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Thema: [RC18] LaFee – Gebranntes Kind

  1. #1
    Plaudertasche Avatar von Vile
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    Standard [RC18] LaFee – Gebranntes Kind

    Prolog <P> Dunkle Nacht

    Die Nacht war dunkel. Aber es war keine normale Dunkelheit. Es war eine verzehrende Finsternis. Der Mond war groß und blutrot. Die Wolken am schwarzen sternenlosen Himmel leuchteten an ihren Rändern violett.

    Ein kalter entseelter Wind schien sich in jede Ecke und Ritze drängen zu wollen. Er wehte durch die leeren Straßen einer tot wirkenden Stadt. Die Ränder der Stadt bestanden aus verfallenen kleinen Häusern, in denen nur noch mehr Skelette lagen. Der süße Geruch des Todes lag wie ein Leichentuch über den einzelnen Stadtgebieten. Er setzte sich in den zerfetzten Kleidern der Leichen auf den Straßen fest, drang mit Leichtigkeit in Häuser ein und ließ sich auf den verrottenden Möbeln nieder. Ratten nagten an verfaulendem Fleisch von Menschen und Tieren. Krankheiten hausten in jedem Winkel der Stadt. Während die Stadtränder dem Verfall anheim gefallen waren, trotzten weiter im Inneren der Stadt noch viele Häuser dem Zusammenbruch. Hier und da konnte man meinen die Schatten einer Gestalt erkennen zu können, doch bei einem zweiten Blick war da ... nichts. Sollte hier tatsächlich noch ein Mensch leben, so hatte er ein kein schönes Leben mehr. Sofern er noch am Leben war. Nahrung und Wasser gab es nur noch im Stadtzentrum. Im Palast.
    Einst war diese Stadt ein Hort des Lebens gewesen. Freude und Liebe ließen sich durch nichts trüben. Der Palast, in seinem weißen Marmor, überstrahlte alles und stand für eine fröhliche Zukunft. Jetzt war die Zukunft da und sie war alles andere als fröhlich. Das Weiß des Palastes hatte sich in ein fahles Aschgrau verwandelt und kündete vom Verderben, dass das Land heimgesucht hatte.

    Ein ockerfarbener Blitz löste sich aus dem unheilschwangeren Himmel und schlug in einem schon längst toten Garten ein. Der Boden verwandelte sich sofort in Glas und die nähere Umgebung kochte glutflüssig auf.
    Ein gutturaler kehliger Schrei erklang aus den Tiefen eines nahe gelegenen Kellers und das Unheil nahm seinen verheerenden Lauf.



    Eins <1> Heul doch, Prinzesschen!

    Die Tätowierung schmerzte. Der zerbrochene Spiegel zeigte eine rot entzündete linke Schläfe. In verwinkelten Lettern waren dort die Insignien der alten Adelsfamilie eingebrannt worden. Langsam erhob sich die Person vor dem Spiegel und schaute sich in ihrem Gefängnis um. Die Wände leuchteten in hellstem Weiß. So hell, dass es schmerzte. Es war grausam. Das, was einst für eine positive Zukunft stand, wurde jetzt für den Schmerz missbraucht. Auf Knien kriechend gelangte die Person zu ihrem weichen Bett. Sie wusste, dass es nicht komfortabel war. Es war eine Illusion, die ihr Schmerzen bereiten sollte. Schmerzen, die sie ertragen konnte. Es gab viel in diesem Raum, was auf den ersten Blick einen positiven Eindruck machte, doch auf dem Zweiten zeigte sich, dass die Qual und das Leid im Vordergrund standen. Sie war es gewohnt, die Person. Schon seit Jahren. Doch heute hatte sie etwas Neues in ihrem Zimmer. Und deswegen begann auch ihre Tätowierung wieder von Neuem zu entflammen. Der Schmerz war unerträglich. Über dem Bett, in einer Vitrine aus Sicherheitsglas, hingen zwei Leichen. Aufgeschlitzt, ausgeweidet und an Fäden aufgehängt. Der König und die Königen. Die Ehemaligen. Ihre Eltern. Prinzessin LaFee schrie sich den Schmerz aus dem Leib. Ihre Qualen und ihr Leid hallten in den kargen Korridoren und leeren Sälen des Palastes wieder. Jeder der ihre Schreie hörte zuckte unwillkürlich zusammen. Nur nicht eine Person. Der neue Herrscher. Er trank etwas, dass wie Blut aussah und auch dessen Konsistenz hatte. Es schien ihm zu schmecken und bei jedem Schrei, den er hörte, wurde sein Lächeln breiter, bis seine Fratze ein dämonisches Grinsen zeigte.

