Das ist eine lange Geschichte. Irgendwann Ende der 1980er / Anfang der 1990er lief auf RTL.Plus die Serie "Familie Munster". Obwohl ich damals nicht wusste, was es damit auf sich hatte, war ich sofort hin und weg. "Familie Munster" war die erste Sitcom, deren Fan ich war. Kurz darauf entdeckte ich in einem der dritten Programme den Vorläufer, mit anderen Darstellern, in edelstem Schwarz/Weiß, auf Englisch und mit Untertiteln. Aber wesentlich besser als die Version auf RTL.Plus! Obwohl ich derzeit kaum Englisch-Kenntnisse hatte, war ich stetig dabei. Und als einige Jahre später eine auf Deutsch synchronisierte Fassung im Nachmittagsprogramm der ARD lief, war es um mioch geschehen. Meine Hausaufgaben blieben liegen, lieber zeichnete ich die Konterfeis der Munsters. Sogar im alljährlichen Ostsee-Urlaub bestimmte die Serie meinen Tagesablauf. Statt nachmittags am Strand herumzutollen, saß ich in der Ferienhütte und schaute "The Munsters", und sehr zur Verwunderung meiner Familie imitierte ich auf einmal Opas transsylvanischen Dialekt.

Mittlerweile bin ich 33 Jahre alt. Ich habe die Serie nie vergessen. Vor einigen Jahren schlug ich auf ebay ein Schnäppchen, als ich die "Munster"-Filme "Gespensterparty" und "Die Rückkehr der Familie Frankenstein" erstand. Es war zwar schön, sich noch einmal an die alte Serie zu erinnern, aber den Geist der ursprünglichen Serie griffen die Filme nicht auf.

Nachdem ich langezeit versucht hatte, die Serie "The Munsters" kostengünstig zu erwerben, hatte ich vor kurzem das Glück, die komplette Serie zu einem adäquaten Preis zu erstehen! Und kaum war die DVD-Box da, ging es los. Innerhalb weniger Tage sichtete ich die ersten 15 Episoden (so der aktuelle Stand), amüsierte mich, erinnerte mich an meine Jugend und habe die Serie sogar meiner 5-jährigen Tochter nahegebracht, die mich seitdem vehement dazu auffordert, ein Bild Hermans zu zeichnen. Die Titelmelodie ist mittlerweile unser Ohrwurm, sie hat keine Angst mehr vor Vampiren, und sie ist völlig vernarrt in Opa Munster.

Die Serie "The Munsters" hat sich prächtig gehalten, obwohl sie schon 50 Jahre alt ist. Die Gags zünden noch immer. Fred Gwynne, Al Lewis und Yvonne de Carlo begeistern. Die Ausstattung ist in ihren Details phänomenal. Die Stories sind zum Teil aberwitzig. Ein dauerndes Schmunzeln, wenn nicht gar ein lautes Gelächter ist garantiert! Verrückte Situationen, Slapstick, Wortwitz und grandiose Darsteller (allen voran Fred Gwynne und Al Lewis) machen aus der Serie ein kongeniales Vergnügen.

Auch die deutsche Synchronisation sei hervorgehoben. Abgesehen von den absolut passenden Stimmen (vor allem Hans Teuscher als "Opa" mit transsylvanischem Akzent) bleibt die Übersetzung weitestgehend originalgetreu. Selbst Wortspiele werden adäquat ins Deutsche übertragen. "The Munsters" ist defintiv ein Beispiel für perfekte Synchronisation!

Auch nach 50 Jahren sind "The Munsters" immer noch das Maß aller Dinge. Weder die konkurrierende "Addams Family", noch die diversen Neuauflagen (zuletzt "Mockingbird Lane") haben jemals die Qualität des Originals erreicht. Und so werde ich auch weiterhin in Erinnerungen schwelgen und "The Munsters" als ein Stück Fernsehgeschichte betrachten.