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Thema: Sherlock

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  1. #1
    Foren-Halbgott Avatar von Dune
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    Zitat Zitat von DerBademeister Beitrag anzeigen

    Der Staffelcliffhanger wurde so wie wir ihn heute kennen allerdings von der TNG-Episode "Angriffsziel Erde" popularisiert und die Phrase "Mr Worf, Feuer!" fand sogar Eingang in die Popkultur als Ausdruck für Cliffhanger.
    Ich dachte immer das kommt von den Fortsetzungsgeschichten, in denen der Held - im wahrsten Sinne des Wortes - droht abzustürzen... Egal. Interessant hier ist, das Conan Doyle gar nicht vorhatte, jemals wieder Sherlock zu schreiben - es war für ihn damals ein eindeutiger Schnitt, keine billige Methode, die Leute bei der Stange zu halten.

    Ich muss sagen dass ich diese Cliffhanger mittlerweile äußerst nervig finde und sie eher für ein billig-sensationalistisches Mittel halte (ähnlich des deus ex machina) um die Zuschauer zum Wiedereinschalten zu bewegen. Wirklich gute Serien haben das dagegen nicht nötig und ich ziehe solche Serien mittlerweile vor, die eine Staffel entweder ganz normal abschließen oder pro Staffel eine abgeschlossene Geschichte bieten (The Wire ist dafür wohl das beste Beispiel, aber auch aktuelle Serien wie Justified oder Dexter folgen diesem Muster).
    Wie bereits erwähnt, da kann Sherlock nix für, so ist eben das Source Material.

    Da Frau Adler selbst zwei Mal ihren Tod gefaked hat ist das ohnehin das Natürlichste in der Welt im Holmes-Universum in welchem man offensichtlich noch nichts von der DNA-Identifizierung einer Leiche gehört hat. Es würde mich auch stark wundern wenn Moriaty wirklich endgültig tot ist.
    Wie Moriarty bereits sagte, Menschen zu haben die die Arbeit machen funktioniert besser als jeder Computervirus - wer wird wohl die Analyse machen? Genau, Molly.
    Moriarty ist übrigens wirklich tot (ich erwarte nicht, dass sich Gatiss und Moffat da vom Original abwenden werden), er war verrückt und sein Tod hat Holmes besiegt. Er kam mir nicht so vor, als wolle er mehr - deswegen bin ich sehr gespannt, wo die Serie jetzt hinsteuert. Ein Überbösewicht ist sicher eine tolle Sache, dominiert aber meistens zu sehr andere Stories

    Soweit ich mich dunkel an den literarischen Holmes erinnerte war auch dieser kein Supergenie mit dem Wissensschatz eines Quantencomputers sondern immer noch ein normaler Mensch, der - was damals beileibe noch kein Standard der Polizeiarbeit war - sehr methodisch und deduktiv an die Lösung seiner Fälle ging. Letztlich ist Sherlock eine Fantasyserie, nicht mehr und nicht weniger.
    Holmes war immer schon extrem intelligent - ich glaube die Diagnose Asperger von Watson ist gar nicht soweit weg von der Wahrheit, und letztendlich macht er auch heute nichts anderes, als alle Fakten zu ordnen. Ich finde es schade, wenn Hirnschmalz heutzutage als 'Fantasy' zählt, während CSI DNA-Tests in Minuten fahren kann und Bilder immer hochaufgelöst werden können.