    Stunden vergingen. Grauer Schimmer drang durch die milchigen Fenster. Hell wurde es kaum mehr. Nur noch mehr Nebel und grauschwarze Wolken beherrschten den Tag des einst so strahlenden Reiches. Vier Gestalten näherten sich aus verschiedenen Richtungen den Räumen der Prinzessin. Es waren treue Krieger. Krieger die sich dem neuen Herrscher entzogen hatten oder einen falschen Treue-Eid auf ihn abgelegt hatten. Ihre Rüstungen waren Schwarz wie der Tod. Metall und Leder schützen ihre muskulösen, gut durchtrainierten Körper. Ein langer wallender Umhang ließ sie bei Bedarf mit den Schatten verschmelzen. Lange eisblaue Schwerter hingen an ihren Gürteln, die sie ohne zu zögern einsetzten, um sich ihren Weg zu bahnen. An ihrem Ziel angekommen fanden sie eine junge Frau vor, gerade einmal neunzehn Jahre alt, die eigentlich die rechtmäßige Herrscherin wäre. Die vier Männer sahen sich um, in ihren Blicken lag keine Angst, so etwas kannten sie nicht, aber Vorsicht war immer besser als Nachsicht. Zwei standen Wache, einer durchquerte den Raum, während der Letzte sich um die Prinzessin kümmerte. Aber allen vieren war beim Anblick der Leichen übel.
    „Prinzessin?“ Die Stimme war fest, doch in ihr lag dennoch Besorgnis.
    Die Prinzessin erhob sich und die vier Männer sahen etwas, dass sie alarmierte. Die Augen der Prinzessin waren gerötet von Tränen und an ihrer Schläfe sah man unter der Tätowierung die Adern pulsieren. Doch das war es nicht, was sie besorgte. Es war der Blick. Wahnsinn irrlichterte darin.
    „Sie muss raus hier.“ Sagte der Krieger am Fenster und blickte schnell über seine Schulter nach draußen, als befürchte er vor dem Fenster würde ein Geist ihren verschwörerischen Worten lauschen.

    Der Nebel schien Gestalt annehmen zu wollen. Er beabsichtigte einen Weg in die Kleidung und Rüstungen finden zu wollen, um der Fünfpersonengruppe das Leben auszusaugen. Das Grau des Nebels war so dicht, dass man kaum die eigene Hand vor Augen sehen konnte. Langsam und mit bedächtigen Schritten bewegten sich die vier Krieger und ihre Prinzessin, in ihrer Mitte, voran. Stoisch setzte die junge Frau einen Schritt vor den anderen und ließ sich bereitwillig in die Richtung dirigieren, die die Krieger für Richtig hielten.
    Die Wanderung durch das graue Nichts dauerte eine gefühlte Ewigkeit. In Wahrheit vergingen vielleicht nur zwei oder drei Stunden. Hier und da schälten sich Konturen von verrosteten Autos und abgestürzten Flugzeugen aus dem Nebel, die sie sogleich auch wieder verschluckte. So, als wolle er sie nicht mehr aus seinen Fängen lassen. Der Nebel war nicht nur undurchsichtig und kalt, sondern brachte auch einen Nieselregen mit sich. Obwohl die Rüstungen der Krieger wasserabweisend waren, froren sie trotzdem. Der Prinzessin musste es nicht besser gehen. Sie brach irgendwann zusammen und ihr Körper zitterte. Das weiße Kleid war an mehreren Stellen zerrissen und hatte schon längst seine strahlende Reinheit verloren.

