Frankfurt am Main (pte) - Der deutsche Zoll hat Ende November eine Massenbeschlagnahmung von DVDs durchführen lassen, die für den Versand an deutsche Konsumenten bestimmt waren. Als Grund wird angegeben, dass die Datenträger Filme enthielten, aber keine "FSK“-Bezeichnung aufwiesen. Nach dem deutschen JÖschG
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(Gesetz zum Schutze der Jugend in der Öffentlichkeit) dürfen Filme, die keine Altersfreigaben-Kennzeichnung tragen, nicht im Versandhandel vertrieben werden.Dabei ist unerheblich, ob die Filme tatsächlich "jugendgefährdenden“ Inhaltes sind. FSK bedeutet eigentlich "Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft“ http://www.spio.de/2FRAMES/FSK.HTM und sieht die Angaben "ohne Altersbeschränkung“, "ab 6 Jahren“, "ab 12 Jahren“ und "ab 16 Jahren“ sowie "nicht unter 18 Jahren“ vor. Letztere Kategorie ist ebenfalls nicht für den Versandhandel zugelassen.Das Amtsgericht Frankfurt am Main hat die Beschlagnahme durch den Zoll am 27. November als rechtskonform bestätigt. Der entsprechende Beschluss, der an zwei der betroffenen Unternehmen (eines in Australien und eines in den USA) ergangen ist, liegt PTE.at in Kopie vor. Es heißt in der Begründung: "Die Verantwortlichen der [...] Firmen sind verdächtig, die sichergestellten Bildträger (DVD) ohne die erforderliche Kennzeichnung nach §7 Abs. 3 Nr. 2 JÖschG beharrlich wiederholt im Versandhandel angeboten zu haben.“ Die Staatsanwaltschaft hat außerdem beschlossen, ein Strafverfahren gegen die Unternehmen einzuleiten.Der Vorfall wirft einige komplexe juristische Fragestellungen auf. So ist nicht nur unklar, ab welchem Anteil an "Film“ eine Daten-DVD sich der "freiwilligen“ Kontrolle zu unterziehen hat, sondern auch wie sich das deutsche JÖschG mit dem Grundprinzip des freien Warenverkehrs in der EU verträgt. Ab sofort ist sowohl der Versand von DVDs, CD-ROMs, VHS und dergleichen von Deutschland aus und der Versand nach Deutschland ein Risikogeschäft. Das FSK- Prozedere werden sich nur wenige große Studios antun - und auch diese wohl nur für die deutschsprachige Version ihrer Produktionen. Ein Wettbewerbsvorteil von DVDs ist jedoch gerade, dass sich ein Film darauf in mehreren Sprachversionen befinden kann.(http://www.pressetext.at/)
Also meine lieben minderjährigen jugendlichen Freunde, ihr dürft euch wieder einmal besonders geschützt fühlen, denn wir Erwachsenen können uns von nun an keine DVDs mehr im Ausland bestellen. Schluss mit Farscape-DVDs und preiswerten indizierten Filmen. Meine letzten Bestellungen sind zwar noch durchgekommen, aber jetzt muss ich echt überlegen, ob ich es mal riskiere, etwas zu bestellen.
Wie wohl behütet die Kinder doch jetzt bei uns aufwachsen werden.