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Thema: Minority Report

  1. #1
    Dauerschreiber Avatar von RocketMan
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    Achtung, dieses Review enthält Spoiler!

    Was soll ich über diesen Film sagen? Da die grobe Handlung sicher jedem bekannt ist, gehe ich ausnahmsweise darüber hinweg und frage: Wieso strickt ein solch virtuoser Filmemacher wie Spielberg brilliante Set-Pieces so aneinander, daß die wichtigsten Verbindungsstellen gleich auch die größten Schwachstellen sind?

    Und nein, ich rede hier nicht von der vielzitierten Frage: Wie kam Anderton mit seinen alten Augen in die Precrime-Zentrale? Ich halte nicht viel davon, einen Film an seinen Goofs, an seinen Nitpicks zu messen.

    Aber kommen wir doch zuerst mal zu den grandiosen Dingen, die ich hier erwähnen möchte, und die alleine schon denn Eintrittspreis rechtfertigen:
    - Die von Spielberg geschaffene nahe Zukunft wirkt zu keiner Zeit nicht überzeugend. Hut ab!
    - Die Kamerafahrt von oben über die Etage eines Apartmenthauses, so als wäre keine Decke vorhanden, ist perfekt. Und das ohne Computertricks, das war eine echte Kulisse! Prächtig.
    - Auf die Idee, das Fluchtauto um den Helden herum zu konstruieren, ist aberwitzig. Man muß es sehen, um es zu glauben.
    - Andertons Besuch bei seinem „Augenoptiker" und dessen Krankenschwester... hier rutscht der Film beinahe ins Surreale ab.
    - Die Spiders!
    - Die genialste Kameraeinstellung... Anderton und Agatha, jeder mit gehetztem Gesicht, jeweils über die Schulter des anderen in eine Leinwandecke blickend... Gänsehautgarantie. Und Spielberg gibt zu, daß es völliger Zufall war...

    (Schön fand ich auch, in dem USA-Today-Leser in der U-Bahn einen meiner Lieblingsregisseure zu erkennen: Cameron Crowe.)

    Da ist es nur schade, daß Spielberg in absolut essentiell wichtigen Szenen so auf Autopilot schaltet, wie er es hier tut. Das ist schlichtweg nachlässig und faul. Folge davon ist, daß der Zuschauer kein Precog sein muß, um den Handlungsverlauf zu ahnen. Beispiele:
    - In dem Moment, wo das Schicksal von Andertons Sohn erläutert wird, ist das Motiv für den Mord, der ihm angehängt werden soll, mehr als nur sonnenklar. Bis der Film sich das eingesteht und es enthüllt, vergeht laaange Zeit.
    - Eines der ältesten Klischees wird bedient: Dem Publikum wird gleich zu Anfang der vermeintliche Bösewicht als falsche Fährte vorgestellt. Der echte Bösewicht enthüllt sich später dem vermeintlichen gegenüber. Auch diese Enthüllung ist bereits am Anfang der Szene so offensichtlich, daß es fast schon schmerzhaft ist anzusehen, wie Spielberg auf das nicht mehr wirklich augenöffnende Ereignis hinarbeitet.
    - Der Ausgang des finalen Showdowns zwischen Anderton und dem Bösewicht ist eine weitere Überraschung, die bereits Momente am Anfang der betreffenden Szene auf der Hand liegt.

    Fazit: So faszinierend ein Großteil des Films ist, so ist es enttäuschend und frustrierend zugleich, daß das Gehirn des aufmerksamen Zuschauers in Schlüsselszenen zu Spielbergs Stichwortgeber wird.

  2. #2
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    Originally posted by RocketMan@12.10.2002, 00:00
    - Eines der ältesten Klischees wird bedient: Dem Publikum wird gleich zu Anfang der vermeintliche Bösewicht als falsche Fährte vorgestellt. Der echte Bösewicht enthüllt sich später dem vermeintlichen gegenüber. Auch diese Enthüllung ist bereits am Anfang der Szene so offensichtlich, daß es fast schon schmerzhaft ist anzusehen, wie Spielberg auf das nicht mehr wirklich augenöffnende Ereignis hinarbeitet.
    - Der Ausgang des finalen Showdowns zwischen Anderton und dem Bösewicht ist eine weitere Überraschung, die bereits Momente am Anfang der betreffenden Szene auf der Hand liegt.
    also mich ahben die beiden punkte überhaupt nicht gestört! dafür war der film einfach zu gut und zu durchdacht (auch wenn er zeitweise unlogisch war [siehe die augenszene]) der film ist sicher einer jener filme die ich mir 100%ig auf DVD kaufen werde und das sind nicht sonderlich viele
    Could you do it slower and with more intensity?

