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Thema: Terror in Spanien

  1. #1
    Furie Avatar von Simara
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    Nanu? Warum hat hier denn noch niemand einen Thread darüber eröffnet?
    Uninteressant?

    Nunja, dann will ich mal - wenn auch verspätet.

    Donnerstag, 11.03.2004.

    In Madrid finden Bombenanschläge auf verschiedene Züge statt.
    Dieser Terroranschlag kostet an die 200 Menschen das Leben, über 1000 sind verletzt.
    Die Bomben detonierten während des Berufsverkehrs - drei Tage vor der Parlamentswahl.
    Ein günstiger Augenblick.

    Gleich zu Anfang wurde groß die ETA - die baskische Untergrundorganisation - beschuldigt, diesen Terroranschlag verübt zu haben.
    Ich habe mich gefragt: Warum sollten sie so etwas tun? Lange hat man nichts von der ETA gehört. Und wenn mein Gedächtnis mich nicht trügt, dann hat sie vor den Anschlagen immer gewarnt.
    Außerdem hätte die ETA von diesem Terroranschlag keinen Nutzen gehabt.
    Ein Bekennerschreiben lag auch keines vor.
    Allerdings gab es auch keine Dementi.
    Der letzte große Bombenanschlag der ETA war angeblich 1987 in einem Einkaufszentrum und kostete 27 Menschen das leben.
    Eine ganz andere Größenordnung, als der jetzige Anschlag.
    Und ich fragt mich: Warum kommt bei den Spaniern niemand auf die Idee, dass es auch islamische Fundamentalisten sein können?

    Okay, je näher die Wahl kam und je mehr die Untersuchungen ergaben, desto mehr wurde eingeräumt, dass es vielleicht doch nicht die ETA war und vielleicht doch die El Kaida gewesen sein könnte.

    Das hätte auch mehr Sinn gemacht. Wie ich oben schon schrieb, die ETA hätte von dem Anschlag keinen Nutzen gehabt. Aber evtl. vorhandene Sympathien - falls man überhaupt von Sympathien reden kann - hätten sie verloren.
    Die El Kaida hätte wesentlich mehr von dem Anschlag profitiert. Und ich denke, das waren Aznaars Beweggründe, gleich die ETA zu beschuldigen.
    Ihm war klar, wenn sich herausstellt, dass die El Kaida diesen Anschlag verübt hat - als Rache für die Beteiligung am Irak-Krieg - dann wäre die Wiederwahl flöten. Immerhin hat er gegen den Willen des Volkes den Irak-Einsatz befehligt. Und jetzt muss der spanische Bürger den Blutzoll dafür bezahlen. Also konnte es für Aznaar nur die ETA gewesen sein!

    So. Mittlerweile ist ja bekannt, dass ein Bekennerschreiber der El Kaida und ich glaub sogar ein Video vorliegt. Und ein Dementi der ETA.
    Aznaar hat am Wochenende auch seine Quittung bekommen. Er wurde abgewählt.
    Das alles bringt die Opfer leider nicht zurück und es mindert den Schmerz der Hinterbliebenen nicht im geringsten.

    Heute habe ich nun in den Nachrichten gehört, dass die UN eine Resolution gegen die ETA verabschiedet hat - nur auf Aussagen der spanischen Regierung hin.
    Weiß jemand genaueres über diese Resolution? Ich hab über Google nichts Brauchbares gefunden.
    Was auch immer in dieser Resolution steht, es scheint so gut wie unmöglich zu sein, dass sie zurückgenommen wird, auch wenn alle Beteiligten wissen, dass diese Resolution auf falschen Tatsachen beruht.

    Versteht mich nicht falsch. Ich bin kein ETA-Sympathisant. Dazu kenne ich mich in der Materie zu wenig aus.
    Mir geht es hier nur um die ganze Angelegenheit, aus wahltaktischen Gründen, einen offensichtlich Schuldigen anzuprangern, obwohl man im Hinterkopf einen ganz anderen Schuldigen hat.
    Aznaar hat wissentlich sein Volk betrogen und Falschaussagen gemacht. Dafür wird er sich vielleicht noch verantworten müssen.

    Was haltet ihr von der ganzen Sache?