    wie schafft es Moriaty z.B. einen kompletten Hintergrund als verarmter Schauspieler zu erfinden wenn er über eben diesen Computer-superzugang doch nicht verfügt? Schon eine einfache Googlesuche nach der Namenshistorie seines Schauspieler-Alias würde ihn ruckzuck überführen. Aber mit solchen "Kleinigkeiten" hält sich ein Künstler wie Herr Moffat natürlich nicht auf. Charaktere "over the top" und kongenial zu schreiben kann jeder, ihre hochkomplizierten Pläne tatsächlich lückenfrei zu schreiben, das ist dagegen eine Kunst an der die meisten Drehbuchschreiber versagen.
    Es ist eine Sun Reporterin, die sich beweisen will - schonmal Sun gelesen? Da ist die BILD ein hoch seriöses Wissenschaftsmagazin gegen. Dass sie überhaupt 'Beweise' hat, wunderte mich schon.
    I can feel it. The turn of the Earth. The ground beneath our feet is spinning at a thousand miles an hour, the entire planet is hurtling around the sun at sixty-seven thousand miles an hour, and I can feel it. We're falling through space, you and me, clinging to the skin of this tiny little world, and if if we let go... that's who I am.

  2. #2

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    Zitat Zitat von Dune Beitrag anzeigen
    Holmes war immer schon extrem intelligent - ich glaube die Diagnose Asperger von Watson ist gar nicht soweit weg von der Wahrheit, und letztendlich macht er auch heute nichts anderes, als alle Fakten zu ordnen. Ich finde es schade, wenn Hirnschmalz heutzutage als 'Fantasy' zählt, während CSI DNA-Tests in Minuten fahren kann und Bilder immer hochaufgelöst werden können.
    Autisten können zwar extreme Inselbegabungen aufweisen, sind aber auch nicht in der Lage aus einer Myriade verschiedener Variablen stets die richtige Kausalkette zu basteln. Ab einem gewissen Punkt ist es nur noch Raterei und wenn diese immer ins Schwarze trifft wie bei Holmes, somit schlicht und ergreifend Fantasy. Diese ständige Hellseherei ist natürlich auch in procedurals wie CSI Gang und Gebe, was diese Serien aber nicht besser macht.

    In "Luther" hat man das Ganze zumindest etwas geringer dosiert. Holmes ist over the top - was als Fantasyserie völlig in Ordnung ist. In Superman fragt ja auch keiner, wieso niemand Clark Kent als den Mann aus Stahl erkennt sobald er die Brille abnimmt. Das gehört eben zu den Parametern dieser Universen die man einfach akzeptieren muss, ansonsten wird man nicht unterhalten.

    Wie Polizeiarbeit in der Realität aussieht zeigen Serien wie "The Wire".

    Ist eigentlich bekannt, ob Conan Doyle den Tod von Sherlock Holmes damals wirklich als Cliffhanger geplant hatte? Vielleicht war er ja zunächst tatsächlich mutig genug, um seine Hauptfigur sterben zu lassen und hat sich dann aufgrund der starken Nachfrage nach seinen Büchern doch anders entschieden?
    Er hat den Charakter getötet um sich "ernsthafteren" Aufgaben als Literaturschriftsteller zu widmen. Vermutlich war es das liebe Geld welches ihn schließlich doch noch zu einer Fortsetzung bewegte.

    Moriarty war noch nie etwas anderes als der geniale Gegenspieler, der im dunklen Raum eine Katze auf dem Schoß hat und böse lacht - so viel wie bei Moffat/Gatiss hat man im Original NIE von ihm gesehen. Die beiden haben sich wenigstens die Mühe gemacht, eine Charakerisierung zu versuchen, was zugegebenermaßen bei Erzfeinen immer recht platt rüberkommt. Moriarty war immer Sherlock's dunkles Spiegelbild und wenn man das dem Zuschauer durch Meta sagen muss, ja, dann ist das traurig, da stimme ich dir zu, aber trotzdem sehenswert. Wie ein gutes Schachspiel zweier ebenbürtiger Gegner. Und nicht alles an Meta fand ich jetzt so platt und vollgestopft, wie du das bei Moriarty siehst; gerade der Charakter Holmes erlebt hier durch seine Dekonstruktion ironischerweise so einiges an Entwicklung, die ich sehr gelungen fand.
    Erinnert sich noch jemand an den Moriaty aus TNG? Der war eher der Typ Gentleman-Gangster, ein völlig anderer Moriaty als der verrückte Psychopath in "Sherlock" beispielsweise.

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