Zitat Zitat von Dune Beitrag anzeigen
Lass uns das mal durchspielen: Baskerville ist im Grunde ein reicher Mann mit Todesangst vor einem riesigem Hund, den es eigentlich in dieser Monsterform gar nicht gibt und eine Geistergeschichte, die sich als hinterlistiger Mord entpuppt. Gerade eben habt ihr euch noch darüber beschwert, das alles ein Akte-X Abklatsch ist, aber das Original ist sowas von deutlich mehr in dem Genre angesiedelt.
Wie du gerade selbst beschreibst, ist von der Originalhandlung also nur noch sehr wenig übrig geblieben. Der Vergleich zu "Akte X" kam übrigens hauptsächlich wegen dem Militärverschwörungsquark. Geheime Experimente in noch geheimeren Labors und sowas. Das kann interessant sein, war es in diesem Fall allerdings nicht. Gerade "Akte X" hat das bereits deutlich besser gemacht. Ist eben schade zu sehen, wie "Sherlock" in der Baskerville-Episode sogar hinter den Standards einer bereits ziemlich angestaubten Mystery-Serie zurückgeblieben ist.

Ich fand es ja schade, dass man ihn gesehen hat - wer genau aufgepasst hat war sicher in der Lage seine durch die Serie gewonnenen Fähigkeiten der logischen Deduktion anzuwenden um festzustellen, dass er unmöglich tot sein kann. Ich fand nur die Aussage von euch etwas vermessen zu sagen "Ach, hätten sie ihn mal richtig sterben lassen." So läuft Holmes nunmal nicht. Es wird immer 1895 sein.
Wen meinst du mit "euch" in Bezug auf diese vermessene Aussage? Bisher war ich hier doch der einzige, der Sherlocks "echten" Tod interessanter gefunden hätte. Wirfst du jetzt alle Kritiker der Serie in einen Topf?

Ist eigentlich bekannt, ob Conan Doyle den Tod von Sherlock Holmes damals wirklich als Cliffhanger geplant hatte? Vielleicht war er ja zunächst tatsächlich mutig genug, um seine Hauptfigur sterben zu lassen und hat sich dann aufgrund der starken Nachfrage nach seinen Büchern doch anders entschieden?

Moriarty war noch nie etwas anderes als der geniale Gegenspieler, der im dunklen Raum eine Katze auf dem Schoß hat und böse lacht - so viel wie bei Moffat/Gatiss hat man im Original NIE von ihm gesehen. Die beiden haben sich wenigstens die Mühe gemacht, eine Charakerisierung zu versuchen, was zugegebenermaßen bei Erzfeinen immer recht platt rüberkommt. Moriarty war immer Sherlock's dunkles Spiegelbild und wenn man das dem Zuschauer durch Meta sagen muss, ja, dann ist das traurig, da stimme ich dir zu, aber trotzdem sehenswert. Wie ein gutes Schachspiel zweier ebenbürtiger Gegner. Und nicht alles an Meta fand ich jetzt so platt und vollgestopft, wie du das bei Moriarty siehst; gerade der Charakter Holmes erlebt hier durch seine Dekonstruktion ironischerweise so einiges an Entwicklung, die ich sehr gelungen fand.
Allein der Versuch, mehr von Moriarty zu zeigen, ist dann doch ein bisschen wenig. Wenn schon, sollte es auch vom Anfang bis zum Ende gelingen und einen Mehrwert bieten. Stattdessen hatte ich aber viel mehr den Eindruck, dass Moffat/Gatiss zwar sowas wie einen interessanten Entwurf zu dieser Figur hatten, aber später nicht mehr wussten, was sie daraus machen sollen. Da wäre es besser gewesen, sie hätten diesen Charakter traditionsgemäß im Dunkeln gelassen.

Ich find's übrigens süß, dass sich alle an der erfundenen Hintergrundgeschichte von Moriarty's Alter Ego echauffieren; als wäre die Sun im 'wahren Leben' für ihre lückenlose Recherche bekannt...
"Alle" außer unsere Duni, die natürlich mal wieder den vollen Durchblick hat. Also, ich hab mich darüber jedenfalls nicht echauffiert. Diese Idee gehörte für mich noch zu den besseren Momenten im ansonsten nicht so überzeugenden Moriarty-Verwirrspiel.