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Thema: Open Range

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Administrator Avatar von Dr.BrainFister
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    da muss ich unbedingt rein. endlich wieder western im kino. das letzte mal hatte ich das bei einer sondervorstellung von "spiel mir das lied vom tod". und dann sogar ein sensibler streifen, der nicht versucht moderne action-manier mit cowboycharme auf teufelkommraus zu mixen. danke, herr costner. ich kenn den kevin zwar nicht, aber er scheint zu seinem zeug zu stehen. finanziell wie qualitativ. und letztlich zahlt es sich aus... das ist ihm jedenfalls sehr zu wünschen.

    hier recht ausgewogene kritik mit inhaltsangabe:


    Open Range
    Weites Land

    Western, USA 2003, 134 Min.



    Opern erzählen große Dramen mit großen Gefühlen, gute Pferdeopern auch: Kevin Costner beweist als Regisseur/Star dieser Cowboy-Elegie, dass er den Wilden Westen immer noch im Griff hat.

    Start: 29.01.2004

    In Kevin Costners dritter Regiearbeit greifen zwei alternde Cowboys widerwillig zum Revolver.


    Aufrechte Cowboys, saftiges Weideland, Lagerfeuer-Romantik, böse Rinderbarone, korrupte Sheriffs, Shoot-Outs à la "Zwölf Uhr mittags", am Rande auch noch ein bisschen Liebe: Die Klischeekiste für Western ist schnell rappelvoll. Überraschend an Kevin Costners "Open Range - Weites Land" ist nicht, dass nichts davon weggelassen wurde. Sondern dass sein Film im besten Sinne unaufdringlich ist und keine ungewollte Selbstparodie. Wie kein anderer US-Filmstar neben Sturkopf Clint Eastwood kehrt Costner immer wieder zum Western zurück und beweist im Umgang damit Respekt und Fingerspitzengefühl. Aufsehen erregend Neues hat er mit "Open Range" zwar nicht zu bieten. Doch solange Hollywood Pferdeopern meidet wie Revolverhelden den Waschzuber, mutet sein Film beinahe wie eine Pioniertat an.

    Die Cowboys Boss Spearman (Robert Duvall) und Charley Waite (Costner) lassen ihre Viehherde westlich des Mississippi auf freiem Land grasen. Als ihnen der Großrancher Denton Baxter (Michael Gambon) dieses Recht streitig macht, legen sie zunächst einen erstaunlichen Langmut an den Tag. Charley findet sogar die Zeit, sich in die altjüngferliche Sue (Annette Bening) zu verlieben. Erst als sein gutmütiger Kumpel Mose (Abraham Benrubi) im Städtchen Harmonville von Baxters Leuten beinahe totgeprügelt wird, regt sich Charleys und Boss' Widerstand, der schließlich zu Gewalt und Blutvergießen eskaliert.

    In Hollywood riss diese Story keinen Produzenten vom Hocker. Deshalb musste Costner die Finanzierung weitgehend selbst stemmen. Disney kam als US-Verleiher erst später hinzu - und freute sich über stattliche Einnahmen: Bei einem Budget von 26 Millionen Dollar spielte "Open Range" fast 60 Millionen Dollar ein. Überraschend? Wer unparteiisch hinsieht - und seit Flops wie "Postman" und "Waterworld" gibt es nicht wenige Costner-Verächter - muss feststellen, dass der Regisseur, Star und Produzent dem charismatischen Robert Duvall klugerweise den Vortritt lässt.

    Außerdem sind beide aus jenem seltenen Holz geschnitzt, das sie zu glaubwürdigen Nachfolgern von Western-Ikonen wie Gary Cooper macht. Vielleicht blinzeln Costner und Duvall ein paar Mal zu oft in die Abendsonne über der Prärie, während sie den Wertewandel im alten Westen beklagen. Angesichts von 138 Minuten Laufzeit hätte der Regisseur hier und da auch eine Minute opfern können, ohne dem epischen Charakter des Films zu schaden. Doch wie Costner die finale Schießerei im Städtchen Harmonville inszeniert, zeugt von inszenatorischer Präzision, die rohe Gewalt nicht zum Selbstzweck verkommen lässt: Hier zählt jeder Schuss, und jeder Schuss tut weh. "Open Range" hält, was der Titel verspricht: Es ist wunderbar altmodisches Kino für die ruhigeren Momente im Leben, ein wehmütiges Wildwest-Drama, das noch nach Freiheit und Abenteuer riecht.



