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Thema: Literaturkritik

  1. #1
    Tastaturquäler
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    Wir beschäftigen uns zur Zeit in Deutsch mit dem Thema literarisches Leben in Deutschland und in diesem Zusammenhang haben wir uns bis jetzt eigentlich am längsten beim Thema Literaturkritik aufgehalten.

    Allerdings frage ich mich, wie viele Menschen denn wirklich Literaturkritiken à la Reich-Ranicki (wohl der Einzige wirklich bekannte Kritiker) lesen?
    Ich selbst ganz bestimmt nicht. Das einzige was man überhaupt in die Nähe einer Rezension rücken könnte und das ich regelmäßig lese, ist die Bücherecke der Space Viewund G/Geschichte. Die Kritiken haben mich aber innerhalb von vier Jahren höchstens zu drei Käufen animiert. Und eigentlich sind das auch eher kurzgefasste Buchvorstellungen und keine Kritiken.

    Ich habe das Gefühl, dass Literaturkritik eher ein Selbstzweck ist, der in den meisten Fällen total an der Gesellschaft vorbei geht. Es ist ein eigenes kleines Fandom und nichts, was die Allgemeinheit betrifft.
    Die meisten lassen sich beim Bücherkauf doch nicht von Kritiken sondern von den Verkäuferinen im Buchhandel beraten, oder man nimmt einfach ein Buch, dass einem vom Thema und der Aufmachung her anspricht ...
    <span style='color:orange'><span style='font-size:12pt;line-height:100%'>Niemand hätte je den Ozean überquert, wenn die Möglichkeit bestanden hätte, bei Sturm das Schiff zu verlassen.</span></span>

  2. #2
    Mittlerer SpacePub-Besucher Avatar von scififan
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    ich glaube die besten "literatur"kritiker sind immer noch die guten freunde, die einem ein buch empfehlen, weil sie wissen, dass man es lieben wird&#33;

    ich hab schon unzählige bücher verschlungen, die ich wahrscheinlich nie entdeckt hätte, wenn nicht meine schwester, meine mutter, eine gute freundin oder ein guter freund es mir geschenkt, ausgeliehen oder empfohlen hätten&#33;

    ansprüche eines reich-ranickis werde ich nie an ein buch haben - ich will unterhalten werden, träumen, mich davon tragen lassen, wenn ich lese, und nicht darüber nachdenken, welche stilmittel der autor benutzt, oder was nun diese eine metapher wieder über die kindheit des helden aussagt&#33;

    ich liebe bücher, die eine aussage haben, aber oft wird meiner meinung nach etwas zu viel aussage in einen roman hineininterpretiert. das ist ähnlich wie in der malerei: wie will denn heute jemand wissen, was der künstler vor 200 jahren mit genau der anordnung von lila und grün aussagen wollte? viel wichtiger ist doch: finde ich es schön?

    liebe grüße,

    steffi



    Last edited by scififan at 16.10.2002, 19:53
    TUE ES ODER TUE ES NICHT - ES GIBT KEIN VERSUCHEN! (Yoda)

  3. #3
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    @Scififan
    toller Beitrag von dir....und ich stimme dir zu 100% zu.

    Mir geht es in Bezug auf die "Buchempfehlungen" genauso.
    Ich habe von Bekannten auch schon Bücher empfohlen bekommen, auf die ich ohne diese Empfehlung nie gekommen wäre und die einfach gut waren.

    Am liebsten stöbere ich beim Buchkauf allerdings selbst herum. Ich glaube, ich würde es wahrscheinlich überhaupt nicht mitkriegen, wenn man mich versehentlich beim Ladenschluß einschließen würde (jedenfalls nicht solange noch Licht brennt ).

    Ich suche Bücher auch nicht nach irgendwelchen "Kritiken" aus, sondern am ehsten nach dem Klappentext (obwohl der auch manchmal totaler Quatsch ist) oder ich lese einfach mal ein paar Seiten. Da finde ich hier in München den Hugendubel so toll. Da gibts Leseecken und sogar eine Kaffeetheke und da kann man stundenlang schmökern. So muß Buchverkauf für mich aussehen.

    Manchmal bestelle ich auch mal bei Amazon und da achte ich, zumindest manchmal, auf die Rezessionen der Leser (aber auch nicht immer).
    Bisher habe ich mit meinen Einschätzungen so etwa zu 90 % recht gehabt und bin bisher nur ganz selten ins Näpfchen getreten. Diese Bücher hab ich dann meistens ganz schnell weiter geschickt, in der Hoffnung, das es vielleicht jemand anders gefällt.

  4. #4
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    -
    Geändert von akaroid (09.04.2019 um 23:25 Uhr)

  5. #5
    Treuer SpacePub-Besucher Avatar von FloVi
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    Wenn ich jemanden finde, der meinen Geschmack einigermaßen teilt, warum sollte ich auf eine Empfehlung von ihm oder ihr nicht hören?

