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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : B5 | 5.02 | An der Schwelle des Todes (The Long Night of Londo Mollari)



Kaff
06.12.2004, 18:23
5.2. The very long Night of Londo Mollari/An der Schwelle des Todes

Durch zuviel Stress und Aufregung erleidet Londo einen Herzinfarkt, den er möglicherweise nicht überlebt. In seinem Nahtodzustand wird er mit den Entscheidungen seiner Vergangenheit konfrontiert. Lennier will Babylon 5 verlassen und sich den Anlashok anschliessen.

Eine wundervolle Charaktergeschichte, großartig geschauspielert, ohne grosse Effekthascherei - das ergibt eine schöne Episode in gewohnter Qualität. (4/5)

Sepia
04.09.2005, 11:51
Auf die Gefahr hin mich als wirklich unaufmerksamen Zuschauer zu brandmarken: Gibt es in B5 (d.h. in The Very Long Night Of Londo Mollari) auch medizinische Geräte, die in den 90ern noch nicht verfügbar waren? Und wenn dies nicht der Fall ist: Stört das hier niemanden?

Kaff
04.09.2005, 16:30
Auf die Gefahr hin mich als wirklich unaufmerksamen Zuschauer zu brandmarken: Gibt es in B5 (d.h. in The Very Long Night Of Londo Mollari) auch medizinische Geräte, die in den 90ern noch nicht verfügbar waren? Einige Gerätschaften, die Franklin benutzt, sind doch eigentlich eher futuristisch. Zumindest das eine oder andere Diagnosegerät dürfte es so bislang noch nicht gegeben haben.


Und wenn dies nicht der Fall ist: Stört das hier niemanden? Nö, das ändert ja auch nichts an der Geschichte. (Oder würde diese sogar entdramatisieren, wenn Stephen mit einem lustig blinkendem Gerät ankäme, dieses kurz auf den Patienten hält und dieser dann schnellstens geheilt ist,)

Sepia
04.09.2005, 20:49
Jetzt mal ernsthaft: Im Hintergrund, das war doch ein stinknormales EPG auf dem Bildschirm und dieses Herzstillstandreaktivierungsgerät war das gleiche, was einem bei ER und Co. präsentiert wird.
Shit, diese Folge spielt 257 Jahre in der Zukunft, darf ich da nicht etwas mehr futuristisches Design erwarten?

Whyme
04.09.2005, 21:41
Jetzt mal ernsthaft: Im Hintergrund, das war doch ein stinknormales EPG auf dem Bildschirm und dieses Herzstillstandreaktivierungsgerät war das gleiche, was einem bei ER und Co. präsentiert wird.
Shit, diese Folge spielt 257 Jahre in der Zukunft, darf ich da nicht etwas mehr futuristisches Design erwarten?

Erwarten darfst Du eigentlich fast alles...

... nur nicht das alle Leute auf die gleichen Dinge reagieren, wie Du.

Ich will mal auf zwei Ebenen erklären, warum mich das nicht stört:

Die Produktionsebene: Das Gerät hat eine eindeutige Funktion, die auch in B5 unverändert bleibt. Dieses Gerät dürfte relativ einfach und billig über einen kommerziellen Reqisiteur zu besorgen sein. Ein Gerät extra zu bauen, nur damit es futuristischer aussieht ist unnötig kostenintensiv. Vor allem bei einer Serie wie Babylon 5, die nie Unmengen an Budget hatte. Zudem ist es für den Zuschauer einfacher nachzuvollziehen, was passiert, wenn er erkennt, was da benutzt wird.

Die technologische Ebene: Ein Gerät mit einer bestimmten Funktion hat auch irgendwann das optimale Design erreicht. Dieses wird dann nur noch Variiert, wobei dann auch die Designvorlieben der Epoche eine Rolle spielen. Man bedenke das Bügeleisen: Es wurde technisch verbessert, aber in seinem Grunddesign hat es sich nicht großartig verändert. Mal sehen sie etwas futuristischer aus, mal wieder ein wenig Retro. Aber das Gerät bleibt das gleiche. Warum soll das nicht auch auf Geräte wie den Defibrilator zutreffen?

