In fast jeder Folge sind bis jetzt immer neue Castmitglieder hinzu gekommen und auch hier stoßen 2, im Prinzip sogar 3 neue hinzu. Caitlin Brown als Na'Toth spielt hier schon gut auf, leider sieht man sie auch in den nächsten Folgen zu selten. Bill Mumy als Lennier ist schon ein bisschen ein Nerd den er spielt. Und Julia Nickson als Catherine Sakai passt finde ich gut zu Commander Sinclair, welcher in den gemeinsamen Szenen doch recht überzeugend Schauspielern kann.

Gute Folge, aber noch so ohne richtige Highlights.

Wertung: 3/5

FloVi
05.09.2008, 21:39
... kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass "Babylon 5" zu diesem doch relativ frühen Zeitpunkt noch nicht ihren richtigen Ton und Stil gefunden hat.

Ich will keine Grundsatzdiskussion vom Zaun brechen, nur für mich persönlich war die erste Staffel gut genug, um mich zu ködern. Richtig gut fand ich es aber erst, als Sheridan das Kommando übernahm.

Vielleicht lag es daran, dass er als "Neuer" die bereits eingefahrene Gruppendynamik durchbrach und es so auch mir als Zuschauer ermöglichte, mit in die Clique aufgenmmen zu werden.

Vielleicht ist das aber auch nur zuviel hineininterpretiert. :)

cornholio1980
06.09.2008, 09:58
Mir persönlcih ist zwar Sheridan auch lieber, aber ich denke, das ist weniger auf die Darstellung bzw. die Figur an sich zurückzuführen als daran, dass man mit ihr einfach viel mehr erlebt hat als mit Sinclair. Wobei Sheridan doch eine Ecke interessanter war und Boxleitner mit mehr Energie gespielt hat, keine Frage.

Ich denke, der Hauptgrund warum die Serie ab Staffel 2 so einen Qualitätssprung gemacht hat (und selbst der kam nicht von heute auf morgen - es gibt sowohl sehr gute Episoden in Staffel 1 als auch schwache in Staffel 2), ist dass der Handlungsrahmen viel stärker in den Vordergrund gerückt ist...

cornholio1980
06.09.2008, 11:24
So, Leute, grade mit der deutschen Sichtung fertig geworden, hier eine Übersicht über die größten Synchro-Fehler:


Gleich zu Beginn gibt es einen ziemlich peinlichen Synchronisationsfehler, der mich fragen lässt, ob die Firmen denn nicht das Drehbuch bzw. ein Transkript erhalten. Da behauptet der Alien doch glatt, Garibaldi würde sein "Schicksal herausfordern", auf englisch "fate". Im Original sagt er aber "faith", also Glauben. Was im Kontext der Szene auch deutlich mehr Sinn macht.



Die Synchro unterschlägt beim Dialog zwischen Garibaldi und Sinclair einen schnellen Themenwechsel – wohl um die geistig unterbemittelten deutschen Zuschauer nicht zu überfordern. Nachdem Garibaldi Sinclair fragt ob er Londo erschießen darf, fragt er im gleichen Atemzug "Sure you don't wanne see her?" und Sinclair antwortet "Absolutely". Hier geht's natürlich um Catherine. In der Synchro hakt Garibaldi noch einmal wegen der Londo-Ermordungssache nach.



Londo meint im Original zu Sinclair nicht "jetzt muss ich gleich wütend werden", sondern einfach nur "You're supposed to enjoy youself!".



Während man Londo's "Aber betrunken bin ich einfach umwerfend" sogar halbwegs erfolgreich ins deutsche gerettet hat (wenn der Gag auch im Original durch die deutlichere Betonung auf "stunning" noch etwas klarer wird), fehlt es dem nachfolgenden Dialog zwischen Garibaldi und Vir leider sehr an Humor. Im Original meint Vir daraufhin "Ah, he has become one with his inner self". Garibaldi erwidert: "He's passed out!" und Vir darauf: "That too." Auf Deutsch sagt Garibaldi "Ja er ist total betrunken!" – was nun wirklich nicht das gleiche ist.



Ein Detail, dass nicht im geringsten schlimm erscheint, aber... "And so it begins" ist eine jener Phrasen, die sich im Verlauf von B5 einige Male wiederholen und jeweils von verschiedenen Personen geäußert werden – was sich dem deutschen Fan dadurch nicht erschließt, dass der Satz immer anders übersetzt wird. So heißt es bei Delenn z.B. "Und das sei der Beginn." statt dem später verwendeten "Und so beginnt es", was die genauere und korrektere Übersetzung wäre.



Wieder einmal nimmt die Synchro keine Rücksicht auf die technischen Begebenheiten des B5-Universums – und verfrachtet den Attentäter am Ende gleich in den Andromeda-Nebel.



Auf deutsch ist die Begründung warum G'Kar nun nachdem der Attentäter gescheitert ist aus dem Schneider ist ziemlich abwegig. Er soll der einzige sein der vom Auftrag weiß? Ich dachte es handelt sich um eine Mördergilde, die solche Aufträge zuteilt? Im Original sagt G'Kar sinngemäß, dass die Tenta Makur so beschämt sein werden über seinen Verrat, dass sie die ganze Angelegenheit am liebsten vergessen werden, und ihn daher nicht weiter verfolgen werden. Auch nicht 100%ig schlüssig, mir persönlich gefällt es aber besser.



Last but not least: Eine weitere Feinheit bei den Dialogen geht bei der Synchro flöten. Wo G'Kar und Na'Toth im Original den Attentäter mit genau den gleichen Worten verabschieden, die er zuvor gebraucht hat ("You will know pain, you will know fear, and then you will die."), heißt es auf deutsch einfach nur "Man wird sie lange foltern. Und dann kommt der Tod." Einfallslos...

nevermore
06.09.2008, 13:41
Eigentlich finde ich, Parliament ist die erste Episode, die "den B5-Ton trifft". War es nicht auch die erste Episode, die nach dem Casting der Hauptcharaktere geschrieben worden ist?