  3. #3
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    Ich hab ihn gestern gesehen.

    Und ich muss sagen, es ist ein äußerst guter Sci-Fi Thriller mit einem überzeugendem Tom Cruise und einer echt guten Story.
    Viele Wendungen und Überraschungen machen sie sehr interessant.
    Dazu kommt rasante Action und eine geniale Musikuntermalung.

    Ist zwar net der beste Film den ich jeh gesehen habe, aber auf jden Fall ein ziemlich guter.
    "Anklopfen wäre vielleicht eine Lösung."
    - Picard, ST VIII - First Contact

  4. #4
    Tastaturquäler Avatar von Octantis
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    vor allem überrascht das Tom Cruise offenbar doch gut schauspielern kann . Außerdem war es schön zu sehen das Spielberg offenbar doch noch einen guten Film drehen kann was ja nach "A.I." nicht so sicher war

  5. #5
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    @21stAngel: Daß Tom Cruise ein großartiger Schauspieler ist (wenn man ihn läßt), steht schon längst seit Magnolia fest, das war ja eine tour de force für ihn. Minority Report ist dagegen eher Routine für ihn.

    Ich stelle mir allerdings mittlerweile immer mehr die Frage (wie eingangs erwähnt), wieso die Qualität von Filmen zunehmend an den Nitpicks gemessen wird... Nicht nur in diesem Forum lese ich ständig negative Kritik an aktuellen Filmen, die ausschließlich aus Auflistungen der Logikfehler besteht (Paradebeispiel Signs). Sind die Zeiten, in denen Filme hauptsächlich aus Stimmung, Emotion, Bildeindrücke und schlüssig-mutiger Erzählweise bestanden, vorbei? Ich habe echt das Gefühl, der Film darf so fantasielos und hohl sein, wie er will (natürlich nicht Minority Report), solange die Logik stimmt...

  6. #6
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    Der Film ist schon ganz in Ordnung, aber wirklich vom Hocker gerissen hat er mich nicht. Spannung war zwar vorhanden, aber irgendwie war ständid klar, dass das "Gute" noch siegen wird.
    Auch waren manche Dinge irgendwie unlogisch, und das Ende wirkte irgendwie zweckmässig zusammengebastelt.
    Aber Tom Cruise hat gut gespielt und Spannung war auch genügend da!

    Mei Fazit: Sehenswert, aber kaufen werd ich ihn mir nicht!
    "Das Leben ist das, was uns zustösst, während wir uns etwas ganz anderes vorgenommen haben"
    (Henry Miller)

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  7. #7
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    Ich weiß auch noch nicht so ganz was ich sagen soll. Die Darstellung der Zukunft mit den Werbetafeln, den "Autos" und dem ganzen High-Tech Zeug fand ich sehr beeindruckend und interessant.
    Mir ist im Verlauf des Films aufgefallen, dass aber auch versucht wurde, diese Welt in Frage zu stellen. Gerade durch Precrime (Unschuldige im Haft?) und die fehlende Privatsphäre (Werbung; Netzhautscans => Aufenthaltsort) werden auch mal die negativen Seiten angedeutet.
    Was ich besonders blöd fand, waren die Precogs bzw. ihre Herkunft. Von drogensüchtigen Müttern? Na ja, das find ich irgendwie doof, weiß auch nicht warum. Mir hätte eine futuristischere Erklärung besser gefallen (z.B. gezielte Gen-Experimente), aber egal.
    Am Ende des Films bin ich irgendwie in meinem Sessel gesessen und hatte einen komplett leeren Kopf. Keine Ahnung warum, aber ich konnte danach nichts dazu sagen. Es gab einfach nichts zu sagen.
    Hm, allgemein nicht schlecht, aber kaufen werd ich ihn auch nicht.
    <span style='font-family:Geneva'>&quot;I don&#39;t have a plan. I&#39;ll make it up as I go along.&quot; - JC</span>

