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Thema: Galileo

  1. #1
    Flinker Finger
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    Galileo unter US-Kontrolle

    Das Argument, das europäische Satelliten-Navigationssystem Galileo mache die Europäer von den USA unabhängig, scheint ins Wanken zu geraten. Wie die Tagesschau berichtet, können die US-Streitkräfte das Galileo-Signal ohne Rücksprache mit den Europäern ebenso künstlich verschlechtern oder ganz unbrauchbar machen, wie das bereits heute mit den GPS-Signalen in Krisenzeiten geschieht.

    Das reicht den Amerikanern aber noch nicht. Sie verlangen, auch das unverschlüsselte Galileo-Signal, das das System im Normalbetrieb abstrahlt, künstlich zu verschlechtern und zu dämpfen. Sollten sich die USA auch mit dieser Forderung durchsetzen, fiele eins der Hauptargumente für das europäische Navigationssystem, die größere Genauigkeit im Vergleich zu GPS. Die entscheidende Verhandlungsrunde darüber steht im Januar in der US-Bundeshauptstadt Washington an.

    Rund vier Milliarden Euro soll das Galileo-Projekt kosten und im Jahr 2008 an den Start gehen. Rund 30 Satelliten werden für das System benötigt. Zuletzt hatten sich China und Indien bereit erklärt, sich an der Finanzierung des Projekts mit zusammen 500 Millionen Euro zu beteiligen.


    ...
    ich find langsam reichts! europa sollte endlich aufhören amerika in den arsch zu kriechen denn ncihts anderes ist das! mit all den verschlechterungen hat galileo ja überhaupt keinen sinn mehr für europa!
    Could you do it slower and with more intensity?

  2. #2
    DerBademeister
    Gast

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    Bezeichnend das die Verhandlungen in der US-Hauptstadt sind, nicht wahr?

    Mich überrascht diese Meldung ja. Ich dachte bisher immer Galileo wäre vor US-"Störung" sicher.

  3. #3
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    Moin!

    Hier erst einmal der Bericht aus erster Hand (sprich: von der Tagesschau):

    Europa gibt auf - Galileo wird abhängig von den USA

    Eigentlich wollte die EU-Kommission mit einem neuen Konzept die europäische Raumfahrt im internationalen Wettbewerb konkurrenzfähig machen. Vor allem das Prestigeobjekt, das Satellitennavigationssystem Galileo, sollte das US-Konkurrenzsystem GPS verdrängen. Doch nun ist genau das Gegenteil eingetroffen.

    Von Susanne Härpfer

    "Wenn wir nichts tun, werden die europäische Raumfahrt und die EU-Raumfahrtsunternehmen an Bedeutung verlieren", hatte EU-Forschungskommissar Philippe Busquin noch Anfang des Monats gewarnt. Die EU erhöhe zwar in Zusammenarbeit mit der europäischen Raumagentur ESA allmählich ihre Präsenz im All. Eine eigene bemannte Mission sei jedoch nicht geplant. Allein das Prestigeobjekt, das Satellitennavigationssystem Galileo schien gesichert. China und Indien hatten angekündigt, in Galileo zu investieren. Damit sollte das US-Konkurrenzsystem Global Positioning System (GPS) verdrängt werden.

    USA setzen sich durch
    Wie tagesschau.de erfuhr, mussten die Europäer jedoch bei Verhandlungen über das satellitengestützte Navigationssystem Galileo vergangene Woche in Den Haag eine herbe Niederlage gegen die USA einstecken. Galileo wird auf einer Frequenz arbeiten, die für amerikanische Militärs jederzeit leicht beeinflussbar ist. Ohne Europa zu konsultieren, werden amerikanische Streitkräfte das europäische Satellitennavigationssystem Galileo in Krisen- und Konfliktfällen ebenso abschalten können, wie dies bereits mit dem amerikanischen Global Positioning System (GPS) geschieht. Das ist das Ergebnis der Gespräche, die Heinz Hilbrecht, Direktor der Europäischen Kommission für Landverkehr, und seine Verhandlungsgruppe geführt haben.

    Galileo wird hinfällig
    Doch dieses Zugeständnis ist den Amerikanern noch nicht genug. Sie verlangen nun zusätzlich, das offene Galileo Signal abzuschwächen und qualitativ zu verschlechtern. Sollten die USA sich auch mit dieser Forderung durchsetzen, wäre auch das letzte Argument für Galileo hinfällig. Dies wird sich in der nächsten Verhandlungsrunde im Januar in Washington entscheiden. "Die Amerikaner verlangen jetzt sogar das formale Vetorecht für Galileo", sagte ein Mitglied der Vorbereitungsgruppe des Verhandlungsteams um Hilbrecht gegenüber tagesschau.de.