Mir gefiel das Thema der Episode, da dieses Religionsfestival ganz dem Geist der Völkerverständigung, für die B5 geschaffen wurde, entspricht, und somit noch einmal das wichtigste Thema auf den Punkt bringt - noch dazu auf einem Gebiet, Religion, auf dem das nicht ganz so einfach ist. Dieses Thema anzupacken fand ich für eine Sci-Fi Serie der 90er Jahre schon recht außergewöhnlich. Dass das dominante Glaubenssystem der Erde im 23. JH ist, dass alle Glaubensrichtungen respektiert werden, sollte ja Kritik zum schweigen bringen, dass B's Zukunftsvision viel zu pessimistisch sei.

Gut gelungen in dieser Episode die Charakterentwicklung G’Kars, der hier erstmals nicht der Bösewicht ist. Statt dessen sieht man ihn als "Hausmann" beim Kochen, und es macht ihm offensichtlich Spass,und zum zweiten Mal nach dem Pilotfilm kommt auch seine Vorliebe für Erd-Frauen zur Sprache. Die patente und humorvolle Na’Toth hat hier einen sehr schönen Einstand. Auch G’Kars Doppelspielchen und Intrigantentum kommen hier wieder zur Sprache: D’Rog erklärt, nachdem G’Kar ihn vor dem Ka Ri gedemütigt und den Ruf seiner Familie ruiniert hat, sei Rache zu erwarten gewesen. Scheinbar ist das Anheuern von Assassinen für solche Aufträge nicht so außergewöhnlich auf Narn.

Dass die Folge nicht übermäßig spannend und dramatisch ist, stört mich jetzt weniger; die neuen Informationen über die Charaktere und die außerirdischen Gesellschaften machen das gut wett für mich. Aber das ist Geschmacksfrage; mir gefallen generell viele Episoden sehr gut, die auf Charakter- und Universenentwicklung konzentriert sind und in denen was die "Handlung der Woche" betrifft, nicht so wahnsinnig viel Dramatisches passiert (Revelations, und Voices of Authority sind auch solche Beispiele). Mit der Bewertung ist das wieder so ein Fall wie Soulhunter, bei dem ich zwischen zwei Bewertungen schwanke - da ich bei Soulhunter auf 2 heruntergegangen bin, gehe ich diesmal hoch und gebe knappe 4.

cornholio1980
07.09.2008, 20:21
War es nicht auch die erste Episode, die nach dem Casting der Hauptcharaktere geschrieben worden ist?Jupp... wobei einige Leute natürlich auch vom Piloten übernommen wurden ;)


Dass das dominante Glaubenssystem der Erde im 23. JH ist, dass alle Glaubensrichtungen respektiert werden, sollte ja Kritik zum schweigen bringen, dass B's Zukunftsvision viel zu pessimistisch sei.Ich glaube eigentlich nicht, dass solch ein eher kaltes Kalkül dahinter steckte - zumal das Pendel ja kurz darauf bei "Angriff auf die Außerirdischen" gleich wieder in die andere Richtung ausschlägt.


Dass die Folge nicht übermäßig spannend und dramatisch ist, stört mich jetzt weniger;Stören ist das falsche Wort, aber ich kann sie einfach nicht ähnlich hoch bewerten wie spätere, geniale Folgen. Daher auch die noch eher verhaltene wertung, auch wenn mich die Episode immer wieder gut unterhält und ich sie gerne sehe.

Ach ja, ich habe euch ja wieder mal ein kleines Gimmick versprochen: Hier ist Sinclairs Lieblingsgedicht "Ulysses" von Tennyson im englischen Original und in einer deutschen Übersetzung:

It little profits that an idle king,
By this still hearth, among these barren crags,
Match'd with an aged wife, I mete and dole
Unequal laws unto a savage race,
That hoard, and sleep, and feed, and know not me.
I cannot rest from travel; I will drink
Life to the lees. All times I have enjoy'd
Greatly, have suffer'd greatly, both with those
That loved me, and alone; on shore, and when
Thro' scudding drifts the rainy Hyades
Vext the dim sea. I am become a name;
For always roaming with a hungry heart
Much have I seen and known,-- cities of men
And manners, climates, councils, governments,
Myself not least, but honor'd of them all,--
And drunk delight of battle with my peers,
Far on the ringing plains of windy Troy.

I am a part of all that I have met;
Yet all experience is an arch wherethro'
Gleams that untravell'd world whose margin fades
For ever and for ever when I move.
How dull it is to pause, to make an end,
To rust unburnish'd, not to shine in use!
As tho' to breathe were life! Life piled on life
Were all too little, and of one to me
Little remains; but every hour is saved
From that eternal silence, something more,
A bringer of new things; and vile it were
For some three suns to store and hoard myself,
And this gray spirit yearning in desire
To follow knowledge like a sinking star,
Beyond the utmost bound of human thought.

This is my son, mine own Telemachus,
to whom I leave the sceptre and the isle,--
Well-loved of me, discerning to fulfill
This labor, by slow prudence to make mild
A rugged people, and thro' soft degrees
Subdue them to the useful and the good.
Most blameless is he, centred in the sphere
Of common duties, decent not to fail
In offices of tenderness, and pay
Meet adoration to my household gods,
When I am gone. He works his work, I mine.

There lies the port; the vessel puffs her sail;
There gloom the dark, broad seas. My mariners,
Souls that have toil'd, and wrought, and thought with me,--
That ever with a frolic welcome took
The thunder and the sunshine, and opposed
Free hearts, free foreheads,-- you and I are old;
Old age hath yet his honor and his toil.
Death closes all; but something ere the end,
Some work of noble note, may yet be done,
Not unbecoming men that strove with Gods.

The lights begin to twinkle from the rocks;
The long day wanes; the slow moon climbs; the deep
Moans round with many voices. Come, my friends.
'T is not too late to seek a newer world.
Push off, and sitting well in order smite
The sounding furrows; for my purpose holds
To sail beyond the sunset, and the baths
Of all the western stars, until I die.
It may be that the gulfs will wash us down;
It may be we shall touch the Happy Isles,
And see the great Achilles, whom we knew.
Tho' much is taken, much abides; and tho'
We are not now that strength which in old days
Moved earth and heaven, that which we are, we are,--
One equal temper of heroic hearts,
Made weak by time and fate, but strong in will
To strive, to seek, to find, and not to yield.

