Was für'n unheimlich dämlicher und unverzeihlich banaler deutscher Titel

Das war sie also, die erste Staffel von Farscape. Alles in allem bereue ich es nicht, der Serie noch eine Chance gegeben zu haben - waren schon ein paar tolle Folgen dabei, und vor allem die letzten paar Episoden, wo die Fäden zunehmend zusammengesponnen wurde und Aufmerksamkeit belohnt wurde, mit zahlreichen Bezügen zu früheren Ereignissen, ohne auf die Ansprüche von Neueinsteigern noch sonderlich Rücksicht zu nehmen und alles bis ins kleinste Detail noch einmal zu erklären und durchzukaufen, haben mir sehr gut gefallen. "Family Ties" stellt dabei für mich zweifelsfrei das Highlight der 1. Staffel dar.

Bevor ich ausführlicher werde eine Frage: Kann es sein, dass das eine extralange Folge war? Ich hab zugegebenermaßen jetzt nicht so genau auf die Uhr geschaut, als ich die DVD reingelegt habe, und mein Codefree DVD-Player hat die Angewohnheit, immer nur die Laufzeit des aktuellen Kapitels anzuzeigen, und nicht der kompletten Episode, daher konnte ich am Ende während des Abspanns nicht überprüfen, ob ich mit meiner Vermutung recht habe, aber das fühlte sich - im positiven Sinne - länger als 45 Minuten an...

Jedenfalls, um meinen einzigen Kritikpunkt gleich aus der Welt zu schaffen: Dass man Baby-Moya derart aus den Augen gelassen hat, dass sich Crais draufschleichen und damit entkommen konnte, war schon selten dämlich. Komisch auch, warum der Kleine auf Aeryon und/oder Pilot nicht hören wollte, nachdem ihn beide ja erst in der Episode davor vor den Peacekeepern gewarnt haben. Und im übrigen finde ich, sie hätte ihn zu Ehren von D'Ago nach dessen Sohn benennen sollen (tatsächlich war ich mir zu 99% sicher, dass genau das passieren wüdre, nachdem man in einem Dialog zuvor seinen Namen nochmal extra erwähnt hatte).

Das war's aber schon mit Kritik. Alles andere war einfach nur Klasse. Zwar wurde angenehmerweise erneut auch auf den Humor nicht vergessen ("I need to pee" ), trotzdem wurde es diesmal hochdramatisch, und die Episode auch mit der entsprechenden gebotenen Ernsthaftigkeit umgesetzt. So viele tolle Dialoge und Szenen, die unter die Haut gingen, ich kann sie gar nicht alle aufzählen. Ein besonderes Highlight war aber sicherlich der Abschied von Crichton und Chiana. Das ist aber wirklich nur ein toller Moment von vielen (Crichtons Gespräch mit Rigel, oder auch jenes mti Crais, seine Aufzeichnugn für seinen Vater - zusammengeschnitten mit dem "letzten Abendmahl", die Explosion auf dem Mond, wie Crichton und D'argo am Ende im All treiben... ein toller Cliffhanger!). Darüber hinaus sind mir diesmal insbesondere die Inszenierung, die schauspielerischen Leistungen (allen voran von Ben Browder) und der Soundtrack positiv aufgefallen. Letzterer hatte einige wirklich schöne Stücke zu bieten, und hat die Traurigkeit der Ereignisse perfekt unterstrichen.

Da ich bisher doch eher knausrig war will ich mal nicht so sein und trotz meiner Bedenken wegen der Crais-Handlung die Höchstnote vergeben; mit der Option, ggf. nach Kenntnis der kompletten Serie vielleicht doch noch auf "nur" 9/10 abzuwerten...