    Unabhängigkeit sollte Entwicklungskosten rechtfertigen
    Bislang sollte Galileo Europa unabhängig von den Amerikanern machen. Mit diesem Slogan wurde bis heute für das Satellitennavigationssystem geworben. Ohne Galileo drohe Europa zum Vasall Amerikas zu werden, soll Frankreichs Präsident Jacques Chirac gesagt haben. Mit dem Argument der Unabhängigkeit wurden die enormen Kosten gerechtfertigt. Mindestens vier Milliarden Euro wird das Projekt verschlingen, so erste Schätzungen. Ob es dabei bleibt, ist ungewiss. Nur die Hälfte der Summe soll von der Industrie aufgebracht werden, den Rest zahlt der Steuerzahler. Doch auch für den lohne sich Galileo, versprachen Politiker. Dies stimmt wohl bald nicht mehr. Für den NDR kam das Verhandlungsergebnis von Den Haag nicht überraschend.

    NDR Info hatte in seiner Sendung "Streitkräfte und Strategien" bereits am 9. August dieses Jahres berichtet, dass die Europäer einlenken werden. In dem NDR-Magazin räumte Verhandlungsführer Hilbrecht schon vor einem Vierteljahr ein: "Wir glaubten anfangs, die USA davon überzeugen zu können. Heute gibt es zwar noch kein endgültiges Verhandlungsergebnis, aber es erscheint unrealistisch, die alte Position durchzusetzen", so Hilbrecht. Die Berichterstattung des NDR wird nun durch das Verhandlungsergebnis bestätigt.
    Ich bin über die Meldung, daß die US-Militärs Galileo nach Belieben stören können, auch verwundert. Ich habe mich noch vor wenigen Wochen mit einem (echten) Kenner der Materie unterhalten, der mir sagte, daß das GPS-Signal relativ schlecht zu stören sei. Und da Galileo bzgl. der Technik ähnlich GPS ist, ist diese Drohung schon eigenartig. Allerdings arbeitet das US-Militär auch schon seit 20 Jahren mit dieser Technik, daher die größere Erfahrung mit den Schwachstellen des Systems.

    Wenn allerdings diese Frequenz so einfach zu stören ist, warum dann nicht eine andere wählen? Lässt sich GPS dann nicht auch von nicht-amerikanischer Seite/den Betreibern von Galileo stören ("wie du mir, so ich dir")? Hat das US-Militär noch andere Möglichkeiten, die Betreiberseite so unter Druck zu setzen, daß sie einknickt?
    Fragen über Fragen ...


    Mit freundlichen Grüßen
    Lars

  4. #4
    Tastaturruinierer Avatar von Ghettomaster
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    Ich frag mic hgerade was die Amis überhaupt mit Galileo am Hut haben, geht die doch im Grunde genommen gar nichts an was wir Europäer hier treiben. Wozu braucht Europa Galileo wenn es genauso zuverlässig und unzuverlässig ist wie GPS und genauso dem Willen der Amis unterworfen wird? Von dem Standpunkt aus ist es doch reinste Geldverschwendung.

    CU
    Ghettomaster
    Unmögliches wird sofort erledigt, Wunder dauern etwas länger.

  5. #5
    Flinker Finger Avatar von Gilgamesh
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    Wenn die USA das europäische Navigationssystem stören, wäre dies allerdings ein kriegerischer Akt!!!
    Ich finde die Einmischung von Seiten der USA allerdings auch extrem penetrant, wie die USA halt sind..
    Immerhin bezweifle ich, dass die USA irgendjemanden gefragt haben, als sie ihr GPS einführten. Hinzu kommt, dass sich ein Land anmaßt Bedingungen zu stellen an ein Projekt, in welchem sie gar nichts zu sagen haben. Es wäre wohl besser, die USA überlegen sich nochmals ihr Mini-Nuke-Programm und dessen Illegalität...
    Fear...fear attracts the fearful...the strong...the weak...the innocent...the corrupt...Fear...Fear is my ally..

    At last we will reveal ourselves to the Jedi. At last we will have revenge....

  6. #6
    DerBademeister
    Gast

    Standard

    Immerhin haben wir auf einem anderen Feld wohl gewonnen, Georgiboy schafft nämlich die Schutzzölle für seine Stahlindustrie wieder ab, weil er Angst vor einem drohenden Handelskrieg mit der EU hat.

    Aber um auf Galileo zurückzukommen, so würde mich eine Rechtfertigung von der Seite der Verantwortlichen zum jetzigen Entscheidungsprozess schon mal interessieren.
    Immerhin verbraten die unsere Steuergelder.

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