Der letzte Satz kam schon im Pilotfilm vor und wird - soviel darf verraten werden - später noch einmal auftauchen, also gut einprägen ;). Hier die deutsche Übersetzung:

Es nützt wenig, daß ich als untätiger König
an diesem stillen Herd, zwischen diesen kahlen Klippen,
verheiratet mit einer alternden Frau, zumesse und austeile
ungleiche Gesetze einem unzivilisierten Volk,
das hortet und schläft und frißt und mich nicht kennt.
Ich kann nicht rasten vom Reisen, ich will das Leben
trinken bis zum letzten Tropfen. Ich habe es jederzeit sehr genossen,
habe sehr gelitten, sowohl mit denen,
die mich liebten, als auch allein; an Land, und wenn
durch dahinjagende Böen die regnerischen Hyaden
das düstere Meer quälten. Ich bin ein Name geworden;
denn ständig umherziehend mit hungrigem Herzen
habe ich viel gesehen und kennengelernt - Städte der Menschen
und Gebräuche, Klimazonen, Ratschlüsse, Regierungen ,
Mich selbst nicht am wenigsten, sondern von all denen geehrt, -
und die Freude der Schlacht mit meinesgleichen getrunken,
Weit weg auf den wiederhallenden Ebenen des windigen Troja.

Ich bin ein Teil von allem, das ich traf.
Doch jede Erfahrung ist nur ein Tor, durch das
jene unbereiste Welt hindurchschimmert, deren Rand verblaßt
für immer und ewig, sobald ich mich bewege.
Wie fade ist es haltzumachen, aufzuhören,
unpoliert zu rosten, nicht durch Gebrauch zu glänzen!
Als ob Atmen leben wäre! Leben auf Leben getürmt
wären alle zu wenig, und von einem
bleibt mir wenig; doch jede Stunde, gerettet
vor jener ewigen Stille, ist etwas mehr,
ein Überbringer neuer Dinge; und es wäre gemein
mich selbst für wohl drei Sonnenläufe abzulegen und zu verwahren
wo sich doch dieser graue Geist nach dem Verlangen sehnt,
der Weisheit zu folgen wie ein sinkender Stern,
über die äußerste Grenze menschlichen Denkens hinaus.

Dies ist mein Sohn, mein eigener Telemach,
dem ich das Zepter hinterlasse und die Insel , -
sehr von mir geliebt; voll Scharfblick, um diese Arbeit
zu erfüllen, durch langsame Besonnenheit mild zu machen
ein rauhes Volk, und sanft, Stück für Stück
sie dem Nützlichen und Guten zu unterwerfen.
Er ist ganz makellos , im Mittelpunkt der Sphäre
öffentlicher Pflichten, anständig, so daß er nicht versagt
in Aufgaben, die Feingefühl erfordern, und daß er
meinen Hausgöttern angemessene Verehrung zollt,
wenn ich fort bin. Er macht seine Arbeit, ich die meine.

Hier liegt der Hafen, das Schiff bläht seine Segel,
dort liegt düster die dunkle, weite See. Meine Seeleute,
Seelen, die sich mit mir abgemüht haben und gebaut und gedacht, -
die immer frohen Herzens willkommen hießen
Donner und Sonnenschein, und sich ihnen entgegenstellten
mit freien Herzen, erhobenen Hauptes, - Ihr seid alt und ich auch;
das Alter hat noch seine Ehre und seine Bürde.
Der Tod schließt alles ab. Doch etwas, vor dem Ende,
Ein Werk von edlem Ruf, kann man noch tun,
das nicht unwürdig ist der Männer, die mit Göttern stritten.

Die Lichter beginnen, auf den Felsen zu funkeln;
der lange Tag neigt sich; der langsame Mond steigt auf; die Tiefe
klagt rund herum mit vielen Stimmen. Kommt meine Freunde!
Es ist nicht zu spät, um eine neuere Welt zu suchen.
Stoßt ab, und gut in Ordnung sitzend schlagt
die schallenden Furchen; denn mein Entschluß besteht,
hinter den Sonnenuntergang zu segeln, und hinter das Bad
aller Sterne des Westens, bis ich sterbe .
Es mag sein, daß die Strudel uns hinunterspülen,
Es mag sein, daß wir die Inseln des Glücks berühren werden,
und den großen Achilles treffen, den wir kannten .
Obwohl uns viel genommen ist, bleibt viel; und obwohl
wir nicht mehr jene Kraft sind die in alter Zeit
Himmel und Erde bewegte, sind wir, was wir sind, -
gleichartig im Wesen, mit heldenhaften Herzen,
geschwächt von Zeit und Schicksal, doch stark im Willen
zu streben, zu suchen, zu finden und nicht aufzugeben.

nevermore
07.09.2008, 22:02
Ich glaube eigentlich nicht, dass solch ein eher kaltes Kalkül dahinter steckte - zumal das Pendel ja kurz darauf bei "Angriff auf die Außerirdischen" gleich wieder in die andere Richtung ausschlägt.

Nein, dass das kalkuliert war, glaube ich auch nicht - wollte ich damit auch nicht ausdrücken. Aber ich finde schon, dass die Idee, religiöse Toleranz werde im 23. Jh. der "dominierende Glaube" sein, recht optimistisch ist.

FloVi
08.09.2008, 16:53
Aber ich finde schon, dass die Idee, religiöse Toleranz werde im 23. Jh. der "dominierende Glaube" sein, recht optimistisch ist.

Vor allem im 23. Jahrhundert des B5-Universums. Nimmt man auch hier spätere Folgen als Referenz, dürfte die Toleranzbereitschaft der Menschen eher als recht gering anzusehen sein. Missgunst, Intrigen, Fremdenfeindlichkeit und das in allen Gesellschaftsebenen.

Allerdings ist das ja auch immer eine Frage der Prioritäten. Toleranz ist schließlich auch nur eine gewisse Form der Gleichgültigkeit. Vielleicht ist die Religion ja insgesamt so unbedeutend geworden, dass sie einfach niemanden mehr interessiert. Dann ist es natürlich auch einfach, sie zu tolerieren, in welcher Form auch immer.

tubbacco
08.09.2008, 19:33
Vielleicht ist die Religion ja insgesamt so unbedeutend geworden, dass sie einfach niemanden mehr interessiert. Dann ist es natürlich auch einfach, sie zu tolerieren, in welcher Form auch immer.

