Die Crew der U.S.S. Enterprise hat ein paar ruhige Tage vor sich, während sie auf die Ankunft der U.S.S. Victory warten. Data und Geordi beschließen, sich die Zeit im Holodeck zu vertreiben, und als Sherlock Holmes und Doctor Watson ein Holoabenteuer zu erleben. Als Data jedoch gleich bei Ankunft ihrer Gäste den kompletten Fall löst, da er diesen bereits kennt, ist er ernüchtert und enttäuscht – hat er sich doch eigentlich darauf gefreut, die Geschichte durchzuspielen. Doktor Pulaski hört ihre Diskussion mit an, und behauptet, dass Data nie ein echter Sherlock Holmes sein könnte, da sein künstliches Gehirn nicht dazu in der Lage sei, einen Kriminalfall zu lösen, deren Auflösung er noch nicht kennt. Data und Geordi nehmen die Herausforderung an. Nachdem es sich bei ihrem ersten Versuch, Pulaski die deduktiven Fähigkeiten von Data zu beweisen, nur um eine Variation bzw. Kombination zweier bereits bekannter Holmes-Abenteuer handelt, weist Geordi den Computer schließlich an, Data mit einem Widersacher zu konfrontieren, der in der Lage ist, ihn zu besiegen. Daraufhin stattet der Computer Holmes größten Widersacher Moriarty mit dem dafür erforderlichen Wissen aus, der daraufhin ein eigenes Bewusstsein erlangt und sich seiner Existenz als Hologramm bewusst wird. Das Spiel beginnt…
fictionBOX.de | SciFi, Fantasy & Mystery - Sherlock Data Holmes

Es gibt durchaus einige Holodeck-Episoden, die auch mich weniger überzeugen konnten; und vor allem in der Masse wirkt es unplausibel, wie oft diese Technologie für Probleme sorgt. "Sherlock Data Holmes" macht aber auch die zwei größten Stärken dieser Idee deutlich. Einerseits erlaubt es den Machern recht schnell und problemlos, durch einen Schauplatzwechsel etwas Abwechslung in die Serie zu bringen, und gelegentlich Geschichten abseits des Weltraums zu erzählen, und auch ihre Fühler hin und wieder in Richtung anderer Genres auszustrecken. Andererseits steckt in dieser Idee durchaus auch das Potential zu spannenden Geschichten, die man ohne diese Technologie nicht so leicht hätte erzählen können. Im vorliegenden Fall geht es um ein Hologramm, dass sich seiner selbst bewusst wird und hofft, die engen Grenzen seiner Welt verlassen zu können. Und wenn dies schon nicht möglich ist, doch wenigstens nicht aufzuhören zu existieren, sobald jemand das Programm beendet. Ein großartiges Konzept, in dem einige interessante Fragen rund um Leben, Existenz etc. sowie ein angenehmer Hauch von Anspruch und Tiefgang mitschwingen. Darüber hinaus konnten mich vor allem die Verwendung einer meiner literarischen Lieblingsfiguren, die teils beeindruckenden Sets, der gelungene Soundtrack, sowie die tollen schauspielerischen Leistungen (allen voran von Daniel Davis als Moriarty) begeistern. Dass sich "Sherlock Data Holmes" dennoch über keine höhere Wertung freuen kann, liegt einerseits daran, dass die ganz große Spannung gefehlt hat, und andererseits an der Szene, in der Data und Geordi das Holodeck mit dem Zettel Papier in der Hand verlassen, was eigentlich nicht möglich sein dürfte. Es mag kleinlich erscheinen, aber diese Inkonsistenz allein hat der Episode leider einen halben Wertungspunkt in meiner Gunst gekostet.
8/10