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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : LOST | S01 E01 | Gestrandet Teil 1



Teylen
23.10.2008, 21:33
Unvermittelt findet sich der Arzt Jack auf dem Boden, umgeben von Bambusstecken wieder. Als er aus dem Dschungel zum Strand geht dämmert ihm langsam was geschehen ist. Das Flugzeug ist auf einer Insel abgestürzt.
Die Überlebenden des Fluges, teilweise schwer verwundet, organisieren die erste Nacht und während die einen auf Rettung warten, bricht Jack, mit Charlie und Kate auf den Rumpf und den Tranciever zu suchen.
Doch im Dschungel wartet noch etwas anderes, unheimliches, tödliches,...

Orignal Titel: Pilot
Erstausstrahlung: 22. September 2004
Deutsche Ausstrahlung: 04. April 2005

Teylen
23.10.2008, 21:44
Der erste Eindruck war erstaunlich positive.
Auch wenn noch nicht allzu viel passiert.

Der Hund hat mich überrascht und bei der Szene mit der Pilotenkamer hätte ich den Läppi fast vom Schoß geworfen. Wie kann man einer alten Frau das nur antun. Das Monster war spannend, schaut und klingt so als ob da Godzilla wütet.
Fragen die mich fesseln: Wo sind die Passagiere des Rumpfteils hin?
So wie das aufgekommen ist hätten sie doch gute Überlebenschancen gehabt, dachte ich mir mal so.
Kate erscheint mir suspekt, irgendwie.
Also sie sind irgendwo 1000 km + eine Turbulenz von Fiji, immerhin nicht so weit weg, denke ich mir mal?
Der Arme Pilot. o.o;
Psycho das sich da wär Orangen Scherze erlaubt während andere Leichen plündern ^^; Und ein Glück das die Leiche die selbe Schuh größe hat.
Wieso hatte Kate ein Nähset dabei und es durch den Dschungel geschleppt?
(vermute mal weil es im Drehbuch stand) Und kann man damit wirklich Wunden nähen? o.O Einfach so? Mit etwas Alk? o.O

Ansonsten, die Score war beeindruckend.
Ich finde der Bauch der Schwangeren schaut unecht aus, es sei den sie kriegt einen Medizinball.

Da man auf Zahlen achten sollte, also seit 16 Stunden waren sie nun da, seit 6 Stunden gab es keinen Kontakt mehr, 48 Überlebende (ob da die Verwundeten / Halbtoten gezählt wurden? ^^;). Mehr viel mich nicht ein.

cornholio1980
23.09.2010, 23:13
Hab jetzt auch nochmal von vorne angefangen. Mein Review (auch auf fictionBOX (http://www.fictionbox.de/index.php/content/view/9799/88889304/)):

Korrigiert mich wenn ich mich irre, aber… war "Gestrandet" damals nicht der teuerste Pilotfilm, der bis dato produziert wurde? Wundern würde es mich jedenfalls nicht – denn selten hat man im Fernsehen eine Produktion gesehen, die ähnlich hochwertig wirkte, und der man das Geld, das hineingesteckt wurde, förmlich ansah. Zwar gab es in den letzten Jahren vermehrt Fernsehserien, die sich in ihrer inszenatorischen Qualität zunehmend in Richtung "Kino auf dem kleinen Schirm" bewegt haben (wie "24"), doch "Lost" scheint dies auf eine neue Ebene zu heben. Schon allein der Einstieg mit den Wrackteilen am Strand – darunter einer laufende Turbine – ist atemberaubend. Doch auch sonst wirkt die Inszenierung schon im Pilotfilm extrem hochwertig. Es gibt – unterstützt von der beeindruckenden Kulisse Hawaii’s – zahlreiche beeindruckende Bilder und Einstellungen zu bewundern. Auch die Musik von Michael Giacchino vermag ab der ersten Sekunde zu gefallen.

Gleichzeitig wird aber auch früh deutlich, dass dies keine normale "Survival"- oder Abenteuerserie ist. Schon allein die Tatsache, dass Jack mitten im Dschungel aufwacht, und dennoch nur verhältnismäßig leicht verletzt zu sein scheint, sollte beim Zuschauer ein paar Fragen aufwerfen. Spätestens mit den mysteriös-bedrohlichen Geräuschen mitten im Dschungel sowie der seltsamen Begegnung mit dem – noch im verborgenen wütenden – Monster beim Cockpit machen deutlich, dass es sich hier um eine waschechte Mystery-Serie handelt. Und wie es sich für eine solche gehört, werden im Pilotfilm in erster Linie mal zahlreiche Fragen aufgeworfen, um das Interesse des Zuschauers zu wecken – was zumindest bei mir prima geklappt hat.