Hierzu lässt sich schön die Aussage des Priesters aus "The Lost Tales" heranziehen.

idaho
08.09.2008, 23:11
Hi,

erst mal Danke an cornholio für das Gimmick - mir machen diese Gimmicks Spaß, und ich hatte sie schon vermißt. Und ja, der letzte Satz kommt mir sehr bekannt vor, jetzt, wo du es sagst. Google sagt, das dies nicht das letzte Gedicht von Tennyson war, das man in B5 zu hören bekommt :)

Zur Folge ein paar ungeordnete Gedanken:

Mit Na'Toth bekommt G'Kar einen starken Gegenpart. Ich liebe ihre sarkastische Art. Schade, das sie nur sehr wenige Auftritte haben wird

Mit G'Kar selbst bin ich in dieser Folge weniger zufrieden. Dieses "Aufgescheuchtes-Huhn-Verhalten", das er hier an den Tag legt, wirkt völlig überdreht und wenig realistisch. Hier wäre weniger eindeutig mehr gewesen.

Der Attentäter macht auf mich den Eindruck eines braven Buchhalters - was gut ist, um so verstörender wirken seine späteren Aktionen. Ich könnte mir vorstellen, daß Jim Jarmusch diese Folge kennt - sein Buchhalter in dem genialen "Dead Man" (Johnny Depp) erinnert mich durchaus an diese Figur.

Eine interessante Frage am Rande wäre, woher Catherine Sakai die religiösen Zeremonien der Minbari so gut kennt.

Zum Thema Toleranz auf der Erde: Das es damit nicht weit her ist, weiß man schon aus der Folge Ragesh 3. Der Umgang mit Telepathen, die sich nicht dem Psi-Corps unterordnen wollen (Knast oder mörderische Drogen) zeugt nicht gerade von Toleranz, eher von Ignoranz nach dem St. Florians-Prinzip. Dennoch hat mich die Schlußzene schon immer sehr beeindruckt. Sie ist für mich vor allem anderen ein Ausdruck der Hoffnung, wie es ein könnte und kein Abbild der Wirklichkeit.

Was ich mich gefragt habe: Warum ist es den Minbari verboten, Mitglieder des Grauen Rates anzusehen? Offensichtlich sind die Mitglieder des Grauen Rates doch unter den Minbari öffentlich bekannt.

Zwei Details am Rande: Auf B5 scheint ein Treffen der Trenchcoatfreunde Terra stattzufinden. Achtet mal bei der Begrüßung Lenniers durch Delenn darauf, wie oft der Mann im Trenchcoat durchs Bild läuft :D
Bei der Verabschiedung des Attentäters gibt es meiner Meinung nach einen Bildfolgefehler. Aus einer jungen Frau mit Baskenmütze, die an der Kamera vorbeiläuft wird im nächsten Bild ein Mann mit kariertem Hemd mit Rucksack.

Ciao
Ralf

nevermore
09.09.2008, 13:05
Hierzu lässt sich schön die Aussage des Priesters aus "The Lost Tales" heranziehen.

Der Priester fiel mir auch sofort ein, als ich FloVis Post las.

Das mit der religiösen Toleranz ist schon irgendwie seltsam. Es stimmt, eigentlich hat es den Anschein, dass die Menschen eher intolerant sind. Mit den Telepathen kann ich das noch nachvollziehen (hat jemand mal die Psi-Corps-Bücher gelesen? Im ersten geht es um die Entdeckung der Telepathen und die Entstehung des Corps, und da wird einem schon anders, was da alles abgelaufen ist - von beiden Seiten). Zwar ist nicht mehr von Hass zwischen Weißen und Farbigen etc. die Rede, aber es scheint ja auch gegenüber Außerirdischen und sogar gegenüber der eigenen Unterschicht erhebliche Intoleranz zu herrschen. Dass da grade die Religionen die Ausnahme sind, kann ich mir wirklich am ehesten dadurch erklären, dass das ganze Thema an Bedeutung verloren hat.


Was ich mich gefragt habe: Warum ist es den Minbari verboten, Mitglieder des Grauen Rates anzusehen? Offensichtlich sind die Mitglieder des Grauen Rates doch unter den Minbari öffentlich bekannt.

Ich glaube, damit ist eher so eine Respektsgeschichte gemeint, dass man sozusagen mit dem Blick auf den Boden zeigt, man ist "nicht auf gleicher Augenhöhe".

cornholio1980
09.09.2008, 19:58
Hi,

erst mal Danke an cornholio für das Gimmick - mir machen diese Gimmicks Spaß, und ich hatte sie schon vermißt. Oh, danke. Leider werde ich bestimmt nicht zu jeder Folge irgendwas auftreiben, aber ich geb mir Mühe. Und ansonsten gibts ja immer noch die Guide-Seite mit den hoffentlich ebenfalls interessanten Produktionsnotizen :)


Google sagt, das dies nicht das letzte Gedicht von Tennyson war, das man in B5 zu hören bekommt :)Echt? Ich wusste bisher nur von Ulysses - das kam dafür gleich mehrmals vor ;)


Zum Thema Toleranz auf der Erde:Du hast nicht unrecht, wenn man sich ansieht, wie viel auf der Erde noch falsch läuft, ist diese Abschlussszene schon fast wieder unrealistisch optimistisch. Aber ich denke, bei aller Skepsis, bei allem Zukunftspessimismus, bei allem "selbst wenn wir in die Sterne aufbrechen werden wir immer noch unsere Probleme und Schwächen mitnehmen" wollte er doch zumindest gelegentlich einen Funken Hoffnung setzen, und zeigen, dass nicht ALLES gleich bleibt, sondern es auch ein paar dinge gibt, die sich bessern. Vor allem wollte er damit aber wohl die Message setzen, dass alle Religionen gleich viel wert sind und wir uns daher nicht deshalb bekämpfen sollten. Es war also hier wohl - für B5 ungewöhlich - wohl weniger ein visionärer Blick in die Zukunft als der Wunschtraum des Autors...


Sie ist für mich vor allem anderen ein Ausdruck der Hoffnung, wie es ein könnte und kein Abbild der Wirklichkeit.Ich finde es immer wieder faszienierend, wie ich unzählige Worte zu einem Thema schreiben kann, und dann kommt jemand und schafft es mit einem Satz, genau das auszudrücken wofür ich ganze Romane brauche *lol*. Aber ja, genau so sehe ich das auch.