Allgemein finde ich es ziemlich... oberflächlich... ne Kritik an dieser Folge an diesem kleinen Gerät auzuziehen. Immerhin ist die Privatkleidung der Leute da auch nicht sonderlich futuristisch und keinen Menschen hats gestört.

Whyme

Sepia
05.09.2005, 12:11
Immerhin ist die Privatkleidung der Leute da auch nicht sonderlich futuristisch und keinen Menschen hats gestört.
Du kannst dir wahrscheinlich vorstellen, was ich darauf antworten muss: Doch, mich hat es gestört...

cornholio1980
14.11.2011, 00:40
"An der Schwelle des Todes" ist für B5 untypisch klassisch strukturiert, mit A- und B-Handlung. Etwas, dass bei der Serie in den letzten beiden Staffeln kaum mehr vorgekommen ist. Beide Handlungen gefallen mir grundsätzlich gut; das Highlight war dabei natürlich ganz klar Londo's "I'm sorry" an G'Kar, und dessen Reaktion. Der Weg dorthin ist in den Traumsequenzen angenehm surreal inszeniert, mit bewusst schief gestellter Kamera. Eine der beeindruckendsten Einstellungen der Serie ist sicherlich, wie zuerst Vir durch den Bazar läuft, in den Lift steigt, und direkt darauf sehen wir - ohne Schntit - wie Londo in seinem Traum durch den selben Korridor wandelt, und den Bazar verlassen vorfindet. Auch adrüber hinaus gibt es viele tolle, beeindruckende Einstellungen. Inszenatorisch ist diese Episode also defintiv ein kleines Highlight und wirklich hochwertig. Auch tut sich hier für Londo's Rehabilitierung wieder einmal sehr viel. Gut auch, wie sich einige frühere Szenen und Ereignisse wiederspiegeln, und man uns noch einmal zu hochdramatischen Momenten zurückführt. Und gut geschauspielert war das ganze sowieso - allen voran von Peter Jurasik. Es gibt aber auch noch die eine oder andere Kleinigkeit, die ich zu bemängeln habe, wie z.B. warum Garibaldi in Londo's Träumen nicht vorkommt - immerhin war er früher einer seiner wenigen Freunde auf der Station, gerade ihm fühlte er sich früher auf seltsame Art und Weise verbunden.

Die B-Handlung wiederum hat ebenfalls ein paar gute Momente, und es gibt einen wirklichen Brüller im Dialog zwischen Sheridan und Delenn ("Well, as we say, back on earth: Three is a crowd." "On Minbar, three is sacred." "Well, I don't think I'm ready to handle that one, Delenn..." - ihr vernichtender Blick darauf ist absolut köstlich :rofl: ). Davon abgesehen lebt diese Handlung aber in erster Linie von dem, was nicht ausgesprochen wird. Alle wissen, warum sich Lennier zurückzieht und sich den Rangern anschließt, doch niemand spricht es direkt an bzw. aus. Sehr gut gefallen hat mir auch die gemeinsame Szene zwischen Vir und Lennier. Zu meiner Schande muss ich gestehen mich nicht mehr genau erinnern zu können, in welcher Episode angedeutet wurde, dass sie sich regelmäßig in der Bar treffen um sich gegenseitig ihr Leid zu klagen, aber ich fand es schön, dass es hier noch einmal aufgegriffen wurde.

Doch trotz aller positiver Elemente - im vergleich zu den hochdramatischen, vollgepackten Episoden aus den letzten beiden Staffeln fällt "An der Schwelle des Todes" doch ein wenig ab. Ich denke, das ganze hätte auch etwas straffer und damit packender erzählt werden können. Nichtsdestotrotz eine tolle Charakterfolge mit vielen guten Momenten...
7-8/10