Gruselfilme. Also ich mag es richtig Angst zu haben. Leider ist es irgendwie aus der Mode gekommen den Leuten richtig Angst zu machen. Lieber lässt man ein paar Teenies auf dem Campus ermorden.

Vor ein paar Tagen landete die DVD „The Others“ in meinem DVD Player und bald wird sie auch mein Regal zieren. Aber erst mal zur Story:

Die Handlung spielt im Jahre 1945. Die streng katholische Grace lebt in einem typisch englischen Herrenhaus auf der Kanalinsel Jersey. Ihr Mann ist im Krieg, sie und ihre Kinder, Anne und Nicholas, leben ganz allein, da die Bediensteten vor ein paar Tagen das Anwesen verlassen haben. Doch bald taucht schon Ersatz auf, in Gestalt von Mrs. Mills, einer Hausdame, Mr. Tuttle, dem Gärtner, und Lydia, einem stummes Kindermädchen.

Zusammen mit ihnen erfährt man dann was für eine exzentrische Frau Grace ist. Sie verlangt absolute Stille, da sie leicht Migräne bekommt und wegen dem Krieg gibt es auch keinen Strom. Außerdem muss jede Tür verschlossen, sowie die Vorhänge vorgezogen werden. Die letzten beide Punkte jedoch nicht ohne Grund, denn ihre Kinder leiden unter einer schweren Lichtallergie und müssen somit im Dunkeln leben.

Eines Tages dann behauptet Ann einen Jungen, Viktor, gesehen zu haben ... Grace glaubt ihr natürlich nicht. Als Strafe darf Ann dann auf der Treppe laut aus der Bibel vorlesen ...


Mehr sollte ich wirklich nicht zur Handlung schreiben.


Also die Atmosphäre des Film ist sehr dicht. Ich glaube jeder hatte als Kind Angst vor Vorhängen. In dem Haus sind fast alle Vorhänge zugezogen und überall könnte ein großes, gefährliches Monster lauern. Genau dieses Gefühl hatte ich in vielen Szenen wenn mal wieder die Tür verschlossen wurde, und am helllichten Tag nur eine kleine Kerze Licht gespendet hat. Wohltuend ist auch das die Musik sehr bedächtig eingesetzt wird und eigentlich kaum etwas zur Spannung beiträgt.

Dazu kommen dann noch die undurchsichtigen Charaktere. Allen voran eine umwerfende Nicole Kidman. Sie schafft es auf der einen Seite die strenge Katholiken, die sich immer im Griff hat, dazustellen, auf der anderen Seite ist sie manchmal wie gelähmt vor Angst. Aber auch die großmütterliche Mrs. Mills wirft nach einiger Zeit Fragen auf. Sogar den Kindern misstraut man bald.

Das besondere ist wirklich das weder durch Musik, Blut, SFX oder sonstigen neumodischen Kram Angst gemacht wird. Vielmehr sind es all die Dinge die man nicht weiß, all das fürchterliche was in der eigenen Phantasie entsteht was einem Angst macht. Vermittelt durch die Charaktere, nichts anderem.

Ich sollte vielleicht noch erwähnen das der Film es schafft einen mehr als einmal auf die falsche Fährte zu locken. Mehr schreibe ich besser nicht, da ich sonst das Seh – Erlebnis kaputt machen würde.

Also, wer sich mal wieder so richtig stilvoll gruseln will, der sollte sich den Film erst mal leihen und dann überlegen ihn sich zu kaufen. Es lohnt sich wirklich. Selten hat mich ein Film so gefesselt.