  8. #8
    Frischling
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    Originally posted by Betty@13.10.2002, 15:41
    Was ich besonders blöd fand, waren die Precogs bzw. ihre Herkunft. Von drogensüchtigen Müttern? Na ja, das find ich irgendwie doof, weiß auch nicht warum. Mir hätte eine futuristischere Erklärung besser gefallen (z.B. gezielte Gen-Experimente), aber egal.
    Gerade diese Erklärung fand ich besser als alle anderen. Wieso soll immer ein fehlgeschlagenes Gen-Experiment Schuld sein??? Wieso kann es nicht eine einfache logische Erklärung geben???
    Überhaupt fand ich die Zukunft, die Spielberg in Minority Report zeigt erschreckend. Es ist zwar kein Ort der Gewalt oder der Angst, aber diese dauernde "Überwachung" finde ich viel erschreckender. Nirgends kann man hingehen ohne erkannt zu werden. Sogar die Werbung verfolgt einen&#33;&#33;&#33;

  9. #9
    Tastaturquäler Avatar von Octantis
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    Originally posted by natrilix@13.10.2002, 12:31
    Der Film ist schon ganz in Ordnung, aber wirklich vom Hocker gerissen hat er mich nicht. Spannung war zwar vorhanden, aber irgendwie war ständid klar, dass das "Gute" noch siegen wird.


    Ganz sicher? z.b wie er ziemlich am Ende doch noch gefasst und in das Koma-Gefägniss verfrachtet wurde dachte ich eigentlich schon das der Film jetzt aus ist, vor allem weil ich nicht wußte das der Film Überlänge hat

  10. #10
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    hi,

    also ich fand den film klasse, seit langem mal wieder ein film der wirklich gefesselt hat.

    die herkunft der precocs find ich schon gut gewählt, wenn man davon ausgeht dass es heute schon ne menge bewustseinserweiternde drogen (haluzinogene) gibt und auch in genügend anstallten menschen sitzen die durch drogen wahnvorstellungen oder visionen haben, und eine weiterentwicklung der droge etwas beim menschen in gang setzt.

    alles in allem war es ein genuss den film zu schauen - tom cruise war wie zu erwarten wieder mal sehr gut in der rolle und action sowie futuristische bilder waren auch genügend vorhanden.

  11. #11
    Moderator Avatar von wu-chi
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    Ein absoluter genialer Science Fiction Film&#33;
    Ich habe ihn mittlerweile jetzt auch endlich auch auf deutsch gesehen. Auf englisch ist er doch für mich recht schwer verständlich gewesen, aufgrund des "Slangs".

    Bevor ich den Film sah, war ich etwas skeptisch. Zum Einen Steven Spielberg als Regisseur, der mich bei A.I. doch etwas enttäuschte. Zum Anderen Tom Cruise in der Hauptrolle, der zwar immer wieder ein paar Lichtblicke als Schauspieler hat, aber eben nicht zu meinen Lieblingsschauspielern gehört. Besonders wichtig ist es aber, daß es wieder eine Verfilmung einer Kurzgeschichte von Philip K. Dick gibt. Als Fan seiner Geschichten war ich sehr gespannt. So hoffte ich auf einen guten Film.

    Und ich wurde in meinen hohen Erwartungen bestätigt. Steven Spielberg überzeugte mich seit langem wieder als ein guter Regisseur. Abgesehen von dem etwas zu positiven Ende (dicker Bauch...). Auch Tom Cruise brachte seine Rolle sehr gut rüber. Die Spezialeffekte waren sehr gut gemacht, welche mit sehr vielen Details gespickt waren. (Augenscan mit Werbung, die "Internet-Zeitung" in der U-Bahn, Form der Autos und die Straßenführung, etc.). Auch den Logikfehler mit den Augen (es kann mir keiner weiß machen, daß die Augen ohne Kühlung so lange halten, d.h. sie hätten schon längst verwest sein müssen; spätestens beim zweitenmal wo sie benutzt wurden) fand ich nicht so schlimm, denn es kam gut und witzig rüber, wie er z.B. die Augen verliert und gerade noch vor dem "Gully" rettet. Schlimmer fand ich hingegen, daß er so unbehelligt wieder in das Gebäude konnte, obwohl er sich auf der Flucht befand. Normalerweise müßten alle Zugänge für ihn gesperrt sein. Gut man könnte sagen, daß es einfach menschl. Versagen war, diese nicht zu sperren. Spätestens aber beim zweitenmal, als seine Frau die Augen benutzt und er ja schon im Knast war, hätte alles gesperrt sein müssen. Dieses tritt für mich aber in den Hintergrund, da der Film eine wunderbare Zukunfts-Atmosphäre (sei es im schlechten oder im guten) verbreitet.

