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Thema: Ehre und der Ruf

  1. #1
    Dauerschreiber
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    07.10.2002
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    826

    Standard

    Herr Gerster soll am letzten Sonntag auch auf der Couch gesessen haben um seinen Ruf zu retten. Weil arme Mann ja so von der bösen Presse verfolgt wurde. Was ja auch stimmt. Aber seinen Ruf retten ...

    Andere Länder andere Sitten. In kurdischen Dörfern werden sogar Frauen umgebracht weil sie vergewaltigt wurden. Denn:
    Die Ehre der Familie ist in den kurdischen Dörfern im Südosten der Türkei das höchste Gut. Die Männer wissen, dass ihr Glaube eigentlich einen Mord ?im Namen der Ehre? verbietet. Aber für sie ist vor allem die Dorfgemeinschaft heilig. Welchen Rang ein Mann in seinem Dorf hat, das richtet sich vor allem danach, ob und wie er für die Ehre seiner Familie eintritt. Wer sich weigert, ein hier gesprochenes Todesurteil zu vollstrecken, der bekommt im Dorf nicht einmal mehr Brot verkauft. Den Mordauftrag bekommen dann meist Minderjährige, die noch nicht strafmündig sind.

    brian
    Das alles ausführlicher.

    Mittlerweile werden Ehrenmorde in der Türkei aber nicht mehr als minderschwere Fälle angesehen. Hat zumindest Ankara so beschlossen. Aber ändert das die Mentalität?

    Ich weiß, die Türkei ist weil weg. Deswegen:
    Lebenslange Haft für Mord an Tochter

    Tübingen: Vater war mit dem Lebensstil der Tochter nicht einverstanden

    Wegen Mordes an seiner 16 Jahre alten Tochter hat das Landgericht Tübingen deren Vater zu lebenslanger Haft verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der 42-jährige Angeklagte das Mädchen im März 2003 tötete, nachdem er sie zuvor immer wieder geschlagen hatte. Der Kosovo-Albaner hatte ein Geständnis abgelegt.


    Provozierender Lebensstil als Mordmotiv
    Der Angeklagte erklärte vor Gericht, er sei mit dem Lebensstil seiner Tochter nicht einverstanden gewesen und habe sich provoziert gefühlt. Ulerika Z., deren Familie seit 14 Jahren in Deutschland lebt, hatte moderne Kleidung getragen und sich kurz vor ihrem Tod in einen Jungen verliebt. Am 14. März 2003 Jahres war ihre Leiche in einem Baggersee bei Tübingen gefunden worden. Der 42-Jährige gab zu, seine Tochter in der Nacht zuvor im Keller seines Hauses bei Kusterdingen mit einem Klebeband stranguliert zu haben. Danach habe er sie in den Baggersee geworfen. Der Richter sagte, der Angeklagte habe aus niedrigen Beweggründen gehandelt. Die Tat könne nicht mit einem so genannten Ehrenmord gleichgesetzt werden.

    Nach einer Schätzung der Frauenhilfsorganisation Terre de Femme werden weltweit jährlich mehr als 5.000 Frauen im Namen der Ehre getötet. Genaue Zahlen gebe es nicht, weil Ehrenmorde oft als Familientragödien tituliert würden, sagte Christa Stolle von Terre de Femmes. Ehrenmorde werden überwiegend in muslimisch geprägten Ländern verübt. Laut Terre de Femmes treten in den letzten zehn Jahren Ehrenmorde auch vermehrt in Deutschland innerhalb von Migrantenfamilien auf.

    metall
    Mehr dazu.

    Das sind natürlich extreme Beispiele. Und angeblich sind wir auch so zivilisiert. Was mich interessieren würde, wie sieht bei euch aus mit so Sachen wie Ehre und Ruf. Haben wir das längst hinter uns gelassen oder ist so etwas zeitlos? Und was passiert wenn jemand eins davon in den Schmutz zieht?
    "Both destiny's kisses and its dope-slaps illustrate an individual person's basic personal powerlessness over the really meaningful events in his life: i.e. almost nothing important that ever happens to you happens because you engineer it. Destiny has no beeper; destiny always leans trenchcoated out of an alley with some sort of Psst that you usually can't even hear because you're in such a rush to or from something important you've tried to engineer."

  2. #2
    DerBademeister
    Gast

    Standard

    Was mich stört, ist das solche Menschen derlei diskriminierende Praktiken in unserem Land unter dem Deckmantel der Religionsfreiheit meinen, weiter ausüben zu dürfen.
    Wenn kurdische Sekten mittels ihres Europaweiten Netzwerks Jagd auf geflüchtete, "entehrte" Töchter machen mit dem Ziel sie zu ermorden, dann hört bei mir die Toleranz auf.

    Was hier unter dem Deckmantel der seitens Rot-Grün so gepriesenen Multikultigesellschaft so getrieben wird, ist vielen Leuten nur noch schwer vermittelbar, und für Rechtsradikale der ideale Nährboden für ihre dümmlichen Parolen.

    Das sind natürlich extreme Beispiele. Und angeblich sind wir auch so zivilisiert. Was mich interessieren würde, wie sieht bei euch aus mit so Sachen wie Ehre und Ruf. Haben wir das längst hinter uns gelassen oder ist so etwas zeitlos? Und was passiert wenn jemand eins davon in den Schmutz zieht?
    Die Moral misst sich ja an dem Zeitgeist.
    Noch vor hundert Jahren war es für den Mann völlig normal, seine Frau im Falle des Ehebruchs zu verstoßen, und sich mit seinem Nebenbuhler auf Leben und Tod zu duellieren. Fontane hat das in Effi Briest sehr genau und schonungslos beschrieben.
    Der Gründer der SPD ist übrigens bei so einem Duell getötet worden.

    Heute würde man dafür kein Verständnis mehr aufbringen.
    Das zugrunde liegende Rollenverständnis (Rolle des Mannes - Rolle der Frau) ist aber auch heute noch in abgeschwächter Form vorhanden.

    Besonders bei öffentlichen Personen nimmt der Ruf einen großen Stellenwert ein. Je mehr Menschen eine Person und ihren Ruf kennen, desto mehr beeinträchtigt der Ruf dieser Person auch ihre Arbeit.

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