mir fällt oft auf, wie wichtig es für moderne menschen zu sein scheint, ihren partner rasiert zu wissen. nein, nicht nur auf dem kopf, nicht nur im gesicht. am liebsten im intimbereich.
dort, wo die haare erst in der pubertät zu wuchern beginnen. ihr wisst schon, diese art von haaren, auf die man, wenn sie das erste mal sprießen, in gewisser weise stolz ist. oder zumindest ein wenig erfreut. schließlich kündigen sie die geschlechtsreife an. und erst wer geschlechtsreif ist, wird als vollwertiges mitglied unserer gesellschaft anerkannt.

bei mir begann es damals mit einem einzigen kleinen schwarzen kräuselhaar. ich erinnere mich noch daran, als wärs gestern gewesen. ein stiller moment in der badewanne sollte es mir offenbaren. natürlich zupfte ich zuerst vorsichtig daran, um zu testen, ob es sich dabei wirklich um ein eigenes schamhaar handelt und nicht von eines von einem mitglied meiner familie, welches noch am feuchten wannenbelag haftete und nun den weg auf meinen intimbereich fand. als ich beim daran-ziehen ein leichtes ziepen unter der haut bemerkte, durfte ich mich glücklich schätzen: schon bald würde ich ein mann sein. schon bald würden wilde frauenhände durch meine schamhaare wuscheln so wie mama durch meine burschenlocken als ich noch welche hatte. in wirklichkeit sollte jenes wuschel-erlebnis noch einige jahre auf sich warten lassen. doch bis dahin pflegte und hegte ich meine scham wie ein wertvolles utensil zum erhalt meiner männlichkeit. keine kleinstlebewesen, keine krümelarmeen sollten sie bestürmen. und schon gar nicht sollte ihnen ein rasierer zu leibe rücken.

nach den ersten wuschel-erlebnissen wollte ichs einmal probieren.
ein teil meiner scham gestutzt. wie sähe das wohl aus? also nahm ich meinen rasierer, klappte seine stutzklinge aus und ratterte mit ihr meiner langgehegten scham entgegen. als die erstem büschel zu boden schwebten, hatte ich fast ein wenig mitleid, ja überlegte sogar einen moment, ob ich sie nicht aufheben sollte als relikt meiner frühpubertären ideale, derer ich mich gerade beschnitt. doch ich wollte tapfer sein und rasierte immer mehr ab, in der hoffnung eine art positiven effekt dabei festzustellen. wie sich mir da in mein intimbereich mehr und mehr zeigte, fand ich nicht gerade ansehnlich. ich schaffte es einfach nicht, eine frisur zu zaubern, die symethrisch, kuschlig und ein bisschen frech zugleich ist. irgendwann war alles ab. der ganze pelz lag vor meinen füßen und an seiner stelle zeigte sich nackte, rauhe, ziemlich empfindliche haut.

ich fand es ungewöhnlich. erstmal weil ich mich etwas entledigt hatte, dessen entstehen ich einst freudig begrüßte. außerdem, weil mir diese penis-glatze nicht so wirklich gefiel. doch ich wartete ab bis zum nächsten "mal" mit meiner damaligen freundin. die hatte sich selber noch nie rasiert. ich erwartete es auch gar nicht von ihr. schließlich ging mir der spaß nicht verloren, wenn ich auf ihrem angenehm rauhen grottenwäldchen wandern ging. ich war noch nie ein freund glatter dünen.
als sie meine nackte manneskraft erblickte, schoss aus ihren lippen weder begeisterung noch ließ sie ein schock erbeben, nein, sie interessierte sich schlicht für das "warum". ich konnte es nicht beantworten. warum eigentlich? klar, es fühlte sich ein wenig hygienischer an. doch als mensch, der sich regelmäßig wäscht, machte ich mir deswegen noch nie sorgen. außerdem sollen die schamhaare aus medizinischer sicht krankheiten eher abhalten als ansiedeln.