    Zu den Drogen kann ich noch anführen, daß gerade Philip K. Dick seine Hauptfiguren gerne mit Drogen herumexperimentieren ließ und dies eben für den Film so von ihm übernommen wurde. Die Idee finde ich aber immer noch passender als z.B. Genexperimente und da schließe ich mich meinen beiden Vorrednern an. Daß aber gerade bei Philip K. Dick viele Drogenerfahrungen in seinen Romanen einfließen, liegt in der Tatsache des immensen Konsums von Aufputschmitteln in den 1960ern, um eben viel schreiben zu können. Er lebte immer am Rande des Existenzminimums und mit Science Fiction konnte man damals so gut wie kein Geld verdienen. So brauchte er die Masse an Geschichten, um überleben zu können. Wobei zu beachten ist, daß die Qualität nicht unbedingt darunter zu leiden hatte. Im Gegenteil sind gerade in dieser Zeit viele seiner Meisterwerke entstanden. Auch verwendete Philip K. Dick gerne den Begriff der Präkogs für diese bestimmte Art der Hellseherei. Ein Begriff, der gerade in der früheren Science Fiction gerne verwendet worden ist.

    Sehr zu empfehlen ist übrigens die kleine Kurzgeschichtensammlung, die zum Film herausgekommen ist. Für den, der noch nichts von Philip K. Dick gelesen hat, ist dies ein guter Einstieg in die Welt von Philip K. Dick. Hier finden sich auch die Kurzgeschichten zu Total Recall und Screamers.
    "Any given man sees only a tiny portion of the total truth, and very often, in fact almost perpetually, he deliberately deceives himself about that little precious fragment as well. A portion of him turns against him and acts like another person, defeating him from inside. A man inside a man. Which is no man at all."
    Philip K. Dick (A Scanner Darkly, 1977)

  12. #12

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    Originally posted by Betty@13.10.2002, 16:41
    ....
    Was ich besonders blöd fand, waren die Precogs bzw. ihre Herkunft. Von drogensüchtigen Müttern? Na ja, das find ich irgendwie doof, weiß auch nicht warum. Mir hätte eine futuristischere Erklärung besser gefallen (z.B. gezielte Gen-Experimente)...
    kann sein das ich das falsch verstanden habe, aber wurden sie nicht auf irgendeine art "aufgepeppt" da sie sonst kurz nach der geburt gestorben wären, da sie nicht lebensfähig waren?
    und das mit den drogensüchtigen müttern war doch sehr wichtig für die handlung... schliesslich hat der typ eine, "von drogen geheilte und ihr kind wiederhaben will", mutter umgebracht....und das ohne das es die precrime bemerkte..
    aber wie er das schaffte wurde ja mehr als ausführlich im film dargestellt...



    Last edited by Deraco at 13.10.2002, 23:43

  13. #13

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    Hm was ich von dem Film halte, hab ich ja schon im alten Forum geschrieben. Ich fand ihn ziemlich gut und überzeugend, schon alleine von der Idee der Precrime Organisation her. Das war mal was neues, das man nicht in jedem x-beliebigen Science Fiction Film sieht.
    Besonders überrascht hat es mich, dass einer meiner Lieblingsschauspieler Peter Stormare da einen Auftritt hatte. Er war der Arzt, der die Augenoperation durchgeführt hat. Übrigens macht er gerade Werbung für H&M und wenn mir jemand sagen kann, wo ich so ein Werbeplakat herbekomme, dann wäre ich ihm sehr dankbar.
    <span style='color:orange'>Geh lieber durch die Wand als immer durch die Tür,
    durchbreche den Verstand, dann findest Du zu Dir. </span>
    visit me at Das Labertaschenboard

