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Thema: Buried - Lebend begraben

  1. #1
    Super-Moderator Avatar von cornholio1980
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    Standard Buried - Lebend begraben

    Buried - Lebend begraben
    (Buried)

    USA 2010
    Regie: Rodrigo Cortés
    Mit: Ryan Reynolds

    Kinostart: 04.11.2010




    Inhalt
    Paul Conroy ist Lastwagenfahrer einer Firma, die im Irak für den Wiederaufbau zuständig ist. Als der Konvoi von Aufständischen angegriffen wird, wird Paul gefangen genommen. Als er das Bewusstsein wieder erlangt, findet er sich in einem Sarg wieder - lebendig begraben...
    Das originelle Konzept hat einerseits dafür gesorgt, dass es "Buried" auf meine Liste jener Filme, auf die ich mich 2010 schon freue, geschafft hat, andererseits hatte ich aber Bedenken, ob sich damit wirklich 90 Minuten füllen lassen, ohne das der Film langweilig wird.

    Die Antwort ist: Ja. Wenn Drehbuch, Inszenierung und schauspielericshe Leistung so gut sind wie hier, versteht sich.

    Ryan Reynolds mag das beste an "Blade: Trinity" gewesen sein und auch schon in etwas dramatischeren Rollen durchaus überzeugt haben, aber eine ähnliche Leistung hat man von ihm bisher noch nicht gesehen. Er trug hier eine enorme Verantwortung, da "Buried" mit ihm steht und fällt - und er beweist hier, dass er als Schauspieler deutlich mehr drauf hat, als er bisher zeigen durfte. Das Drehbuch ist wendungs- und abwechslungsreich und lässt sich einiges einfallen, damit die 90 Minuten erstaunlich schnell vergehen. Man merkt förmlich, wie Paul die Zeit davonrinnt. Da sowohl Drehbuch als auch Rodrigo Cortés' mutige Inszenierung den Sarg für keine Sekunde verlassen, liegen wir quasi neben Paul in diesem Sarg, und können daher die Tortur und seine Ängste und Verzweiflung nachfühlen. Gleichzeitig sorgt die grandiose Kameraarbeit von Eduard Grau dafür, dass der Film obwohl er sich nur an einem einzigen - sehr klaustrophobischen und engen - Ort abspielt, visuell interessant in Szene gesetzt ist. Auch die immer natürliche Beleuchtung trägt viel zur Atmosphäre bei.

    Mehr möchte ich auch gar nicht verraten - schon gar nicht was die Handlung betrifft, aber so viel sei gesagt: Es gibt einige enorm spannende Momente, und auch sehr berührende Szenen, wo man Paul's Frustration und seine Verzweiflung gut nachvollziehen kann. "Buried" ist definitiv nichts für schwache Nerven, ich fand ihn sehr beklemmend und beängstigend. Wer von 08/15-Horrorfilmen genug hat und mal etwas anderes, originelles sehen will, sollte sich "Buried" nicht entgehen lassen!
    8/10

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  2. #2
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    Hab den Film heute auf Blu-ray gesehen. Ich kann mich Corny eigentlich nur anschließen. Es ist tatsächlich gelungen aus dem interessanten Konzept einem spannenden Film zu machen. Ungewöhnlich und sehenswert.

  3. #3

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    Da stimme ich euch ebenfalls zu - ist zwar schon eine Weile her seit ich den Film gesehen habe, aber das an sich simple Konzept ist stimmig umgesetzt und die Macher spielen gekonnt auf der Klaviatur der Urangst die wohl jeder Mensch schon einmal hatte - lebendig begraben zu werden. Für Ryan Reynolds eine Gelegenheit zu zeigen dass er mehr kann als pretty boys spielen.

    In der Vagheit der Rückschau würde ich dem Streifen spontan 7 von 10 Sternen geben.

  4. #4
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    Der einzige Nachteil ist, dass der Film nur bei erstmaliger Sichtung fesselt... Habe ihn neulich ein 2. Mal angeschaut, wobei er auf mich kaum noch eine Wirkung hatte.
    Ich liebe die Dunkelheit und die Schatten, wo ich mit meinen Gedanken allein sein kann.