    Das Haus war nur noch mehr eine Ruine. Nur noch mehr wenige Ziegel wurden von dem porösen Mörtel zusammengehalten. Aber das machte nichts. Dies war der beste Unterschlupf, den sie finden konnten. Seit einer halben Stunde lagerten sie hier. Einer der Krieger hatte einige Ratten aufgetrieben, war dabei diese zu häuten und ihnen das Fleisch von den Knochen zu reißen. Die Prinzessin musste nicht unbedingt wissen, was sie da zum Essen vorgesetzt bekam. Wenn sie denn endlich aufwachen würde. Seit einer Stunde war sie ohne Bewusstsein. Wenn man die Trance seit ihrer Flucht mitzählte, dann schon seit drei oder vier Stunden. Die Besorgnis wuchs.
    „Wie geht es ihr?“
    „Ich weiß es nicht.“
    „Wir brächten einen Arzt.“
    „Wir bräuchten vieles.“
    Die Prinzessin zuckte kurz unter der Berührung eines ihrer Leibwächter zusammen und stöhnte schmerzvoll. Hatte sie einen Alptraum? Konnte sie etwas träumen, was schlimmer war, als die Realität in der sie lebten? Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Vielleicht wurde sie Bildern ihrer Vergangenheit geplagt. Von Zeiten des Lichts und Glücks. Von Zeiten der Dunkelheit und des Schmerzes.

    Langsam schlug sie die Augen auf und schaute ihre vier Krieger aus ihren müden graugrünen Augen an. Sie hatten ihr den Rücken zugedreht und schauten in die graue Suppe hinaus, die seit ihrem Aufbruch etwas an Dichte verloren haben zu schien. Einige Umrisse von anderen Ruinen waren zu erkennen. Ein kleines Feuer knisterte in ihrer Nähe und blaugrauer Rauch stieg in die Höhe, vermischte sich mit dem grauweiß des Nebels. Ein angenehmer Duft stieg ihr in die Nase und sie fand dessen Ursprung in Fleischstücken, die auf einer Metallscheibe über dem Feuer brieten. LaFee nahm eines der Fleischstücke und probierte es. Es schmeckte nussig und nach Hühnchen.
    „Was ist das?“ Sie erschrak vor ihrer eigenen brüchigen Stimme.
    Die vier Krieger reagierten nicht. Still und regungslos standen sie da und überwachten die Umgebung. Vielleicht hatten sie sie auch nicht gehört. Ein zweites Mal aber wollte sie nicht nachfragen. Es genügte, dass ihr das Essen schmeckte. Vielleicht schmeckte es auch, eben weil sie nicht wusste, was sie da aß. In einer Ecke erblickte sie die ausgenommenen Reste und das Fell von Ratten. Dann sah sie auf die Fleischklumpen hinab, zögerte, schloss ihre Augen und aß weiter.
    „Es kann auch was anderes sein.“ Flüsterte sie.

    „Prinzessin!“
    Die vier Krieger hatten sich umgedreht und waren froh zu sehen, dass es ihrer Herrin besser ging. Sie knieten neben ihr und musterten sie. Das dunkelbraune fast schwarze Haar mit den hellbraunen Strähnen war glatt und durchnässt, aber das schien der Prinzessin nicht viel auszumachen. Sie strich eine störende Strähne aus ihrem Gesicht. Die glatte und feine Haut wurde von Dreck und Ruß verschmutzt. In den geröteten und geschwollenen Augen fand sich kein Wahnsinn mehr, dafür aber sehr viel Leid, Qual und Hass. Vor allem Hass.
    „Wie geht es Euch?“
    LaFee versuchte aufzustehen und knickte gleich wieder ein. Sofort griffen die Krieger nach ihr, um sie aufzufangen. Behutsam wurde sie wieder neben das Lagerfeuer gesetzt.
    „Etwas schwach und schwindlig. Aber ansonsten ganz gut.“
    Die vier Männer waren froh das zu hören, auch wenn noch immer die Sorge um ihre Prinzessin in ihnen brannte.



    Zwei <2> Ring frei, für den Virus!

    Hunger.
    Das war es, was das Monster vorantrieb.
    Langsam und bedächtig bewegte sich die Kreatur über den Boden, kletterte an Wänden hoch und überquerte Dächer. Die Sinne des Wesens waren bis aufs Äußerste angespannt. Denn es jagte. Wie immer.
    Hunger.
    Er war quälend. Verging nie. Wenn das Monster gefressen hatte, stellte sich nie ein befriedigendes Gefühl ein. Im Gegenteil. Der Instinkt zu Jagen schlug erneut an.
    Etwas bewegte sich. Die Kreatur wusste nicht, dass es sich dabei um einen Menschen handelte, der auf der Suche nach etwas zu Essen war. Der nach Kleidung oder etwas anderem Ausschau hielt, dass er verwenden konnte. Das war dem Monster auch egal. Es wollte fressen. Und es hatte soeben ein leckeres Mahl ausgemacht.
    Plötzlich war da noch etwas.
    Ein Duft. Ein Weibchen. Sehnsucht. Phantasie. Drang.
    Andere Düfte. Vier Männchen. Feindseligkeit. Hass. Aggression.


