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Thema: SGU 2x20 Gauntlet [SPOILER]

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  1. #1
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    Standard SGU 2x20 Gauntlet [SPOILER]

    Inhalt:
    Die SGU-Crew flüchtet vor den bösen Drohnen und beschließt trotz zahlreicher Risiken, in ein anderes Universum zu springen. Dafür muss die Crew 3 Jahre lang in Cryostasis versetzt werden...

    Kritik:
    Tja, das war nun also das "große" Finale und gleichzeitig der wahrscheinlich endgültige Abschied von SGU. Wer Antworten auf einige der offenen Fragen erwartet hat, wurde enttäuscht. Keiner der Handlungsfäden, die in der 1. und 2. Staffel gesponnen wurden, hat in der letzten Episode eine wichtige Rolle gespielt. Wir erfuhren nichts über die Mission der Destiny, die blauen Aliens ließen sich auch nicht mehr blicken, die Suche nach einer Heilung für T.J. ist nicht weiter verfolgt worden, es gab null Neuigkeiten zu den Plänen der Luzianer und die Nachkommen der Zwillings-Destiny fanden ebenfalls keine Erwähnung mehr.

    "Gauntlet" diente lediglich dem Zweck, einen Cliffhanger zur 3. Staffel aufzubauen. Und viel mehr ist in der Episode auch nicht passiert. Dass die Crew in Cryostasis geschickt werden muss, war ziemlich schnell klar. Die Probleme, die dadurch entstanden, konnten wie immer ruckzuck gelöst werden. In keinem Moment kam Spannung oder mitreißende Dramatik auf. Zuerst hat man zwar versucht, durch die knappen Energiereserven der Destiny eine brenzlige Situation zu konstruieren - aber spätestens als dann doch noch genug Saft übrig war, um sich mal ganz nebenbei einige Besuche auf der Erde zu genehmigen, verpuffte auch dieses Spannungselement.

    Ich kann ja nachvollziehen, warum man die Szenen auf der Erde noch mit eingebaut hat. Wenn sie wenigstens interessant und emotional gewesen wären, hätte ich diesen Logikbruch akzeptieren können. Aber was ist schon passiert beim altbekannten Steinchen-wechsel-dich-Spiel? Eli hat ein paar sülzige Plattitüden mit seiner Mama ausgetauscht. Sabbelkasper Scott fährt zu seinem Sohn, um feige aus der Ferne zuzusehen, wie ihn Mama zur Schule bringt... und der Rest ist noch belangloser bzw. wurde mal schnell in einem Nebendialog abgehandelt.

    Dabei stand die Destiny-Crew in dieser Episode vor einer ungewissen, lebensbedrohlichen Situation, die viel Potential für interessante Drama-Momente geboten hätte. Niemand wusste mit völliger Sicherheit, ob er/sie aus der Cryostasis wieder aufwachen würde bzw. ob Elis Experiment überhaupt funktioniert. Es wirkt auch ziemlich unglaubwürdig, dass alle Crew-Mitglieder diese Idee einfach so akzeptiert haben. Keine Proteste? Keine Auseinandersetzungen? Keine vezweifelten Ausbrüche? Jeder lässt sich also einfach so für 3 Jahre ins Tiefkühlfach sperren? Ein Tiefkühlfach übrigens, das von Brody und Eli nur mal kurz für ein paar Minütchen ausprobiert wurde und dessen Langzeitwirkung auf den menschlichen Körper nicht bekannt ist.

    Am Ende wurde dann versucht, durch Elis Entscheidung zumindest eine kleine Überraschung zu bieten. Prinzipiell war diese Idee gar nicht so übel, aber auch hier hat wieder eine überzeugende Umsetzung gefehlt. Vor allem als Eli seine besondere Rolle in der Crew dadurch hervorhob, dass er schlauer als Rush sei... OK, selbst wenn dem so ist, macht das aus dem zauseligen Professor nur einen noch langweiligeren Charakter als er in den meisten Episoden sowieso schon war. Anstatt die kollegiale Beziehung zwischen Eli und Rush zu stärken und damit vielleicht ausnahmsweise mal sowas wie Sympathiewerte zu schaffen, entschieden sich die Autoren dafür, einen der wichtigsten Charaktere weiter zu schwächen. Gratulation!

    OK, ich will nicht noch mehr Zeit investieren, um dieses verkorkste Finale zu analysieren. Für mich war das letztlich nur ein weiteres Beispiel für die Unfähigkeit der SGU-Macher, die es selbst nach 40 Episoden (!) nicht geschafft haben, die Kurve zu kriegen (wenn ich da an UK-Serien wie "Being Human", "Misfits" oder "Life on Mars" denke, die in wesentlich kürzeren Staffeln deutlich mehr zu bieten hatten...). Das Hoffen und Warten auf eine konstante Qualitätssteigerung wurde nicht belohnt. Wenn man mal zusammenfasst, was in der 2. Staffel konkret passiert ist, lässt sich damit nicht mal ein DINA4-Blatt füllen. Und immer dann, wenn mal sowas wie Potential für interessante Ideen aufgeschimmert ist, konnte man sich felsenfest darauf verlassen, dass die Autoren daraus nichts machen werden.

    Für das Finale vergebe ich daher mickrige 2 von 10 Punkten.

    Ich werde SGU nicht vermissen. Man kann mich nun natürlich als "dummen SGU-Hater" bezeichnen. Eine bessere Reaktion fällt vielen Fans ja nicht ein, wenn sie mit Kritik zu dieser Serie konfrontiert werden. Aber wer meine Kommentare zu den ersten Episoden der 1. Staffel liest, wird feststellen, dass ich SGU anfangs überwiegend positiv und optimistisch bewertet habe. Und selbst als die 2. Staffel gestartet ist, flammte noch mal ein bisschen Hoffnung auf und ich glaubte daran, dass die Serie zumindest ein kurzweiliges "guilty pleasure" werden könnte. Allerdings hat sich SGU auf keiner Ebene wirklich bewährt: weder unterhaltsamer Trash, den man sich nach dem "so bad it's good"-Prinzip reinziehen kann, noch ist es jemals der anspruchsvolle Drama-SF-Mix nach Vorbild von BSG und LOST gewesen. Unter'm Strich bleibt nun, zu hoffen, dass Brad Wright und sein Team wirklich nie wieder am SG-Franchise herumpfuschen dürfen und dass sich in den nächsten Jahren fähigere Leute finden, die mehr daraus machen.

    PS:
    Vielleicht ein interessantes Detail für Fans, die weiterhin auf eine Fortsetzung hoffen: in der Einblendung von SyFy wurde die Episode nicht als "Series Finale" sondern als "Season Finale" bezeichnet. Tjoa...
    Geändert von Dr.BrainFister (10.05.2011 um 19:42 Uhr)
    "Wissen sie woraus der Leberkäs gemacht wird? Aus den Resten der Knackwurst. Und die Knackwurst? Aus den Resten vom Leberkäs. So geht das ewig weiter: Leberkäs, Knackwurst, Leberkäs, Knackwurst..." - Simon Brenner (Josef Hader) in "Silentium"

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