nun möchte ich an euch die frage nach dem "warum" richten. dabei gehts mir nicht nur um scham- sondern auch um achselbehaarung. in der umfrage könnt ihr angeben, welcher ihr euch entledigt oder welcher nicht. eine erklärung dazu fände ich interessant.

für die diskussion fänd ichs wichtig, mit einzubeziehen, dass es zumindest in deutschland ein eindeutiger trend ist.
nicht immer rasierten sich die deutschen so häufig und so aalglatt wie heutzutage. nicht immer schon waren die liebhaber bzw. fetischisten in diesem bereich von so hoher zahl. als ich zu diesem thema infos suchte, stieß ich auf jede menge seiten, auf denen intimrasur-anhänger ihre rasierten "teile" stolz präsentierten. diese seiten sind fast allesamt frei zugänglich. jedoch halte ich die inhalte für pornographisch und werde deshalb hier dazu keine links angeben. deutlich erkennbar macht die starke verbreitung solcher seiten, wie stark das rasieren durch sexuelle belange motiviert ist. argumente dafür kommen meistens aus dem bereich der körperpflege. weniger angriffsfläche für bakterien usw. argumente dagegen fand ich so gut wie keine. ich denke aber, dass es durchaus welche gibt, wenn man gewisse psychologische aspekte dahinter betrachtet. besonders das damit noch verstärkte bild des zarten, weichen weibchens, das körperlich stets auf den reibungslosen geschlechtsverkehr vorbereitet zu sein hat.
differenzierte aussagen hierzu fände ich sehr interessant.

außerdem bitte ich eins zu beachten:
weder bierernst noch witzig-schmuddelig oder bewusst provokant soll dieses thema sein. mich interessieren die beweggründe dahinter. was ist schön daran? wieso wird es besonders von frauen erwartet? warum geben die meisten frauen dieser erwartung anscheinend völlig gedankenlos nach?
häufig setzen männer voraus, dass die frau rasiert ist, ohne sich gedanken darüber zu machen, ob es ihr überhaupt angenehm ist oder nicht. da es anscheinend in der (psychologischen) natur vieler frauen liegt, lieber die klappe zu halten und mitzusexeln wie gewünscht, kommen jene männer nicht mal auf die idee, dass ihre erwartungen manchmal eventuell zu weit gehen.

hier ein paar infos zu dem thema:

kulturelles / historisches


Intimrasur

Kultur, Mode Im Laufe der Evolution verlor der Mensch mehr und mehr vom Haarkleid, das noch seine Vorfahren schmückte, die vor Jahrmillionen die afrikanische Savanne durchstreifte. Übrig blieben lediglich das Haupthaar und eine geringe Körperbehaarung, die unter den Achselhöhlen und im Genitalbereich wesentlich stärker ausgeprägt ist. Gerade die Schambehaarung weckte immer wieder das Interesse der Menschen, umgibt sie doch die Geschlechtsteile bei Mann und Frau und markiert in der Pubertät durch ihr Wachstum den Eintritt ins Erwachsenenalter. So wundert es eigentlich nicht, dass schon in den frühen Kulturen die ganz- oder teilweise Entfernung der Schamhaare ein Teil der Körperkultur war.

Schon im alten Ägypten rasierten sich die Frauen die Scham. Aus ästhetischen Gründen, denn die Ägypter verabscheuten Körperbehaarung, und wegen der Hygiene, was das Reinlichkeitsempfinden der Ägypter verdeutlicht. Auf alten Grabmalereien können wir heute in den Museen die Darstellungen von Sklavinnen bestaunen, die sich nur mit einem Perlengürtel bekleidet anmutig im Tanze wiegen. Kein Härchen ziert ihren Venushügel, was Jungfräulichkeit und Reinheit ausdrücken soll. Auf die Männer übte das damals einen starken erotischen Reiz aus.

Auf griechischen Vasenmalereien wurden Menschen meist nackt, und bis auf das Haupthaar, unbehaart dargestellt. Körperbehaarung, Schamhaar, ja selbst Bärte, galten bei den alten Griechen, zumindest in bestimmten Epochen, als barbarisch.