Zugleich zeigt der Pilotfilm schon, dass es sich bei "Lost" um eine Ensemble-Show handelt. Statt – wie "24" - in erster Linie eine Figur in den Mittelpunkt zu stellen, werden uns hier bereits zahlreiche Charaktere vorgestellt. Mit Jack, Kate, Charlie, Sawyer, John, Claire, Hurley, Shannon, Boone, den beiden Kim’s, Sayid, Michael sowie seinem Sohn Walt lernen wir bereits über ein Dutzend Figuren kennen, die ebenfalls ihre jeweiligen Geheimnisse in ihrer Vergangenheit zu haben scheinen. Dass es bei diesem großen Ensemble naturgemäß etwas Zeit brauchen wird, um sie alle vernünftig vorzustellen, ist klar. Und doch hat man bereits im Pilotfilm von ihnen allen zumindest mal einen ersten Eindruck gewonnen – selbst wenn sie nur in einer einzigen Szene zu sehen waren. Nur einer von vielen Aspekten, in denen das Drehbuch des Pilotfilms seine Stärken offenbart.

Die Inszenierung sowie den Soundtrack habe ich ja ebenfalls bereits gelobt. Auch die schauspielerischen Leistungen sind bis jetzt über jeden Zweifel erhaben – was vor allem angesichts des großen Ensembles beachtlich ist. Die Grundidee der Serie ist sehr interessant; vor allem die Mischung aus Überlebens-/Abenteuer- und Mystery-Serie ist sehr originell und klingt auch höchst vielversprechend. Zudem versteht es die Serie wirklich, ab dem ersten Moment zu packen – kein Wunder, angesichts des explosiven und enorm beeindruckenden Einstiegs mit dem Chaos nach dem Absturz. Danach vermögen es sowohl das Mysterium rund um den Absturz/die Insel als auch packende Momente wie die Begegnung mit dem Monster für Spannung zu sorgen. Alles in allem ein höchst vielversprechender Start – ich hoffe nur, dass die Macher bereits wissen, wo die Reise hingehen soll, und uns somit eine weitere Enttäuschung á la "Akte X" erspart bleibt…

Fazit:
Willkommen auf der Insel! "Gestrandet – Teil 1" setzt(e) was Pilotfilme zu TV-Serien betrifft neue Maßstäbe. Der Einstieg ist ungemein packend, und auch im weiteren Verlauf bleibt es spannend. Unzählige interessante Fragen werden aufgeworfen, und auch die Figuren werden – wenn auch aufgrund des großen Ensembles verständlicherweise erst rudimentär – vorgestellt. Mit dem ersten Teil des Pilotfilm wurde "Lost" jedenfalls dem Hype, der ihr vorausgeeilt ist, völlig gerecht!
9/10

cornholio1980
24.09.2010, 23:19
Review auf fictionBOX (http://www.fictionbox.de/index.php/content/view/9786/88889304/)

Es geht mysteriös weiter: Ein Eisbär im Dschungel einer tropischen Insel? Ja wie zum Teufel ist denn der da hingeraten? Noch dazu taucht er nur wenige Augenblicke später auf, nachdem Walt einen Comic gelesen hat, in dem ein Eisbär zu sehen war. Ist das nur ein Zufall, ein klug eingestreuter roter Hering, oder steckt da mehr dahinter? Eine weitere überraschend-mysteriöse Wendung hat dann das Ende zu bieten. Die Nachricht der Französin klingt sehr unheilvoll, und die Tatsache, dass das Signal immer noch ausgesendet wird, bedeutet wohl, dass bislang keine Rettung eingetroffen ist. Womit man sich unweigerlich Charlie’s Frage „Leute, wo zum Teufel sind wir?“ anschließt. Jedenfalls ist es hier erneut gelungen, interessante Fragen aufzuwerfen – auf die man hoffentlich auch eine passende Antwort parat hat!

