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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : LOST | S01 E19 | Deus Ex Machina



Teylen
28.11.2008, 18:50
Noch immer stellt der Hatch Locke wie Boone vor eine unlösbare Aufgabe, doch dann hat Locke im Traum eine Vision,...
Unterdessen leidet Sawyer an unerklärlichen Kopfschmerzen.

Original Titel: Deus Ex Machina
Erstaustrahlung: 30. März 2005
Deutsche Erstaustrahlung: 17. Oktober 2005

Teylen
28.11.2008, 19:00
Oy, YoY.
Etwas demotiviert habe ich die Folge geschaut. Wobei sie wirklich nicht mit Action sparte. Die Tour von Lockes Vater, wenn der denn überhaupt der Vater war, war schon etwas link.
Das Locke dennoch so sehr bereit ist verschiedene Sachen zu glauben.
Nun gut die Vision war auch sehr handfest, wobei mir etwas entgangen ist was Theresa denn nun genau zu der Geschichte beigetragen hat. Außer vielleicht Boone zu überzeugen und tragisch von der Treppe gefallen zu sein.

Nun, nicht nett von Locke, Boone, der Vision zum trotz, Klettern zu schicken. Aber dafür gab es Rettung in Aussicht. Wer das wohl an der anderen Leitung war? Und wieso hat da Rousseaus Signal nicht dazwischen gefunkt?
Wieso sagen die nun nicht endlich auch mal den anderen Losties bescheid?
Ob Rousseau etwas davon weiß?
Und wieso hat da wer jetzt erst das Licht angemacht?
Ob die vielleicht nun eine große Drogen Party feiern werden? ^^; Wenn die Insel einen eigenen Willen hat und die Visionen teil des Plans sind, ist es unnütz so ein Flugzeug abstürtzen zu lassen. ^^;
Schade um die Marienfiguren,...
Wobei die doch normalerweise nur weiß sind, mit blauen Bauch-Band, anstelle mit einem Blauen Cape? Nigeria ist nicht direkt in der Nähe von Fuji, oder?
Wie hat Locke eigentlich seine Lauffähigkeit verloren?


Nun viele neue Fragen,...
und einiges wird Boone, sollte er es packen, mal den anderen Losties erzählen.

<Klugscheißer Mode>
Deus Ex Machina bezeichnet eine Göttliche Machine.
Hierbei handelt es sich um ein Stilmittel der grieschichen Theaterkunst, bei der eine Bühne / Schauspieler von oben herab gefahren wird die eine Auswegslose Situation auflößt. Man verwendet es als Ausdruck wenn Handlungen durch unerklärliche / spontane Wendungen sowie Ergänzungen aufgelößt werden.
</Klugscheißer Mode>

Die Konstruktion von Locke könnte eine wortwörtliche gewesen sein, die jedoch entgegen der Erwartung nicht klappte - vielleicht weil sie bekannt war.
Im Übertragenen Sinne ist ein abstürtzendes Flugzeug, mit funktionierenden Sender, das durch eine Vision entdeckt wird, auch eine Deus Ex Machina.
Als eine moderne könnte man werten das im Hatch einfach so das Licht angeht. Nachdem eine ganze weile sinnlos drauf eingehackt wurde.

cornholio1980
14.10.2010, 22:11
Review auf fictionBOX (http://www.fictionbox.de/index.php?option=com_content&task=view&id=9783&Itemid=88889304)

Beginnen wir mit den Rückblenden, da diese ein kleines, aber meines Erachtens durchaus relevantes Problem aufzeigen: Bei einigen Figuren gibt es was ihre Vergangenheit betrifft so große, dominierende Fragen, dass man bei den Rückblenden eigentlich ständig nur auf die entsprechende Antwort wartet, und dadurch die eigentlich ebenfalls interessanten Informationen, die dort vermittelt werden, in den Hintergrund gedrängt werden. Bei Kate ist das die Frage, was sie verbrochen hat – und bei Locke selbstverständlich, warum er im Rollstuhl gelandet ist. Die ganze Zeit erwartete ich, dass es nun endlich passieren und man die Hintergründe aufklären würde. Zuerst dachte ich an einen Jagdunfall, dann an Komplikationen bei der Operation, und am Ende erwartete ich schon, er würde einen Autounfall haben. Doch nichts dergleichen – stattdessen bleibt diese Frage vorerst noch unbeantwortet.

