Besser spät als nie, hier nun endlich mal mein Senf zu diesem Thema... Ich fand das Design des Schiffs aus dem Comic-Con-Teaser auch interessant und gelungen. Vor allem in Verbindung mit der eher klassisch anmutenden Musik (die hoffentlich ebenso in der Serie vorkommt). Letztlich ist es ja aber eh nur eine Konzept-Demo, die noch kein endgültiges Ergebnis zeigt. Gerade deshalb fand ich die Aufregung über den Teaser - die gerade für die "alte" Generation von Trekkies leider typisch ist - völlig übertrieben. Ansonsten geht's mir ähnlich wie Corny: Auch mir ist wichtiger, dass die Serie insgesamt etwas taugt. Das Schiffsdesign ist dabei erstmal zweitrangig.

Ich bleibe also optimistisch. Bryan Fuller hat mich bisher noch nie schwer enttäuscht. Was bisher über "Discovery" bekannt ist, löst bei mir zunächst mal weder heftige Bauchschmerzen noch Begeisterungsstürme aus. Am meisten enttäuscht war ich darüber, dass es anders als anfangs angenommen, doch keine Anthology-Serie werden soll. Die Idee, ähnlich wie "American Horror Story" mit jeder Staffel eine komplett neue Geschichte zu erzählen und damit weder dauerhaft auf eine bestimmte Ära noch auf bestimmte Charaktere festgelegt zu sein, fand ich sehr reizvoll. Gerade in Anbetracht dessen, dass "Discovery" auch wieder als Prequel angelegt ist. So hätte die Serie sich mit jeder Staffel auf Ereignisse aus der ST-Geschichte konzentrieren können, die bisher zwar erwähnt, aber zumindest außerhalb von Büchern und Comics noch nicht näher beleuchtet wurden. Sogar die Rückkehr bekannter Charaktere (und deren Darstellern, sofern sie noch leben) aus anderen ST-Serien wäre auf diese Weise möglich gewesen, ohne wieder albernen Zeitreise-Quatsch konstruieren zu müssen.

Jedenfalls bleibt zu hoffen, dass "Discovery" dem Weltraum-Genre wieder zu neuem Glanz verhelfen wird. "The Expanse" war auf Syfy zwar schon ein Schritt in die richtige Richtung, doch eine nach wie vor populäre Marke wie Star Trek hat da einfach mehr Zugkraft. Es wird spannend, zu sehen, ob es CBS gelingen wird, mit der neuen Serie die Zuschauermassen zu begeistern (und damit auch die sicherlich hohen Produktionskosten langfristig wieder reinzuholen). Wer weiß, vielleicht gelingt es "Discovery" sogar, für die Science Fiction das zu tun, was "Game of Thrones" für Fantasy und "The Walking Dead" für Horror geschafft hat. Und um noch eine dicke Portion Optimismus draufzusetzen: Vielleicht steigen bei entsprechendem Erfolg ja sogar die Chancen, dass wir in absehbarer Zeit gute alte Bekannte wie "Babylon 5", "Firefly" oder sogar die "Space Rangers" ( ) in neuem Gewand wiedersehen dürfen...