Auch Asiaten und Indianer, von der Natur sowieso nur mit einer geringen Genitalbehaarung bedacht, entfernten noch die letzten spärlichen Reste, weil das ihrem Schönheitsempfinden entsprach.

Mit der Ausbreitung des Islam im Mittelalter wurde die Intimrasur in weiten Teilen Nordafrikas, des Mittleren Ostens und sogar Südeuropa eingeführt. In den Serails moslemischer Herrscher gab es extra ausgebildete Eunuchen, die den Konkubinen täglich den Körper, und vor allem den Schambereich rasierten. Ursprünglich mögen es wohl auch hygienische Gründe gewesen sein, die den Hang zur Intimrasur gerade bei Moslems erklären. Der Islam schreibt seinen Anhängern Sauberkeit und Körperpflege vor, und im trockenen Wüstenklima, wo Wasser zu kostbar zum Waschen ist, ist eine stark reduzierte Schambehaarung tatsächlich ein Vorteil. Später ist es aber auch zum Schönheitsideal geworden. Haremsdamen in durchsichtigen Seidengewändern, welche die rasierte Scham kaum verhüllen, waren der Inbegriff der Erotik. Wenn man einmal davon absieht, dass es heute keine Serails mehr gibt, hat sich daran nicht viel geändert. Für Millionen von Moslems ist die Intimrasur heute eine Selbstverständlichkeit, allein schon aus Tradition.

Dieser kleine kulturgeschichtliche Rückblick zeigt uns, dass die beiden Hauptgründe, warum sich Frauen ihre Schamhaare abrasierten die Hygiene und die Ästhetik waren.
Heute allerdings spielt die Sauberkeit, in Ländern mit ausreichender sanitärer Grundversorgung kaum noch eine Rolle. Anders als unsere Vorfahren haben wir heute Zugang zu gut ausgestatteten Badezimmern, und ein Geschlecht im vollen Pelz, das täglich gewaschen wird, ist allemal hygienischer als ein rasiertes, das nur selten mit Wasser in Berührung kommt.

Warum die Anhänger der Depilation auch heute noch oft die Sauberkeit als Begründung anführen, ist vielleicht weniger der Grund unbehaart auch wirklich sauberer zu sein, sondern eher sich so zu fühlen. Meistens aber lässt das herrschende Schönheitsideal, ja sogar Modetrends, die Frauen zum Rasierer greifen. Die meisten Leute finden heute ein sauber getrimmtes Bärchen oder sogar den totalen Kahlschlag schöner, als den wild wuchernden Busch.
Dazu kommen noch ganz praktische Gründe:
Als Mitte des letzten Jahrhunderts, mit der Einführung des Bikinis, die Badekleidung für Frauen immer weniger verhüllte, standen etwas stärker behaarte Frauen vor dem Problem, dass Teile ihres Schamhaares seitlich aus dem Bikinihöschen oder dem Badeanzug hervorlugten. Mal davon abgesehen, dass so etwas nicht gerade gut aussieht, war es doch auch recht peinlich. Schließlich gehört das Schamhaar zu den Körperregionen, die eine Frau nicht so ohne weiteres, und seien es auch nur Teile davon, in der Öffentlichkeit zeigt (es sei denn, es handelt sich um eine Nudistin, aber dann trägt sie sowieso keinen Bikini ;-) )

In den USA ist deshalb der „Bikinicut“, neben der Depilation der Beine und der Achselhöhlen, schon länger Standart. Trifft man an einem amerikanischen Badestrand dennoch einmal auf eine Frau mit behaarten Achseln, so kann man mit großer Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass es sich um eine europäische Touristin handelt.



+++von http://www.sex-lexikon.net/alphabet/i.htm +++


medizinisches / seelisches


Die Haare der Frau sind Teile ihrer Geschlechtlichkeit. Es ist bekannt, daß das Haarwachstum von den gleichen Hormonen gesteuert wird wie die Fortpflanzung - ein Beweis für die Abhängigkeit verschiedener Organe von diesen Hormonen. Hormonstörungen spiegeln sich demnach in Haarproblemen wider, was einmal mehr die geschlechtliche Abhängigkeit des Haarausfalls vom Fortpflanzungshormon unterstreicht.