Leider konnte ich mich aber eben genau deshalb kaum auf die Rückblende an sich konzentrieren. Ich wartete ständig darauf, eine Antwort auf diese eine Frage zu erhalten. Alles andere erschien mir vergleichsweise unwichtig und hat mich zwischendurch sogar richtiggehend gestört. Ich denke, wenn man des Rätsels Lösung bereits kennt und sich die Episode noch einmal ansieht, kann man die Rückblende deutlich entspannter – und auch aufmerksamer – verfolgen. So gesehen mögen diese großen Fragen zur Vergangenheit einiger Charaktere zwar dafür gut sein, unser Interesse zu wecken – und dadurch, dass eben nicht alles sofort aufgeklärt wird, auch aufrecht zu erhalten – lenken dafür aber leider gelegentlich auch etwas ab, und lassen die Rückblenden teilweise zur Qual werden. Insofern hoffe ich, dass man uns nicht mehr allzu lange auf die Folter spannen und einige der drängenderen Fragen bald beantworten – und dann eben durch neue ersetzen – wird.

Von dieser Schwäche einmal abgesehen fand ich „Deus Ex Machina“ aber wieder recht gelungen. Mit Locke’s plötzlichem – erneutem – Versagen der Beine und seinem düster-geheimnisvollen Traum, der ihn ja in der Tat zum Flugzeug geführt hat, heizt man den Mystery-Kessel wieder ordentlich an (vom höchst mysteriösen Funkspruch ganz abgesehen). Zugleich wird aber auch zum ersten Mal sein Glauben an die Insel erschüttert, als er scheinbar alles macht, was diese von ihm wollte, im Flugzeug aber nichts hilfreiches gefunden wird, und zudem Boone durch den Absturz schwer verletzt wird. Seine verzweifelte Frage am Ende nach dem Sinn erinnert an ganz ähnliche Glaubenskrisen bezüglich Gott, wenn etwas schreckliches passiert ist und man sich fragt „Warum?“. Um so interessanter, das just zu diesem Zeitpunkt in der Luke das Licht angeht. Zufall, oder ein Zeichen? Und wenn letzteres – von wem?

Bei all diesen mysteriösen Ereignissen und so viel Dramatik braucht es in der Nebenhandlung ein wenig Humor, um das ganze etwas aufzulockern. Sah es zu Beginn so aus, als würde uns eventuell auch dort eine unerfreuliche Wendung ins Haus stehen, nimmt das ganze schon bald deutlich humoristischere Züge an – zuerst, als Jack seine Befragung von Sawyer sichtlich genießt, und später dann, als er zum ersten Mal seine provisorisch zusammengebastelte Brille aufsetzt. Nachdem er in den Episoden zuvor im Großen und Ganzen immer den egoistischen Scheißkerl raushängen lassen durfte, gönnt man Sawyer diese kleine Erniedrigung und den Spott und Hohn seiner Inselkollegen. Schadenfreude ist halt doch die schönste Freude…

Fazit: Mir persönlich war das mit Locke’s erstaunlich visionärem Traum schon fast wieder zu übersinnlich. Die Rückblende leidet zudem darunter, dass man ständig eine Antwort auf die Frage erwartet, wieso Locke im Rollstuhl saß – diese aber leider nicht kommt. Als Locke und Boone das Flugzeug schließlich fanden, legte die Folge aber enorm an Spannung und Dramatik zu, und der doppelte Cliffhanger am Ende lässt einen schon sehnlichst auf die nächste Folge warten…
6/10



Das Locke dennoch so sehr bereit ist verschiedene Sachen zu glauben.Ich denke, genau deshalb, weil er in der Vergangenheit so enttäuscht wurde, muss er daran glauben, dass das - bzw. insbesondere natürlich sein - Leben einen Sinn hat. :)