    Und: Kommt der Terror auch nach Deutschland? Oder hat es die Spanier nur getroffen, weil sie Verbündete im Irak-Krieg waren?
    Dieser Theorie zufolge müsste England als nächstes dran sein. Und wie's der Zufall so will sind da nächstes Jahr Wahlen.
    Oder hat das gar nichts mit dem Irak-Krieg und den Allianzen zu tun und wir Deutschen müssen auch damit rechnen, dass Anschläge hier bei uns verübt werden?
    Immerhin waren 95 % der spanischen Bevölkerung gegen den Kriegseinsatz.
    Jetzt bin ich mehr denn je froh, dass Schröder an der Regierung war, denn unter Stoiber oder Merkel, wären wir auch Alliierte gewesen.

    Ach ja und irgendjemand hat schon ausgerechnet, dass der Anschlag in Madrid (fast) genau 911 Tage nach dem 11. September stattgefunden hat.
    Makaber.
    Dass es ebenfalls ein 11. war ist mir auch aufgefallen, aber auf die Idee die Tage zu zählen, wäre ich jetzt nie gekommen.

    Ich hatte mich auch gefragt, ob es wieder Schweigeminuten für die Opfer geben wird - so wie damals am 11.09.
    Und ich wurde nicht enttäuscht.

    Alles in allem


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  2. #2
    Flinker Finger Avatar von Gilgamesh
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    Also, ja eigentlich verwunderlich, dass noch niemand einen Thread zu diesem schrecklichen Ereignis eröffnete....

    Aber nun zum Thema.
    Es gab schon am ersten Tag ein Dementi Betreff ETA und dieser Bombenanschlag.
    Die Batasuna bestritt von Anfang an eine Beteiligung der ETA. Nicht nur dies, zum ersten Mal in der Geschichte der Batasuna verurteilte der politische Arm der ETA einen Bombenanschlag. Wir erinnern uns, ein Grund für Aznar damit die Batasuna verboten wurde, war unter anderem, dass sich Batasuna weigerte ETA-Anschläge zu verurteilen.
    Das einzige, was ein Indiz für ETA wäre, ist der verwendete Sprengstoff, sonst nichts....

    Natürlich, musste die ehemalige spanische Regierung von Al-Kaida ablenken. Wie Simara erwähnte, schickte Aznar entgegen dem Willen des Volkes spanische Soldaten in den Irak. Er schickte Spanier für eine illegale Sache, nur um seinem Herrchen Hill-Billy-Bush zu imponieren in den Tod. Deshalb versuchte man verzweifelt alles zu unternehmen, um der ETA die Schuld in die Schuhe zu schieben. Man ging sogar soweit, dass die spanische Regierung versuchte die Presse zu manipulieren. Ganz wie sein Herrchen Hill-Billy-Bush..
    Aber, das spanische Volk war klüger oder blieb der „Tradition“ treu, bei einer Krise die Regierung abzuwählen.
    Von daher gilt mein tiefstes Mitgefühl den armen Opfern, den Menschen welche nicht Hass und Gewalt säten und dennoch den Preis zahlen müssen...

    Ich kann die Worte von Simara nur unterstützen. Seid froh in Deutschland, dass die SPD an der Macht war. Unter der CDU mit ihrer rechtslastigen und US-Lemminghaften Haltung, wären auch deutsche Soldaten marschiert und ihr müsstet jetzt auch zittern. Was nicht bedeuten soll, dass auch nur ein Land in Europa wirklich sicher ist, aber Deutschland ist sicherer, als wenn man mit den USA in einen Angriffskrieg marschiert wäre...

    Die Frage ist nur, wie wird sich dieser Vorfall auf das Schoßhündchen Blair auswirken?
    Werden auch die Briten das Unrecht erkenn und von den Lügen genug haben? Werden auch sie ihren Prämierminister die Rechung präsentieren??
    Das der eigentliche „Brandstifter“ Hill-Billy-Bush davon betroffen sein wird, wage ich zu bezweifeln. Man wird wohl zum richtigen Zeitpunkt, also kurz vor den Wahlen Osama oder ein anders hohes Al-Kaida Mitglied fassen. Natürlich medienwirksam.....
    Die US-Bürger werden mal wieder mächtig stolz auf ihre Soldaten sein, ein korrumpierter, manipulierter US-Präsident geht in die zweite Runde und die Welt wird weiterzittern, zittern vor dem Terror, den Mördern, welche die westliche Welt selbst herangezüchtet hat.

