Ein lesenswerter Artikel:
In einem Klima der Angst ist jeder verdächtig. Das merkte ein marokkanischer Student, der während des Oktoberfestes inhaftiert wurde - ohne Tatverdacht.
http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/31900

Dies ist nicht die einzige Geschichte der letzten Zeit welche mich misstrauisch gegenüber unserem Justizapparat und im Besonderen gegenüber deren Exekutive (Polizei) stimmt.

Ich denke dabei auch an den Studenten Tennessee Eisenberg, der mit einem Messer bewaffnet einem ganzen Einsatzkommando von Polizisten gegenüberstand und durch ein Dutzend Schüsse praktisch hingerichtet wurde. Natürlich bewertet die "unabhängige" Staatsanwaltschaft diesen Vorfall als völlig angemessene Handlung der acht Polizisten, und möchte dies nicht in einem ordentlichen Gerichtssaal aufklären:
http://www.sueddeutsche.de/bayern/955/498251/text/
http://www.sueddeutsche.de/bayern/11/498306/text/

Oder an den Familienvater welcher sich beim Zahnarzt missliebig über die Geldverschwendung zum Papstbesuch äußerte, und dafür von einem SEK mit Maschinenpistolen überfallen wurde:
http://www.mdr.de/fakt/5039319.html

Oder an Rigo, der Jugendliche der monatelang in U-Haft saß und von Staatsanwaltschaft und Polizisten fertig gemacht werden sollte weil er angeblich Molotovcocktails bei einer Demo geworfen hätte:
http://www.yunus-rigo-prozess.de/

Oder auch die wachsenden Fälle von Polizeigewalt, welche von der Justiz so gut wie niemals untersucht werden (in Berlin beträgt die Einstellungsquote solcher Verfahren 99 %).
http://www.hintergrund.de/2007121715...in-berlin.html

Diese Mosaiksteinchen sollte man berücksichtigen und im Kopf behalten wenn unser Freund und Helfer zusammen mit den Obrigkeitsfans der CDU mal wieder fordert, mehr Kompetenzen zu erhalten, oder (angebliche) Angriffe gegen Polizisten härter bestrafen zu können.

Das zunehmende Misstrauen gesetzestreuer Bürger gegenüber der Staatsmacht hat berechtigte Gründe. Der ausführende Arm dieser Staatsmacht wie z.B. der Streifenpolizist gerät in wachsendem Maße in Gefahr sowohl Täter als auch Opfer zu werden. Einerseits bekommt er es mehr und mehr mit dem wachsenden und aggressiver agierenden Bodensatz einer Gesellschaft zu tun die sich immer weiter zu einer ungerechten Klassengesellschaft entwickelt, andererseits wird dadurch die Motivation, es mit den Bürgerrechten des Souveräns nicht mehr alzu genau zu nehmen, nur größer.

Bei Vorkomnissen wie ich sie aufgezählt habe liegt die Verantwortung nicht nur bei den Ausführenden, sondern auch bei den Entscheidungsträgern welche Polizei und Justiz kaputtsparen, diese aber auf der anderen Seite gegen Scheinbedrohungen wie den "Terrorismus" loslassen und ein Klima erzeugen, indem Menschen- und Bürgerrechte beliebig werden.

In die Mühlen dieses Apparats kann dabei jeder einzelne Bundesbürger gelangen, gleichgültig wie rechtschaffen und gesetzestreu er lebt.