Was ich mich gefragt habe: Warum ist es den Minbari verboten, Mitglieder des Grauen Rates anzusehen?Wie nevermore denke auch ich, dass es weniger ein Verbot ist als ein Zeichen des Respekts bzw. der Unterordnung.


Offensichtlich sind die Mitglieder des Grauen Rates doch unter den Minbari öffentlich bekannt. Woraus schließt du das?


Zwei Details am Rande: Auf B5 scheint ein Treffen der Trenchcoatfreunde Terra stattzufinden. Achtet mal bei der Begrüßung Lenniers durch Delenn darauf, wie oft der Mann im Trenchcoat durchs Bild läuft :DDas ist mir noch nie aufgefallen - werde beim nächsten Mal darauf achten :)


hat jemand mal die Psi-Corps-Bücher gelesen?
Jupp, ging auch mir ziemlich nahe. Wenngleich ich sagen muss, dass ich die dort geschilderte Entwicklung leider sehr realistisch fand und glaube, falls sich jemals Telepathen zu erkennen geben würden, würde es genau so ablaufen.

idaho
10.09.2008, 18:48
Hi,


Wie nevermore denke auch ich, dass es weniger ein Verbot ist als ein Zeichen des Respekts bzw. der Unterordnung.

das mit dem Respekt ist natürlich das erste, an das man denkt. Mir kam nur seltsam vor, daß Lennier ausdrücklich sagt, es sei verboten.


Woraus schließt du das?

Mein Gedankengang war in etwa folgender: Wenn sogar ein völlig weltfremder Klosterschüler wie Lennier Delenn auf Anhieb als Mitglied des Grauen Rates erkennt, liegt das wohl daran, daß die neun Grauen eben bekannt wie bunte Hunde sind, so 'ne Art Minbari-Pop-Stars :D. Es hätte natürlich auch sein können, das man ihm vor seiner Abreise sagt, wem er zugeteilt wird. Wenn aber Delenns Status als Mitglied des Rates geheim bleiben sollte, wäre es ausreichend gewesen, Lennier zu sagen, er diene der Botschafterin - was ja nicht gelogen ist, denn bekanntlich lügen Minbari nicht.

Ciao
Ralf

cornholio1980
10.09.2008, 20:15
Na ja, verboten für einen "Lehrling" wie Lennier vielleicht...

Ich bin mir sicher, dass man Lennier vorher gesagt hat, wem er zugeteilt wird, und dass sie ein Mitglied des grauen Rates ist. Warum sollte man das ja auch nicht tun? Es geht ihnen ja nur darum, dass die anderen auf B5 nichts von ihrer Verbindung zum Rat erfahren. Als ihr zugeteilter Minbari darf man das aber natürlich wissen. Schon allein, weil es auch für seine Aufgabe dort relevant sein könnte...

BabylonLion
12.09.2008, 00:40
Diese gehört zu mein Libigs Fogen, wiel sie die erste B5Foge war und schült ist das ich B5-Fan bin. Hautgrünt war, wiel Reiligion ein Tema in der Fogen war und sogar mit Respekt zudiesen.

Bei best will, aber Toleranz oder Respekt als Glauben zu anzusehen ist absurd.
Mein Respekt zu Ander kommt aus mein glaube an GOTT und das ich dadoch diesen den Liebesgebote verpflichtet bin.
Aber ich glaube nicht an Toleranz, wie ich nicht an Außerirdische glaube. (beides religiöich gesehen)
Ich meine/vermuten/(denke) das Respekt eine gute Sache ist und das wahrscheinlich Außerirdische biebt,
aber ich vertrauen nicht darf diese
und über überhaubt nicht, das ich mich an diesen mit meinen Sein und Herzen festbinde.
So wenn ein kommt wüde und meint das ich an Toleranz glauben soll, dann ist es für mein geschmack Vergötterung und dann gehen das 1ste Liebesgebot.



Allerdings ist das ja auch immer eine Frage der Prioritäten. Toleranz ist schließlich auch nur eine gewisse Form der Gleichgültigkeit.

Wenn das nur were...
Ich kann nicht mehr die Rede von Toleransein hören, weil die viele die von Toleran reden, verstecken ihr Untolerans vor Ander. Nach den motto: "Das ist nicht aber Toleran." das ist heute ein Totschageargument für unbequeme Meinhnung.


Vielleicht ist die Religion ja insgesamt so unbedeutend geworden, dass sie einfach niemanden mehr interessiert. Dann ist es natürlich auch einfach, sie zu tolerieren, in welcher Form auch immer.

Nur das wirt wo nicht so mücklich sein, denn die noch religiös-leben Menschen würen Mansche in ihren Weldbild stören, weil sie es sind und diese haben kein Tolerans zu den Religiösen dadoch.
Und dann konnt noch, das Minderheiten meisten wieso am liebsten zu Suchenbock gemacht weden wenn man wleche braucht...

Falcon
16.09.2008, 18:25
Ein Detail, dass nicht im geringsten schlimm erscheint, aber... "And so it begins" ist eine jener Phrasen, die sich im Verlauf von B5 einige Male wiederholen und jeweils von verschiedenen Personen geäußert werden – was sich dem deutschen Fan dadurch nicht erschließt, dass der Satz immer anders übersetzt wird. So heißt es bei Delenn z.B. "Und das sei der Beginn." statt dem später verwendeten "Und so beginnt es", was die genauere und korrektere Übersetzung wäre.

Wobei man da fairerweise sagen muss, dass es ziemlich schwer ist, bei solchen Sachen in der Synchro für Kontinuität zu sorgen. Bei Synchronisation dieser Folge war ja nicht bekannt, dass dieser Satz eine besondere Bedeutung hat bzw. haben wird. Insofern schenkt man ihm natürlich keine besondere Beachtung. Auch wenn er dann ein zweites Mal auftaucht, kann man dies eigentlich immer noch nicht wissen, außerdem muss jemanden überhaupt mal auffallen, dass es den Satz zuvor schonmal gab.
Hätte man den Satz natürlich einfach immer exakt wörtlich übersetzt, gäbe es diesen Markel bei der Synchro nicht...

Eine nettes Detail während der Minbari-Zeremonie:
Im Hintergrund sieht man, wie G'Kar seine "Beere" mit der von Ivanova vertauscht. Da war wirklich jemand etwas paranoid.