    Die Geister die wir riefen, werden wir nicht mehr los.....
    Fear...fear attracts the fearful...the strong...the weak...the innocent...the corrupt...Fear...Fear is my ally..

    At last we will reveal ourselves to the Jedi. At last we will have revenge....

  3. #3
    Dauerschreiber Avatar von Whyme
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    Nanu? Warum hat hier denn noch niemand einen Thread darüber eröffnet?
    Uninteressant?
    Ja.

    Bombenterror irgendwo in der Welt hat man täglich in den Nachrichten.
    + Bomben in Spanien sind auch nichts Neues.
    + Das dabei ETa gebrüllt wird, auch nicht.
    + Über Anschläge der El Kaida wird heute schon spekuliert wenn jemand in der Dönerbude zu laut pupst.
    + Hohe Opferzahlen kennt man von jedem Flugzeugabsturz

    = Nichts, was man nicht schon in hundertfacher Ausführung gesehen hat.

    Daraus folgt dann auch, dass es dann auch die hundertste Diskussion zu dem Thema ist, bei der man dann wieder seine Ansichten wiederholt, einige dann wieder hohle Phrasen dreschen. Wieder ein Thread, den die Welt nicht braucht.

    Whyme
    I used to think it was awfull that life was so unfair. Then I thought wouldn't it be much worse if life were fair and all the terrible things that happen to us came because we deserve them? So now I take great comfort in the general hostility and unfairness of the universe.

  4. #4
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    Whyme, mich persönlich hat es sehr überrascht, wie massiv die konservative Regierung Aznar versucht hat die Tatsachen bzgl. des Bombenanschlags zu vertuschen/die Veröffentlichung hinauszuzögern um die Wahl nicht zu verlieren. Manchmal bin ich vielleicht immer noch zu naiv.
    I mean, after all; you have to consider we're only made out of dust. That's admittedly not much to go on and we shouldn't forget that. But even considering, I mean it's a sort of bad beginning, we're not doing too bad. So I personally have faith that even in this lousy situation we're faced with we can make it. You get me?

  5. #5
    DerBademeister
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    Ich kann die Worte von Simara nur unterstützen. Seid froh in Deutschland, dass die SPD an der Macht war. Unter der CDU mit ihrer rechtslastigen und US-Lemminghaften Haltung, wären auch deutsche Soldaten marschiert und ihr müsstet jetzt auch zittern. Was nicht bedeuten soll, dass auch nur ein Land in Europa wirklich sicher ist, aber Deutschland ist sicherer, als wenn man mit den USA in einen Angriffskrieg marschiert wäre...
    Es ist doch völlig irrelevant, ob wir jetzt auch zittern müssten oder nicht.
    Man sollte aus moralischen Gründen gegen so einen Krieg gewesen sein, und nicht aus Angst, dass es einen dann selber mal erwischen würde. Wer so denkt, ist einfach nur feige, und spielt diesen heimtückischen Mördern direkt in die Hände.

    Ich bin ohnehin, auch wenn es auf den ersten Augenblick herzlos klingen mag, zu der Ansicht gelangt, dass die verblendete Political Correctness in diesem Land nur dann endlich als das entlarvt wird was sie ist, wenn Al Quaida hier auch mal ein paar Züge oder ein paar Straßenzüge in Schutt und Asche legt.

    Dieser PC alleine haben wir es nämlich zu verdanken, dass Deutschland DAS Sprungbrett von Terroristen in der westlichen Welt ist, weil die unsere völlig schwachsinnige Integrationspolitik gnadenlos ausnutzen.

