Wißt ihr, ihr diskutiert hier seitenweise über neue Stories, neue Schiffe, neue Technologien, neue Charaktere.

Star Trek hat ein Problem: Es ist immer viel zu sehr nach diesem Outer Limits Konzept gefahren. Ihr wollt das noch ausbauen, nee danke!

Hunderte kleiner Teilhandlungen, die immer nur für ein oder zwei Episoden behandelt wurden. Da fällt es leicht, bei jedem kreativen Vorschlag zu sagen, daß das schon mal da gewesen ist.

Die Mängel an Star Trek sind ganz woanders zu suchen. Ein Beispiel ist die Hintergrundmusik. Legt mal eine Babylon 5 DVD aus der vierten Staffel ein und macht mal nur den Ton an. Besonders bei den Raumschlachten gab es eine Musik, die einem die Gänsehaut über den Rücken treibt. Da will man automatisch mehr von haben.

Was gab es bei Star Trek Vergleichbares? Ich denke nur an Wolf 359 in TNG und DS9. Streicher und Posaunen. Da will man automatisch leiser drehen.

Das Konzept von ENT war super. Ok, T'Pol bitte ohne Gummitit*** wäre besser gewesen aber naja. Auf die Vulkanierschiffe hatte ich mich schon seit 20 Jahren gefreut. Auch die Idee mit den Xindi als unterteilte Spezies fand ich super. Sehr differenzierte Ansichten innerhalb einer Spezies. Klasse. Endlich mal nicht dieses ewig gleiche ein-Planet-eine-Regierung-Konzept.

Ich frag mich sowieso, wie es diese ganzen Zivilisationen geschafft haben, sich auf eine Regierung zu einigen.

Nächster Punkt: Die Föderation und die Sternenflotte. Also mal ehrlich, diese seltsame Verklüngelung von Politik, Wissenschaft und Militär ist sehr seltsam. Legislative, Judikative und Exekutive vereint in einer Organisation? Lediglich getrennt durch unterschiedliche Farbeinlagen in der Einheitsuniform? Das soll die tolle neue Zukunft sein? Och nöööö!

Technologie: Strahlenkanonen, multiphasische Schilde, blablabla. Immer braucht es einen Gegner, der noch dickere Kanonen hat. Dann muß mal wieder irgendeine supergeniale Modifikation vom Hauptdeflektor herhalten. Zum Beispiel mit ganz gemeinen roten Kraftfeldern die Paklets lahmlegen. *GÄHN*

Andererseits sehe ich einen Klingonen, der mit einem Schwert einem Borg den Arm abhackt. Bingo! Ein angepaßter einzelner Borg könnte wahrscheinlich einer vollen Salve Quantentorpedos standhalten. Aber gegen einen wütenden Klingonen sind sie machtlos. Jawoll, da ist mal wieder die Leichtigkeit der Storywriter...

Die Charaktere: Erstmal weg mit den Vulkaniern. Spock war eine Chimäre, reinrassige Artgenossen sind per Definition langweilig. Dann braucht es wieder solide Captains. Nicht so einen weichgespülten Krams von Janeway. Das ist schonmal Pflicht. Aber jetzt: Wo bitte sehr sind nach TNG die Rikers geblieben? Der erste Offizier ist ein Captain in Wartestellung und muß mindestens genauso solide sein. Wo bitte ist das nach TNG geblieben? Kira? Nichtmal in der Sternenflotte. Chakotey? Ein verurteilter Krimineller. Bei ENT: Reed, Tucker, T'Pol, ja wer denn nun?

Definitiv Schluß mit jeder Art von Holo-Technologie. Keine Decks und keine Docs. Schluß damit! Aus! Aus! Aus!

Nun fällt mir erstmal keine Kritik mehr ein. Darum jetzt ein paar Ideen von mir:

Zuerst mal eine gründlich konzipierte übergeordnete Story. B5 läßt grüßen.

Ein Schiff oder besser noch das Space-Äquivalent eines Flugzeugträgers. Solide und "böse" im Aussehen. Nicht so ein filigranes Gebilde wie die Enterprise-J. Eher sowas wie die Defiant. Nur beeindruckend groß. Trennungskonzeption wie 1701-D oder NX-59650.

Ein ordentliches Hangardeck mit kleinen Kampf-Shuttles, deren Aussehen weg geht von diesen klotzigen Sardinenbüchsen. Schnittig, schnell, "böse".

Ein neuer Antrieb. Schluß mit Warpantrieb. Das Konzept hat mich eh nie überzeugt. Eher sowas wie in dem Film Event Horizon. Startpunkt, Endpunkt, Nullzeit-Fortbewegung. Stichwort ikonianische Gateways.

Neue Waffen. Weg von den Energiestrahlen. Das war in den letzten Jahren buntes Licht, mehr nicht. Lieber mit massiven Gegenständen um sich werfen. Massebeschleuniger der Centauri (B5) lassen grüßen.

Die Besatzung: Aufgeteilt in Militär und Wissenschaft. Keine Politiker und Diplomaten und sowas. Davon haben wir in der realen Welt schon genug, das brauchen wir nicht noch hier.

Ein männlicher (!!&#33 Captain. Ein picardsches Universalgenie, durchtrainiert wie Dylan Hunt mit Perlweiß-Lächeln (weibliche Zuschauer sind auch Quote). Sollte im Umgang mit fremden Völkern eher ein Gegenteil von Janeway sein. Erst Säbel rasseln, dann sülzen. Weiberheld im kirkschen Sinne.

Der erste Offizier: Siehe Captain, als zusätzliche Eigenschaft verstärkter Ehrgeiz und Absicht der Übernahme des Kommandos.

Schluß mit Universaltranslatoren. In ENT teilweise angefangen. Die Idee der Hoshi war super, leider durch angemalte Apple-PDA's zur Tippse degradiert.

Ein neues Betätigungsfeld: Schluß mit Quadranten und Sektoren. Intergalaktischer Leerraum. Keine Planeten, keine Sonnen, kein Licht. Neue physikalische Gesetze like ENT delphische Ausdehnung.

Der Gegenspieler: Eine intergalaktische Macht. Nicht solche Kleindenker wie die Gründer. Hier wird mit Galaxien und nicht mit Planeten gepokert. Ergo: Zweckvereinigung der gesamten eigenen Galaxis. Absichten des Gegenspielers durch unstrategisches Handeln lange Zeit unklar. Militärisch den eigenen Truppen weit überlegen.

Missionsziel: Adaption neuer Technologien, zur Not auch ohne Gegenleistung oder mit entsprechenden militärischen Maßnahmen. Dem Gegenspieler ausweichen, direkte Konfrontation meiden. Technologisch ebenbürtige oder überlegene intergalaktische Mitstreiter suchen. Konzept Stargate Tok'Ra/Asgard/Antiker oder auch B5 Firstones. Was einmal Quote bringt tuts auch nochmal.

Storyverlauf: Sehr schlechte Entwicklung für die "Guten". Gegenspieler gewinnt zunehmend Oberhand. Schwere Verluste. Gegenspieler löscht das galaktische Zentrum der Milchstraße aus. Die eigene Galaxie geht hopps. Großes BUMM und erstmal kein Urlaub mehr auf Risa.

So, bis hierher erstmal die erste Staffel. Abschlußsituation erste Staffel: Eigene Galaxis zerstört. Überlebende werden nach Art der Arche Noah evakuiert. Suche nach einer neuen Heimatgalaxie.

Damit wäre erstmal der ganze Föderations-Staub weggefegt und ein neuer Teppich ausgerollt. Wens euch gefällt denke ich mir auch noch ne zweite Staffel aus