  14. #14
    Plaudertasche Avatar von Armitage
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    also die punkte spielberg kann auch mal gute filme drehen würde ich gerne wiedersprechen weil die story einfach genial ist die nicht von ihm ist&#33;&#33;&#33;

    die shortstory worauf der film basiert ist tausendmal besser,weil die typisch kitschig,moralischen "peterpansyndrom" beeinflußte szenen von spielberg nicht in der story vorkommen&#33;&#33;&#33;&#33;

    ich fand es super mies das man ja von anfang an wußte wer der mörder ist&#33;&#33;&#33;&#33;

    und besonders die happipeppi szene am schluß vater,mutter,kind würg&#33;&#33;&#33;&#33;

    ansonsten fand ich den film wirklich sehenwert kriegt von mir 6 von 10 möglichen punkten

  15. #15
    DerBademeister
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    Ich stelle mir allerdings mittlerweile immer mehr die Frage (wie eingangs erwähnt), wieso die Qualität von Filmen zunehmend an den Nitpicks gemessen wird... Nicht nur in diesem Forum lese ich ständig negative Kritik an aktuellen Filmen, die ausschließlich aus Auflistungen der Logikfehler besteht (Paradebeispiel Signs). Sind die Zeiten, in denen Filme hauptsächlich aus Stimmung, Emotion, Bildeindrücke und schlüssig-mutiger Erzählweise bestanden, vorbei? Ich habe echt das Gefühl, der Film darf so fantasielos und hohl sein, wie er will (natürlich nicht Minority Report), solange die Logik stimmt...
    Nun, ich würde sie z.T., in Betrachtung des Gesamtbildes, was der Film abgibt, durchaus für die Bewertung als Faktor heranziehen.

    Ein Film der zuviele Logikfehler hat, oder zu gravierende, büßt dadurch einfach an Qualität ein. Diese Fehler stören den Zuschauer, der den Film genießen will, und können sogar dazu führen, das der Zuschauer sich während des Films mit der Aussage "Das ist aber jetzt unlogisch, sollte der nicht..." auseinandersetzt, statt die weitere Handlung zu genießen. Sie lenken also ab.

    Das Belanglosigkeiten wie die berühmte Rolex und die Turnschuhe in Ben Hur nicht solche Folgen haben, dürfte auch jedem klar sein. ^^

    Ich persönlich neige zumindest dazu, dem Drehbuchautoren fehlende Mühe vorzuwerfen, da Logikfehler oft dann entstehen, wenn einem für eine storytechnische Sackgasse kein origineller oder schlüssiger Ausweg mehr einfällt. Auch scheinen viele Autoren darauf zu setzen, das der Zuschauer bei dem vielen Blendwerk (SFX usw.), was heute mitgeliefert wird, über so etwas einfach nicht mehr nachdenkt, geschweige denn, das überhaupt bemerkt...was auf den Durchschnitts-4x-im Jahr ins Kino-geh-Zuschauer wohl auch zutrifft.

    - In dem Moment, wo das Schicksal von Andertons Sohn erläutert wird, ist das Motiv für den Mord, der ihm angehängt werden soll, mehr als nur sonnenklar. Bis der Film sich das eingesteht und es enthüllt, vergeht laaange Zeit.
    - Eines der ältesten Klischees wird bedient: Dem Publikum wird gleich zu Anfang der vermeintliche Bösewicht als falsche Fährte vorgestellt. Der echte Bösewicht enthüllt sich später dem vermeintlichen gegenüber. Auch diese Enthüllung ist bereits am Anfang der Szene so offensichtlich, daß es fast schon schmerzhaft ist anzusehen, wie Spielberg auf das nicht mehr wirklich augenöffnende Ereignis hinarbeitet.
    - Der Ausgang des finalen Showdowns zwischen Anderton und dem Bösewicht ist eine weitere Überraschung, die bereits Momente am Anfang der betreffenden Szene auf der Hand liegt.
    Ich kann Dir in allen 3 Punkten nur 100 % zustimmen. Spätestens als Cruise extra betonte, das er sich gar nicht vorstellen könne, wieso er einen Mann, den er nicht mal kennt, in weniger als 36h töten sollte, war eigentlich klar, das man das nur über diese Schiene erreichen konnte.

    Den Ausgang braucht man ich nicht mehr zu betonen, ich halte das für ein typisches Hollywoodende. Hätte nur noch gefehlt, das beide um die Waffe kämpfen, dann ein Schuss fällt - erst Cruise als vermeintlich Sterbender eingeblendet wird, und dann - oh Überraschung, sein Widersacher schließlich tot zusammensackt.