    Einem Normalbürger ist es jedenfalls schwer begreiflich zu machen, wenn ein mutmaßlicher Terrorist und Terrorhelfer wie Abdelgani Mzoudi sich wieder in sein vom Steuerzahler finanziertes Technik-Studium in Hamburg einklagt (wofür die geneigten Herren ihre technischen Kenntnisse gerne verwenden, wissen wir), oder ein Mordhetzer und Radikalislamist wie Methin Kaplan sich heute gezwungen sieht, von deutscher Sozialhilfe zu leben, wegen Verdacht auf eine faire rechtsstaatliche Behandlung nicht ausgewiesen werden kann, und sich ebenfalls einklagt - nur in diesem Fall nicht in eine Universität, nein, in die alte Zentrale seines menschenfreundlichen, um den kulturellen Austausch bemühten Fundamentalistenclubs namens "Kalifatsstaat".

    Man muss übrigens keine rechtsfreien Räume schaffen wie in Amerika oder GB, wo der Innenminister solche Leute auf unbegrenzte Zeit ohne Rechtsbeistand wegsperren kann.
    Eine wehrhafte Demokratie sollte und MUSS aber die Möglichkeit haben, diese Menschen aus dem Umfeld des Staates und seiner Bürger zu entfernen. Ein probates Mittel dafür ist die Abschiebung.

    Ich kann darin nichts logisches erkennen, dass deutsche Steuerzahler Terroristen eine Ausbildung bezahlen, die sie am Ende dazu befähigt, eben jenem Steuerzahler die Pistole an die Brust bzw. das Sprengstoffköfferchen unter den Sitz im Zug setzen.
    Um eine Analogie zu verwenden: Wer einen Dealer zu sich nach Hause einlädt und ihn anschließend die Herstellung von Crack lehrt, muss sich schließlich auch nicht wundern, wenn die eigenen Kinder auf einmal drogensüchtig sind.
    Der Unterschied zu Deutschland? Der Deutsche lässt den Dealer weiter bei sich wohnen und sein Studium der Drogenherstellung verfeinern, und würde ihn vermutlich erst dann rausschmeißen, wenn das eigene Kind gerade an einer Überdosis abgekratzt ist. Nur ist es dann schon zu spät.

  6. #6
    Flinker Finger Avatar von Gilgamesh
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    Was soll man sagen, Bademeister.
    Was ist eine Demokratie denn noch wert, wenn sich diese ebenso verhält, agiert wie eine Terrororganisation?
    Wenn ein demokratischer Staat weder Menschenrechte, noch seine eigenen Gesetze befolgt?
    Wo endet die Begründung für den Bruch der Demokratie?
    Als Beispiel diese Kindesentführung, wo gewisse Kreise geiferten, man solle den Täter doch foltern.
    Natürlich ist solch eine Reaktion nachzuvollziehen. Aber, wer sagt, dass es bei diesem einen Fall bleibt? Beim nächsten mal wird gefoltert, damit man die Leiche einer/eines Ermordeten findet, damit die arme Seele Frieden findet. Dann foltert man ganz legal Menschen, um ihnen ein Geständnis abzuringen. Bis man schließlich Dimensionen erreicht hat, welche einem Unrechtsstaat a la drittes Reich gerecht werden. Es fängt immer nur klein an, meist mit verständlichen Forderungen. So wollten die Deutschen in den dreißiger Jahren einen starken Mann, welcher das Chaos beendet.....

    Kleines Beispiel, aber bitte jetzt nicht deshalb auf mich einschlagen!!
    Israel, wird durch seine Nachbarn und terroristischer Organisationen bedroht. Natürlich hat Israel das Recht sich zu wehren, zu verteidigen. Immerhin besitzt dieser Staat einen der besten Geheimdienste der Welt. Immer wieder schrecken uns Mord und Gewalt in Israel auf.
    Natürlich versucht Israel die Schuldigen zu finden.
    Es begann mit Entführungen. Straftäter wurden einfach gewaltsam nach Israel verbracht. Jetzt kann man natürlich sagen, das ist doch richtig. Es ging jedoch weiter mit Exekutionen, oder sollte man schon von Mord sprechen? Immer noch sagen viele, die haben das verdient. Nun sind wir in der Situation, dass die IDF ihre Raketen, ihre Schiffsgeschütze einfach in dicht besiedeltes Gebiet abfeuert, um Rache zu nehmen. Um einen mutmaßlichen Terroristen/Mörder zu ermorden nimmt man mittlerweile bewusst zivile, ja unschuldige Opfer in Kauf und nennt dies dann lapidar Kollateralschaden.

