Herr Gerster soll am letzten Sonntag auch auf der Couch gesessen haben um seinen Ruf zu retten. Weil arme Mann ja so von der bösen Presse verfolgt wurde. Was ja auch stimmt. Aber seinen Ruf retten ...

Andere Länder andere Sitten. In kurdischen Dörfern werden sogar Frauen umgebracht weil sie vergewaltigt wurden. Denn:
Die Ehre der Familie ist in den kurdischen Dörfern im Südosten der Türkei das höchste Gut. Die Männer wissen, dass ihr Glaube eigentlich einen Mord ?im Namen der Ehre? verbietet. Aber für sie ist vor allem die Dorfgemeinschaft heilig. Welchen Rang ein Mann in seinem Dorf hat, das richtet sich vor allem danach, ob und wie er für die Ehre seiner Familie eintritt. Wer sich weigert, ein hier gesprochenes Todesurteil zu vollstrecken, der bekommt im Dorf nicht einmal mehr Brot verkauft. Den Mordauftrag bekommen dann meist Minderjährige, die noch nicht strafmündig sind.

brian
Das alles ausführlicher.

Mittlerweile werden Ehrenmorde in der Türkei aber nicht mehr als minderschwere Fälle angesehen. Hat zumindest Ankara so beschlossen. Aber ändert das die Mentalität?

Ich weiß, die Türkei ist weil weg. Deswegen:
Lebenslange Haft für Mord an Tochter

Tübingen: Vater war mit dem Lebensstil der Tochter nicht einverstanden

Wegen Mordes an seiner 16 Jahre alten Tochter hat das Landgericht Tübingen deren Vater zu lebenslanger Haft verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der 42-jährige Angeklagte das Mädchen im März 2003 tötete, nachdem er sie zuvor immer wieder geschlagen hatte. Der Kosovo-Albaner hatte ein Geständnis abgelegt.


Provozierender Lebensstil als Mordmotiv
Der Angeklagte erklärte vor Gericht, er sei mit dem Lebensstil seiner Tochter nicht einverstanden gewesen und habe sich provoziert gefühlt. Ulerika Z., deren Familie seit 14 Jahren in Deutschland lebt, hatte moderne Kleidung getragen und sich kurz vor ihrem Tod in einen Jungen verliebt. Am 14. März 2003 Jahres war ihre Leiche in einem Baggersee bei Tübingen gefunden worden. Der 42-Jährige gab zu, seine Tochter in der Nacht zuvor im Keller seines Hauses bei Kusterdingen mit einem Klebeband stranguliert zu haben. Danach habe er sie in den Baggersee geworfen. Der Richter sagte, der Angeklagte habe aus niedrigen Beweggründen gehandelt. Die Tat könne nicht mit einem so genannten Ehrenmord gleichgesetzt werden.

Nach einer Schätzung der Frauenhilfsorganisation Terre de Femme werden weltweit jährlich mehr als 5.000 Frauen im Namen der Ehre getötet. Genaue Zahlen gebe es nicht, weil Ehrenmorde oft als Familientragödien tituliert würden, sagte Christa Stolle von Terre de Femmes. Ehrenmorde werden überwiegend in muslimisch geprägten Ländern verübt. Laut Terre de Femmes treten in den letzten zehn Jahren Ehrenmorde auch vermehrt in Deutschland innerhalb von Migrantenfamilien auf.

metall
Mehr dazu.

Das sind natürlich extreme Beispiele. Und angeblich sind wir auch so zivilisiert. Was mich interessieren würde, wie sieht bei euch aus mit so Sachen wie Ehre und Ruf. Haben wir das längst hinter uns gelassen oder ist so etwas zeitlos? Und was passiert wenn jemand eins davon in den Schmutz zieht?