Hi Leute,

seit 01. April 2003 wurde das Jugendschutz bezüglich Altersfreigabe dahingehend geändert, dass Kinder ab 6 Jahren in Begleitung Erwachsener bzw. Sorgeberechtigter in Filme dürfen, die ab 12 Jahren freigegeben sind.
Im Klartext bedeutet das, dass ein 7-jähriger mit seinem Papa sich "Herr der Ringe" ansehen kann.
Ist das klug?

Auf der einen Seite bin ich ja froh über diese Neuregelung, denn jetzt hab ich als Platzanweiserin ne Menge Streß weniger.
Unangenehme Diskussionen mit Eltern, die sich für ihre Kinder stark machen, entfallen und ich muss keine Bedenken habe, dass irgendwelche rechtlichen Konsequenzen auf mich zu kommen. Denn vor dieser Gesetzesänderung wäre ich als Platzanweiserin dran gewesen.

Eigentlich sollte es ein Motzthread werden, aber im Grunde hab ich nichts zu motzen. Höchstens für die Kinogänger im Alter von 12 bis 15, die gerne in einen 16-er-Film gegangen wären.
Das geht nämlich nicht. Selbst wenn ein Sorgeberechtigter dabei ist.

Und daher frage ich mich jetzt: Was soll der Unsinn?
Die Hintergründe sind mir natürlich schon klar. Es geht – worum auch sonst – ums liebe Geld.
Gutes Beispiel ist der James Bond „Der Morgen stirbt nie“. Bis zum Starttag war die Altersfreigabe nicht geklärt.
Eigentlich hätte der Film ab 16 freigegeben werden sollen, aber der Verleih hat so lange mit der FSK verhandelt und vermutlich auch nachgeschnitten, bis die Altersfreigabe ab 12 durch war.

Tja, also wieso dürfen nun Kinder ab 6 Jahren in eine ab 12 Jahren Vorstellung nur weil Eltern dabei sind?
Sind die Eindrücke des Films tatsächlich weniger schlimm, wenn die Eltern dabei sind?
Ich kann mich erinnern, dass manch Erwachsener bei Jurassic Park (1) mehr erschrocken ist, als die Teenies.

Und warum dürfen dann keine 14 jährige in einen 16-er Film?
Wo ist da der Unterschied?

Ich bin vielleicht zu konservativ, aber ich denke die Entwicklung eines Kindes/Jugendlichen ist zwischen 6 – 12 Jahren viel umfangreicher und auch entscheidender als zwischen 12 und 16.

Ich halte das ganze zwar für unausgegohrenes, aber wie schon erwähnt, es kommt mir letztendlich zugute.

Das eizige worüber ich motzen könnte sind die Alterstufeneinteilungen, denn meiner Meinung nach sind sie längst nicht mehr aktuell. Man sehe sich nur die Sprünge an.

0 – 6 Jahren (= 6 Jahre)
6 – 12 Jahren (= 6 Jahre)
12 – 15 Jahren (Aufgeweicht. Mit Eltern also 6 – 14 Jahren = 4 bzw. 10 Jahre)
und dann sicher lächerliche Hüpfer
16 – 18 Jahre. (2 Järchen)

Gut, dieser 2 Jahreshüpfer kommt von daher, dass das Volljährigkeitsalter früher bei 21 Jahren lag und dann wären es wieder 4 Jahre.

Ich bin zwar der Meinung, dass die Altersfreigaben umgemodelt werden müsste, aber da ich schon lange volljährig bin, geht mir diese Problematik eigentlich am Arsch vorbei.

Mein Vorschlag zur Neueinteilung wäre Folgender:
0 – 6 Jahren find ich okay
6 – 10 Jahre
10 – 14 Jahre
14 – 18 Jahre.

Diese Aufteilung fänd ich sehr viel besser, da die Sprünge nicht mehr so groß wären. Außerdem ist die Prägung der Kinder/Jugendlichen heute eine andere wie noch vor 15/20 Jahren. Ich denke, die meisten sind abgehärteter als früher.

Was meint ihr dazu?