Haare sind spezielle Formen der Haut. Wie die Haut empfangen auch Haare Signale des Körpers. Östrogene erneuern nicht nur die Haut, sie regen auch die Hautzellen an, sich schneller zu regenerieren. Und genau das gleiche trifft auch auf die Haare zu. Viele Frauen berichten, daß die Zeit der Schwangerschaft an den Haaren wahre Wunder bewirkte. Die Haare wurden füllig, sie glänzten und waren locker. Verständlich: Während der Gravidität erreichen Geschlechtshormone im weiblichen Körper ihre maximale Konzentration. Jedes Haar ist mit Drüsen umgeben, die Schweiß-, Talg- und Duftstoffe absondern. Und genauso wie die Haut sind auch behaarte Körperstellen mit besonders vielen Drüsen ausgestattet.

Haare sind im weitesten Sinn eine Vergrößerung der Hautoberfläche. Duftstoffe, die die Haare mit einem dünnen Film überziehen, können durch diese vergrößerte Oberfläche in größerer Menge in die Umgebung entweichen – ein Kunstgriff der Natur, um die erotische Signalwirkung zu erhöhen.

Dazu ein einfacher Vergleich: Öffnet man einen schlanken Parfumflakon, so entweicht der Duft und verbreitet sich wohltuend im Raum. Bestreicht man dagegen ein großes Tuch mit diesem Parfum und läßt man dieses aufgebreitet im Raum liegen, entwickelt sich ein viel stärkerer Geruchseffekt, als dies bei einem geöffneten Duftfläschchen der Fall ist. Die Geruchtsintensität ist demnach eine Funktion jener Fläche, auf der sich der Duftstoff verbreiten kann. Haare - im übertragenen Sinne Ausstülpungen der Haut – sind diese vergrößerte Oberfläche. Sie sind vergleichbar mit Antennen, über die Botschaften in den Äther gesandt werden. In diesem Fall sind die Düfte die Botschaften, die über die Haarantennen an die Umgebung verschickt werden.

Achsel- und Schamhaare sind mit zahlreichen Duftdrüsen umgeben. Sie erfüllen diese Kommunikationsaufgabe daher in besonderem Maße. Aber auch das Kopfhaar fungiert als Megasender für Botschaften aus dem Inneren des Organismus. Die Duftstoffe, die sich über die Körperbehaarung in die Umgebung entladen, werden zur Zeit sehr intensiv erforscht. Ihre chemische Analyse ergibt, daß sie kurzkettige Fettsäuren sind, die den chemischen Verbindungen der Geschlechtshormone sehr ähneln. Das erklärt die Wichtigkeit der Haare. Über diese Organe teilt die Frau der Welt ihre Geschlechtlichkeit mit. Haarausfall erzeugt daher verständlicherweise großen Leidensdruck.

Haare vergrößern nicht nur die Oberfläche des Körpers, sie verstärken auch die Sensibilität der Haut. Es ist bekannt, daß das sanfte Berühren und das Streicheln der Haut nach den Symbolen unserer Gestik Zuneigung ausdrückt. Es gibt manche Körperstellen, die durch Streicheleinheiten erotisch gereizt werden - man spricht von erogenen Zonen der Haut. Berührt man nun die Haare, wird dieser sogenannte taktile Reiz wegen der vergrößerten Oberfläche um ein Vielfaches verstärkt. Die Haare leiten die Berührung an die Haut weiter, wo es zu einem Verstärkereffekt kommt. Das erklärt auch die hohe kommunikative Kraft, mit der das menschliche Haar ausgestattet ist.



+++ von http://www.hormon-klinik.com/antiaging/fragel.html +++
klar, es geht hierbei nicht direkt um rasur, sondern um haarausfall. jedoch finde ich die darin umschriebene bedeutung der haare und die damit zusammenhängenden auswirkungen auf den körper sehr wichtig für das thema.


diskussionen zum thema hier:

http://www.med1.de/Forum/Gynaekologie/855/1/