    Hat hier nicht eine Demokratie die Grenze überschritten, versagt??
    Kann dies dann nicht auch wieder in Deutschland oder Österreich passieren.

    Ich habe sicherlich nie behauptet, dass Demokratie eine pflegeleichte Pflanze ist. Nicht einmal diese simple und unreife Form, so wie wir sie kennen.
    Demokratie muss sich jeden Tag aufs neue beweißen...

    Demokratie zu schaffen, benötigt viel Zeit, viel Arbeit, viel Wille...
    Demokratie zu zerstören, benötigt nur wenige falsche Gedanken....
    Fear...fear attracts the fearful...the strong...the weak...the innocent...the corrupt...Fear...Fear is my ally..

    At last we will reveal ourselves to the Jedi. At last we will have revenge....

  7. #7
    DerBademeister
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    Mir ist nicht so ganz klar, wovon Du redest.
    Die Demokratie muss sich wie jede Staatsform gegen diejenigen zur Wehr setzen, die sie zu beseitigen suchen. Ob das Nazis sind, Linksradikale (RAF) oder ausländische Terroristen, ist dabei gleichgültig.

    Wenn der Demokratie aber die Hände gebunden sind, wird sie Stück für Stück von diesen antidemokratischen Kräften unterwandert und erodiert, stirbt irgendwann von innen heraus ab.

    Man denke nur an Weimar - wäre Weimar eine wehrhafte Demokratie gewesen, hätten es die Nazis und Kommunisten erheblich schwerer gehabt, diesen Staat zu unterwandern und zu zersetzen.

    Diese Schwachstelle wurde mit der Gründung der BRD ganz bewusst behoben.
    Heute sind wir nun der neuen Bedrohung des internationalen Terrorismus ausgesetzt, welche bei der Gründung der BRD nicht existierte. Die Abwehrorgane unseres Staates, welche aus der damaligen Zeit stammen, sind allerdings ebenfalls nicht darauf ausgerichtet, und müssen alsbald den neuen Gegebenheiten angepasst werden.

    Nun ist das eine Veränderung, und eine Unbequeme noch dazu.
    Und wie wir alle wissen, kommt so ein Anpassungsprozess in Deutschland ohne großen Knall wohl niemals in Gang.

    Ich bin der Meinung, der Hausherr muss das Recht haben, den Gast vor die Tür setzen zu können, wenn dieser sich nicht benimmt, Einrichtung zerstört und den Hausherren bedroht.

    Stimmst Du mir da nicht zu?

  8. #8
    Flinker Finger Avatar von Gilgamesh
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    Ja, da stimme ich Dir zu.
    Natürlich muss ein demokratischer Staat das Recht haben sich zu verteidigen, dies habe ich ja nicht bezweifelt.

    Aber, dies muss in den von diesem demokratischen Staat definierten Parameter geschehen.
    Es kann nicht angehen, dass ein demokratischer Staat seine eigenen Spielregeln bricht, nur weil es momentan besser ins Konzept passt.

    Das Problem ist, dass der Tot der Demokratie schleichend ist, unspektakulär ist. Man bemerkt die Aufweichung nicht, zumindest am Beginn und dann ist es zu spät.
    Darin sehe ich die wahre Gefahr für die Demokratie. Zunächst passt man die Demokratie gewissen Bedürfnissen an, Bedürfnisse welche wahrscheinlich absolut berechtigt sind, aber irgendwann beginnt eine gewisse Eigendynamik und aus der Demokratie wird eine Diktatur....

    Und nein, ich bin nicht der Meinung, das in der Weimarer-Republik die Demokratie versagt hat. Die Menschen waren einfach noch nicht reif genug für Freiheit, für Demokratie. Das Volk selbst hat die Demokratie gestürzt und eine Demokratie kann und darf sich nie gegen ihr eigenes Volk wenden....
    Jahrhunderte unter der Knute, unter dem Diktat eines elitären Grüppchens, welches sich auf ein "von Gott gegebenes Recht" berufen hat, hat eben seine Spuren hinterlassen.
    Selbst im neuzeitlichen Ursprungsland der Demokratie, in Frankreich funktioniert dieser Schritt nicht auf einmal, immer wieder kehrte Chaos, Diktatur und Monarchie zurück...
    Fear...fear attracts the fearful...the strong...the weak...the innocent...the corrupt...Fear...Fear is my ally..