    Fazit: Costner rehabilitiert sich mit einer Pferdeoper alter Schule voller Schauwerte und Emotionen.


    ...

    wer von euch will sich auch ein wenig die stiefel schmutzig machen und nur ab und zu die unterhose wechseln, dazu einen schießprügel tragen und markige (aber vor allem herzliche) sprüche klopfen?

    kurz: schaut ihr euch den western an? habt ihr ihn bereits gesehn? wenn ja, wie war er? usw.
    "Wissen sie woraus der Leberkäs gemacht wird? Aus den Resten der Knackwurst. Und die Knackwurst? Aus den Resten vom Leberkäs. So geht das ewig weiter: Leberkäs, Knackwurst, Leberkäs, Knackwurst..." - Simon Brenner (Josef Hader) in "Silentium"

  2. #2
    Moderator Avatar von Last_Gunslinger
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    Ich bin noch etwas unentschlossen, ob ich ihn gucken soll oder nicht.
    Ich gucke zwar sehr gerne Western, aber ich bevorzuge die Italo-Western-Sparte z.B mit Django.
    Auch Sergio Leones Werke sind Klasse, oder Long Riders.
    Der Wieerbelebungsversuch Tombstone war auch recht gut.
    Aber wenn ich an "Der mit dem Wolf tanzt" denke, graut es mir richtig.
    Das ist imho einer der langweiligsten FIlme überhaupt.
    Aber inzwischen darf man als Western-Freund ja nicht mehr so wählerisch sein und das Setting
    greifen zwei alternde Cowboys widerwillig zum Revolver.
    ist zwar alt, aber auch eins meiner liebsten. Also werde ich ihm wohl ne Chance geben.

  3. #3
    DerBademeister
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    Es sollen ja in diesem Jahr gleich 3 oder 4 Western in die Kinos kommen, von daher hast Du hier zum ersten Mal seit einer Ewigkeit wirklich die Auswahl, welchen Du Dir anschauen willst.

    Ich bin ja mal gespannt wie Open Range läuft. Costners Karriere hätte einen Wiederbelebungsversuch bitter nötig.

  4. #4
    Kleiner SpacePub-Besucher
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    "Open Range" hält, was der Titel verspricht: Es ist wunderbar altmodisches Kino für die ruhigeren Momente im Leben, ein wehmütiges Wildwest-Drama, das noch nach Freiheit und Abenteuer riecht.
    Zu allererst: Ich bin alles andere als ein Western-Experte, kann deshalb keine großen Vergleiche ziehen. Aber ich liebe Filme, die einfach so eine Geschichte erzählen. Und genau das tut "Open Range".

    Der Film hat ein paar kleine Längen, aber es lohnt sich ihn anzusehen. U.a. wegen einem mehr als herausragenden Robert Duvall und einer exzellenten Annette Bening. Hut ab vor Kevin Costner, daß er Duvall darstellerisch den Vortritt läßt. Und der Shoot-Out am Ende ist sehr gut inszeniert. Da tut wirklich jeder Schuß weh.
    Nur weil Du unter Verfolgungswahn leidest, mußt Du nicht glauben, daß sie nicht hinter Dir her sind.