    „Dreht Euch um!“
    Der Befehl war eindeutig und die vier Krieger kamen der Aufforderung sofort nach. Sie gingen aus der Ruine und durchstreiften die nähere Umgebung. Währenddessen entledigte sich LaFee ihres Kleides. Wer dachte, dass sie darunter nur Unterwäsche oder einen Hauch von Nichts trug, der irrte. Eine dunkle blutrote Rüstung, ähnlich die ihrer Leibwächter, mit schwarzen Einschnitten lag eng an ihrer Haut. Zwei silberne Kurzschwerter waren an ihren Beinen befestigt, von denen sie sich jetzt eines auf den Rücken schnallte und das andere an ihre Hüfte.

    Ein Schrei. Er hallte durch das Nichts des Nebels und dessen Kälte ließ den Schrei noch erbärmlicher klingen.
    LaFee stürzte aus der Ruine. Die vier Krieger drehten sich um und sahen sie mit erstauntem Blick an.
    „Was ist?“ Fragte sie.
    „Nichts.“ Sagte einer von ihnen und die drei anderen nickten ihr respektvoll zu.
    Sie winkte und die vier Krieger folgten ihr durch den Nebel. Verschmolzen mit ihm.

    Es war grauenhaft. Vor ihnen lag ein Etwas. Es mochte mal ein Mensch gewesen sein. Jetzt aber erinnerte kaum noch etwas daran. Ein Klumpen Fleisch lag vor ihnen, ausgeweidet und zerfetzt. Blut hatte einen kleinen See gebildet, in der das Etwas lag. Der Gestank war bestialisch, LaFees Magen hob und entleerte sich.
    „Weg hier.“
    Einer der Krieger nahm die eingeknickte Prinzessin auf die Arme und trug sie. Doch er kam nur ein paar Schritte weit. Aus dem Nichts schälte sich ein Monster, dass dem Fleischklumpen sehr ähnlich sah. Keine Haut war bei der Kreatur zu sehen. Sehen und Muskeln waren frei zu erkennen. Blut rann an verschiedenen Körperöffnungen heraus und verkrusteten am Körper. Adern pulsierten im Rhythmus des Herzschlages. Das Herz, und andere Organe, waren außerhalb des Körpers. Gehalten und ein wenig geschützt wurden sie von verschiedenen Knochen. Der Kreatur haftete der Geruch von Tod und Verwesung an.
    Schneller als man glauben mochte war das Monster mitten unter den Kriegern und schlug um sich. Die knöchernen Finger schabten mit einem unangenehmen Geräusch über die Rüstungen. Einige brachen, aber das schien die Kreatur nicht zu merken oder es störte sie nicht. Ihr Unterkiefer fiel nach unten und ein Schrei entrang sich dessen Kehle, der allen Anwesenden und Lebewesen in der Umgebung das Blut in den Adern gefrieren ließ. Dann verschwand es im Nebel.
