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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : LOST | S01 E23 | Exodus, Teil 1



Teylen
29.11.2008, 11:44
Am Tag als das Floss auslaufen soll, taucht Rousseau am Strand auf und warnt vor den 'Anderen' die als bald kommen und die Überlebenden ermorden werden, wenn diese sich nicht verstecken.
Doch wie versteckt man 40 Personen?

Original Titel: Exodus, Part 1
Erstausstrahlung: 16. Mai 2005
Deutsche Erstausstrahlung: 14. November 2005

Teylen
29.11.2008, 11:57
Da, ein spannender, wenn auch noch nicht nervenzerfetzender Auftakt in's Finale. Das Rousseau wieder auf taucht, freut mich erstmal. Die Reaktion auf den unerwarteten Besuch war recht glaubwürdig umgesetzt und ihre Ankündigung hinreichend dramatisch.

Das die anderen ihr kommen per Rauchzeichen ankündigen?
Ist etwas bizarr, sehr bizarr und auf eine bizarre Art und Weise fast nett. Wieso machen die da eine riesige Rauchsäule hin? Was wird da, wieso verbrannt?
Das sich Arzt der Gruppe anschließt war verwunderlich. Aber irgendwie wirkt er so Rothemden haft. Ich mein Figuren die so kurz vor Ende auftauchen sterben doch wahrscheinlich,... oder nicht. Er hat jedenfalls eine merkwürdige Art von Schrei drauf als er vor dem Monster flüchtete.

Was ist das Monster überhaupt? Ein Sicherheitssystem der Insel? Nicht der anderen? Jedenfalls ein recht lautes Sicherheitssystem.

Dann sieht man die Black Rock, die auch die Black Pearl hätte sein können ^^
Ob es Rousseaus Schiff ist? Dafür sieht es etwas alt aus. Und wie kommt es dahin? So Mitten auf die Insel,... Vermutlich war ja kein Fitzgerald zum über die Insel ziehen da?
Sehr bewacht sah es nicht aus. Weder von anderen, noch vom Sicherheitssystem.

Merkwürdig auch das Wetter der Insel.
Während die Truppe um Rousseau von einem übelen Regen geduscht wird, bauen die anderen im strahlenden Sonnenschein. Drehbuchfehler oder Wetterzonen auf der Insel?
Woher hat Rousseau die frischen Raubtier kratzer?
Hängt es vielleicht mehr damit zusammen das sie ihre soziale Ader gegenüber den Losties entdeckt als mit einem Anfall allgemeiner Liebenswürdigkeit? Oder tatsächlich mit der Geburt von Claires Baby?
Überhaupt beobachtet sie die Losties wohl schon länger, das sie das Event so zeitnah mitbekam.

Dann wollen sie die Luke zum Hatch sprengen,...
Um vierzig Leute darein zu quetschen?
Ich halte es für eine dumme Idee.
Selbst wenn da nix böses drin ist - und Walt legt anderes nahe.
Wie sollen die da alle rein gehen?
Und ist es nicht etwas arg gefährlich sich in eine kleine Kiste zu legen?
Ist doch wie sich selbst einsargen,...
Ob das Dynamit hilft? Und was war da mit dem Licht das Locke mal sah?

Derweil sticht das Boot in See.
Shannon bekommt den Hund als Trosttier und Sun und Jin vertragen sich wieder, schön. Abgesehen für Sawyer dem wohl Kate fehlt.

cornholio1980
07.11.2010, 12:00
Review auf fictionBOX (http://www.fictionbox.de/index.php/content/view/9904/88889304/)

Vom abschließenden Dreiteiler der ersten Staffel habe wohl nicht nur ich mir viel versprochen – und zumindest mal der erste Teil enttäuscht auch nicht – ganz im Gegenteil. War die Handlung auf der Insel über die erste Staffel hinweg nicht immer sonderlich spannend, zieht man mit dem drohenden Angriff der Anderen die Spannungsschraube ordentlich an. Zudem scheint die Auflösung rund um die Luke nun, nachdem man uns eine halbe Staffel lang rätseln ließ, kurz bevorzustehen. All diese spannenden und dramatischen Entwicklungen sind dabei eingebettet in Charakterszenen, die von der Vorarbeit, welche die ganze erste Staffel über geleistet haben, profitieren – und zugleich aufzeigen, wie sich die Figuren teilweise in dieser Zeit bereits verändert haben.