  5. #5

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    Zitat Zitat von nosferatu Beitrag anzeigen
    Der einzige Nachteil ist, dass der Film nur bei erstmaliger Sichtung fesselt... Habe ihn neulich ein 2. Mal angeschaut, wobei er auf mich kaum noch eine Wirkung hatte.
    Solche Filme sind immer anfällig für den Shymalan-Effekt.

  6. #6
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    Das sehe ich auch so. Bei Thrillern ist es schwer, einen Wiederanschauungswert zu kreieren, wenn man mal weiß, wie es ausgeht. Natürlich gibt es Ausnahmen, aber letztendlich lebt ein Thriller ja von der Spannung - und die kommt eben nur auf, weil man nicht schon weiß, was passieren wird. Ist ähnlich wie mit Komödien: Wenn man schon mal alle Gags kennt...
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  7. #7

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    Zitat Zitat von cornholio1980 Beitrag anzeigen
    Das sehe ich auch so. Bei Thrillern ist es schwer, einen Wiederanschauungswert zu kreieren, wenn man mal weiß, wie es ausgeht. Natürlich gibt es Ausnahmen, aber letztendlich lebt ein Thriller ja von der Spannung - und die kommt eben nur auf, weil man nicht schon weiß, was passieren wird. Ist ähnlich wie mit Komödien: Wenn man schon mal alle Gags kennt...
    Stimmt. Demgegenüber kann ich mir die LOTR-Trilogie oder die alte "Star Wars" Trilogie immer wieder ansehen und es macht immer noch Spaß auch wenn ich jede Dialogzeile mitsprechen kann.

    Dann gibt es Filme wie "Hotel Ruanda" oder "Schindlers Liste" die zwar exzellent sind, aber einem derart den Tag versauen dass man sie sich nicht noch mal ansehen will.

  8. #8
    Administrator Avatar von Dr.BrainFister
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    Zitat Zitat von cornholio1980 Beitrag anzeigen
    Das sehe ich auch so. Bei Thrillern ist es schwer, einen Wiederanschauungswert zu kreieren, wenn man mal weiß, wie es ausgeht. Natürlich gibt es Ausnahmen, aber letztendlich lebt ein Thriller ja von der Spannung - und die kommt eben nur auf, weil man nicht schon weiß, was passieren wird. Ist ähnlich wie mit Komödien: Wenn man schon mal alle Gags kennt...
    Ja, so geht's mir auch mit "Buried". Trotzdem ein faszinierender Film, der viel aus seinem Konzept herausgeholt hat, wie Falcon schon sagte. Hätte damals nicht gedacht, dass der Aufenthalt in einem Sarg über anderthalb Stunden spannend bleiben kann.

    Das Problem mit dem verminderten Wiederanschauungswert haben im Thriller-Genre auch viele der großen Klassiker. Letztens lief z.B. Hitchcocks "Frenzy" im Fernsehen. Aber da die Auflösung bei mir noch sehr präsent war, zappte ich weiter, obwohl ich den Film ansonsten sehr schätze. Ähnlich ist es mit "Psycho": zurecht ein Klassiker, dessen Faszination jedoch auch eng mit dem Schluss-Twist verbunden ist.
    "Wissen sie woraus der Leberkäs gemacht wird? Aus den Resten der Knackwurst. Und die Knackwurst? Aus den Resten vom Leberkäs. So geht das ewig weiter: Leberkäs, Knackwurst, Leberkäs, Knackwurst..." - Simon Brenner (Josef Hader) in "Silentium"

  9. #9

    Standard

    Die Hitchcock-Filme wirken Heute auch mitunter ein wenig hausbacken - haben eben schon ein paar Jahrzehnte auf den Buckel. Dennoch sind sie immer wieder einen Blick wert, schon alleine um zu sehen woher die aktuellen Vertreter des Genres einen gut Teil ihrer Inspiration hernehmen.

    Gab es nicht letzt ein Serien-remake / Prequel von Psycho mit dem jungen Bates?

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