    Die vier Krieger sahen sich verwirrt an. Einer kümmerte sich um die Prinzessin, während zwei andere in Verteidigungsposition gingen. Der vierte Krieger schaute sich um und sah, dass der Fleischklumpen, was auch immer das einst für ein Lebewesen war, konvulsivisch zuckte. Er gab einen Warnlaut von sich und schon sprang das Etwas auf sie zu. Aus der anderen Richtung tauchte wieder das Monster auf und versuchte sich die Prinzessin zu schnappen. Es gelang der Kreatur nicht, büßte es mit dem Verlust eines Armes. Wieder ein Schrei und die Kreatur zog sich zurück. Der abgetrennte Arm bewegte sich noch einige Sekunden lang, dann zerfiel er in seine Einzelteile. Schwarzes Blut lief aus dem verrotteten Gliedmaß.
    Das fleischige Etwas, das die Krieger für Überreste hielten, robbte auf sie zu. Es versuchte ihnen zu folgen. Wie konnte sich ein Leichnam ohne Organe und kaum mehr Blut in den Venen bewegen? Diese Frage stand hinten an. Die Prinzessin war Ohnmächtig geworden und somit ein leichtes Opfer. Den vier Kriegern setzte das Gesehene aber auch zu, wenngleich sie, dank ihrer Ausbildung, besser damit zurecht kamen. Drei schützten die Prinzessin, während ein Einzelner sich dem Fleischklumpen stellte und immer wieder mit seinem eisblau schimmernden Schwert darauf einschlug. In Einzelteile zerschnitten begann das unheilige Leben aus ihm zu weichen und es zerfiel zusehends.
    Da tauchte auch schon wieder das Monster auf. Einem der Krieger kam ein grausiger Gedanke. War diese Kreatur etwa für den sich bewegenden Leichnam verantwortlich gewesen? Hatte dieses Ding den Toten ausgeweidet und sich an seinem Körper bedient? Ein angewidertes Kribbeln ging durch den Körper. Einen Kriegsschrei ausstoßend schnellte der Kämpfer vor und hieb auf das Monster ein. Es mochte vielleicht einen behäbigen Eindruck erwecken, doch es war weitaus agiler, als es den Anschein hatte. Von seiner Rüstung abgefangen, wankte der Krieger durch einen Schlag mehrere Schritte zurück. Als er sich wieder gefangen hatte, war es bereits zu spät. Die knöchernen Finger der Kreatur hielten auf sein ungeschütztes Gesicht zu. Drei blaue Blitze. Der andere Arm der Kreatur fiel zu Boden, verging und drei Kameraden halfen ihrem Kumpan sich zu verteidigen. Ein markerschütternder Schrei und zwei rote Blitze. Es war die Prinzessin. Mit ihren zwei rotgold glühenden Schwertern hatte sie auf den Hals und die Schulter des Monsters eingeschlagen. Mit einer Brutalität und Eiseskälte, die man ihr nicht zugetraut hätte, Köpfte sie das Monster. Es schien kaum einen Effekt zu haben. Zwar rollte der Kopf einige Schritte weit weg, doch dem Körper des Unwesens schien dies nichts auszumachen. Er lief einfach weiter.
    LaFee war übel. Ihre Arme und Hände zitterten. Ihre Beine wollten ihr nicht richtig gehorchen. Dennoch schaffte sie es auf den abgetrennten Kopf zuzugehen und auf ihn einzuschlagen. Er platzte mit einem ekelerregendem Geräusch.
    Sechs Schwerter zerfetzten das Gehirn. Ein dumpfer Aufschlag erklang. Fünf Menschen sahen sich um und entdeckten ein Etwas, dass in seine Einzelteile zerfiel.



