Ich dachte immer das kommt von den Fortsetzungsgeschichten, in denen der Held - im wahrsten Sinne des Wortes - droht abzustürzen... Egal. Interessant hier ist, das Conan Doyle gar nicht vorhatte, jemals wieder Sherlock zu schreiben - es war für ihn damals ein eindeutiger Schnitt, keine billige Methode, die Leute bei der Stange zu halten.
Wie bereits erwähnt, da kann Sherlock nix für, so ist eben das Source Material.Ich muss sagen dass ich diese Cliffhanger mittlerweile äußerst nervig finde und sie eher für ein billig-sensationalistisches Mittel halte (ähnlich des deus ex machina) um die Zuschauer zum Wiedereinschalten zu bewegen. Wirklich gute Serien haben das dagegen nicht nötig und ich ziehe solche Serien mittlerweile vor, die eine Staffel entweder ganz normal abschließen oder pro Staffel eine abgeschlossene Geschichte bieten (The Wire ist dafür wohl das beste Beispiel, aber auch aktuelle Serien wie Justified oder Dexter folgen diesem Muster).
Wie Moriarty bereits sagte, Menschen zu haben die die Arbeit machen funktioniert besser als jeder Computervirus - wer wird wohl die Analyse machen? Genau, Molly.Da Frau Adler selbst zwei Mal ihren Tod gefaked hat ist das ohnehin das Natürlichste in der Welt im Holmes-Universum in welchem man offensichtlich noch nichts von der DNA-Identifizierung einer Leiche gehört hat. Es würde mich auch stark wundern wenn Moriaty wirklich endgültig tot ist.
Moriarty ist übrigens wirklich tot (ich erwarte nicht, dass sich Gatiss und Moffat da vom Original abwenden werden), er war verrückt und sein Tod hat Holmes besiegt. Er kam mir nicht so vor, als wolle er mehr - deswegen bin ich sehr gespannt, wo die Serie jetzt hinsteuert. Ein Überbösewicht ist sicher eine tolle Sache, dominiert aber meistens zu sehr andere Stories
Holmes war immer schon extrem intelligent - ich glaube die Diagnose Asperger von Watson ist gar nicht soweit weg von der Wahrheit, und letztendlich macht er auch heute nichts anderes, als alle Fakten zu ordnen. Ich finde es schade, wenn Hirnschmalz heutzutage als 'Fantasy' zählt, während CSI DNA-Tests in Minuten fahren kann und Bilder immer hochaufgelöst werden können.Soweit ich mich dunkel an den literarischen Holmes erinnerte war auch dieser kein Supergenie mit dem Wissensschatz eines Quantencomputers sondern immer noch ein normaler Mensch, der - was damals beileibe noch kein Standard der Polizeiarbeit war - sehr methodisch und deduktiv an die Lösung seiner Fälle ging. Letztlich ist Sherlock eine Fantasyserie, nicht mehr und nicht weniger.
Es ist eine Sun Reporterin, die sich beweisen will - schonmal Sun gelesen? Da ist die BILD ein hoch seriöses Wissenschaftsmagazin gegen. Dass sie überhaupt 'Beweise' hat, wunderte mich schon.wie schafft es Moriaty z.B. einen kompletten Hintergrund als verarmter Schauspieler zu erfinden wenn er über eben diesen Computer-superzugang doch nicht verfügt? Schon eine einfache Googlesuche nach der Namenshistorie seines Schauspieler-Alias würde ihn ruckzuck überführen. Aber mit solchen "Kleinigkeiten" hält sich ein Künstler wie Herr Moffat natürlich nicht auf. Charaktere "over the top" und kongenial zu schreiben kann jeder, ihre hochkomplizierten Pläne tatsächlich lückenfrei zu schreiben, das ist dagegen eine Kunst an der die meisten Drehbuchschreiber versagen.
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