    Das kitschige "Einige Monate später" - Ende wurde ja hier auch schon erwähnt. Cruise und seine Exfrau sind wieder zusammen, und erwarten sogar ein Baby (wie herzig&#33. Alles ist wieder in Butter. Bald gibt es ein zweites Blag, und alles ist vergessen.

    Der Film wäre gleich um eine Notenstufe besser, wenn er einen düsteren Ausblick als Showdown präsentiert hätte. Cruise wird getötet, Precrime wird in den ganzen USA eingeführt...
    Man merkt eben doch, das es &#036;teven &#036;pielberg ist, der diesen Film gedreht hat, und nicht ein vom Kapitalistischen Prinzip unberührter Independent-filmer. ^^



    Last edited by DerBademeister at 16.10.2002, 17:45

  16. #16
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    Ich kann moch nur Armitage anschließen: Die Short-Story war besser&#33;

    Sicher brennt Spielberg ein Feuerwerk erster Güte ab, aber das wars auch schon&#33; Der rote Faden der Geschichte ist schwach, die Action Selbstzweck und Cruise gefiel mir schon besser (Rainman)&#33; Ich kaufe ihn mir sicher nicht aud DVD&#33;&#33;&#33;
    L&#39;enfer c&#39;est les autres&#33;

  17. #17
    DerBademeister
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    Da ich mir auf DVD sogar fast mal "The Fast and the Furios" gekauft hätte, habe ich damit keine Probleme. Obwohl meine bescheidene Sammlung eigentlich sonst gut sortiert ist.

  18. #18
    Kleiner SpacePub-Besucher
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    Originally posted by Armitage@16.10.2002, 00:32
    also die punkte spielberg kann auch mal gute filme drehen würde ich gerne wiedersprechen weil die story einfach genial ist die nicht von ihm ist&#33;&#33;&#33;

    die shortstory worauf der film basiert ist tausendmal besser,weil die typisch kitschig,moralischen "peterpansyndrom" beeinflußte szenen von spielberg nicht in der story vorkommen&#33;&#33;&#33;&#33;

    ich fand es super mies das man ja von anfang an wußte wer der mörder ist&#33;&#33;&#33;&#33;

    und besonders die happipeppi szene am schluß vater,mutter,kind würg&#33;&#33;&#33;&#33;

    ansonsten fand ich den film wirklich sehenwert kriegt von mir 6 von 10 möglichen punkten
    ** Achtung Spoiler&#33;&#33; **

    Also, ich kann mich dem nur 100%tig anschliessen&#33; Dass der FBI Typ nicht der Böse war, war von Anfang an klar. Und spätestens als Lamar zu Anderton sagt, er solle zu ihm kommen um alles zu klären, nachdem er als zukünftiger Killer blossgestellt war, war klar, WER hinter der Verschwörung steckte.

    Die Augenarzt-Szene passte so gar nicht in den Film rein.

    Und wäre es nicht ein viel passender gewesen, den Film einfach nach dem Schuss enden zu lassen? Dieses zuckerguss-süsse Hollywood Ende war einfach nur noch daneben&#33; Und zwar sowohl wie die ehemaligen Precogs das holde Landleben geniessen, als auch das weichgezeichnete Familienglück der wiedervereinten Andertons. Musste das denn sein??

    Leider finde ich, dass Cruise die Ausstrahlung von einem Couchtisch hat. Ich habe den Film in der Originalversion gesehen, und muss sagen, dass seine eigene Stimme da auch nicht weiterhilft. So was von monoton&#33; Da bin ich fast eingenickt... Colin Farrell ist dagegen eine wahre Entdeckung&#33;

    Was die Darstellung der Zukunft im Jahr 2054 angeht: Also, das ganze Telepathen/Precog Ding ist reinstes Science Fiction. Ist immer sehr schwierig, so was glaubwürdig in einen Kontext zu stellen, der in nur ca. 50 Jahren spielt. Diese Fahrzeuge in der Stadt sahen irgendwie daneben aus, die waren irgendwie zu viel. Genauso wie die Spiders. Das ganze VR Ding fand ich dagegen sehr beindruckend.