Simara
23.09.2008, 15:07
Die Folge fing schon lustig an. Zuerst dachte ich, mit wem redet G'Kar da, aber dann stellte sich heraus, dass er mit seinem Essen redet. :hmm:
Die Botschaft, die er dann erhält, kann einem zwar schon mal den Apetit verderben, aber dass er sich anschließend vorsichtig in seinem Quartier umsieht ist schon etwas lächerlich. Das I-Tüpfelchen kam dan in Form seines neuen Attach'es. Was für ein Zufall :hmm:
G'Kar wirkte in dieser Folge irgendwie lächerlich. Und stellenweise erinnerte er mich mehr an einen Pfau, denn an ein Reptil.
Sicher er hatte Angst und wra gestresst, wegen des Attentäters, aber das ganze wirkte so .... tuntig. So langsam frage ich mich, ob G'Kar auch mal den großen Krieger zeigt, von dem immer spricht bzw. für den er sich hält.

Sinclairs Freundin Cathrine hatte eine furchtbare Synchronstimme. Wird zwar keinen interessieren, da ihr eh alle O-Ton guckt, aber ich wollte das nur erwähnt haben. Zumal ich diese Stimme an einer anderen Schauspielerin gar nicht schlecht finde, aber hier war sie irgendwie ... zu dominant.
Sie war auch unpassend, da die Schauspielerin im O-Ton eine viel tiefere und weichere Stimme hat. Dass ich während dem Schauen kurz in den O-Ton gewechselt hat, will schon was heißen ;)
"Deine Hose redet mit dir" :rofl:
Warum hat Sinclair das Ding eigentlich abgenommen und dann nicht ausgeschaltet. Cathrine weiß doch, dass er der Chef der Station ist, da ist es doch klar, dass Störungen kommen. Ziemlich ungeschickt das Ganze.
Eine Szene verwirrte mich etwas. Erst bittet Cathrin Sinclair darum sie nicht wegzuschicken (nachdem sie mit dem Picknickkorb kommt) und dann ergreift sie fast die Flucht? Angst vor der eigenen Courage?

Und wenn sonst die Musik unauffällig und daher passend war. In dieser Szene bzw. der Szene danach wirkte sie fürchterlich .... schwülstig.

Das war aber nicht die Rothaarige aus der Pilotfolge, oder?

Die Idee, in einer Folge sämtliche Religionen sämtlicher Völker vorzustellen, fand ich sehr interessant. Dass die Centauri ausschweifende Feste feiern wunderte mich nicht. Erinnert irgendwie an den alten römischen Lebensstil.
Die Minbari hingegen ... sehr fein, sehr andächtig.
Interessant, dass Cathrine noch meinte, es wäre auch eine Art Hochzeitszeremonie und Delenn hat Sinclair ja recht intensiv angeschaut.
Witzig war an der Szene, dass man im Hintergrund gesehen hat, wie G'Kar die rote "Kugel" gegen die von Ivanova ausgetauscht hat :hmm:

Endlich taucht der Attentäter auf. Okay, ich hatte ja auch Na'Toth in Verdacht und nun ist es ein anderer. Bin reingefallen.
Aber ein Narn mit Brille sieht irgendwie komisch aus.
Diese Schmerzgeneratoren sind ein nettes Spielzeug, obwohl sie aussehen, als ob man sie problemlos über den Kopf ziehen kann. Es wird schon einen Grund haben, warum G'Kar das nicht tut.

Das "Tarnspiel", dass Na'Toth die Reserve der Mördergilde ist, hab ich irgendwie nicht ganz geglaubt. Ich hab mich zwar kurz, als sie da auf G'Kar eintritt, aber der Grund war kurz darauf dann klar. Wenn man aufgepasst hat, hört man sogar, dass etwas auf den Boden klimpert.

Eine Zeremonie der Narn hat man nicht gesehen und ich war gespannt, welche Religion wohl von der Erde vorgestellt wird. Aber das kam erst zum Schluss.
Und die Schlussszene war diesbezüglich ... genial.
Statt sich eine rauszupacken hat Sinclair mal kurz von sämtlichen Glaubensrichtungen einen stellvertreter besorgt. Nicht nur von den 5 anerkannten Religionen, sondern von allen Glaubensrichtungen - so lang wie die Schlange war.

Fazit: Eine sehr unterhaltsame Folge. Die Musik war stellenweise übel und G'Kar kann ich langsam nicht mehr ernst nehmen, aber die Schlussszene gibt auf jedenfall nen Pluspunkt.

4 von 5 roten Beeren :hmm:

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Simara
23.09.2008, 15:41
Mit G'Kar selbst bin ich in dieser Folge weniger zufrieden. Dieses "Aufgescheuchtes-Huhn-Verhalten", das er hier an den Tag legt, wirkt völlig überdreht und wenig realistisch. Hier wäre weniger eindeutig mehr gewesen.

"Aufgescheuchtes Huhn" ... das trifft es genau. :D




Was ich mich gefragt habe: Warum ist es den Minbari verboten, Mitglieder des Grauen Rates anzusehen? Offensichtlich sind die Mitglieder des Grauen Rates doch unter den Minbari öffentlich bekannt.


Hierzu haben ja schon nevermore und Cornholio was geschrieben und dem kann ich mich anschließen. Ich habe das als Zeichen der Ehrerbietung verstanden. Delenn ist ja auch als Botschafterin ein hohes Tier - zumindest bekommt man den Eindruck. Und dann ist da ja noch die Sache mit dem Grauen Rat.



das mit dem Respekt ist natürlich das erste, an das man denkt. Mir kam nur seltsam vor, daß Lennier ausdrücklich sagt, es sei verboten.

Mir fiel bei der Szene "Anna und der König von Siam" ein. Dort war es den Untertanen ja auch verboten in Augenhöhe mit dem König zu sein. Delenn ist zwar keine Königin, aber ich hab das irgendwie gleichgesetzt.

