Auf ihrem Flug durchs Weltraum trifft die U.S.S. Enterprise plötzlich auf ein Shuttle der Sternenflotte, das antriebslos im All schwebt. Man holt dieses an Bord, öffnet die Kabine – und findet einen zweiten Captain Picard vor. Das Logbuch des Shuttles verrät, dass dieses sechs Stunden aus der Zukunft kommt. Darüber hinaus ist in den Aufzeichnungen zu sehen, wie das Shuttle eine Art Vortex verlässt – und die U.S.S. Enterprise kurz darauf zerstört wird. Picards Double kann man zu den mysteriösen Vorfällen nicht befragen, denn die Zeitreise haben ihn physisch und psychisch zu sehr angestrengt. Erst je näher man jenem Zeitpunkt kommt, an dem er seine eigene Zeit verlassen hat, beginnt sich sein Zustand zu bessern. Die Führungsmannschaft bespricht in der Zwischenzeit, wie man mit diesen Informationen umgehen soll. Man beschießt, vorläufig den Kurs beizubehalten, da man ohnehin nicht weiß, in welcher Richtung die Gefahr lauert. Kurz darauf stößt das Schiff dann tatsächlich auf jenen Wirbelsturm im Weltraum, den die Aufzeichnungen des Shuttles gezeigt haben. Captain Picard ist daraufhin ratlos, wie er vorgehen soll – fürchtet er doch, dabei genau jene Entscheidung zu treffen, die letztendlich zur Zerstörung der Enterprise geführt hat. Während Picard noch über seine Optionen nachdenkt, erlangt sein Gegenstück aus der Zukunft das Bewusstsein zurück – und möchte erneut das Schiff mit dem Shuttle verlassen, nicht wissend, dass dies das Schicksal der Enterprise besiegeln könnte…
fictionBOX.de | SciFi, Fantasy & Mystery - Die Zukunft schweigt

Zugegeben, ich habe ja generell ein Faible für Zeitreise-Geschichten; dennoch denke ich, dass sich "Die Zukunft schweigt" auch von meiner Vorliebe abgesehen die Einstufung als eines der Highlights der zweiten Staffel durchaus verdient hat. Die Handlung versteht es dank des gelungenen Mysteriums rund um den zweiten Picard sowie der drohenden Zerstörung der Enterprise von Beginn an, zu packen und zu faszinieren. Mir gefällt, wie der Captain sich seinem zukünftigen Ich stellen muss, dass dabei gescheitert ist, die Enterprise zu retten – und ihn damit zunehmend auch an sich selbst zweifeln lässt. Der Höhepunkt der Folge ist dann zweifellos die Konfrontation am Ende, als sich Picard mit sich selbst unterhält, dadurch den Schlüssel zur Rettung der Enterprise erhält, jedoch zugleich keine andere Möglichkeit sieht, als sein anderes ich zu töten. Neben dem Drehbuch sind es vor allem auch die Spezialeffekte – alles rund um den Zeitwirbel, sowie die sehr überzeugenden Einstellungen mit den zwei Picards – sowie Dennis McCarthys Score, die begeistern können. Zusätzliche Stärken wie die nette Charakterszene rund um Riker zu Beginn, oder das nette Shuttlehanger-Set, werten die Folge dann zusätzlich auf. Würde das Rätsel rund um den Zeitwirbel und den zweiten Picard nicht am Ende rückwirkend betrachtet doch etwas beliebig und zweckmäßig erscheinen, da es die Drehbuchautoren nicht für nötig erachten auch nur den Ansatz einer Erklärung zu liefern, wäre vielleicht sogar die Höchstwertung drin gewesen. Angesichts der Tatsache, wie unterhaltsam die Episode insgesamt war, kann und will ich "Die Zukunft schweigt" für diesen narrativen Faux Pas jedoch nicht zu sehr abstrafen.
9/10