Ansonsten hat man es im zweiten Teil des Pilotfilms aber doch etwas ruhiger angehen lassen. Man nahm sich diesmal mehr Zeit, um auf die Figuren einzugehen und sie uns etwas näher vorzustellen. Interessant finde ich dabei unter anderem, dass man mit dem koreanischen Paar, dass kein Wort Englisch spricht, einen realistischeren Zugang findet, den andere Serien – wo sich alle immer gleich problemlos verständigen können – oftmals vermissen lassen. Jedenfalls werden auch in diesen charakterbetonten Momenten wieder zahlreiche Fragen aufgeworfen: Welches Geheimnis hat Locke Walt erzählt? Warum war Kate in Handschellen? Gelungen auch, dass es aufgrund der Extremsituation in der man sich befindet langsam zu Konflikten kommt. Ein Aspekt, der sich hoffentlich in den kommenden Episoden verstärken wird, sobald den Überlebenden bewusst wird, dass die Rettung vermutlich nicht ganz so nahe ist, wie sie das jetzt noch vermuten…

Fazit: "Gestrandet – Teil 2" nimmt etwas Tempo heraus und konzentriert sich dafür mehr auf die Figuren. Dennoch hatte auch der zweite Teil des Pilotfilms einige spannende Momente, vor allem aber zahlreiche mysteriöse Entwicklungen zu bieten. Die Offenbarung am Ende sorgt für einen höchst spannenden Abschluss, der Interesse für und Vorfreude auf die nächste(n) Folge(n) weckt.
8/10

PS: Sorry für's Doppelposting. Dachte zuerst, ich wäre im falschen Beitrag (nämlich Teil 1), und hab erst danach bemerkt dass es nur einen Thread für beide Teile des Pilotfilms gibt.

cornholio1980
27.09.2010, 00:17
Hab mir jetzt mittlerweile auch das Making Of auf der Blu Ray angesehen. Für die meisten hier dürfte das wohl ein alter Hut sein, aber ich war wirklich überrascht zu hören, dass Jack ursprünglich zur Mitte des Pilotfilms sterben sollte (statt des Piloten). Rückwirkend betrachtet ergibt das sogar irgendwie sinn. Es hätte den Zuschauer sicherlich überrascht und verwirrt, da Jack ja eigntlich von der ersten Sekunde an wie der Held der Serie gewirkt hat, und wir das Geschehen quasi aus seinem Blickwinkel verfolgt haben. Damit hätte man sehr früh quasi den Anker verloren, und hätte die Verlorenheit der Überlebenden gleich noch besser nachvollziehen können. Zudem hätte man Lost danach wohl so ziemlich alles zugetraut.

Ich muss gestehen, der Gedanke, Jack stirbt zu Mitte des Pilotfilms und Kate tritt quasi in seine Fußstapfen und wird die neue Anführerin der Überlebenden, gefällt mir immer besser, je länger ich drüber nachdenke. Vor allem, wenn man Evangeline Lilly's Casting sieht, wo sie eine entsprechende Szene spielt, tut es einem schon irgendwie leid, das nie in der Serie gesehen zu haben. Ob die Serie mit dieser Wendung besser geworden wäre? Keine Ahnung. Aber es wäre definitiv eine interessante, originelle Richtung gewesen, die man da eingeschlagen hätte.

Weiteres Fun Fact: Ursprünglich sollte Kate wohl keine gar so düstere Vergangenheit haben, sondern ihr Mann sollte gerade in den hinteren Teil des Flugzeugs gegangen sein, als dieses abstürzte. Sie war sich aber dennoch sicher, dass er noch am Leben ist. Erinnert das zufällig jemanden hier an etwas, oder besser gesagt jemanden? *hust*Rose*hust*.

Jedenfalls könnte dies erklären, warum man meines Erachtens so lang gebraucht hat, um Jack zu einer interessanten Figur zu machen. Anfangs nur als Wegwerfcharakter gedacht, brauchten die Macher wohl einige Zeit um herauszufinden, was sie mit ihm anstellen sollen.

Ich kann im übrigen allen Lost-Fans, die es sich vielleicht noch nicht angesehen haben sollten, das Bonusmaterial auf den DVD's/Blu-Rays nur wärmstens ans Herz legen! Auch wenn die Lobhudelei stellenweise etwas überhand nimmt, bieten die Making Of-Featurettes doch einen interessanten und aufschlussreichen Einblick in die Produktion der Serie bzw. des Pilotfilms, mit einigen Fakten, die zumindest mir bisher nicht bekannt waren. Und vor allem die Testaufnahmen der Schauspieler fand ich höchst interessant...