    Das wären wir auch schon beim positiven: Die Grundidee von Dicks Story ist schon abgefahren. Colin Farrell, Samantha Morton und Max von Sydow waren auch klasse. Die Actionszenen waren vom Feinsten. Die personalisierte Werbung fandich erschreckend realistisch&#33; Ich hoffe, dass uns das nicht wirklich in dem Stil blüht&#33; Auch die digitale Zeitung. Wobei ich mich dann aber schon frage: Wenn ich die Zeitung schon digital hab, warum ist sie dann so unhandlich und auch noch zum aufklappen? Käse&#33;

    Alles in allem reicht er bei weitem nicht an Blade Runner, eine andere Dick Verfilmung, heran. Ich bin sowieso kein sehr grosser Speilberg Fan. Er ist nicht unbedingt der Meister des Subtilen. Ridley Scott hat da eine ganz andere, vielschichtigere Filmsprache. Deshalb kann ich bei Blade Runner auch nach dem 10 Mal immer noch was Neues entdecken, oder etwas anders sehen als zuvor. So was passiert einem leider zu selten in einem Spielberg Film - und Minority Report ist da keine Ausnahme.

    5 von 10 möglichen Punkten.
    <span style='font-size:9pt;line-height:100%'><span style='color:#C2C2C2'><span style='font-family:trebuchet MS'>We&#39;re all born as molecules in the hearts of a billion stars, molecules that do not understand politics, policies and differences. In a billion years we foolish molecules forget who we are and where we came from. Desperate acts of ego. We give ourselves names, fight over lines on maps, and pretend our light is better than everyone else&#39;s. The flame reminds us of the piece of those stars that live inside us. A spark that tells us: You should know better. The flame also reminds us that life is precious, as each flame is unique. When it goes out, it&#39;s gone forever. And there will never be another quite like it. So many candles will go out tonight. I wonder some days if we can see anything at all.</span></span></span>

  19. #19
    Frischling
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    Originally posted by Starstuff@16.10.2002, 23:55
    Dass der FBI Typ nicht der Böse war, war von Anfang an klar.

    Und wäre es nicht ein viel passender gewesen, den Film einfach nach dem Schuss enden zu lassen? Dieses zuckerguss-süsse Hollywood Ende war einfach nur noch daneben&#33; Und zwar sowohl wie die ehemaligen Precogs das holde Landleben geniessen, als auch das weichgezeichnete Familienglück der wiedervereinten Andertons. Musste das denn sein??

    Ersteinmal: Welcher FBI Typ??? Wenn du den meinst, der von Lamar in Andertons Wohnung erschossen wird, dann muss ich dich korrigieren und sagen, dass der vom Justizministerium kam.

    Und zu zweitens: Es gehört halt einfach dazu, dass man ein Happy End hat. Die leute (ich nicht ) wollen oswas sehen. Sie haben keine Lust ein düsteres Ende zu erleben. Außerdem hat sich das mit dem Baby doch schon angedeutet als Agatha über Andertons Sohn redete. Dass er später einmal studieren wird und heiraten und... Da war schon abzusehen, dass es einmal einen "neuen" Sohn geben wird, denn nicht umsonst konnte Agatha in die Zukunft sehen. Und mal wollte die Zuschauer doch nicht umsosnt auf die Folter spannen, wie dieses Problem gelöst wird...


    Aber was deine Meinung über Spielbergs Leistung angeht, muss ich dir zustimmen. ein anderer Regisseur hätte garantiert noch mehr aus diesem Stoff herausholen können. Aber es hätte auch andersherum sein können und der Film wäre um einiges schelchter geworden. deshalb muss man mit dem Zufreiden sein was da ist

  20. #20
    Wiederholungstäter
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    Leutens, ich weiß ja nicht, wie&#39;s mit euch ist, aber ich besuch das Kino um mich teilweise zu entspannen, und nicht &#39;ne kritische und logische Analyse des Plots zu erstellen.

    Ich hab mir den gestern angetan, und gegenüber wat sonst die letzte Zeit im Kino lief, war der eigentlich sehr gut. Nur eben in jedem Scifi-Film, oder Film mit Scifi-Elementen, treten unrealistische Elemente auf, ansonsten wärs ja auch langweilig.

    Und btw, ich muss zustimmen, der VR-Screen war cool. Soweit ich weiss, gibts beim MIT schon Studien für solche Screens, deren Problem ist eher die Realisierung eines grossflächigen transparenten LCD displays. Und da die Oberflächen von Betriebsystemen sich 3D zu nutze machen (wollen (MacOSX und Windows Longhorn)), sollten solche Effekte wie auf&#39;m VR-Screen im Film auch bald möglich sein. Ich hoffs zumindest

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