Titel: Der Drachentempel (Sternenträume, Drachenfeuer)
OT: Fallen Dragon
Autor: Peter F. Hamilton

ISBN: 3-404-23254-2 (Sternenträume, 1.Auflage)
ISBN: 3-404-23256-9 (Drachenfeuer 1.Auflage)

Bastei Lübbe hat wieder einmal aus einem Buch zwei gemacht, deshalb behandle ich sie hier zusammen. Der Trachentempel teilt sich also in zwei knapp 600 Seiten Dicke Bücher auf, Sternenträume und Drachenfeuer, welche nicht alleine stehen können.

Die Welt wird mittlerweile von Konzernen regiert, die Loyalität der Mitarbeiter wird durch Investition gewährleistet, je höher man auf der Karriereleiter kommen will, desto mehr Aktien muss man besitzen. Lawrence Newton, Sohn eines Vorstandsmitgliedes, sollte eingendlich in die Fußstapfen seines Vaters treten, jedoch träumt er davon, durch den Raum zu kreuzen und neue Koloniewelten zu finden. Leider ist die Zeit der Raumfahrt nahezu vorbei, denn sie rentiert sich nicht. Neu gegründete Kolonien werfen keinen Profit ab, und die Raumschiffe verschlingen unsummen von Wartungskosten. Mit achtzehn Jahren wandert Lawrence auf die Erde aus, um seinen Traum zu verwirklichen, und heuert bei einen der letzten, Raumfahrtbetreibenden Companys an. Doch für seinen Traumjob reichen seine Anteile nicht, er schließt sich der Söldner Armee an, die Koloniewelten besetzt und plündert. Gewinnrealisierung lautet die allgemeine Bezeichnung dazu. Auf einer solchen Mission stößt er auf ein Dorf, welches im Hinterland lebt und dennoch einen besonders hohen Lebensstandart hat. Bei seinem zweiten Besuch auf diesem Planeten will er selber die Schätze des Dorfes plündern und sie auf der Erde zu Geld machen. Doch kaum auf dem Planeten angekommen, macht eine Widerstandsgruppe der Söldnerarmee das Leben schwer. Sie sind weit über den technologieschen Stand des Planetens und schlagen immer dann zu, wenn es am wenigsten erwartet wird.

Das Buch kann man in zwei Teile teilen, welche paralell erzählt werden. Der Eine handelt von Lawrece’s Vergangenheit und erzählt die Kindheit und die ersten Missioen, während der Andere über die Geschehnisse der Invasion von Thallspring erzählt. Die Technik wirkt zwar glaubhaft, wird leider allerdigs nicht genau genug beschrieben, vorallem die Gentechnologien. Auch wird ein Einblick in die Gesellschaft gewährt und recht gut beschrieben, wie sie Funktioniert. Durch die Rückblicke in die Kindheit des Protagonisten wirkt er beinahe Lebensecht. Das Ende ist dann wohl eher Geschmacksache, ich persönlich fand es zu kitschig.

Ein sehr gutes Buch (eigendlich 2), das nahezu durchgehend spannend ist, eine gut durchdachte und logische Zukunft schildert und dabei noch die eine oder andere moralische Frage aufwirft. Oder einfacher ausgedrückt, ein typischer Hamilton. Jeder, der dem Genre was abgewinnen kann, sollte lesen. Leider hat es Bastei Lübbe wieder mal Halbiert.