Die diesbezüglichen Highlights sind ganz klar, wie Sawyer Jack von seinem Zusammentreffen mit dessen Vater erzählt, sowie der emotionale Abschied der Floßbesatzung am Ende. Beide Momente können ihre volle Wirkung nur dann entfalten, wenn man auch wirklich die gesamte Staffel gesehen hat – wer erst bei "Exodus" einschaltet, kann sie nur bedingt nachvollziehen. Damit zeigt die erste Staffel von "Lost" schon deutlich mehr Charakterentwicklung, als bei so manchen Serien über deren gesamte Laufzeit zu erleben ist. Erst jetzt, rückwirkend betrachtet, merkt man, dass so unabhängig viele der Episoden auch gewesen sein mögen, sie doch alle ein Gesamtmosaik der verschiedenen Figuren gebildet haben, dass hier nun zum ersten Mal so richtig ausgenutzt wird. Vor allem der Abschied von Jin und Sun war sehr berührend; generell war das Ablegen vom Floß wieder einmal sehr gut inszeniert; dank der genialen Musik von Michael Giacchino war es sowohl ein trauriger als auch ein erhabener, optimistischer und hoffnungsvoller Moment…

Im Vergleich dazu fiel die Handlung rund um die Suche nach der Black Rock etwas ab, einfach da es dort an richtigen Höhepunkten mangelte. Deutlich besser konnten mir da schon die Rückblenden gefallen. Statt sich auf eine Figur zu konzentrieren, zeigt man uns – ähnlich wie im Pilotfilm – Flashbacks von einigen Überlebenden, und zwar kurz vor ihrem Abflug. Am besten hat mir jener von Kate gefallen, wo die Gehässigkeit des Marshalls noch einmal deutlich wurde, und man unweigerlich mit ihr zu sympathisieren begann. Zugleich zeigt uns ihr Angriff aber auch wieder einmal, dass mit ihr nicht zu spaßen ist. Ebenfalls gelungen fand ich die Rückblende von Jack, die mit Michelle Rodriguez einen durchaus bekannten Gaststar vorweisen kann. Ich bin schon gespannt, ob man sie wirklich nur für die eine Episode engagiert hat, oder ob wir bald mehr von ihr sehen werden…

Fazit: Mit "Exodus – Teil 1" präsentieren uns die Macher ein Finale, das perfekt auf die Vorbereitungsarbeit, die über die Staffel hinweg geleistet wurde aufbaut, und so eine Wirkung erzielt, die eine einzige Episode nie erreichen könnte. So langsam die erste Staffel im Aufbau teilweise auch gewesen sein mag – hier rentiert sich zum ersten Mal die Zeit, die dafür investiert wurde. Wir kennen und mögen die Figuren nun, nachdem wir sie eine Staffel lang näher kennengelernt haben – eben deshalb sind viele Momente der Folge emotional berührend. Trotz aller charakterorientierten Szenen wurden aber auch Tempo, Spannung und Dramatik rechtzeitig zum Staffelfinale noch einmal ordentlich erhöht; und auch die gemischten Rückblenden kurz vor dem Abflug gefallen mir sehr gut. Absolutes Highlight war dann der grandios inszenierte, bewegende Aufbruch von Michael, Walt, Sawyer und Jin mit dem Floß. Lediglich die nicht ganz so packende Handlung rund um die Suche nach dem Dynamit verhindert knapp die Höchstwertung…
9/10