Ich weiss nicht so recht, was ich zu dieser Folge schreiben soll.
Ich fand sie ziemlich verstörend, insbesondere die Szenen auf dem Dreadnought.
Schlecht fand ich "Prayer" deshalb aber nicht, ich musste die Folge nur erstmal verdauen. Sie war auf jeden Fall durchgehend spannend, sowohl was den Verlauf von Aeryns Verhör anging, als auch Crichtons und Scorpius kleines Abenteuer in der UR. Es kam nicht eine Sekunde Langeweile auf, und jedes Mal, als ich dachte, dass es nicht mehr übler werden kann, dann wurde es übler. Eine Pause wird uns definitiv nicht gegönnt.

Nach "A Constellation of Doubt" haben ja viele spekuliert, dass Aeryn womöglich zusammen mit Grayza gefangenhalten werden könnte, und bei der allerersten Szene habe ich daher auch kurz geglaubt, dass Aeryn mit Grayza und nicht mit sich selber redet.
Ich war überrascht, und fand es sehr erstaunlich, als sie dann anfing zu beten. Noch dazu zu einer so grausamen Göttin. Die Sebaceaner hatten doch bestimmt auch noch andere Götter. Aber die Peackeeper-Wache, die Aeryn von der Göttin (wie auch immer sie geschrieben wird) erzählt hat, kannte natürlich nur diese eine. Typisch PK irgendwie.
Ich war froh, dass Aeryn dann am Ende das beten wieder aufgegeben hat, und ab jetzt ihre Sachen wieder selber in die Hand nimmt, anstatt auf irgendeine höhere Macht zu vertrauen.

Dieser andere Kerl:
Man war hin und hergerissen, ob man diese Geschichte nun glauben soll, oder ob Aeryn trotz ihres geschwächten Zustandes und der Wahrheitsdroge noch in der Lage ist, sich diesen Typen (bei dem ich auch nicht weiss, wie man den Namen schreiben könnte) auszudenken. Zwischenzeitlich hab ich echt geglaubt, dass es ihn tatsächlich gibt. Eine winzige Tatsache hat mir diese ansonsten wirklich gut aufgezogene Lüge vergräzt: Aeryn erwähnt, dass sie mit diesem Mann zusammen wahr, während sie von Moya fort war. Wir alle wissen jedoch, dass sie zu diesem Zeitpunkt schon längst schwanger war. Sie liefert zwar kurz darauf eine Erklärung, nämlich dass sie ihn noch von früher kannte, doch zu diesem Zeitpunkt erscheint in der Rückblende schon zum ersten Mal Crichtons Gesicht.
Schade eigentlich, denn abgesehen von diesem winzigen Detail war diese Geschichte wirklich hervorragend rübergebracht.
Oder aber ich hab mal wieder viel zu viel hineininterpretiert und mir das dadurch selber versaut. Wär ja nicht das erste Mal.

Ich fand es interessant, endlich wieder die seltsame Zweckbeziehung zwischen Crichton und Scorpius beobachten zu können. Sie ergänzen sich ja eigentlich recht gut, so krank es auch ist. Ohne Scorpius wäre Crichton höchstwahrscheinlich nicht in der Lage gewesen, die Informationen über Katratzi zu bekommen.
Ich habe übrigens das unbestimmte Gefühl, dass Crichton absolut nicht ehrlich mit Scorpius ist, und ihn ohne weiteres wieder betrügen würde. Und auch der scarranische Bluteid ist ihm wahrscheinlich ziemlich egal. Darüber hinaus könnte er davon ausgehen, dass Scorpy, selbst wenn er alle Formeln hat, die Technologie nicht nutzen könnte: Er hat keine Gammak Basis mehr, er hat keinen Command Carrier mehr, und auch keinen sonstigen PK Ressourcen. Und Einstein hat ja in UR gesagt, dass die Kontrolle über Wurmlöcher einer Kunstform gleichkommt. Diese Kunst kann Scorpy auch nicht so einfach erlernen. Und er hat auch keinen "Homing Beacon" im Kopf, mit dem Crichton durch die Wurmlöcher navigiert. All das könnte Crichton bedacht haben, als er Scorpy letzte Woche das wahnwitzige Angebot gemacht hat.

Die Vaterschaft:
Wie war das mit dem DNA Test? Wurde da nach einer bestimmten Person (dem imaginären Kerl) oder nach einer "Spezies" (Sebacean, Mensch etc.) gesucht?
Es wurde nach der Spezies gesucht. Und menschliche DNA ist ja verständlicher Weise nicht in der scarranischen Datenbank vorhanden (und wenn doch, dann könnte man einige interessante zukünftige Entwicklungen erwarten, aber das wäre eine andere Theorie ).
Es deutet ja im Moment eigentlich alles darauf hin, dass Crichton der Vater ist. Und auch wenn Farscape sehr oft unbequeme und nicht unbedingt vorhersehbare Wege geht, so gehe ich hier in diesem Fall trotzdem davon aus, dass es auch dabei bleiben wird. Aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren.

Fazit:
Es ist vielleicht nicht so viel passiert, aber wir haben ein paar interesante Informationen erhalten und die Geschichte spitzt sich nun mehr und mehr zu.
Aeryn so verzweifelt, dass sie betet und am Ende bereit ist, alles zu tun, um ihr Kind zu schützen; Crichton so verzweifelt, dass er einen Pakt mit seinem persönlichen Teufel eingeht, um Aeryn zu retten ... so langsam nähern wir uns wirklich dem grossen Finale.