Dialog zweier Instanzen



"Vater, ich habe mich umgesehen."
"Und was hast du erblickt, Sohn?"

"Vater, die Katze hinkt."
"Sohn, das Alter wird ihr wohl zu schaffen machen."
"Und, Vater, die Frau des Nachbarn weint."
"Sohn, sie wird wohl Zwiebeln geschnitten haben."
"Und, Vater, die Kinder im Waisenhaus sind so mager."
"Sohn, sie werden wohl krank sein."
"Und, Vater, die Küstenstraßen stehen unter Wasser."
"Sohn, der Frühjahrsregen wird sie wohl überschwemmt haben."


"Vater, ich habe mich noch einmal umgesehen."
"Und was hast du dieses Mal erblickt, Sohn?"

"Vater, der Hund beißt die Katze."
"Aber, Sohn, du weißt doch, der Hund ist ein sanftmütiges Tier. Rede nicht wieder solchen Unfug, verstanden?"
"Vater, der Nachbar schlägt seine Frau."
"Aber, Sohn, du weißt doch, der Nachbar ist ein braver Mann. Rede nicht wieder solchen Unfug, verstanden?"
"Vater, der Priester stiehlt Brot vom Waisenhaus."
"Aber, Sohn, du weißt doch, der Priester ist ein heiliger Herr. Rede nicht wieder solchen Unfug, verstanden?"
"Vater, das Meer strömt in die Straßen der Stadt."
"Aber, Sohn, du weißt doch, unsere edle Stadt Atlantis ist ewig. Rede nicht wieder solchen Unfug, verstanden?"
"Ja, Vater, jetzt habe ich verstanden."


Sathoan 30.11.2003