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  9. #9
    Dauerschreiber
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    DerBademeister: Man sollte aus moralischen Gründen gegen so einen Krieg gewesen sein, und nicht aus Angst, dass es einen dann selber mal erwischen würde. Wer so denkt, ist einfach nur feige, und spielt diesen heimtückischen Mördern direkt in die Hände.
    Sehr schön geschrieben. Richtig bedenklich fand ich ja diesen einen Brief von Bin Laden, von vor ein paar Woche, wo er, ganz Staatsmann, Europa den Frieden angeboten hat. Das Gerd Nein sagt war wohl jedem klar. Aber wie hat jemand so schön erkannt, der Brief war ja auch eigentlich für die Bevölkerung. Richtig widerwärtig fand ich aber Italien, wo die Italiener gegen den Krieg demonstrieren sollten um Geiseln zu befreien.

    Ich bin der Meinung, der Hausherr muss das Recht haben, den Gast vor die Tür setzen zu können, wenn dieser sich nicht benimmt, Einrichtung zerstört und den Hausherren bedroht.
    Bedroht ist ein schwammiger Begriff. Du bist doch gegen übertriebene Political Correctness. Mit dem Begriff Bedroht unterdrückst du doch jede Art von Auseinadersetzung. Du tust so als sei dies hier das einzige wahre Gesellschaftsmodell und jeder der das stürzen will gehört ausgewiesen. Mir reicht das nicht um jemanden auszuweisen. Interessanterweise ist wohl auch daran das neue Zuwanderungsgesetz gescheitert, oder? Außerdem, und so weit ich das weiß, wenn man konkrete Beweise hat, ist die Ausweisung doch schon nach heutigem Recht möglich. Ich halte das alles für Panikmache.

    Man muss übrigens keine rechtsfreien Räume schaffen wie in Amerika oder GB, wo der Innenminister solche Leute auf unbegrenzte Zeit ohne Rechtsbeistand wegsperren kann.
    Das ist aber die zwangsläufige Konsequenz wenn man deine Gedanken mal weiterspinnt. Selbst wenn du dafür bist Hassprediger in unsichere 3Staaten abzuschieben, wer sagt das die nicht mit gefälschten Pässen zurückkommen. Oder wer weiß schon was die außerhalb von Deutschland alles machen können? Wenn die Menschen eine solche Bedrohung sind, dann ist es vielleicht doch besser sie wegzusperren. Du schreibst was von wehrhafter Demokratie, wenn man sich vor allem 100%ig schützen will muss man wohl auch so etwas wie Guantanamo akzeptieren. Man soll sie zwar nicht dämonisieren, das sind aber nun einmal Fanatiker die zu allem fähig sind. Also ich hab die Typen lieber hier im Land, und der Verfassungsschutz hat ´n Auge drauf, als das wir sie auf ´ne Insel einsperren bzw. ausweisen.

    Einem Normalbürger ist es jedenfalls schwer begreiflich zu machen, wenn ein mutmaßlicher Terrorist und Terrorhelfer wie Abdelgani Mzoudi sich wieder in sein vom Steuerzahler finanziertes Technik-Studium in Hamburg einklagt (wofür die geneigten Herren ihre technischen Kenntnisse gerne verwenden, wissen wir)
    Das ist der aus diesem ominösen Hamburger Terrorprozess, oder? Wenn die Staatsanwaltschaft es nicht den Angeklagten zu belasten ist er freizusprechen. Aber der ganze Prozess war ja eh ein Witz. Woran die USA natürlich nicht schuldlos sind. Wenn man Beweise gegen ihn hat steht einer Abschiebung doch nichts im Weg.
    "Both destiny's kisses and its dope-slaps illustrate an individual person's basic personal powerlessness over the really meaningful events in his life: i.e. almost nothing important that ever happens to you happens because you engineer it. Destiny has no beeper; destiny always leans trenchcoated out of an alley with some sort of Psst that you usually can't even hear because you're in such a rush to or from something important you've tried to engineer."

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