Mein Gedankengang war in etwa folgender: Wenn sogar ein völlig weltfremder Klosterschüler wie Lennier Delenn auf Anhieb als Mitglied des Grauen Rates erkennt, liegt das wohl daran, daß die neun Grauen eben bekannt wie bunte Hunde sind, so 'ne Art Minbari-Pop-Stars :D. Es hätte natürlich auch sein können, das man ihm vor seiner Abreise sagt, wem er zugeteilt wird. Wenn aber Delenns Status als Mitglied des Rates geheim bleiben sollte, wäre es ausreichend gewesen, Lennier zu sagen, er diene der Botschafterin - was ja nicht gelogen ist, denn bekanntlich lügen Minbari nicht. [/QUOTE]

Ich glaube nicht, dass die Mitglieder des Grauen Rates bekannt sind wie bunte Hunde, denn dann wüssten das auch bald Nicht-Minbari.
Aber wenn Lenier Delenn als Assistent zugeteilt worden ist, dann sollte er über das nette Detail Bescheid wissen, damit er seine Arbeit richtig machen kann. Lenier könnte sonst evtl. gegenüber Delenn misstrauisch werden.

Ich weiß zwar noch nicht, was es genau mit dem Grauen Rat auf sich hat, aber irgendwie hab ich das Gefühl, dass es nicht die offizielle Minbari-Regierung ist.



Eine nettes Detail während der Minbari-Zeremonie:
Im Hintergrund sieht man, wie G'Kar seine "Beere" mit der von Ivanova vertauscht. Da war wirklich jemand etwas paranoid.

Schade. Ich hatte gedacht ... gehofft, ich bin die einzige, der das aufgefallen ist :hmm:

Was die Synchopatzer angeht .... mein ich das nur, oder werden die weniger? :D

Die Szene mit Garibaldi und dem Dolch. Ich fand das "Schicksal" genauso passend wie "Glauben". Es hätte für Garibaldi schon zur Schicksalsfrage werden können, dass er dem Alien den Dolch abnimmt. Aber das wäre Stoff für eine andere Folge gewesen ;)

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cornholio1980
24.09.2008, 21:43
G'Kar wirkte in dieser Folge irgendwie lächerlich. Und stellenweise erinnert er mich mehr an einen Pfau, denn an ein Reptil.
Sicher er hatte Angst und wra gestresst, wegen des Attentäters, aber das ganze wirkte so .... tuntig. So langsam frage ich mich, ob G'Kar auch mal den großen Krieger zeigt, von dem immer spricht bzw. für den er sich hält. Nun ja, G'Kar ist in erster Linie eines: Theatralisch. Sowohl bei seinen Reden, bei seiner Entrüstung, seiner Gestik, Mimik etc. Und eben auch in solchen Situationen, wo man ihm nach dem Leben trachtet. Sicherlich mag seine Reaktion einen Hauch überzogen sein, aber gerade diese zwiespältigkeit macht seine Figur aus, und zeigt uns vor allem einmal eine neue Facette des Charakters. In der nächsten Episode folgt übrigens gleich die nächste ;)


Sinclairs Freundin Cathrine hatte eine furchtbare Synchronstimme.Interessant dass du das sagst, das empfand ich auch immer so. Passt irgendwie auf die Figur bzw. die Schauspielerin nicht wirklich. Und dabei hat man bei Babylon 5 sonst ziemlich gut gewählt.


Warum hat Sinclair das Ding eigentlich abgenommen und dann nicht ausgeschaltet.Na hör mal, er ist und bleibt ja immer noch Commander ;).


Cathrine weiß doch, dass er der Chef der Station ist,Das ist jetzt zwar nicht unbedingt zu deinem Kritikpunkt passend, aber... ich fands schon immer seltsam, dass Catherine angeblich nicht gewusst haben will, dass Sinclair die Station leitet. Irgendwie will ich das nicht so recht glauben...


Eine Szene verwirrte mich etwas. Erst bittet Cathrin Sinclair darum sie nicht wegzuschicken (nachdem sie mit dem Picknickkorb kommt) und dann ergreift sie fast die Flucht? Angst vor der eigenen Courage?Ich denke eher sie hatte das Gefühl ihn zu stören, oder dass es gleich wieder mit den Problemen los geht. Vielleicht hatte sie auch just in dieser halben Minute einfach zu viel Zeit dafür, nachzudenken.


Und wenn sonst die Musik unauffällig und daher passend war. In dieser Szene bzw. der Szene danach wirkte sie fürchterlich .... schwülstig. Echt? Ich mag Chris' Fanke's Komposition - auch in dieser Szene. Wie fandest du sie eigentlich bei der Szene am Ende?


Das war aber nicht die Rothaarige aus der Pilotfolge, oder?Nein, das war Carolyn, und Catherine erkundigt sich ja auch kurz nach ihr, und Sinclair meint, sie hätten sich getrennt, weil sie unbedingt wollte dass er sich ihr anschließt und mit ihr gemeinsam ein Unternehmen aufbaut. Aber das kann Sinclair natürilch nicht.


Endlich taucht der Attentäter auf. Okay, ich hatte ja auch Na'Toth in Verdacht und nun ist es ein anderer. Bin reingefallen. Gut so! :D


Aber ein Narn mit Brille sieht irgendwie komisch aus. Ich finde das immer noch einen genialen Schachzug. Ja, es sieht schräg aus, aber mir gefällts.


Diese Schmerzgeneratoren sind ein nettes Spielzeug, obwohl sie aussehen, als ob man sie problemlos über den Kopf ziehen kann. das täuscht.


Eine Zeremonie der Narn hat man nicht gesehenJa, damit wäre die Folge wohl aus den Nähten geplatzt. Aber wir werden auch noch eine ihrer Religionen kennen lernen...


Und die Schlussszene war diesbezüglich ... genial. Statt sich eine rauszupacken hat Sinclair mal kurz von sämtlichen Glaubensrichtungen einen stellvertreter besorgt. Nicht nur von den 5 anerkannten Religionen, sondern von allen Glaubensrichtungen - so lang wie die Schlange war.Ich finde diese Szene immer wieder grandios. Hier sieht man mal, zu welcher Vielfältigkeit die Menschheit in der Lage ist.


Die Musik war stellenweise übelautsch, sowas les ich gar nicht gerne :(


und G'Kar kann ich langsam nicht mehr ernst nehmen, das noch weniger ;). Immerhin hattest du ihn ja bisher nicht kritisiert. Eine einzige Folge, und schon kannst du ihn nicht mehr ernst nehmen??