    Drei <3> Scheiß Liebe, jetzt erst recht!

    „Ich werde ihn töten.“ Hass brannte in LaFees Augen.
    „Prinzessin ...“
    „Ruhe!“ Wut lag in ihrer Stimme.
    „Aber ...“
    „Schnauze!“ Zorn brachte ihren Körper zum Beben.
    „Zu Befehl!“
    „Zuerst hat er mir schönen Augen gemacht! Hat so getan als würde er mich verstehen! Ich könnte mich selbst vierteilen für meine Blauäugigkeit!“
    Die vier Krieger hielten ihre Köpfe gesenkt und wagten es nicht auch nur einen Ton von sich zu geben. Stunden waren vergangen, seit sie das Monster erledigt hatten. Die Frage, was es war und woher es kam, konnte niemand beantworten. Man hatte versucht jemanden zu finden, der hier noch lebte. Richtig lebte. Ob es weitere dieser Monstren gab, blieb ebenfalls eine Unbekannte. Doch jetzt ging es nicht um dieses Monster. Es ging um ein anderes Monster. Es nannte sich Herrscher.
    „Kaum waren wir verheiratet, hat er mich eingesperrt und keines Blickes mehr gewürdigt! Hat sich eine andere genommen, ohne mich auch nur zu berühren! Bin ich es denn nicht wert?“
    Keiner der Krieger antwortete.
    „Hat meine Eltern entthront! Hat sie bestialisch umgebracht, als sie ihm nicht mehr nützlich erschienen!“
    LaFee schlug mit ihrer rechten Faust auf eine brüchige Wand ein und diese zerbröckelte unter ihrer angestauten Wut.
    „Ich werde ihn töten!“
    „Ja, das sollte Ihr.“
    Die vier Krieger wirbelten herum. Jemand hatte sich angeschlichen, ohne dass sie es bemerkt haben. Etwas, was nicht vorkommen durfte und doch war es geschehen. Ein Mann, dessen Alter man nicht einschätzen konnte, warf sich vor ihnen in den Dreck. Sein Gesicht war zerkratzt. Sein Körper geschunden und abgemagert. Bekleidet war er mit nicht mehr als einem verschmutzten Stofffetzen.
    „Herrin!“ Sagte er ehrfurchtsvoll und wagte es nicht seine Prinzessin direkt anzusehen. „Ich habe euren Kampf mit dem Vidia verfolgt. Ihr seit wahrlich begnadet. Bitte erlöst uns von diesem Leid, dass wir als Leben ertragen müssen.“
    „Vidia?“ Hakte LaFee nach.
    „Die Kreatur die ihr bekämpft habt. Wir nennen sie Vidia.“ Der Mann buckelte. „Es ist eine Krankheit. Ein Virus. Ein Parasit. Es dringt in einen Menschen ein und frisst ihn von Innen auf. Aber er stirbt nicht. Wird wahnsinnig. Tötet alles. Menschen und Tiere. Macht sich ihre Körper zu eigen. Labt sich an ihnen. Dann werden sie selbst zu Vidia. Finden sie kein Opfer, sterben sie. Endgültig.“
    „Wie grausam.“ Mitgefühl rang mit Abscheu. „Woher kommen sie?“
    „Das weiß keiner. Aber es gibt eine Vermutung. Einige Wochen nachdem ER die Regentschaft übernommen hatte und die Stadt von SEINEN Truppen geplündert wurde, kamen Ärzte in schwarzgrünen Kutten zu uns. Sie sagten, dass sie uns in SEINEM Namen helfen wollten. Wir hörten Schreie aus den Zelten und Häusern. Viele starben. Tage später tauchten die ersten Vidia auf.“
    LaFee sah ihre vier Krieger an und dann zum einst prachtvollen und nun düsteren Schloss empor, dass sich in einigen Kilometern Entfernung aus dem Nebel schälte und den düsteren Himmel zu berühren schien.
    „Zeit um auf die Jagd zu gehen!“ Sagte LaFee und leckte mit ihrer Zunge an der Klinge eines ihrer feuerroten Schwerter entlang.



    The End?
    Ich hasse Perfektion.
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  2. #2
    Furie Avatar von Simara
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    Standard AW: [RC18] LaFee – Gebranntes Kind

    Interessante Geschicht und bis auf ein zwei Holperer gut und flüssig lesbar.

    Hast du bei der Namensgebung an die Sängerin gedacht?

    Warum hat La Fee unter ihrem Kleid eine Rüstung? Und warum verschwinden die Krieger mit ihr aus dem Schloss. Der Überraschungsmoment dürfte dahin sein.

    .


    Staffel II (2) dienstags im Nachtprogramm auf Pro7MAXX (Doppelfolgen)

    Staffel XII (12) montags 21:05 Uhr auf Pro7MAXX


    Staffel XIII (13) montags 20:15 Uhr auf Pro7MAXX

    Staffel XV (15) donnerstags auf CW

  3. #3
    Plaudertasche Avatar von Vile
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    Standard AW: [RC18] LaFee – Gebranntes Kind

    Jup, hab an die Sängerin gedacht.
    Die Geschichte war aus einer Laune heraus geboren worden.
    Von daher möge man mir verzeihen, daß ein paar Fehler drinnen sind.
    Ich hasse Perfektion.
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  4. #4
    Furie Avatar von Simara
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    Standard AW: [RC18] LaFee – Gebranntes Kind



    Sind die Kapitel-Titel alles Songtitel? Ich weiß, dass La Fee einen Song hatte der "Heul doch, Prinzesschen" hieß. Mehr kenn ich aber leider nicht.

    Jedenfalls ne gute Idee und gut geschrieben.

    .


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    Staffel XIII (13) montags 20:15 Uhr auf Pro7MAXX

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  5. #5
    Plaudertasche Avatar von Vile
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    Standard AW: [RC18] LaFee – Gebranntes Kind

    Die Kapitelüberschriften sind immer eine Kombination aus zwei Titeln.
    Also:
    * Heul doch!
    * Prinzessin
    * Jetzt erst recht! (nonOriginal)
    * Virus!
    * Scheiß Liebe! (nonOriginal)
    * Ring frei!
    Ich hasse Perfektion.
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