  5. #5
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    den wunderschön fotografierten, stimmungsvollen, angenehm menschelnden western von kevin costner gibts nun auf dvd. an den kinokassen brachte er es leider nicht so zum klingen wie er es verdient hätte. na gut, vielleicht hat er einfach nicht genug pulverdampf verursacht, der in die nasen der kinobesucher stieg. zwar bestand "open range" weder nur aus cowboy-smalltalk noch war er eine "best of westernlandschaften"-diashow, aber zum knallbumm-film reichte er wohl nicht. dafür gab es eben doch ein paar zu viele von diesen sogenannten zwischentönen, die schon mal eine weile dauern konnten, doch nie langweilten.
    für die menschen, die sich nicht in den film trauten, weil keiner den weg ins kino mit ihnen teilte (soll ja echt leute geben, die sich nie allein ins kino trauen), gibt es nun die chance, entweder mit kuschel- bzw. haustieren oder eben der dvd-abend-schmuseclique auf der couch platz zu nehmen. wer den film durchhält wird entdecken, dass eigentlich für jeden geschmack was drin steckt. nichts davon im übermaß, aber auch nie zu wenig von irgendetwas.



    die dvd erschien hier in 2 fassungen:


    Deluxe:

    2 DVD's

    Bildformat : WS 2,35:1 (Anamorph)
    Tonformate : Dolby Digtal 5.1, DTS 6.1 ES (Dt./Eng.)
    Untertitel : Englisch, Deutsch für Hörgeschädigte

    Bonus:

    DVD 1 [Film]:
    - Audiokommentar mit Regisseur Kevin Costner (Eng. mit dt. UT)

    DVD 2 [Bonus] (138 Min. 44 Sek.):
    - Making of (65 Min. 49 Sek.)
    - 12 Deleted Scenes (30 Min. 57 Sek.)
    - Die Storyboards (6 Min. 36 Sek.)
    - Amerika's Open Range (12 Min. 44 Sek.)
    - Deutschlandpremiere (9 Min. 14 Sek.)
    - Videoclip "Broken Wagon" (4 Min. 31 Sek.)
    - 3 Trailer (5 Min. 13 Sek.)
    - 8 TV Spots (3 Min. 40 Sek.)
    - Biografien

    Animiertes und mit Musik unterlegtes Hauptmenü
    Kapitelanzahl : 28 Kapitel
    DVD-Format : DVD 9 (Zweischichtig)
    Picture DVD
    Veröffentlicht : 06.09.2004


    und die einfache Kauf-Fassung

    1 DVD

    Bildformat : WS 2,35:1 (Anamorph)
    Tonformat : Dolby Digital 5.1 (Dt./Eng.)
    Untertitel : Englisch, Deutsch für Hörgeschädigte

    Bonus (29 Min. 08 Sek.):
    - Americas Open Range (12 Min. 44 Sek.)
    - 8 Trailer (16 Min. 24 Sek.):
    * Open Range (1 Min. 50 Sek.)
    * Die purpurnen Flüsse 2 (1 Min. 49 Sek.)
    * Basic (1 Min. 42 Sek.)
    * Mindhunters (1 Min. 44 Sek.)
    * Das fünfte Element Relaunch (2 Min. 42 Sek.)
    * Der Einsatz (2 Min. 05 Sek.)
    * Godsend (2 Min. 15 Sek.)
    * Der Wixxer (2 Min. 17 Sek.)

    Animiertes und mit Musik unterlegtes Hauptmenü
    Kapitelanzahl : 28 Kapitel
    DVD-Format : DVD 9 (Zweischichtig)
    Picture DVD
    Veröffentlicht (Kauf) : 06.09.2004


    alles infos von >>ofdb<<

    bei AMAZON sind beide fassungen im moment preisreduziert im angebot: deluxe-fassung für 22,99 EUR und single disc für 14,99 EUR.

    auf >>dieser seite<<
    dürft ihr noch ein paar interessante cover-varianten von open range bewundern. alle sehr gelungen, wie ich finde.
    "Wissen sie woraus der Leberkäs gemacht wird? Aus den Resten der Knackwurst. Und die Knackwurst? Aus den Resten vom Leberkäs. So geht das ewig weiter: Leberkäs, Knackwurst, Leberkäs, Knackwurst..." - Simon Brenner (Josef Hader) in "Silentium"

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