Was die Synchopatzer angeht .... mein ich das nur, oder werden die weniger? :DDas schwankt von Folge zu Folge sehr extrem und hat wohl damit zu tun, wer die Übersetzung inne hatte. Es kommen jedenfalls auch wieder deutlich schlimmere Synchros ;)

Simara
25.09.2008, 10:16
Nun ja, G'Kar ist in erster Linie eines: Theatralisch. Sowohl bei seinen Reden, bei seiner Entrüstung, seiner Gestik, Mimik etc. Und eben auch in solchen Situationen, wo man ihm nach dem Leben trachtet. Sicherlich mag seine Reaktion einen Hauch überzogen sein, aber gerade diese zwiespältigkeit macht seine Figur aus, und zeigt uns vor allem einmal eine neue Facette des Charakters. In der nächsten Episode folgt übrigens gleich die nächste ;)

Eine neue Facette des Charakters?
Ich habe bis zu der Folge nur den Charakterzug "hektischer Hahn" gesehen.
Da ich aber die nächste Folge jetzt auch schon gesehen habe, weiß ich was du meinst. Aber darüber reden wir besser im Thread zu "Mind War" ;)




Das ist jetzt zwar nicht unbedingt zu deinem Kritikpunkt passend, aber... ich fands schon immer seltsam, dass Catherine angeblich nicht gewusst haben will, dass Sinclair die Station leitet. Irgendwie will ich das nicht so recht glauben...

Ähm... wurde das nicht bei ihrem Eintreffen auf der Station erwähnt? Oder meintest du die Szene?.




Echt? Ich mag Chris' Fanke's Komposition - auch in dieser Szene. Wie fandest du sie eigentlich bei der Szene am Ende?

Sonst mag ich die Musik bei B5 auch. Aber gerade in dieser einen Szene - und ich nehme mal an wir beide reden von der Liebesszene - da wirkte sie so ... so ... schwülstig .... die hätt glatt aus nem Softporno sein können.
Sorry :(



Nein, das war Carolyn, und Catherine erkundigt sich ja auch kurz nach ihr, und Sinclair meint, sie hätten sich getrennt, weil sie unbedingt wollte dass er sich ihr anschließt und mit ihr gemeinsam ein Unternehmen aufbaut. Aber das kann Sinclair natürilch nicht.

Ach ja, ich erinnere mich.
Carolyn, Cathrine. Sinclair hat wohl eine Vorliebe für Namen mit C :hmm:



Ich finde das immer noch einen genialen Schachzug. Ja, es sieht schräg aus, aber mir gefällts.

Ich sag ja nicht, dass es schlecht ist, ich sag nur, dass es ungewöhnlich aussieht. ;)


Ja, damit wäre die Folge wohl aus den Nähten geplatzt. Aber wir werden auch noch eine ihrer Religionen kennen lernen...

Oh, gut zu wissen. :)



Ich finde diese Szene immer wieder grandios. Hier sieht man mal, zu welcher Vielfältigkeit die Menschheit in der Lage ist.

Mir gefällt auch, dass es laut dieser Zukunftsversion auch weiterhin so viele Religionen geben wird und keine Religion die Vorherrschaft übernommen hat, so wie es das Christentum vorhatte und der Islam vor hat.





Die Musik war stellenweise übel
autsch, sowas les ich gar nicht gerne :(

Das bezog sich ja hauptsächlich auf die Musikuntermalung der Liebesszene. Und die war ein Griff ins musikalische Klo. ;)




und G'Kar kann ich langsam nicht mehr ernst nehmen,

das noch weniger ;). Immerhin hattest du ihn ja bisher nicht kritisiert. Eine einzige Folge, und schon kannst du ihn nicht mehr ernst nehmen??

Ich hatte ihn bisher nicht kritisiert, weil er zwar theatralisch und sein Verhalten dem eines - nach seinen Aussagen - großen Kriegers unpassend war (weil zu hektisch), aber das war bisher alles noch irgendwie vertretbar, weil er eher im Hintergrund rumwuselte.
Aber in dieser Folge - einer G'Kar-Folge - so ein Verhalten an den Tag zu legen, das war jetzt einfach zu viel.
Wenn ich allein schon an die Szene denke, wie er sich nach Erhalt der Nachricht in seinem Quartier umsieht :rolleyes: Das machte mir den Eindruck, der Mann ist ein Baby.

Was bedeutet eigentlich der Episodentitel? Parlament der Träume? :???:

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MacGuffin
08.10.2008, 13:16
"The Parliament of Dreams" ist für mich das erste wirkliche Highlight von Babylon 5, die erste Episode, die einen ahnen lässt, dass uns Größeres erwartet.

Vor allem aber - und das neigt man heutzutage leicht zu vergessen - brachte sie Humor in die ansonsten dröge und bierernste Welt der TV-Science-Fiction der 80er und 90er, wo man bestenfalls hinter vorgehaltener Hand über ein kleines Bonmot lächelte. Humor war bis B5 nicht das, was man mit Science-Fiction im Fernsehen verband. Selbstironie gar war etwas völlig Undenkbares. Stattdessen nahm man sich selber meistens viel zu ernst *kleiner Seitenblick auf TNG*

Die gesamte Folge "The Parliament of Dreams" ist von vorne bis hinten eine Komödie. Selbst die Sache mit dem Killer, der G'Kar umbringen soll, ist komisch. Es gibt keinen einzigen, wirklich ernsten Moment in dieser Epsode - bis auf das nachdenklich machenden Ende. Aber genau deswegen funktioniert dieses Ende überhaupt.

Nebenbei werden die Charaktere und die Eigenarten ihrer Rassen sozusagen spielerisch vertieft, was angesichts der Gags und der latent vorhandenen Ironie dieser Episode umso wirksamer ist.

Das Highlight ist zweifelsohne die Centauri-Party und die dabei stattfindenden Dialoge - allerdings leider nur in der englischen Originalfassung.

Insgesamt zaubert diese Episode immer wieder ein großes Lächeln in mein Gesicht, unterbrochen von zahlreichen Lachern.

Shanara
23.03.2011, 22:35
Ja eine nette, kurzweilige Episode: die Centauri Zeremonie: lebensbejahend und etwas orgiastisch und ganz im Gegensatz dazu die Eleganz und Gediegenheit der Minbarizeremonie. Außerdem kommt mein Lieblingscharakter an Bord: Lennier :smile:, hier noch soooo unschuldig und naiv.... Schön wie er sich dann später entwickelt. G'Kar als "Aufgescheuchtes Huhn" hat mir gefallen. :alien_laugh: