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Thema: Wenn Wünsche manchmal weh tuen!

  1. #1

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    Der Himmel war mit grauen Wolken verhangen, die dicht auf dicht folgten. Bald würde es regnen. Die meisten Menschen die an jenen Morgen zur Arbeit gingen hatten einen Regenschirm bei sich. Das war ja noch nicht das auffälligste, das auffälligste war das sie alle irgendwie gleich gekleidet waren, obwohl sie doch versuchten so verschieden wie möglich auszusehen. Aber es ist die gleiche aktuelle Mode, die gleichen aktuellen Schnitte welche die Menschen trugen. Auch Lea trug dies, was blieb ihr anderes übrig? Etwas anderes gab es nicht, doch an einem Tag wie solchen, einem Wochentag an dem sie zur Schule gehen musste trug sie eine Schuluniform. Eine langärmlige weiße Bluse, eine grüne Krawatte und einen grün-weiß karierten Rock, es war genau dieselbe Kleidung die ihre Kameradinnen an der Schule auch trugen. Natürlich trugen die Männer Hosen, aber es war genau das selbe. Uniform war Pflicht. Neben ihr liefen andere Menschen auf dem Weg in ein Büro oder in ein Geschäft, um ihrer Arbeit nach zu gehen. Alle im gleichen oft eiligen Schritt. Auch Lea ging in eiligen Schritt, aber sie ging anders bewegte sich vollkommen anders stach aus der Menge hervor. Aber der Tag würde genau wie jeder andere ablaufen, genau so drückend und quälend. Wie jeden Tag, würde sie von der Schule nach Hause gehen, dort würde ihre Mutter am Herd stehen und das Essen kochen. Es war immer wieder das gleich, natürlich war es ausgewogen und abwechslungsreich, darauf achtete man, aber doch das gleiche. Zu asiatischen Essen benutze man Stäbchen, für andere nur Löffel, alles hatte seinen Platz alles musste passen. Wenn einem das Essen nicht schmeckte konnte man es nachwürzen, dann schmeckte es jedem. Aber nicht Lea, es gab einige Gerichte die mochte sie überhaupt nicht essen und rührte die Gerichte daher nicht an. Nach dem essen waren Hausaufgaben dran, oder sie ging mir ihren Freund aus, je nachdem was länger dauerte. Wenn sie wieder kam war ihr Vater von der Arbeit zurückgekehrt, mit der Welle die immer gegen 18:00 Uhr die Büros verließen. Er begrüßte seine Tochter mit einem Lächeln, fragte wie ihr Tag war und wünschte dann eine gute Nacht. Auch heute wäre solch ein Tag, aber heute würde Andreas mit ihr direkt nach der Schule was unternehmen. Heute war ja auch Freitag und morgen konnte man ausschlafen. Eigentlich konnte Lea das alles aushalten gerade so, aber heute schien es sie zu erdrücken, eigentlich wäre sie gar nicht aufgestanden. Mit schweren Schritt liefen die Füße weiter, der Körper schien etwas gebeugt zu sein. Lea starrte vor sich hin, bis eine Seifenblase auf der Nase landete. Es war eine seltsame Seifenblase in ihr schimmerten die Regenbogenfarben und diese Farben waren so intensiv, das einem ganz schwindlig werden konnte. Sie blieb stehen und schaute nach oben, vom Himmel schwebten viele, viele Seifenblasen und kamen direkt auf das Mädchen zu. „Was wird das?“, leicht erschrocken wich sie einen Schritt zurück. Es nütze nichts. Die Menschen in der Gegend waren stehen geblieben nicht um zu sehen was passierte nein sie waren mitten im laufen stehen geblieben, als ob die zeit angehalten wurde. Eine große Seifenblase mit einem kleinen Wesen darin schwebt dann genau vor den Augen. Das Wesen, es war nicht erkennbar ob es weiblich oder männlich war, hatte lange schwarze haare und einen blauweißen Körper. Das Gesicht war feingliedrig und zart und zart und es lächelte. Verdattert hob Lea ihren rechten Zeigefinger an die Seifenblase, das Wesen hob seinen linken Arm hoch und berührte ohne das die Seifenblase platzte den Finger Lea’s. Aus der winzigen Hand entsprangen winzige Blasen, welche den Finger umringten und sich dann in ein Halsband verwandelten mit einem sichelförmigen Anhänger. Dann von einen Augenblick zum anderen lief die Zeit weiter und Lea stand mit einem verwirrten Gesichtsausdruck da am rechten Zeigefinger das Halsband.
    Fröhlich pfeifend ging Steve die Straße entlang. Eigentlich war das Pfeifen etwas was hier nicht rein passte und eigentlich machte er dies erst seit Lea seine Freundin war. Wenn er mit ihr in der Schule saß, erschien sie ihm als ein etwas trauriger Mensch, als ein Jemand der sich nicht wohl fühlte. Aber kaum, das sie alleine waren, änderte sich alles. Dann hörte er ihr Lachen, ihre fröhlichen Worte und auch das wurde immer seltener. Immer seltener sah er das fröhliche Lächeln, immer seltener hörte er fröhliche Worte von ihr, statt dessen war das Lächeln traurig geworden und die Worte gleichgültig. Seine Trübe Gedanken wurden abgelenkt als er einer ihm vertraute Rückenansicht sah. Schnell lief er zu ihr und umarmte sie von hinten. „Hallo Liebes,“ murmelte er und vergrub seine Nase in ihren wohlduftenden rothaarigen Pferdeschwanz. „Du riechst heute wieder so gut. Wie machst du das nur.“
    „Oh hallo Steve,“ sie schaute hoch und lächelte ihn an, da war es das fröhliche Lächeln.
    „Hey was ist passiert das du schon am frühen Morgen so fröhlich bist?“, Er hakte sich bei ihr an und dann gingen Beide zusammen weiter.
    „Ich habe eine Fee gesehen. Sie hat mir das hier geschenkt.“
    „Ich denke das hast du wohl geträumt,“ Lea sah erst zu ihm hoch und dann auf das Halsband in der rechten Hand.
    „Wer weiß,“ Das alles war doch komisch.

    Die monotone Stimme des Lehrers erzählte etwas über tote Könige und deren Heldentaten. Daher schweiften Lea’s Gedanken ständig ab. Ihre Augen schweiften über die Klasse, welche so uniform aussah und blieben bei Steve stehen. Jener schaut kurz auf, zu ihr und lächelte aufmunternd zu, dann schaute er wieder nach vorn. Der Blick wanderte zurück zum Lehrer und von da aus zum Fenster, draußen hatte es angefangen zu regnen und man sah Hausfrauen wie sie mit ihrem Kindern den Einkauf erledigten, das übliche Bild an einem Wochentag. Aber dann war da etwas, etwas farbiges, etwas rundes und dann blieb die Zeit stehen, nur Lea konnte sich bewegen und sah wieder eine Seifenblase mit der Fee. Diese Fee lächelte und lies eine kleine dieser regenbogenfarbenen Kugeln auf ihre offene linke Hand fliegen, wo jene zerplatzte und einen kleinen, roten, ovalen Stein da lies. Da sie erschrocken aufgestanden war, viel der Stuhl um. Leises Kichern der Mitschüler war zu hören.
    „Miss Horen, wenn sie sich wieder hingesetzt haben, kann ich dann weiter im Unterricht fort fahren?“, Die Stimme des Lehrers triefte nur vor Sarkasmus.
    „Entschuldigung,“ murmelte Lea und setzte sich tomatenrot wieder hin. Steve blickte fragend zu seiner Freundin, erhielt aber nur einen verwirrten Gesichtsausdruck.

    „Was ist heute nur mit dir los? So verstreut kenne ich dich gar nicht,“ Die Schule war aus und Steve ging gemeinsam mit Lea über den Schulhof, in langsamen Schritten, während andere Schüler an ihnen vorbeirannten.
    „Ich weiß nicht so genau. Aber ich fühle mich heute so komisch, als ob ich gar nicht mehr hier wäre, sondern in einer ganz anderen Welt.“ Lea hob ihren Kopf und schaut in den grauen Himmel, wann war er das letzte mal blau gewesen? War er je richtig blau gewesen? Es fanden sich keine Erinnerungen in ihrem Kopf dazu.
    „Hallo Steve.“ Ein Mädchen in Matrosenkleid, welche nur von den reinen Mädchenschulen getragen wird, winkte vom Ausgang des Schulhofes den Beiden zu.
    „Oh hallo Midori.“ Zögernd ging er weiter, während sie ihn freudig umarmte.
    „Ich hatte heute eher frei da dachte ich, wir könnten was zusammen unternehmen.“
    „Geht nicht ich wollte heute mit Lea etwas unternehmen.“ Und winkte seine Freundin zu sich heran, welche etwas hinten an stehen geblieben war.
    „Wie konnte ich so dumm sein. Natürlich. Aber wir können ja auch zu dritt was unternehmen.“ lachte Midori. Lea sah zu ihr hin. Hübsch war sie, hatte ihre dunklen haare zu zwei Zöpfen geflochten und ihr Gesicht war zart und sanft. Und genau wie Steve strahlte auch sie etwas heller etwas farbiger, als die Umgebung.
    „Da wäre die Frage was.“ meinte Lea.
    „Kino.“ schlug Midor vor.
    „Eis essen.“ kam es von Steve. Lea hörte nur noch halb zu, denn auf der anderen Straßenseite, sah sie die kleine Fee wieder. Nur das es keine kleine Fee mehr war sondern eine erwachsene Frau nackt und dennoch wieder nicht nackt. Ihre Hände lockten Lea zu sich und sie lächelte. Langsam wie in Trance begann Lea zu laufen und wurde immer schneller, bis die Fee das Mädchen in ihre Arme schloss.
    „LEA, was machst du da?“ War das letzte was in ihre Ohren drang, bevor es dunkel wurde.

  2. #2

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    Ihr Arme taten weh. Seltsamer Geruch drang an ihre Nase und einiges Blubbern war zu hören. Und sie war so müde, fühlte sich so schwach, warum wurde sie gehalten und nicht gelegt? Eine Tür öffnete sich und zwei Männer, wie Lea unklar erkennen konnte traten ein, einer trug eine Robe, der andere Hosen, wie die Kleidung genau aussah konnte sie nicht erkennen.
    „Was gibt es das man mich aus der Audienz holt?“ donnerte eine ungehaltene Stimme.
    „Wir haben dieses Mädchen vor den Toren des Schlosses aufgelesen. Das junge Mädchen erschien in einem Licht und ihre seltsame Kleidung ich denke das es ein böses Wesen ist.“ erklärte der Hauptmann, welcher dicht hinter Lea stand.
    „Dann seid ihr gut daran getan sich an mich zu wenden. Nur kann ich keine böse Aura spüren.“ meinte der Mann in Robe.
    „Dann last sie los und legt sie auf die Bank.“ befahl der Mann in Hosen.
    „Aber sie könnte euch angreifen Majestät.“ wandte der Hauptmann ein.
    „Das denkt ihr wohl nicht wirklich. Bringt sie auf eines der Gästezimmer und stellt eine Wache davor wenn ihr euch dabei wohler fühlt.“
    „Jawohl Majestät.“ Lea bemerkte wie sie von starken Männernarmen hochgehoben wurde und schlief sofort ein.

    Eigentlich wollte Alechando etwas Ruhe haben. Ruhe vor den edlen Damen die andauernd um ihn herum scharwenzelten, Ruhe vor den Stress den er sich jeden Tag stellen musste, daher hatte er auch ein Buch bei sich. Ihre Haare schienen in der Sonne golden zu schimmern und ihre Kleidung zeigte die zierliche, schlanke Figur des Mädchens. Hübsch war sie nicht, eher schön. Dann zuckte er zusammen hatte sie sich nicht gerade bewegt?
    Es war so schön, ein weiches Kissen schmiegt sich an ihren Kopf und ihr Körper lag auf einer weichen Matratze und es roch so angenehm. Lea fühlte sich total wohl. Aber das war nicht ihr zu Hause, wo war Lea? Die Augen öffneten sich und sahen das Fenster, durch das der Himmel zu sehen war. Etwas war an diesem Himmel anders, kurz überlege Lea und sprang dann auf. Es war blau richtiges blau kein graublau sondern eine richtige Farbe. Sie riss das Fenster auf und schaute raus und hielt die Hände nach draußen, als wolle sie den Himmel berühren. Es war alle so intensiv, sie wollte mehr sehen.
    „Du bist aufgewacht wie ich sehe.“ sprach eine männliche Stimme. Erschrocken drehte sich das Mädchen um und sah auf einem großen Lehnstuhl einen junge Mann sitzen, mit schwarzen langen Haaren. Obwohl er einfache Kleidung trug und darüber eine art ärmellosen Mantel sah er sehr nobel aus. „Hab keine Angst ich tue dir nichts.“ Alechando ärgerte sich leicht, das er das Mädchen erschrocken hatte. Dieses beruhigte sich langsam und sah ihn genau in die Augen.
    „Ich würde gerne nach draußen gehen.“ kam es von ihr.
    „Warum?“
    „Weil ich all diese Farben sehen möchte und die Luft riechen möchte und eben alles, es ist so neu so verwirrend .“ Alechando zögerte. Eigentlich sollte niemand das Mädchen erst mal sehen bis man genau wusste was sie war, wer sie war und von wo sie kam. Aber es gab einen Ort da hatte kaum einer etwas zu suchen nur befugte Leute betraten diesen Ort und dann auch nur selten.
    „Nun gut komm.“ Der König erhob sich und öffnete Lea die Türe. Sie ging hinduch und bedankte sich artig. Der Weg führte durch viele dunkle Gänge und an einem war bald Licht zu sehn, fragend schaute Lea zum Mann hoch. „Lauf da wird dich niemand neugierig beäugen oder fragen stellen.“ meinte er. So schnell war Lea noch nie gelaufen und kam in einen kleinen aber sehr schönen Garten raus. Hier gab es so viele Blumen so schöne Farben und so neue Gerüche. Hier war alles so frisch so angenehm, mit geschlossenen Augen blieb Lea stehen und genoss dieses wunderschöne Gefühl zu Hause zu sein richtig da zu sein. Alechando lehnte sich gegen eine Wand und betrachtete das junge Mädchen, welches sich so sehr an einen Garten erfreute. Eine Weile blieb es so. Das die Beiden alleine waren und es eine sehr friedliche Stimmung war, doch dann bemerkte der König eine Anwesenheit, welche aber nicht unbedingt störend war.
    „Ich dachte mir das ihr hier seid verehrter Freund.“ Merlin trat etwas ins Licht und schaute in den Garten. „Wie ich sehe ist das junge Mädchen erwacht.“
    „Ja. Sie erfreut sich gerade an meinen Garten.“
    „Sie benimmt sich seltsam. Hey du Mädchen komm her.“ rief Merlin. Lea’s Kopf wirbelte herum und entdeckte den Mann in der Robe, er trug lange weiße Haare und hatte stechend blaue Augen.
    „Ich heiße Lea.“ rief sie und lief dann zu den Männern.
    „Möchtest du nicht wissen wo du bist?“ lächelte Merlin.
    „Anfangs nicht. Hier ist alles so neu und so interessant, aber wo sie es erwähnen. Ja ich würde es gerne wissen und auch wer sie sind.“
    Alechando stellte sich richtig hin. „Ich bin Alechando, der König dieses Landes. Und dies ist Merlin Freund und Berater.“
    „Oh. So bitte verzeiht mein respektloses Benehmen.“ Lea wurde leicht rot.
    „Es ist schon gut.“ winkte Merlin ab.
    „Wie heißt euer Land? Und warum bin ich hier?“
    „Es heißt Tani. Und warum du hier bist mmh vielleicht kann dir Merlin es genauer erklären.“
    „Ich vermute ihr seid in einer Raumverschiebung zu uns gekommen, ich werde mich beeilen herauszufinden wie ihr zurückkommt.“
    „Lasst euch Zeit damit. Es eilt nicht.“
    „Aber was ist mit deinen Freunden? Vermisst du sie nicht?“ fragte Alechando und bemerkte wie sich das Gesicht von Lea verfinsterte.
    „Ich habe keine Freunde nur einen Freund, aber wir entfernen uns je länger wir zusammen sind.“ antwortete sie
    „Das wusste ich nicht. Aber was ist mit eurer Welt vermisst ihr sie nicht und die Eltern?“
    „Meine Eltern. Etwas schon, aber meine Welt nein überhaupt nicht. Wisst ihr dort drüben ist alles so grau, so trist. Wir kennen die Farben wie blau, gelb oder rot, aber alle sind mit einer Art Grauschleier. Jetzt sofort zurückkehren würde mich unendlich quälen.“ Lea war das plötzlich peinlich das alles zu erzählen und sie schaute daher zu Boden.
    „Es wird wohl auch etwas länger dauern bis ich einen Weg gefunden habe.“ meinte Merlin und war bestürzt über das was Lea sagte, es klang so bedrückend.
    „Aber du kannst hier nicht so lange untätig rum sitzen Lea. Wir sollten für dich eine Aufgabe finden.“
    „Gerne. An was hab ihr gedacht Majestät?“

    Mit zweifelnden Gesicht schaute Alechando zu der Ansammlung von Männern und Frauen. „So denn berichtet. Was könnt ihr über Lady Lea berichten.“ Diese Ansammlung verhieß nichts gutes und es waren drei Tage vergangen, um herauszufinden zu was das Mädchen fähig war.
    „Die junge Lady ist sehr ungeschickt was Kochen angeht und ich kann sie nicht gebrauchen.“ erklärte die Oberköchin.
    „Sie hat es geschafft meine Näherin zusammen zu nähen.“ seufzte die oberste Schneiderin.
    „Selbst eine Katze macht besser Musik als sie.“ schüttelte der Musiklehrer den Kopf.
    „Als Hofdame eignet sie sich auch nicht. Sie trifft nie den Geschmack der edlen Damen und langweilt sich schnell.“ seufzte die Oberin der Frauenkammer.
    „Wo ist sie jetzt?“ wollte Alechando wissen und wünschte sich Merlin herbei, er hätte mit seinen Kommentaren ihn etwas aus seiner Reserviertheit hervorholen können. Doch er war mit Beschwörungen beschäftigt um herauszufinden wie Lea in ihre Welt zurückkehren konnte.
    „Sie meinte sie wäre auf dem Hof.“ kam es von einem Diener. Alechando stand auf und ging zu einem der vielen Fenster im Audienzzimmer und sah hinunter in den Hof, ja da war Lea, sie veranstaltete gerade ein Wettrennen mit den auszubildenden Soldaten und sie war schnell. „Was ist, wenn wir sie zu einer Botin ausbilden?“ murmelte er.
    „Wie?“ Sie Schneiderin sah zum König.
    „Ich sehe gerade das Lady Lea sehr schnell ist. Wir können schnelle Boten immer gebrauchen.“
    „Mmh. Immerhin etwas gut.“ nickte der Musiklehrer.
    „Nun gut ruft sie her.“ befahl Alechando.

    Stöhnend lief Lea durch die Gänge. Die Ausbildung zur Botin war anstrengend, ständiges Konditionstraining, ständiges Reittraining und dann die Schnelligkeitsläufe. All das rief üblen Muskelkater in ihr hervor, aber es war so schön hier. Also hielt sie tapfer durch. Alechando kam ihr entgegen und direkt auf Lea zu.
    „Ich habe dich gesucht Lea.“ lächelte er.
    „Oh weswegen denn?.“
    „Ich soll dir von Merlin ausrichten das er keine Möglichkeit gefunden hat dich nach Hause zu schicken, er ist der Meinung das du hier erst mal eine Aufgabe erledigen musst bevor wir dich zurückschicken können.“
    „Wie lange muss ich dann noch hier bleiben?“
    „Das kann niemand sagen, vielleicht wenige Tage oder mehrere Jahre.“
    „Ich verstehe.“ schluckte sie und schaute zu Boden.
    „Alles in Ordnung?“ besorgt hob der König ihren Kopf am Kinn hoch.
    „Ja natürlich. Ich muss wohl eben nach meiner Aufgabe hier suchen um schnell nach Hause zu kommen.“ meinte Lea, strich die Hand vom König weg und verschwand hinter einer Ecke, aus welcher kurz darauf Merlin kam.
    „Du hast es ihr wohl mitgeteilt.“ Meinte er leise.
    „Ja sie schien es sehr gut aufgenommen zu haben.“
    „So gut es geht, ich habe Tränen in ihren Augen bemerkt.“
    „Und dann meinte sie es wäre alles in Ordnung. Nun gut lassen wir sie erst mal allein.“ brummelte Alechando und ging zusammen mit seinem guten Freund zum Audienzsaal.
    Der Tag verlief ohne das man etwas von Lea hörte oder sah. Seufzend machte sich der König auf den Weg sie zu suchen und fragte sich warum kümmerte er sich um dieses Mädchen? Er war doch nicht für sie verantwortlich oder doch? Jedenfalls rief Lea in ihm ein sehr warmes Gefühl hervor, irgendwie musste er sich um sie kümmern, aber warum nur? Mit diesen Gedanken fiel ihm die Kappelle auf und ein Mädchen, welches im hellblauen Sommerkleid auf den kleinen Gebetstisch lehnte, sie schien zu schlafen oder auch zu weinen. „Weinst du?“ fragte er vorsichtig. Der Kopf mit den offenen Haaren zuckte hoch und drehte sich um. Die Augen waren leicht gerötet vor weinen.
    „Nein nicht mehr. Dieser Ort strahlt eine tröstende Ruhe aus.“ Lea stand auf und warf den Blick auf eine Steinstatue, welche eine Frau darstellte nur ohne Gesicht. Ansonsten war die Kappelle mit Sitzbänken und wunderschönen bunten Fenstern
    „Es ist ein heiliger Ort. Diese Frau da vorne nennen wir Adia. Wir danken ihr mindesten einmal in der Woche, das sie uns die Herzenswünsche erfüllt.“
    „Wünsche?“ Lea ging näher zu der Statue hin und berührte sie leicht.
    „Ja Adia erfüllt Herzenswünschen. Zwar nicht immer jeden, aber sie tut es dennoch. Man kann zum Beispiel niemanden mit Wünschen Schaden zufügen oder wenn ein kleines Kind das Essen nicht mag, es verwandelt sich nicht automatisch in ein anderes Essen. Auch die Arbeiten erledigt sie nicht für uns. Sie regelt nur alles damit wir ein sehr angenehmes Leben haben, aber wir müssen dafür arbeiten.“
    „Ich habe sie gesehen. Adia war es welche mich hier her geholt hat, aber sie zeigte sich mir nicht als Frau sondern als ein Wesen weder Mann noch Frau. Nur als sie mich geholt hatte war Adia eine Frau. Aber warum gerade eine Frau? Warum verehrt ihr nicht einen männlichen Namen.“
    „Weil nur eine Frau Leben schenken kann.“ Leicht irritiert sah Lea den König an. Er seufzte innerlich und setzte sich auf einer der Gebetsbänke. „Lass es mich näher erklären.“ Der junge Mann strich sich durch die Haare und schaute hoch wo ein detailreiches Deckengemälde zu sehen war. „Wir glauben das Adia uns Leben eingehaucht hat. Wir haben gesehen das die Frauen in ihrem inneren ein Kind entsehen lassen können, es ist klar wir Männer tragen ein Teil dazu beitragen. Aber nur eine Frau kann Leben erschaffen, daher denken wir das Adia weiblich ist, weil nur Frauen Leben geben können. Daher müssen wir die Frauen beschützen vor allem was ihnen schaden könnte, denn Frauen haben ein große Aufgabe, nämlich Leben zu schenken und sollten nur die Aufgaben erledigen die sie daran nicht hindern. Oder wir zwingen sie nicht zu lernen was sie nicht brauchen.“
    „Wie lesen und schreiben lernen?“
    „Ja.“
    Lea trat zu den König und hatte die Hand auf ihren Unterleib gelebt. „Bei mir zu Hause sehen wir Frauen es anders, vielleicht weil die Männer anders gedacht haben, bzw. noch denken.“
    „Erzähl es mir ein anderen Mal, ich habe noch eine wichtige Verpflichtung.“ murmelte Alechando, stand auf und ging den Gang entlang.
    „Wenn ihr wieder einmal Zeit findet gerne Majestät.“ rief Lea schon wieder viel fröhlicher und er winkte nur freundlich zurück.

    „Als ob ich nicht besseres zu tuen hätte.“ brummelte Lea und lief durch die hellen Gänge der Burg, welche dank der vielen Fenster und der hellen Sommersonne mit reichlich Licht versorgt worden. „Aber nein ich darf einen blöden Liebesbrief zum König bringen.“ sprach sie weiter laut und ging um eine Ecke und stand dann vor einer sehr großen schon fast torartigen Tür. Kurz zögerte das Mädchen, noch nie hatte sie die Bibliothek betreten, wo sich zur Zeit der König befinden sollte. Doch dann ärgerte sie sich über das Zögern und stieß die Tür kräftig auf. Staunend trat sie ein und betrachtete eingehen die hohen Regale die mit vielen Büchern gefüllt waren. In diesen Gängen war es dunkel, obwohl eine große Fensterfront für viel Licht sorgte, dort standen auch ein großer Schreibtisch vollgepackt mit Papieren, teils beschrieben teils leer und einigen Bücher, dann stand da noch ein Pult und eine gemütliche Leseecke mit gepolsterten Lehnstühlen. Am Schreibtisch standen Merlin und Alechando, ungewollt bekam Lea daher ein Gespräch mit.
    „Ich benötige dringendes einen Assistenten. Der Lesen, Schreiben und flink ist.“ drängte Merlin.
    „Ich kann niemanden entbehren. Höchstens in drei Spannen.“
    „Drei Spannen?! Die Bibliothek ist ein Chaos ich komme mit meinen Schriftstücken nicht hinter her. Ich brauche jetzt einen und nicht in drei Spannen.“ Lea hatte Merlin noch nie so aufgeregt gesehen, während Alechando wie immer ruhig und gelassen blieb.
    Lea räusperte sich und trat vor. „Entschuldigung. Mylord, Majestät ich habe hier einen Brief für euch.“ Und reichte dem König den Liebesbrief.
    „Danke.“ entgegnete Alechando und steckte den Brief in seine Westentasche.
    „Darf ich, darf ich mich kurz in der Bibliothek umschauen?“ bat sie dann nach einigen Zögern.
    „Ja, ja aber bring nichts durcheinander.“ winkte Merlin ab und entließ somit Lea, welche verträumt durch die großen Bücherregale lief. Dann stoppte sie und schaut nach oben, da lag ein Buch, was sagte lies mich. Abwesend rollte das Mädchen die Leiter, welche am ende des großen Regals stand unter das Buch und kletterte hinauf, sie schlug es auf und begann zu lesen:
    Vor unendlich langer Zeit erschaffte ein Wesen viele Welten und brachte Wesen hervor, seine Kinder, welche die Welt bevölkerten. Damit alle fröhlich blieben und nicht einem tristen Alltag verfielen, wurden regelmäßig Farbenkinder geboren, welch durch ihre bloße Anwesenheit den Grauschleier aufhielten. Nun ist es leider so passiert das es in einigen Welten nicht mehr gelang, da die Bevölkerung zu groß wurde. Auch hier gab es, nein gibt es immer noch ein Farbenkind, welches vor tausend Jahren geboren wurde. Da es so gerne lebte und so gerne die Fröhlichkeit und die Farben aufrechterhielt, wünschte es sich für immer zu leben. Dieser Wunsch wurde von der Göttin Adia gewährt. Doch nun tausend Jahre nach diesem Wunsch sinkt die Lebensfreude bei jenen Farbenkind und so auch die Fröhlichkeit, schon jetzt hat sich ein wenig Alltag eingeschlichen. Da aber Adia dieses Land so liebt, hat sie aus einer grauen Welt ein Farbenkind hier her geholt, denn nur ein Farbenkind kann diesem tausendjährigen Kind helfen zu sterben. Und dieses Farbenkind bist du. LEA!.
    Das Buch hatte gerade zu ihr geredet. Wie vom Donner gerührt saß Lea da und hielt das Buch nur noch leicht in den Händen, so das es runterfiel und die Aufmerksamkeit der beiden Männer auf sich zog.
    „Lea alles in Ordnung?“ rief Alechando hoch.
    „Äh ja glaub schon.“ murmelte Lea und schickte sich an runter zu klettern, während Merlin das Buch aufhob.
    „Sei vorsichtig Lea.“
    „Wird schon gehen.“ sprach es und verfehlte eine Sprosse, so das sie nach unten fiel. Der König, welcher sie auffangen wollte warf sie um so das er unten lag und Lea auf ihn saß. Knallrot sie und ruhig und gelassen er rappelten sich Beide auf. „Was hat das zu bedeuten? Warum erfahre ich von diesem Buch erst jetzt?“ Ihre Stimme klang sehr aufgebracht.
    „Setzt euch erst mal Lady.“ Merlin führte Lea zu der Sitzecke und nötige sie sich zu setzen. Alechando blieb stehen. „Tani wurde von einem Grauschleier bedroht, es war kaum zu merken doch es war da und als ihr kamt stoppte es, es wurde sogar etwas besser. Aber solange das alte Farbenkind keinen Platz für ein neues Kind macht kann niemand den Grauschleier besiegen. Ich habe in einer Vision gesehen das ein Mädchen hier her käme, ein Mädchen mit eigener Magie. Als erstes dachte ich du wärst es, aber nach kurzer Zeit musste ich meine Meinung revidiere, da du keinerlei magische Begabung ausstrahltest. Es hieß auch sie würde Tani die Farben erhalten und ein neues Farbenkind bringen.“
    „Und davon erfahre ich erst jetzt?“ Sie war immer noch aufgebracht.
    „Reg dich ab Lea. Du weißt jetzt was deine Aufgabe ist und du kannst bald in deine Welt zurückkehren.“ brummte Alechando.
    „Ja meine Welt.“ Sie klang leicht verbittert. Die anderen schwiegen deswegen, doch dann fiel dem König etwas ein.
    „Lea könnte doch deine Assistentin werden. Sie wäre genau die richtige. Ist flink kann lesen und schreiben und macht sehr gute Fortschritte in ihrer Ausbildung.“ Lea staunte er erkundigte sich über ihre Fortschritte das lag doch gar nicht in seinen Aufgabenbereich.
    „Ich bin ein einer solchen Notlage ich nehme jeden.“ seufzte Merlin auf und sah zu Lea, welche ihn irgendwie frech angrinste.
    „Also sind wir Arbeitspartner.“
    „Ja scheint so. Lady Lea.“
    „Ich werde bei der Schneiderin gleich mal neue Kleider für dich bestellen.“ meinte Alechando und ging dann aus der Bibliothek, abermals fragte er sich warum er so viel für Lea tat und ein warmes Gefühl machte sich in seinen Herzen breit, was er aber schnell unterdrückte.
    „So und was machen wir jetzt?“ Lea stand auf.
    „Schnapp dir Tinte, Feder und Papier und las mich diktieren.“ befahl Merlin. Lea holte alles, setzte sich an das Pult und fing an zu arbeiten.

  3. #3

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    Die Zeit verging und Lea hatte viel zu tuen. Es hieß die Schriftstücke aufzuarbeiten, die Bibliothek neu zu ordnen, oft schlief sie in der Bibliothek ein, dann trug Merlin meistens das Mädchen auf ihr Zimmer und deckte sie zu, sanft ja fast zärtlich ein wenig zu zärtlich. Lea besaß keine magische Fähigkeiten das war ihm sofort klar, aber sie besaß etwas was dem Magier zu schaffen macht, etwas zog ihn magisch an. Oft schon hatte er sich beinahe hinreißen lassen Lea im Schlaf einen Kuss auf die Wange zu geben, doch er beherrschte sich, statt dessen strich er immer eine Haarsträhne aus dem Gesicht ohne es zu bemerken schien er sich in sie verliebt zu haben.
    Lea langweilte sich schnell. Die zwei Spannen, welche sie schon da war, waren sehr schnell vergangen und viele Audienzen sind an ihr vorbeigerauscht, diese hier war sehr langweilig. Es ging um belanglose Themen, zumindest in ihren Augen. Aber Alechando hörte interessiert zu, scheinbar wohl aber nur, er machte zu jeder Tatsache, welche vorgetragen wurde das gleiche Gesicht, auch blieb er immer ruhig und gelassen. Noch nie hatte Lea ihn lachen sehen oder wütend, daher fragte sie sich oft wie er nun wirklich war, wie seine Persönlichkeit aussah. Das hier war eine Maske eine Farce, aufrechterhalten um den gerechten König darzustellen.
    „Die Vorbereitungen sind getroffen Majestät. Und ihr wollt wirklich ohne Eskorte reisen?“ erkundigte sich der Hofmeister noch einmal eindringlich. Von dieser Reise wurde seit Wochen geredet, zur 1. Spanne in der Zeit der bunten Blätter würde Alechando eine zwei Spannen lange Rundreise in die umliegende Siedlungen machen um zu sehen ob alles in Ordnung war.
    „Ja. Mir wird nichts passieren ich kann sehr gut kämpfen.“
    „Bevor ich es vergesse. Edler Freund, meine Assistentin muss in einigen Siedlungen Botschaften und Schriftrollen verlesen, könntet ihr sie mitnehmen?“ erbat sich Merlin, Lea wurde rot. Insgeheim wurde auch ihre Reise vorbereitet, man gab hier hierfür ein gutes Pferd, welches ruhig, aber schnell war, welches unerfahrene Botenreiter nicht gleich abwarf. Lea hatte es auf den Namen Mitternachtsttanz getauft, da es noch keinen Namen trug.
    „Von mir aus. Ist alles vorbereitet?“
    „Ja. Sie kann zeitgleich mit euch starten.“ Merlin seufzte innerlich auf, ihm gefiel es gar nicht Lea ziehen zu lassen, er hatte sich sehr an ihre Anwesenheit gewöhnt. Kurz fiel sein Blick zu ihr, sie war wohl leicht säuerlich, weil man in ihrer Gegenwart in der dritten Person geredet hat, aber ändern konnte man es nicht, was schon passiert war.

    Es war ein herrlicher Tag, die Sonne schien und ein laues Lüftchen herrschte. Lea und Alechando saßen auf ihren Pferden. Der gesamte Hof war anwesend um die Beiden zu verabschieden. Lea wurde noch viel Süßkram zugesteckt.
    „Damit du nicht vom Fleisch fällst.“ meinte die Köchin, während Alechando die Führleine des Lastpferdes an seinen Sattel befestigte.
    „Los Lea sonst kommen wir nie fort.“ rief er dann und setzte sein Pferd in Bewegung.
    „Ja Majestät.“ Mitternachtstänzer war kaum zu halten endlich mal ein langer Ritt, keine mit Zäunen begrenzten Weiden oder das ständige im Kreis laufen mit der Longe und seiner Herrin auf dem Rücken. Er mochte das rothaarige Mädchen sehr, es war die erste die ihm einen Namen gegeben hatte und dann noch so einen schönen, stolz warf er die Mähne zurück und tänzelte vom Hof.

    Der Tag ging zur Neige, es wurde ein Lagerplatz aufgestellt und dann saßen die Beiden am Lagerfeuer und aßen zu Abend.
    „Wie war dein erster langer Ritt?“
    „Anstrengend ich werde morgen wohl sehr großen Muskelkater haben. Und bei euch?“
    „In etwa das selbe. Tue mir einen Gefallen und nenn mich während der Reise Alechando. Denn ich hab jetzt Urlaub und muss nicht von einer Reisebegleiterin mit Majestät angeredet werden. Es gibt genug Leute die mich daran erinnern werden.“
    „In Ordnung. Wenn ihr nichts dagegen habt lege ich mich schlafen.“
    „Tue dies.“ Lea legte sich auf die Decke, zog eine über sich und war kurz darauf eingeschlafen. Verträumt betrachtete der König das Mädchen. Durch das Licht des Lagerfeuers erschien ihr Gesicht so sanft so ruhig. Lange hatte er sich keine Zeit genommen sie zu betrachten, denn ständig hatte er Arbeit, ständig hatte sie Arbeit, aber jetzt hatten sie zwei spannen Zeit um sich kennen zu lernen.

    Leicht gelangweilt saß Lea auf den Rand des Dorfbrunnens, hier hatte sie nichts zu tuen, daher fiel der Blick auf eine Gruppe von Kindern, welche sich um ihr Mütter sammelten.
    „Tut uns leid aber wir haben keine Zeit.“
    „Aber wir wollen so gerne schwimmen gehen.“ maulten die Kinder
    „Wir müssen arbeiten. Die Wäsche muss noch fertig werden bevor es kälter wird.“
    „Aber es ist doch noch so warm.“
    „Die Nächte sind empfindlich kälter und es wird schneller dunkel.“
    „Och mann.“ Die Kinder waren sehr enttäuscht.
    „Wenn ihr möchtet ich geh gerne mit den Kindern schwimmen.“ bot Lea an.
    „Auja.“ „Das wäre toll.“ „Bitte erlaube es.“ riefen die Kinder begeistert.
    „Wir möchten nicht zur Last fallen, aber es wäre uns eine große Hilfe.“
    „Nein ihr fallt mir nicht zur Last, lasst mich schnell umkleiden.“ bat Lea und wurde von den Müttern in ein Haus geleitet.
    Angeregt unterhielt sich Alechando mit dem Bauern über die Ertragsreiche der Ernte, welche kurz bevorstand und den Bestand an Mitgliedern, ob es zu besonderen Vorkommnissen kam wie verhäuft auftretende Fälle einer bestimmten Krankheit. Aber es wäre alles in Ordnung sagten die Bauern und machten einer Kinderschar Platz, die jubelnd Richtung Dorfrand liefen.
    „Wartet.“ Lea lief hinterher, in einem Sommerkleid und barfuss, erstaunt sah Alechando zu ihr, in diesem Outfit war sie wunderschön.
    „Hey Lea wohin des Weges?“
    „Baden zusammen mit den Kindern. Wollt ihr auch mit kommen Alechando?“ Sie war so fröhlich.
    „Nein ich habe keine Zeit.“
    „Schade vielleicht ein andern mal.“ sprach es und weg war sie dann auch.
    Alechando lächelte in sich hinein, die Reise tat dem Mädchen gut, hier war sie viel ungezwungener als am Hofe.
    Die Sonne ging unter und die Kinder wurden von ihren Müttern nach Hause geholt. Lea selber blieb noch hier, jetzt da sie allein war, konnte sie ihr Tuch, mit welchen sie einen Badeanzug improvisiert hatte abnehmen. Wohlig seufzend tauchte sie ein und genoß es vollkommen alleine zu sein.
    Endlich allein. Alechando ging durch das kleine Waldstück, am Rande des Dorfes, solange bis er zu einem See kam, dort sah er ein rothaariges Mädchen von hinten das sich badete. Fasziniert von diesem Anblick setzte er sich hin und schaut ihr zu. Wie lange er so da saß wusste er nicht, aber es war sicher eine lange Zeit vergangen als sich Lea umdrehte und den Mann gewahrte.
    „Alechando. Warum steht ihr hier so rum kommt doch mit ins Wasser es ist herrlich.“ lächelte sie.
    „Aber, aber ich hab keine Badekleidung dabei.“
    „Es muss noch ein Tuch da liegen, jenes könnt ihr euch um die Hüften binden.“ Der König suchte und fand es.
    „Umdrehen bitte.“ befahl er. Lea konnte sich ein grinsen nicht verkneifen und drehte sich um, während er sich also auszog wickelte sie sich das Tuch gekonnt um die Brust und verdeckte somit alles notwendige.
    „Aufgepasst ich komme.“ rief Alechando und sprintete ins Wasser, blieb kurz vor Lea stehen prustete und empfand das Wasser als Kalt, doch eine jemand strahlte Wärme aus, sein Blick fiel nach unten und entdeckte Lea, welche doch leicht verunsichert war. „Entschuldige.“ murmelte er und nahm etwas Abstand. Lea grinste aufeinmal so anders und schon bekam er einen Schwall Wasser ab.
    „Kommt Alechando lasst uns baden es ist so schön.“ lachte sie. Erst war er verduzt und reagierte auf die Angriffe gar nicht aber da niemand weiter hier war und nur sie lies er all seine Ruhe und Gelassenheit fahren und alberte mit. Wenig später lagen beide erschöpft auf einer Decke und schauten in den Himmel betrachteten die Sterne und den Halbmond. Alechando fühlte sich wohl, obwohl er mit einem Mädchen alleine war. Eine der edlen Damen hätte ihm dieses Gefühl nie so vermitteln können, wie jetzt an diesem See mit Lea.
    „Diese Welt ist so friedlich.“ fand das Mädchen hob ihre Hand, als wolle sie nach den Sternen greifen.
    „Es liegt daran das es sich so viele Menschen aus tiefsten Herzen wünschen.“ Alechando hatte sich auf seinen linken Arm gestützt und betrachtete Lea, welche auf dem Rücken lag.
    „Habt ihr euch je etwas aus tiefstem Herzen gewünscht?“ Lea dreht ihren Kopf zu ihm und sah direkt in seine Augen.
    „Natürlich. Ich wünsche mir jeden Tag das ich ein gerechter König bin, ein guter König den seinen Untertanen achten und mögen.“
    „Und was nur euch betrifft? Persönlich. Sozusagen ein egoistischer Wunsch?“ Warum fragte sie das? Warum wollte sie mehr von ihm wissen? Lag es daran das der König endlich aus dieser starren Maske fiel und sich so gab wie er war? Vielleicht hatte Lea auch Angst das er wieder in diese Lethargie verfiel in diese Ruhe und Gelassenheit, aber Lea wollte dies aus einem Grund nicht, ihr gefiel dieser Alechando viel besser.
    „Nun ja. Es geht dich eigentlich nichts an. Aber ein fast jeder weiß es irgendwie. Weißt du vor zwei Jahren entschlief meine Mutter nach langer schwächender Krankheit. Natürlich waren mein Vater und ich erfüllt von Trauer, dennoch fasste ich mich wenige Tage bereits wieder. Meine Mutter brauchte nicht mehr zu leiden und hatte es nun sehr gut. Doch mein Vater verzerrte sich nach seiner Frau, beide liebten sich innig. Daher war es kein Wunder das kurze Zeit später auch mein Vater erkrankte, aber leider hatte er noch den Wunsch mich nicht alleine zu lassen. Daher wurde er nie so krank um zu sterben, aber leider auch nie so gesund um mir eine große Hilfe zu sein. Er litt furchtbar daran. Ich konnte es nicht lange mit ansehen und wünschte mir aus tiefstem Herzen er möge nicht mehr leiden und seiner Frau folgen. Ich kam ganz gut alleine zurecht. Da mein Wunsch zusammen mit seinem zu sterben den anderen, mir bei zu stehen gegenüber größer war, verstarb er kurz darauf.“ Lea schwieg eine ganze Weile, sie hatte das Gefühl etwas zu sagen, etwas tröstendes oder so. Aber solche Sprüche wie Mein Beileid oder Tut mir leid für dich waren zu abgedroschen.
    „Tat es euch sehr weh, als euer Vater verstarb?“
    „Nein Warum?. Es war doch mein eigener Wunsch.“
    „Weil,“ Sie erhob sich: , „Weil manchmal auch Wünsche weh tuen.“ Und sah ihm direkt in die Augen, welche so viel Wärme so viel Liebe ausstrahlten, das Alechando sich in ihnen vertiefte und eine ganze Zeit so blieb. Bis Lea anfing zu frösteln.
    „Es wird kalt. Alechando. Wir sollten uns ins Bett begeben.“
    „Ich weiß gar nicht warum ich dir das erzählt habe. Ich hab es niemanden so erzählt wie dir.“ murmelte er und packte seine Sachen zusammen.
    „Vielleicht, weil gerade in diesem Moment ihr kein König ward sondern ein einfacher Mann.“ Eine Hand legte sich auf einen Arm und und nur diese Berührung gab ihm so viel Wärme, das er die Hand fast zu schnell beiseite schob.
    „Gehen wir.“ meinte er dann nur.

    Weiter ging die Reise durch Dörfer, über einzelne Gehöfte und wieder durch Dörfer. Die Blätter färbten sich langsam bunt und fielen in wunderschönen Regen hinunter zur Erde und es wurde kälter. Beide genossen den Ritt zwischen ihnen lag nun eine unausgesprochene Gemeinschaft, welche seit dem See auch nicht mehr zerfiel. Beide verstanden sich schweigend und auch dem Volk fiel diese Einheit unbewusst auf. Die Bewohner waren glücklicher, als sie ankamen waren fröhlicher und lachten oft. Eine Spanne war vergangen und Lea trug bereits warme Herbstkleidung als sie in ein Dorf ankamen wo gerade das Fest zur Danksagung an Adia vorbereitet wurde. Die Reisenden wurden gebeten bis zum Fest zu bleiben und danach abzureisen. Gerne nahmen sie das Angebot an.
    Hier hatte Lea viel zu tuen. Sie musste die Kräuterhexe um verschiedene Kräuter bitten die nur hier wuchsen. Musste den Druiden aufsuchen, welcher ihr einen Sack voll bestimmter Pilze überreichte und dann sollte sie noch zur Hebamme gehen und ihr bestimmte Dinge reichen, wie einige Schriftrollen in denen einige Dinge über die Babypflege stand und wie man verschiedene Kinderkrankheiten behandelte. Eigentlich wollte sich Lea kurz noch baden, bevor das Fest am Abend begann doch sie kam einfach nicht dazu. In diesem Dorf hatte sie so viel zu tuen und Alechando konnte mal faulenzen, er beobachtete sie immer wieder grinsend.
    „Schaut nicht so.“ beschwerte sie sich.
    „Ich schaue wie es mir beliebt Lea.“ war seine Antwort darauf, er bekam darauf nur ein gespielt ärgerliches Gesicht.

    „Endlich fertig.“ aufatmend lies sich Lea auf ihr Bett fallen, welches im Haus einer der reichsten Bauern befand, eigentlich wollte sie sich nur noch kurz ausruhen und dann runter zum Lagerfeuer gehen, als es klopfte. „Herrein?“ Vorsichtig öffnete sich die Tür und der Kopf von Alechando schaute hinein.
    „Ich habe etwas für dich.“ sprach er und hielt etwas hinterm Rücken versteckt.
    „Und was?“ Ihre Neugier war geweckt.
    „Das hier.“ Ein einfaches und dennoch schönes Kleid kam zum Vorschein. „Ich dachte du könntest es zum tanzen tragen. Zudem würde ich mich sehr freuen wenn du es trägst.“ Fasziniert stand das Mädchen auf und betrachtete den Traum aus grün. Es war langärmlig und hatte einen einfachen ausschnitt und es ging bis zu den Knöcheln, also nicht ganz bis zum Boden.
    „Woher...“
    „Ich habe es von einer Schneiderin anfertigen lassen, du hättest es so oder so auf dem Danksagungsfest für Adia tragen sollen.“ Lea nahm das Kleid und legte es sich an.
    „Es ist wunderschön danke.“ Sanft schob sie ihn dann hinaus und kleidete sich um, die Haare, welche immer zu einem Pferdeschwanz hochgebunden waren, fielen sanft über die Schultern und schon war sie fertig.
    „Du siehst wunderschön aus.“ lobte Alechando, als Beide zum Lagerfeuer gingen, wo gerade die jungen Leute Aufstellung zu einem Tanz nahmen.
    „Kommt Alechando lasst uns tanzen.“ ging sie nicht weiter auf das Kompliment ein und zog den König einfach mit zum Lagerfeuer, kaum das die Musik begann. Der Tanz begann einfach und er wurde das Gefühl nicht los das Lea schon oft so getanzt hatte, sie drehte sich im Scheine des Feuers eleganter als sonst so manch edle Dame. Die Musik begann langsam wurde aber immer schneller und das verwirrte Alechando. Und dann war auch noch Partnerwechsel, sehr unsicher sah er zu Lea, welche gerade mit einem anderen tanzte. „Seid unbesorgt Alechando, zum Ende kommt ihr genau da an wohin ihr gehört.“ rief sie ihm lachend hinzu, kurz darauf wurde auch er weiter gewirbelt und zum Ende hin? Die Musik wurde abrupt langsamer, stand er wieder vor Lea.
    „Ja. Da wohin ich gehöre.“ Und nahm sie enger in die Arme als es eigentlich nötig war.
    Immer wieder sah er zu Lea, welche immer wieder um das Lagerfeuer tanzte und sich prächtig mit den jungen Leuten verstand, sie hatte viele Verehrer an diesem Abend und die Mädchen nahmen es ihr nicht übel, nein sie neckten zusammen die Jungs. Ständig musste er lächeln, ständig stieg in ihm ein warmes Gefühl ins Herz und ständig wünschte er sich Lea würde sich zu ihm setzten und eine Weile ruhig bleiben, damit er mit ihr reden konnte. Aber nach einer weiteren Zeit des Wartens reichte es ihm, er wartete noch den Ende des Tanzes ab und zog das Mädchen mit den Worten: „Ich muss mit dir reden.“ weg.

    Etwas abseits vom Fest standen Beide auf einer kleinen Hügelkuppe und sahen sich an.
    „Was gibt es denn?“ Lea sah Alechando an, er tat sich mit etwas schwer und er blickt zum ersten mal zu Boden und er war zum ersten mal unsicher, zumindest seit sie ihn kannte.
    „Es fällt mir nicht leicht es dir zu sagen. Es fiel mir nie leicht Gefühle zuzugeben, aber ich weiß es ganz genau was ich fühle. Was ich für dich fühle.“ Er trat zu ihr und nahm das Gesicht in seine Hände. „Lea. Ich liebe dich.“ flüsterte er und küsste sie. Er liebte sie? Es war keine Farce, keine Maske diese Gefühle waren echt. Aber was fühlte sie? Auch so etwas in der Richtung? Aber es gab da doch noch Andreas und, aber liebte diesen Freund überhaupt noch? Hatte sie ihn je geliebt? Lea riss sich los und sah nun selber zu Boden. „Was ist?“ fragte er.
    „Nichts, nichts nur das meine Gefühle Purzelbaum schlagen und ich nicht weiß was ich darauf antworten soll.“
    „Du musst noch gar nicht antworten. Ich möchte nur das du weißt was ich empfinde. Das war mir erst mal wichtig. Der Rest ergibt sich von selbst.“ Lea sah ihn dankbar an und er wollte noch einmal diese wunderschönen Lippen küssen, doch wurde er gestört.
    „Lea, Lea komm wieder tanzen wir vermissen dich schon.“ lachend kamen drei Mädchen zu ihnen auf den Hügel, nahmen sie in die Mitte und führten sie zurück zum Feuer. Die Mädchen bemerkten nicht die verwirrten Blicke, welche Lea Alechando zuwarf und sie es immer wieder tat soweit der Tanz andauerte. Die restliche Reise verlief etwas anders, ruhiger besonnener und nachdenklicher nur Alechando schien von einer großen Sorge befreit zu sein.

  4. #4

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    Oft schon hatte er sich beinahe hinreißen lassen Lea im Schlaf einen Kuss auf die Wange zu geben, doch er beherrschte sich, statt dessen strich er immer eine Haarsträhne aus dem Gesicht ohne es zu bemerken schien er sich in sie verliebt zu haben.
    Süß. Einfach nur süß. Ich finde die Geschichte sehr spannend und schön. Aber einen Kritikpunkt, der jedoch nicht so wichtig ist, hätte ich da. Manchmal ist die Wortwahl ein wenig seltsam, z. B. bei
    „Schade vielleicht ein andern mal.“ sprach es und weg war sie dann auch.
    In meinen Ohren hört es sich besser an, wenn man anstatt es sie schreiben würde. Aber das ist ja nur meine Meinung und da ich selber schreibe, weiß ich, wie schwer es ist, seine Gedanken in Worte zu fassen.
    Je länger die Geschichte wird, desto fester scheint auch dein Schreibstil zu werden. Also bitte weiter ich möchte doch wissen, worauf das ganze noch hinausläuft.
    <span style='color:orange'>Geh lieber durch die Wand als immer durch die Tür,
    durchbreche den Verstand, dann findest Du zu Dir. </span>
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  5. #5

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    Danke für die Kritik. Was den Schreibstil angeht, die sprachliche Ausdrucksweise verändert sich mit der Zeit zum schlechteren da ich meistens Nachts schreibe und nun auch keine vorschrift habe. Was nun kommt muss ich erst mal selber formulieren. Aber es ist ja noch nicht das endgültige Ergebnis vor allem Merlin ( <_< mir ist kein besserer Name eingefallen) bekommt noch ne Namensänderung verpasst.

  6. #6

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    Dieser Teil gefällt mir persönlich nicht so sehr , aber eher solltet ihr es wissen ob es euch gefällt.

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    Die Rückkehr verlief etwas anders, als sich das Merlin vorgestellt hatte. Lea war nachdenklich geworden und so ruhig, während Alechando zwar immer noch Gelassenheit und Ruhe gewahrte, aber viel lockerer war. Etwas war vorgefallen und Lea sprach nicht darüber dafür aber Alechando.
    „Weißt du teurer Freund ich habe mich in Lea verliebt.“ seufzt er glücklich auf.
    „Hast du es ihr gesagt?“
    „Ja.“
    „Und was meinte sie?“
    „Weiß ich nicht, sie konnte es mir nicht sagen.“ Zum ersten mal lies er sich in der Gegenwart seines Freundes gehen und betrachtete verträumt Lea, welche in ihre Schreibarbeit vertieft schien. Mit geschlossenen Augen lehnte sich Merlin in den Ohrensessel zurück. Draußen stürmten die Stürme und bald würde die Weiße Zeit anfangen, im großen und ganzen war es sehr gemütlich.
    „Auch ich dachte Lea zu lieben.“ fing er an.
    „Aber.“
    „Mmmh ich denke, wohl das es eher Gefühle wie zu einer kleinen Schwester sind. Weißt du, als ich das erste mal von diesem Mädchen mit eigenen magischen Fähigkeiten gelesen habe, dachte ich sie täte sich in mich verlieben und ich in sie. Weil wir beide doch irgendwie magiebegabt sind.“
    „Es hat sich aber herausgestellt das sie keinerlei Magie besitzt.“
    „Das stimmt nicht. Lea besitzt ihre eigene Magie. Die Magie jeden auf die eine oder andere Art zu verzaubern. Oder hast du die Veränderung am Hof nicht bemerkt? Jeder ist irgendwie fröhlicher, arbeitet mit leichteren Herzen. Das ist nur so weil sie hier ist.“ Alechando sah kurz zu Lea und das warme Gefühl schlich sich wieder ein, das Gefühl, welches immer da war, wenn er sie sah, wenn er sie reden hörte oder lachen. Er nickt zustimmend. Jeden hatte das rothaarige Mädchen verzaubert und am meisten ihn. Dann erhob er sich.
    „Die Audienz beginnt.“ brummelte er. Er hatte keine Lust dazu, zu mal Lea heute nicht dabei war, sie musste die Schreibarbeiten erledigen.
    „Gehen wir.“ Auch Merlin erhob sich, sagte Lea bescheid, welche bestätigte und folgt seinem engen Freund dann.

    Draußen heulten die Stürme und erhielten die gemütliche Atmosphäre in der Bibliothek, kein Geräusch war zu hören außer das kratzen der Feder auf Papier und das unregelmäßige abklopfen der Tinte am Tintenfassrand. Lea genoss die Stille, vom Gespräch der beiden Männer hatte sie nichts mitbekommen, aber das untrügliche Gefühl das es um sie ging war irgendwie da. Erst ein leises Geräusch wie das rascheln von langen Röcken ließen Lea aufschauen. Vor ihr stand ein etwas gleichaltriges Mädchen, mit schwarzen Locken, die einfach hochgesteckt waren. Das dunkelblaue Kleid erschien etwas einfach, aber war in der Verarbeitung kostbar, schüchtern lächelte es ihr zu und sie hatte eine Stickarbeit in der Hand.
    „Guten Tag. Was kann ich für euch tuen?“ fragte Lea.
    „Nun. Ähm im Aufenthaltsraum der hohen Damen war es zu dunkel um meine Stickerei fort zu führen. Dürfte ich mich bitte hier an die Fenster setzten und arbeiten?“ bat das Mädchen. Es hatte wohl gerade geweint, denn die Augen schienen gereizt zu sein, also waren es nicht die Lichtverhältnisse, welche die junge Dame vertrieben hatte.
    „Gerne. Ich habe nichts dagegen.“
    „Habt vielen Dank, dann lasst mich euch vorstellen. Ich bin Amalia von Ran. Mein Vater ist der Fürst von Ran, er beaufsichtigt die nördlichen Ansiedlungen an der Grenze.“
    „Oh dann seid ihr weit gereist. Ich bin Lea Horen.“ lächelt Lea.
    „Nun denn dann werde ich mich an die Arbeit machen.“ seufzte Amalia und setzte sich auf eine der Stühle. Dann kehrte wieder die angenehme Ruhe ein. Es waren nur das kritzeln der Feder zu hören und vielleicht noch ab und zu ein Schluchzer von Amalia. Oft schaut die edle Dame hinaus auf den Hof, anscheinend fand sie das was dort unten passierte viel interessanter als das hier oben. Dies fiel auch Lea auf.
    „Langweilt ihr euch Mylady?“
    „Wenn ich ehrlich bin, öden mich die Handarbeiten an. Ich würde lieber etwas anderes machen.“
    „Und was?“
    „Weiß nicht. Am liebsten raus gehen spazieren, aber alleine darf ich nicht oder Bücher lesen.“
    „Aber?“
    „Ich kann weder lesen noch schreiben. Meine Eltern meinte eine Frau braucht das nicht zu erlernen.“
    „Da sind viele der Meinung.“
    „Aber ihr könnte lesen und schreiben. Warum hat man es euch erlaubt?“
    „Ich komme nicht von hier. Bei mir liegen die Sachen etwas anders.“
    „Wie meinen? Es ist durchaus üblich das Frauen weder schreiben noch lesen zu brauchen.“ Lea seufzte auf, es war im Schloss nicht bekannt, das sie eigentlich aus einer anderen Welt kam.
    „Ich erzähle es euch, aber behaltet Stillschweigen darüber.“ bat das rothaarige Mädchen und setzte sich zu Amalia.
    „Ich verspreche es euch.“ So bekam Amalia eine detaillierte Ausführung zu hören. Sie bekam mehr zu hören als Merlin und Alechando. „Das alles ist so unglaublich, das ich es durchaus glauben mag.“ meinte sie dann nach einigen Zögern.
    „Wenn ihr möchtet, kann ich versuchen euch das Lesen beizubringen.“
    „Das würdet ihr wirklich machen?“ Amalia war aufgesprungen und umarmte Lea herzlich. „Ja sehr gerne. In den Abendstunden hier in der Biblitohek?“
    „Darf ich, darf ich jeden Tag in die Bibliothek kommen? Ich fühle mich hier wohler.“
    „Ja. Gerne. Ich habe die edle Damen zum Glück noch nicht unbedingt kennen lernen müssen, aber ich habe viel von ihnen gehört. Sie ordnen sich alle einer Lady Eria unter, welche gesagt hat sie würde als einzige Anspruch auf den König haben.“ kicherte Lea.
    „Ja. Ich wollte mich aber nicht unterordnen, ich bin von höheren Rang als sie. Und außerdem möchte ich nicht unbedingt Königin werden.“ seufzte Amalia.
    „Niemand zwingt euch.“
    „Es wird von mir erwartete, das der König mich zur Frau nimmt. Wir sind auf irgendeine Weise stark miteinander verbunden. Verwandtschaftsmässig, wisst ihr. Es werden große Hoffnungen in mich gesetzt, aber ich fühle das ich nicht zur Königin geeignet bin.“ Warum erzählte Amalia Lea das alles? Vielleicht weil endlich mal jemand zuhörte und nicht immer wieder hinein redete und sie versuchte vom Gegenteil zu überzeugen. Auch Lea war still gewesen. Was wird wenn raus kommt das der König sich längst für ein Mädchen entschieden hat? Aber sie mochte nicht darüber reden, dies sollte doch noch geheim bleiben.
    „Wenn ihr mögt und Kummer habt, ich bin da und höre gerne zu.“ bot Lea dann an.
    „Danke.“ Amalia fühlte sich sehr erleichtert.
    So verging die Zeit. Die letzte Spanne in der Zeit der bunten Blätter verging und die erste Spanne der Weißen Zeit brach an, die Stürme waren immer noch da und brachten alsbald die Eisige Kälte aus dem hohen Norden. Lea und Amalia wurden sehr schnell enge Freunde. In den Abendstunden brachte Lea der hohen Dame die Buchstaben bei, dabei ging sie nicht vom einfachsten aus sondern fing mit den ersten Buchstaben des Alphabetes an. Da Amalia, nicht zurückging in den Aufenthaltsraum der edlen Damen, blieb sie in der Bibliothek, wo sie währen Lea arbeitete die Buchstaben für sich selber lernte. So war es auch kein Wunder das Amalia am Anfang der Weißen Zeit ganz passabel lesen konnte. Und dann eines Tages. Amalia war noch nicht richtig wach, ging aber schon zur Bibliothek, wurde sie doch tatsächlich beinahe von jemanden umgerannt. Was Alechando anging, so sah er Lea viel zu selten. In den Audienzen konnte er einfach nicht seine Ruhe und Gelassenheit fallen lassen und wenn er sie mal außerhalb der Audienz traf, fand er sie mit Amailia vor, einer sehr hochadligen Dame, die höchste wenn er sich nicht irrte. Diese Dame war ihm sympathisch, denn er hatte von ihr weder Liebesbriefe noch sonst etwas bekommen und wurde von ihr mit ausgesuchter, aber herzlicher Höflichkeit behandelt, das gefiel ihm und er fühlte sich wohl. Irgendwann kamen ihm Vorstellungen hoch, wie er und Lea und Merlin und Amalia vor einem Kamin saßen und redeten. Es wäre eine sehr schöne Vorstellung und eine friedliche hinzu.
    „Könnt ihr nicht aufpassen?“ schimpfte sie.
    „Oh entschuldige Amalia, zu dir wollte ich komm mit.“ Lea zog ihre Freundin mit sich.
    „Wohin willst du denn?“
    „Nach draußen.“
    „Was ist draußen so besonderes?“
    „Es hat die Nacht über geschneit.“
    „Moment mal.“ Amalia blieb stehen. „Du willst mich raus in die Kälte schleppen nur weil die weiße Pracht erschienen ist?“ Sie war ehrlich entrüstet.
    „Sei nicht so. Schnee ist herrlich. Ich habe noch nie Schnee gesehen außer in Büchern.“
    „Dann gehe alleine ich möchte mir keine Verkühlung holen.“
    „Spielverderberin.“
    „Nein, ich bin nur nicht so dumm und riskiere einige Tage im Bett.“
    „Dann gehe ich alleine.“ Und weg war Lea, mit einem lächeln auf den Lippen betrat Amalia die Bibliothek und rannte fast Merlin um.
    „Seid ihr noch im Land der Träume?“ lächelte er freundlich.
    „Äh nein. Ich bin gerade auf Lea getroffen. Sie freut sich wie ein kleines Kind über die weiße Pracht.“ leicht errötet tat sie einen Schritt zurück.
    „Sie hat heute um etwas freie Zeit gebeten. Ich konnte es ihr nicht abschlagen, sie wird wohl im Hof bleiben, wenn ihr wollt schaut doch hinunter.“
    „Danke.“ Amalia trat an die Fensterfront und wahrte den richtigen Abstand zu Merlin, danach schaut sie hinunter. Da war Lea und sie drehte sich im Kreis, kurze Zeit später machte sie eine Schneeballschlacht mit den Kindern.
    „Sie benimmt sich wie ein kleines Kind.“ fand Amalia.
    „Würde wohl jeder von uns machen, wenn er zum ersten Mal die weiße Pracht sieht.“
    „Wohl war.“ Und dann sah wie jemand Lea einen Schal umband und leicht mit ihr schimpfte, doch diese lies sich davon nicht beeindrucken und antwortete eher lachend.
    „Ist das nicht?“ keuchte Amalia auf.
    „Ja das ist Alechando.“
    „Es ging ja das Gerücht um, das der König sich in jemanden verliebt hätte, aber das es Lea ist. Wenn die edlen Damen das erfahren wird sie nicht gut behandelt werden.“
    „Lea hat mit denen nichts zu tuen, mach dir keine Sorgen deswegen.“
    „Wenn ihr meint.“

    Warm eingepackt gingen Amalia und Lea durch die Marktstände.
    „Was suchst du denn überhaupt?“ murmelte Lea unter dem Schal hervor den ihr Alechando geschenkt hatte.
    „Ein Geburtstagsgeschenk für den König.“
    „Er hat Geburtstag?“
    „Ja am Tag der Sterne. Es wird extra ein Ball dafür veranstaltet.“
    „Ah deswegen. Man hatte mir erzählt das dies alles eher ruhig verlaufen täte.“ Lea wurde nachdenklich, Alechando hatte sie eingeladen und alles in die Wege geleitet, damit sie auch ein entsprechendes Kleid hatte, aber ihr war das nicht recht unter all den Adligen zu sein, ihr grauste es jetzt schon vor den abfälligen Blicken und den getuschelten Gesprächen wie: Was macht das kleine Botenmädchen denn hier? Hat sie nichts besseres zu tuen? „Ich würde ihm auch gerne etwas schenken.“ lächelte sie dann.
    „Wie wäre es mit diesem Anhänger hier?“ Amalia hielt eine heiliges Symbol hoch, welches an einem Lederband hing.
    „Ich besitze keinerlei Zahlungsmittel.“
    „Dann gebe ich dir was.“
    „Nein, das möchte ich nicht. Wenn dann möchte ich es selber machen.“
    „Dann hast du nichts dagegen wenn ich es kaufe? Oder passt es nicht zu ihm?“
    „Doch es wird ihn freuen. Da bin ich mir sicher.“ Alechando war nicht so der Typ der wertvolle Geschenke schätzte, ihm war es egal sogar, Hauptsache sie kamen von Herzen. Als sich Beide umdrehten, kam eine blonde Frau, ebenfalls warm eingepackt aus einer Bäckerei, hinter ihr waren drei Hofdamen und zwei Diener, welche etliche Pakete trugen.
    „Ah wen sehe ich da? Lady Amalia und ihre kleine Freundin das Botenmädchen. Kauft ihr auch Geburtstagsgeschenke ein?“ fragte sie gehässig und die Hofdamen kicherten.
    „Das geht euch nichts an Lady Eviora.“ entgegnete Amalia mit kühler Höflichkeit.
    „Stimmt auch wieder. Du suchst ja immer nur praktische Dinge raus und wenn ich daran denke das, das Botenmädchen kein Geld besitzt.“ Sie lachte schrill auf. „Meine Geschenke werden von kostbarer Natur sein und den König am meisten erfreuen. Weißt du das er beim Ball um Mitternacht eine Partnerin zum Tanz wählen wird?“ Ihre Stimme wechselte von arroganten stolz hin zu einem gehässigen Flüstern.
    „Und? Was hat dies zu bedeuten?“ Immer noch war Amalia kühl.
    „Ganz einfach, diejenige welche mit ihm den Mitternachtstanz tanzt gilt inoffiziell als seine Verlobte. Alechando ist doch gewillt im nächsten Jahr zu heiraten.“ Lea schluckte bei diesen Worten. Was würde nun passieren, bei diesem Ball? Ein mulmiges Gefühl schlug sich auf ihren Magen. „Und ratet wen er wohl nehmen wird?“
    „Euch Lady Eviora?“ Amalia klang gelangweilt.
    „Wenn denn sonst, niemand kümmert sich so liebevoll um ihn wie ich. Ihr habt bis jetzt keinen Handschlag getan. Lady Amalia ihr beschäftigt euch lieber mit dem Botenmädchen.“
    „Sie hat einen Namen.“ zischte Amalia.
    „Was gehen mich die Namen der niederen Dienstränge an?“ Evoria ging lachend an den Beiden vorbei Richtung Schloss.
    „Diese Dame macht mich unendlich wütend.“
    „Lass uns gehen Amalia. Wir haben doch alles was wir benötigen, ich möchte gerne bei Dunkelheit im Schloss sein.“ bat Lea.
    „Alles in Ordnung mit dir? Du wirkst plötzlich so nachdenklich?“
    „Ja es geht.“

    Der Ball war im vollen Gange, es wurde getanzt, es wurde gelacht, es wurde gestaunt, geneidet und gelobt. Auch ein Buffet war da. Etwas abseits stand Lea. Am Anfang hatte man gefragt wer dieses wunderschöne Mädchen in dem weiß, blauen Kleid seie. Als man erfahren hatte das es nur ein Botenmädchen war, welches auf Geheiß des Königs eingeladen wurde hatte man sie links stehen gelassen. Neben Lea stand Merlin, er gehört ja zum Adel, auch er langweilte sich und auch Amalia fehlte nicht. Alechando wurde von den edlen Damen belagert. Und wenn er mit einer tanzte kicherten sie die ganze Zeit. Lieber hätte er sich zu seinen Freunden gestellt und sich mit ihnen unterhalten, oder vielleicht mit Lea getanzt. Seufzend sah er zu der großen Uhr, die dank Merlin’s Magie sehr gut funktionierte und zuverlässig war, noch wenige Minuten bis Mitternacht, dann musste er sich entscheiden. Ihm war es egal ob Lea irgendwann gehen musste oder nicht, aber er würde diesen Tanz mit ihr tanzen, egal was sie sagte oder dachte. Die Musik wurde von Minute zu Minute leiser, bis sie ganz abbrach und jeder wusste der Tanz in die neue Zeit würde bald beginnen, noch eine Minute bis dahin. Alle Augen waren auf Alechando gerichtet, der seine Schritte zielgerichtet auf eine kleine Gruppe abseits lenkte.
    „Er wird doch nicht Amalia wählen.“ zischte Evroia.
    „Wo denkt ihr denn hin Lady? Er wird niemals diese graue Maus wählen.“ warf einer ihrer Anhängerinen ein
    „Er wird sicher etwa Schau machen und dann zu euch kommen.“ meinte eine andere, aber nichts dergleichen geschah, er blieb vor Lea stehen, welche zu ihm hochschaute.
    „Würdet ihr mir die Ehre erweisen mit euch in die neue Zeit zu tanzen?“ bat er. Lea sah ihn verunsichert an, nickte aber dennoch leicht. Er nahm ihre Hand und zog sie in die Mitte, ungläubiges Murmeln begleitete sie, bevor die Musik einsetzte. Lea wusste nicht wohin mit ihren Blick, immer wieder sah sie in seine Augen und blickte dann weg. Ihr Herz klopfte bis zum Hals, aber ihre Tanzschritte waren sicher und Alechando führte hervorragend. Nachdem die Uhr Mitternacht anzeigte fingen auch die anderen zu tanzen an. Merlin lotste sich und Amalia so, das sie sehen konnte was zwischen Alechando und Lea passierte. Während Alechando glücklich lächelte, war Lea dermaßen verunsichert das sich ihr Kopf hin und her bewegte. Wenn man nicht wusste um was es ging, sah man einen nachsichtigen Tänzer und eine unsichere Tänzerin.
    „Meint ihr es wird gut gehen?“ flüsterte Amalia.
    „Ich hoffe es. Mylady ich hoffe es wirklich.“ Lea bemerkte nicht wie Alechando, sie immer weiter abdrängte von der Tanzfläche und den vielen Menschenmassen, bis sie am Rand standen, genau als die Musik aufhörte und kurz darauf ein anderes Stück spielte.
    „Ich weiß nicht was ich sagen soll.“ flüsterte Lea und schaut zu Boden.
    „Egal, egal was es ist, doch bitte sieh mich an.“ bat Alechando und hob ihren Kopf. Lea lächelte leicht und zauberte in eine Hand eine weiße Papierrose, welche sie ihm mit einem Kuss überreichte.
    „Lass mir Zeit.“ bat sie und lief weg. Verträumt sah Alechando ihr hinter her.
    „Hat sie nein gesagt?“ Merlin stand wie aus dem Boden gestampft da.
    „Ich habe sie noch nicht gefragt, erst soll sie auf eine andere Frage eine Antwort haben. Und sie hat um Zeit gebeten. Geh zurück zu deiner geliebten Amalia, ich mag ein wenig allein sein.“ Merlin lächelte. Inzwischen kannten sich die Männer so gut, das jeder wusste was er ungefähr fühlte.
    „Gut. Schlaf schön.“ Damit ging er zu Amalia und führte sie in eines der Separees, welche für den Ball errichtet wurden sind um dort ungerührt Gespräche zu führen. Aber was niemand gesehen hat, war wie Lady Eviora abrauschte beleidigt und enttäuscht, von einem Botenmädchen ausgebootet zu werden, aber noch war nicht aller Tage Ende. Lea würde, sobald die Zeit des Erwachens begann eh selten im Schloss sein, weil da die Boten im ganzen Land unterwegs waren und Merlin sicher einige Frühblüher benötigte.

  7. #7

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    So jetzt bin ich endlich dazu gekommen, bei deiner Geschichte weiter zu lesen. Was findest du denn nicht gut an dem Teil? Mir hat es jedenfalls gut gefallen.
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  8. #8

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    Ach ja was mir noch zu diesem Teil der Geschichte eingefallen ist:
    Vielleicht solltest du von der Romanze zwischen Amalia und Merlin vorher noch ein paar mehr Andeutungen machen. Das kommt so plötzlich und wirkt in meinen Augen ein wenig seltsam.
    Ist aber nur ein Vorschlag, den du nicht beherzigen musst.
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  9. #9

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    Es wird noch alles überarbeitet, da werden hier und dort noch einige dinge geändert, vor allem der name von merlin.

  10. #10

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    *seufz* da ich einfach mit den nächsten teil nicht weiter komme habe ich beschlossen eine kurze beschreibung anzugeben:

    Lea war auf dem Weg um Frühblüher zu sammeln, als sie in einem dunklen Wald von Räubern angegriffen wird. Ihr Pferd wird panisch und geht durch, es hält erst an als es bemerkt das seine Reiterin nicht mehr da ist. Es ist ein kluges Pferd, welches sofort zur Burg zurückkehrt. Natürlich ist man besorgt und man fragt sich wo Lea ist. Merlin gelingt es dank seiner magischen Fähigkeiten Lea per Kristallkugel auszumachen, so können Alechando, er und Amalia sehen wie es Lea ergeht.

    Sie wacht inzwischen in einem Zimmer auf und bemerkt das sie nicht bei den räubern ist sondern in einer anderen Burg. Aber hier ist es genauso wie im Reich Alechandos nur das hier alles so grau ist. Dann kommt eine Dienerin herein, welche ihr eröffnet das der Lord des Schlosses sie erwählt hat seine Frau zu werden. Die Dinerin erwähnt Lea solle die Wahl akzeptieren andererseits würde sie nicht hier bleiben dürfen. Notgedrungen willigt Lea ein. Sie verlebt einige Zeit an der Seite des Lords und dank ihrer Anwesenheit kehren die Farben in das graue Land zurück, leider hat es Auswirkung auf ihre Gesundheit. Lea schläft eines Nachts ein und erwacht nicht mehr, inzwischen ist auch sie nur noch das blasse Abbild von dem was sie einmal war. Man stellt aber noch fest das Lea Farbe in ihrem Leben braucht. Also wird das Gemach des Lords umgebaut. Nach und nach geht es Lea wieder besser und eine Entscheidung steht bevor.

    So ab da werd ich glaube ich wohl weiter schreiben.

  11. #11

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    Ihr Herz begann zu klopfen. Es war ihre Entscheidung und diese Entscheidung war nun nicht mehr rückgängig zu machen, ihr Kopf hob sich um ihn anzusehen, welcher bereits mit nackten Oberkörper vor ihr stand und langsam zu ihr hinschritt. Seine Arme hoben sich und die Hände legten sich auf die Schultern, welche das Nachtgewand, was Lea trug sanft von den Schultern zu schieben. Das Gewand landete sanft auf dem Boden und der volle Mond, der durch die Fenster schien, erleuchtete die nackte Gestalt des Mädchens in ein mystisches blaues Licht. Sanft gingen die groben Hände über ihren Körper hin zur Brust und liebkosten diese. Es war erstaunlich wie sanft solche Hände sein konnten. Nervös hob Lea ihren Kopf und schaute ihm in die Augen er war von diesem grün so angetan das er es nicht mehr aushielt sie anhob und auf das Bett legte.
    „Ich kann nicht mehr. Ich begehre dich Lea wie ich noch nie eine Frau begehrt habe.“ keuchte er schweratmend.
    „Ich bin hier damit du mich begehrst.“ Entgegnete sie lächeln und zog seinen Kopf zu sich um ihn zu küssen. Der Lord konnte einfach nicht mehr und nahm sie in sich auf und stieß zu etwas trieb ihn dazu sanft zu sein, auf das zu achten was seine Frau wollte und nichts anderes. Und etwas warmes stieg in ihn auf, während er sie betrachtete eine so angenehme Wärme und er fühlte sich so glücklich, befreit und etwas feuchtes lief seine Wange hinab.
    „Du weinst.“ Flüsterte Lea und zwei zarte Hände wischten sie weg.
    „Ja.“ Nickte er und legte sich neben sie. „Es ist alles so wunderschön gewesen, so befreiend, ich fühle mich so leicht.“ Und sie fühlte sich so unendlich müde, es war keine schwere Müdigkeit wie es in der letzten Zeit war, eher eine erlösende Müdigkeit und daher fiel sie in einen tiefen traumlosen Schlaf.

    Donnernd berührten die Hufe den Boden und zeigten kein Zeichen von Erschöpfung, obwohl das Tier von seinem Reiter unerbittlich durch Tag und Nacht gejagt wurde und nur danke eines Erfrischungszaubers noch nicht zusammengebrochen war.
    „Alechando ist das wirklich notwendig?“ rief Bri-Len.
    „Ja das ist es. Lea macht einen Fehler, wenn sie mit diesem Lord sich vereinigt.“ brummte Alechando. Besorgt blickte Merlinzu seinem Freund, es war nicht die Tatsache das es ein Fehler war, denn das Mädchen erfüllte gerade eine Prophezeiung, es war der Grund warum sie überhaupt hier war. Lea sollte das graue Land befreien und dafür alles geben was sie hatte. Der Verlust ihrer eventuellen Jungfräulichkeit war dafür ein geringer Preis.
    „Wann werden wir da sein?“ rief Alechando, seiner Meinung nach mussten sie schon längst die geheime Grenze zum grauen Land überschritten haben.
    „Ich weiß was du meinst, wir müssten längst da sein. Und die Burg des grauen Lords müsste auch zu sehen sein, aber ich sehe nichts weiter als eine grüne wiese und außergewöhnlich bunten Blumen.“ Erstaunt zügelte Merlin sein Pferd. „Wir sind bereits im grauen Land. Lea hat bereits vollendet was ihr prophezeit wurde.“ Alechando stoppte sein Pferd.
    „Dann suchen wir nach Lea. Ich hoffe sie ist noch hier.“ Er stellte sich leicht in den Sattel und drehte seinen Kopf. Erst entdeckte er nichts doch dann sah er etwas rotes, welches im Wind wehte, es war eindeutig die Farbe ihres Haares. „Schau dort.“ Er stieg von seinem Pferd und lief auf dieses rotes etwas zu. Noch während dieser Mann lief, erhob sich jemand aus dem Gras, nackte Haut leuchtete auf und rotes haar wehte leuchtend im Wind. Es war Lea und deren grünen Augen sahen sich verwirrt um.
    „Wo, wo bin ich?“ fragte sie sich und erblickte Alechando, welcher freudestrahlend auf sie zu lief.
    „Lea. Was bin ich froh das es dir gut geht.“ Er umarmte das Mädchen stürmisch und wollte es nicht mehr los lassen. Ihre Hände hingen aber verwirrt auf seinem Rücken.
    „Alechando.“ flüsterte sie und Tränen liefen ihr die Wangen hinunter, sie war unendlich erleichtert ihn wieder zu sehen, den welchen sie so sehr liebte.

    Der Tag war noch jung und Lea stand in einem langen Kleid im privaten Garten Alechandos. Eine schwere Entscheidung lag nun vor ihr und sie war sich unsicher.
    „Wann wirst du gehen?“ Der junge König trat zu ihr. Sie schwieg und schaute hinauf in den Himmel.
    „Er ist so wunderschön blau.“
    „Was meinst du?“
    „Der Himmel. Dein Land ist so voller Farben, wenn an meine Welt denke, schmerzt mein Herz, denn ich weiß wie grau und eintönig es ist.“
    „Aber du musst gehen.“ Seine Stimme klang brüchig, wie schon so oft fiel es ihm schwer in der Gegenwart von ihr seine Gefühle in Griff zu haben. Er sah wie Lea ihren Kopf senkte und still blieb. „Hey du musst doch gehen oder nicht? Du hast die Prophezeiung erfüllt Lea, dir bleibt gar nichts anderes übrig.“ Seine Stimme wurde lauter. Ihre Hände ballten sich zu Fäusten.
    „Ich will aber nicht. Alechando, ich will hier bleiben bei dir, denn ich liebe dich.“ gestand sie mit leiser Stimme.
    „Dann bleib. Lea bleib bei mir.“ Er trat an sie heran und hob ihren Kopf, damit er in diese wunderschönen grünen Augen blicken konnte. „Ich denke es ist deine Entscheidung Lea, wenn du es wolltest wärst du schon längst zu Hause in deiner Welt. Meinst du nicht auch?“ Tränen standen schon wieder in diesen Augen, aber ihr Mund lächelte.
    „Ich bleibe. Ich möchte nicht mehr zurück.“ Gab sie lächelnd zurück. Er konnte sein Glück kaum fassen. Lea blieb hier nie wieder würde er Angst haben sie los lassen zu müssen, sie weg lassen zu müssen. Alles passierte dann auf einmal, seine Leidenschaft, seine Sehnsucht übermannten ihn, übermannten Lea, so das sie sich kaum gegen ihn erwehren konnte.

    Es vergingen Tage, Wochen, Monate. Das Problem mit den Räubern wurde schlimmer und letzten Endes wurde auch die königliche Burg bedroht. Die Wachen waren verdoppelt worden. Merlin grübelte über Möglichkeiten die Burg zu schützen oder auch zu verteidigen und wenn es zum Äußersten kommen würde auch die Räuber direkt zu bekämpfen. So blieb ihm kaum noch Zeit um sich um Amalia zu kümmern und noch weniger viel ihm die Veränderung Leas auf. Welche ständig müde war und morgens war auch ihr übel. Aber Amalia bemerkte es.
    „Du solltest dich einmal untersuchen lassen, das geht schon seit einer geraumen Zeit so.“
    „Wenn das Frühlingsfest vorbei ist. Alechando möchte mich offiziell als seine Geliebte vorstellen.“ lächelte Lea verliebt. Sie war glücklich. Alechando überhäufte sie mit Komplimenten und kleinen Geschenken und vielen Komplimenten. Er war so glücklich, das es sich auf sein Land auswirkte. Es blühte richtig auf, trotz der Bedrohung durch diese gefährliche Räuberbande. Amalia betrachtete ihre Freundin eingehend.
    „Sag einmal habt ihr du und Alechando schon des Bett miteinander geteilt?“ Lea wurde sofort rot und räumte einige Bücher ein.
    „Wie kommst du denn darauf?“
    „Es ist zwar nicht schicklich das sich eine Frau mit der Sache des Bettteilens auskennt, aber die Bücher hier waren sehr ausführlich und nun komm mit Merlin muss dich untersuchen.“ Gnadenlos zog die Prinzessin das Mädchen zum Hofzauberer und drängte ihm Lea zu untersuchen, was er auch eingehend tat.
    „Nun nach all den Symptomen und den Schwingungen in deinem Bauch bist du guter Hoffnung.“ stellte er fest.
    „Schwa... Schwa.... Schwanger?“ Stammelte Lea perplex, das ging ja schnell.
    „Du bekommst ein Kind.“ Amalia drückte Lea glücklich.
    „Aber. So schnell wollt ich doch kein Kind haben.“ Immer noch vollkommen verwirrt setzte sich Lea erst einmal auf eines der Sofas.
    „Alechando muss davon erfahren. Dir ist klar das er dich so schnell wie möglich heiraten wird.“ Erklärte Merlin. Lea wurde bleich und rannte erst mal davon, direkt an Alechando vorbei, welcher gerade die Bibliothek betrat um Merlin einige wichtige Dinge im Bezug der Räuberbande zu befragen.
    „Was ist mit Lea los?“
    „Nun Alechando. Ich denke Amalia sollte es dir erklären.“ lächelte Merlin und nickte seiner Geliebten zu.
    „Majestät, ich darf ihnen die frohe Botschaft mitzuteilen das Lea sich in guter Hoffnung befindet.“ Alechando brauchte eine Weile bis ihm klar wurde was Amalia meinte.
    „Ihr meint, sie bekommt ein Kind? Von mir?“ Er sprang auf. „Wo ist sie? Ich muss sie sprechen.“
    „Ich denke sie wird sich für das Frühlingsfest einkleiden.“ Überlegte die junge Frau.
    „Gut ich gehe zu ihr.“
    „Wartet Majestät sie wird sich in der Gesellschaft der anderen Hofdamen einkleiden.“ warnte Amalia doch der König hörte gar nicht auf sie und war bereits weg.
    „Nun er wird sich jetzt durch nichts mehr aufhalten lassen. Lass ihn Amalia.“ Merlin hielt seine Liebste zurück. „Wir sollten uns auch für das Frühlingsfest vorbereiten.“

    Lea drehte sich in ihrem leichten Frühlingskleid. Und bemerkte ihn erst als er vor ihr niederkniete.
    „Ich habe soeben erfahren das du ein Kind von mir erwartest. Ich hätte dich schon längst fragen sollen, willst du meine Frau werden?“ sprudelte es aus ihm heraus. Er nahm ihre Hand in die seine und blickte sie abwartend an. Lea empfand es als ziemlich peinlich hier öffentlich in der Umkleidekabine gefragt zu werden, aber ihre Antwort wäre auch an einen anderen Ort nie anders ausgefallen, vielleicht hätte sie anders geantwortet, als nur einfach genickt, aber auch dann wäre ein Ja aus ihrem Mund entkommen. „Wir geben es noch heute auf dem Frühlingsfest bekannt. Das Land bekommt eine Königin.“ Man konnte regelrecht sehen wie der König noch glücklicher wurde, denn bald hatte er eine Familie.

    Abermals vergingen einige Wochen, Alechando bestand darauf das sich Lea schonte, doch sie, sich inzwischen daran gewöhnt weigerte sich. Nur auf einen Kompromiss ging sie ein, nämlich das sie keine Leitern mehr hinaufsteigen würde. Doch dann geschah eines Tages wovor ein jeder Angst hatte die Räuber griffen an. Der Angriff kam als sich Lea gerade in der Schneiderei befand um ihr Hochzeitskleid anzuprobieren. Es war fast fertig, denn in drei Tagen sollte die Hochzeit sein. Es war wunderschön in sanften beisch gehalten, verziert mit kostbarer Stickerei und es stand ihr hervorragend, dann erklangen die Alarmglocken und die Schneiderinnen zuckten zusammen. Lea lief sofort an eines der Fenster und schaute hinaus.
    „Dir Räuber greifen an.“ Stellte sie fest und es waren viele, eine ganze Armee.
    Es wurde ein harter Kampf, denn die Räuber kämpften wie Berserker, anscheinend hatten sie sich im Wald gut vorbereitet und so gelang es ihnen auch in das Burginnere zu gelangen.
    „Schnell verriegelt die Tür.“ Befahl Lea geistesgegenwärtig. Mit Stühlen, Tischen und anderen Einrichtungsgegenständen wollte man es den Leuten nicht einfach machen hier einzudringen. Doch sie schafften es und es waren grauenvolle Leute, stanken furchtbar und waren gekleidet in Lumpen. Knurrend schauten sie sich um und zeigten sofort auf Lea.
    „Das muss die Kleine sein von welcher der Hauptmann sprach.“ Schon griffen grobe Hände nach ihr.
    „Fasst mich nicht an.“ Mit einem eisernen Kerzenständer lies sie die Männer auf Abstand halten, aber ein starker Schwerthieb einer dieser Männer lies den Kerzenständer in die nächste Ecke fliegen und Lea kurz vor Schmerzen aufkeuchen. Dann griffen wieder Hände nach hier und zerrten sie hinaus auf den Hof, wo der Kampf entflammt war.
    „Ich hab sie Chef.“ Rief einer der Halunken und schubste das Mädchen in die Arme eines besser gekleideten Mannes.
    „So hab ich die zukünftige Königin.“ knurrte er zufrieden und achtete nicht weiter auf die Versuche des Mädchen sich loszureisen. Er griff sie hart und legte mit geschickter Bewegung einen Dolch an ihren Hals. „König hör zu.“ Rief er dann laut und von irgendwoher trat Alechando vor, hinter ihm Merlin. Der junge König wurde blass als er Lea in der Gewalt des Räuberhauptmannes sah. „Ich habe hier deine zukünftige Königin in der Gewalt ergebe dich und ihr wird nichts passieren.“ Alechando schluckte hart und in seinen Kopf wirbelten alle Gedanken herum. Das durfte nicht passieren Alechando durfte sich nicht ergeben, dann wäre alles umsonst und das Land würde in Düsternis verfallen, dann fiel ihr etwas ein.
    „Ihr glaubt doch nicht das der König so dumm ist.“ Lachte sie auf. Ihr Ton war genau richtig, entsprach aber nicht ihrer inneren Angst.
    „Was?“ Verwirrt lockerte der Hauptmann seinen Griff, was wollte dieses Mädchen damit ausdrücken?
    „Ganz einfach. Seine Majestät Alechando, hat seine Liebste bereits an einen sicheren Ort gebracht und mich engagiert hier etwas Königin zu spielen. Ich bin nichts als ein einfaches Bauernmädchen, das schön genug ist um Königin spielen zu können.“ Immer noch war ein Lachen von ihr zu hören, die Angst in ihrem Magen versuchte ein anderes Ventil, als sie es nicht zuließ Überhand zu nehmen.
    „Stimmt das?“ Fragte er wütend zu Alechando, welcher nickte.
    „Ja das stimmt.“ Er hatte die Taktik Lea’ s sofort erkannt und versuchte so ihr Leben zu retten. Der Hauptmann ärgerte sich, das sah man ihm deutlich im Gesicht an und stieß Lea mit einem gemeinen Schlag in die Magengrube nach hinten. Zur gleiche Zeit hatte Merlin, welcher unbemerkt hinter Alechando leise Worte gesprochen hatte, lies einen Zauber los und schaffte es somit die Gegner lahm zu legen. Als dies geschafft war eilte der König zu seiner Liebsten, welche sich vor schmerzen den Bauch hielt.
    „Lea alles in Ordnung mit dir?“
    „Ich weiß nicht. Mir tut mein Magen so weh.“ Keuchte das Mädchen und versuchte aufzustehen, aber ein Schmerzenslaut lies sie wieder in sich zusammensinken.
    „Warte ich bringe dich in meine Gemächer.“ Er hob Lea auf seine Arme und blickte sich nach Merlin um. „MERLIN&#33;&#33;&#33;“ brüllte er. Der Hofzauberer zuckte zusammen, wenn sein enger Freund so sehr laut wurde musste etwas passiert. Er eilte hinter Alechando her.

    Es war ernster als zuerst angenommen. Amina war geholt worden und auch eine alte aber erfahrene Amme und Alcheando nach draußen geschickt worden. Nach einer schier endlosen Zeit trat Merlin mit einem traurigen Blick heraus.
    „Sie hat es verloren. Der Schlag im Magen war schuld.“ Flüsterte er nur.
    „Was ist mit ihr?“ War sein Gesicht schon blass, war er noch bleicher geworden.
    „Lea ist noch sehr schwach, aber sie wird wieder.“
    „Kann ich zu ihr?“ Merlin schüttelte den Kopf, Lea wolle alleine sein, es war auch für sie ein Schock das Kind verloren zu haben und wollte niemanden sehen. Selbst Anima ging nach langem Zögern.

    Was nun? Wollte sie noch Alechando gegenüber treten, nachdem sie ein Kind verloren hatte? Wollte sie noch hier bleiben? Eigentlich war es ihr lieber zu fliehen vor all dem. Ihre Welt war zwar grau und eintönig, aber dort gab es keine Probleme und dort konnte sie allein sein. Noch etwas schwach kletterte Lea in aus dem Bett und trat in den Garten.
    „Bring mich nach Hause.“ rief sie laut. Sofort erschien das leuchtende Schimmern und das androgyne Wesen, welches ihr schon einmal im Grauen Land erschienen war, gab sich zu erkennen.
    „Bist du dir sicher?“ Fragte es mit seiner wohlklingende Stimme.
    „Ja ich bin mir sicher. Ich möchte hier nicht sein. Hier wo ich so etwas wertvolles verloren habe.“ Das Wesen sagte nichts weiter, nichts das es egoistisch gegenüber ihren Freunden war, nichts das auch Flucht nichts helfen würde eines Tages müsste sie sich allem gegenüberstellen.
    „Es ist dein Wunsch und ich erfülle ihn dir.“ Nickte es nur und erfüllte Lea’ s Wunsch nach Flucht.

  12. #12

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    Bei ihrer Rückkehr war alles genauso wie sie es verlassen hatte. Es schien als ob die Zeit stehen geblieben war. Nur das Lea gerade auf der anderen Straßenseite war und Midori und Steve auf der anderen Straßenseite. Noch etwas verwirrt blickte sie zu den Beiden.
    „Lea.“ Besorgt lief Steve zu ihr, Midori hinter ihm. „Ist dir was passiert?“
    „Nein, aber ich bin glaub ich nicht ganz ich heute, ich sollte mich eher hinlegen.“ Murmelte sie nur abwesend und ging ihrer Wege. Jetzt war es doch wieder diese grau Welt, ihre Heimat. Ihre Eltern schauten auf, als sie ungewohnt früh heimkam und nicht einmal ein Grußwort sprach und statt dessen auf ihr Zimmer verschwand. Und so ging es immer weiter. Tag für Tag, Woche für Woche. Lea schien sich von etwas nicht zu erholen was einmal passiert war. Selbst auf Steve achtete sie nicht mehr und so war es nicht verwunderlich als er und Midori auf sie zukamen.
    „Ich freue mich für euch.“ lächelte Lea, es war nie etwas richtiges mit ihr und Steve gewesen. Die Beiden sahen sich leicht verwirrt an und dann endlich reichte es dem Jungen.
    „Etwas stimmt nicht mit dir Lea. Du bist so abweisend, ziehst dich noch mehr in den Schneckenhaus zurück als es vorher war.“
    „Es ist etwas verrückt und schwierig zugleich.“
    „Ist doch egal. Schau uns drei an Lea. Du strahlst trotz deiner Einsamkeit Farbe aus und bei uns ist es nicht anders. Wir strahlen nur nicht so. Warum sollten wir dich nicht verstehen?“ Fiel Midori in das Gespräch der Beiden ein. Dies verunsicherte Lea sehr und so schaute sie sich um.
    „Aber nicht hier gehen wir in ein Eiscafé.“ Dort hörten die beiden eine erstaunliche Geschichte, so erstaunlich das man es kaum glauben konnte und doch war erschien die Story plausibel.
    „Ich hätte ein Kind von ihm bekommen, aber es wollte wohl nicht so sein.“
    „Warum bist du zurück gekehrt?“ Steve wollte das nicht in den Kopf, wo doch Lea so glücklich in diesem Land war.
    „Ich war tief verletzt, wollte niemanden in die Auge sehen, wollte nur weg. Ich war schwanger hatte mich darauf gefreut einem Wesen Leben zu schenken und dann habe ich es verloren.“ Tränen mussten tapfer niedergekämpft werden.
    „Ich finde das dumm von dir Lea.“ Fuhr Midori auf. „Du hattest einen Mann der dich liebt über alles. Meinst du nicht er wird traurig sein, wenn nun auch du weg bist? Und was ist mit deinen Freunden? Sie werden dich vermissen. Klar es ist schlimm das du etwas schlimmes durchgemacht hast, aber meinst du nicht deine Freunde würden nicht mit dir fühlen?“ Wieder kam die Reaktion von Lea anders als erwartet.
    „Das ist auch mir klar geworden, aber ich möchte euch nicht allein lassen und meine Eltern. Ich hab sie sehr lieb.“
    „Was uns angeht. Klar wir werden dich vermissen Lea. Aber wenn wir sehen wie unglücklich du hier bist, wie es dich quält in dieser Welt hier zu leben, wäre es uns lieber wenn du zurück kehrst zurück zu deinen Alechando.“ meinte Steve. Lea nickte, diese Beiden würden glücklich werden auch ohne sie, denn sie gehörte nicht mehr hier her.

    Nach einem langen Gespräch mit Steve und Midori betrat Lea ihr Zu Hause. Es war erstaunlich still in der Wohnung, eigentlich hätten ihre Eltern bereits da sein müssen.
    „Mum, Dad?“ rief sie laut, doch keine Antwort kam, sie durchsucht jedes Zimmer und fand ihre Eltern dann in ihrem Zimmer, in den Händen ihre Niederschrift über die Erlebnisse in der anderen Welt. Aber noch etwas war anders sie sahen so leblos ist. Ängstlich schritt Lea zu ihnen und kontrollierte ihren Puls. „Bitte nicht.“ Flehte sie inständig, doch er war nicht mehr zu spüren.
    „Sie haben es sich gewünscht.“ Die Stimme drang wie schon so oft sanft in ihre Seele ein.
    „Aber warum?“ Unaufhörlich liefen dem Mädchen die Tränen hinunter.
    „Damit du ungehindert zurückkehren kannst. Sie wollten dich glücklich sehen. Und wussten das sie nicht mitkommen konnten, denn nur du hast die Fähigkeit.“ Das Wesen erschien vor ihrem Augen.
    „Wie dumm von ihnen.“
    „Jeder hat Wünsche die einen anderen weh tuen und dennoch erfüllt werden. Dies hast du einmal Alechando gesagt. Aber du kannst nun zurück und glücklich werden. Hier wird niemanden mehr weh getan, hier zerbricht niemand das du weg bist für immer. Das wusstest du auch Lea. Deine Eltern wären daran zerbrochen, daher haben sie den Tod gewählt.“ Die Worte dieses Wesens taten gut, waren ein wenig Trost und Lea wusch sich das tränenasse Gesicht, zog ihr liebstes Kleid, ein weißes Trägerkleid an und schlüpfte aus ihren Schuhen.
    „Ich bin bereit zurückzukehren, doch habe ich eine bitte. Ich möchte stark genug sein Alechando in die Arme schließen zu können.“ bat Lea.
    „Ich werde dies berücksichtigen und dich zu ihm bringen.“ Nickte das Wesen und wurde größer, dann umarmte es Lea und es wurde kurz schwarz vor ihren Augen.

    Besorgt lief Merlin hin und her. Seit Lea einfach verschwunden war, ging es Alechando nicht gut und nun war er eingeschlafen, hatte jeden Lebensmut verloren. Das bemerkte man auch an seinem Land, es fiel zurück in die alte Traurigkeit, ja es wurde sogar schlimmer. Wenn sich der König nicht bald erholen würde, dann würde das Land einstürzen und ins Chaos fallen. Er blickt durch den Durchgang des Gartens hinein in das Zimmer wo Alechando in seinem Bett schlief. Dann für einen Moment veränderte sich die Atmosphäre hinter ihm, er hatte das Gefühl jemand stand da, aber er gewahrte nur ein flirren von rot und weiß, das in das Zimmer des Königs lief und an seinem Bett zusammenbrach. Nun bekam das Flirren Konturen.
    „Lea.“ flüsterte er ehrfürchtig. Sie war zurückgekehrt und schlief friedlich, eine Hand von Alechando ergriffen. Vorsichtig verließ er die Gemächer seines Freundes, seines Königs.

    Vögel zwitscherten fröhlich und der Himmel war so blau wie schon lange nicht mehr. Kinderlachen drang vom nahen Hof hinauf. Etwas hatte sich verändert, seit Lea weg war. Er öffnete seine Augen und sein Blick fiel sofort in den Garten, der durch die eingelassene Glastür gut sichtbar war. Am Eingang zum Garten stand eine weibliche Figur, mit leuchtend roten Haaren und einem weißen Kleid. Er konnte sich vorstellen das smaragdgrüne Augen dazu gehörten. Das Mädchen schaute hinauf in den Himmel und eine Angst erfasste ihn, das Lea ihn wieder verlassen würde. Ungeachtet seiner Schwäche sprang er auf und umarmte sie von hinten.
    „Flieg mir nie wieder davon.“ flüsterte er in ihre Haare. Ihr Kopf drehte sich zum ihm und die leuchtende Augen sahen ihn glücklich an. Sie sagte nichts, sie brauchte nichts zu sagen, denn es war alles vollkommen klar. Hier gehörte Lea hin, nicht als Farbenkind, welches bereits geboren war, sondern als Geliebte eines Mannes.



    Dies ist nun das Ende meiner Geschichte. Es ist nur eine Vorarbeit. Eher eine Ansammlung an Ideen chronologisch bereits aneinander gereit. Vor allen die letzten beiden Teile sind eher liederlich und schnell geschrieben worden, weil ich zu einem Ende kommen wollte. Nicht wirklich ist ein zusammenhängendes Gefüge zu erkennen,was ich aber mit einer Übearbeitung abändern will.
    Ich hoffe euch gefällt sie dennoch und danke für die positiven reaktionen.

    *verneig* Sheila

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