    Allerdings höre ich nicht zwingend auf Leute die einfach nur sagen "war gut" oder "war schlecht". Eine Begründung wäre schon wichtig, denn selbst wenn die Geschmäcker ähnlich sind, können die Wichtungen anders sein. Dinge die den einen so stören, dass ihm das Vergnügen geraubt wird, können für einen anderen unwichtig sein.

    Der Buchmarkt ist selbst im phantastischen Genre schier unüberblickbar. Eine gute Buchkritik ist für mich zumindest eine Entscheidungshilfe.

    Gruß aus Berlin



    Last edited by FloVi at 16.10.2002, 23:00

  6. #6
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    Ich finde Literaturkritiken wichtig.

    Aber man muss den Buchmarkt ja eh aufteilen. Die meisten sehnen sich nach Unterhaltung, denen ist die Tiefe die ein Werk haben kann nicht wichtig.

    Also ich wähle Bücher nach Autoren aus und lasse mich nie beraten. Es kann z. B. sein das mich ein Interview mit einem Autor auf ihn aufmerksam macht, oder die ein oder andere Kritik, ob nun TV oder Zeitschrift. Z. B. David Foster Wallace habe ich durch eine Buchbesprechung („Kleines Mädchen mit komischen Haaren“) kennen gelernt. Irvine Welsh hingegen durch Trainspotting im Kino.

    Der Buchmarkt ist riesig. Da brauch man IMO Leute die das ein oder andere lesen und ihre Meinung dazu schreiben. Ich habe keine Lust ein Buch auf gut Glück zu kaufen. Selbst Freunde lesen davon nur einen Bruchteil und meist eh ein bestimmtes Genre.

    Das Problem ist doch auch das einem viele kleine Details an einem Buch kaum auffallen. Wie ist der Hintergrund des Autors? Warum hat er es geschrieben? Usw. Ich lese meist nach dem Buch die ein oder andere Kritik nur um festzustellen das ich so manche Stelle mal aus einer anderen Perspektive betrachten sollte.

    Mir ist es im übrigen schon wichtig was der Autor vor 200 Jahren sagen wollte. Auch Stilmittel finde ich interessant. Nehmen wir nur mal den Erzähler, find ich sehr wichtig, oder es gibt auch das ein oder andere Bsp. wo es dem Autor sehr gut gelingt mit erzählter Zeit und Erzählzeit zu spielen.
    "Both destiny's kisses and its dope-slaps illustrate an individual person's basic personal powerlessness over the really meaningful events in his life: i.e. almost nothing important that ever happens to you happens because you engineer it. Destiny has no beeper; destiny always leans trenchcoated out of an alley with some sort of Psst that you usually can't even hear because you're in such a rush to or from something important you've tried to engineer."

  7. #7
    Mittlerer SpacePub-Besucher Avatar von scififan
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    selbstverständlich sind kritiken manchmal spannend und auch wichtig. (sonst gäbs dieses forum ja auch nicht ) vor allem, um neugierig zu machen, dem leser einen ersten eindruck von der art des romans und dem stil des autors zu geben (sollte er diesen nicht kennen) und im, wie schon gesagt, unüberblickbar gewordenen markt entscheidungshilfe zu sein. ich würde dennoch jedem empfehlen, sich nicht von einigen schlechten kritiken abschrecken zu lassen, und einem buch, das man sonst vielleicht gern gelesen hätte, auf jeden fall immer eine "chance" zu geben&#33; ein kritiker kann IMO niemals meinen geschmack und meine vorlieben treffen, NUR weil er germanistik oder literatur studiert hat.
    filme sind zum beispiel einfacher zu bewerten, da nicht so viele faktoren berücksichtigt werden müssen, aber wie oft hat man dennoch eine kritik, oder auch zwei oder drei, die ähnliches über einen film schrieben, gelesen, ihn sich angesehen, und ist zu einem völlig anderen eindruck gekommen?
    man sollte sich einfach nicht zu sehr an kritiken aufhängen (nee, das buch will ich nicht lesen, das hat so viele schlechte kritiken bekommen) sondern sich möglichst selbst eine meinung bilden&#33;

    liebe grüße,

    steffi

    ps: @loser: auf welche seite würdest du mich denn stellen? ich sehne mich nach unterhaltung, mir ist die tiefe, die ein werk haben sollte, aber genauso wichtig&#33; schließt das eine das andere aus?
    TUE ES ODER TUE ES NICHT - ES GIBT KEIN VERSUCHEN! (Yoda)

  8. #8
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    @ scififan, du steckst in der Mitte fest und du besitzt die Unverfrorenheit dich nicht den gesellschaftlichen Bedingungen anzupassen. Schäm dich&#33;

    Jetzt mal ernsthaft. Wer sagt den das gute Bücher nicht unterhaltend sein können? Ich sage nur das es vielen nur auf die Unterhaltung ankommt, z. B so nette Groschenromane. Andere hingegen sehen in Unterhaltung mehr. Die sehen es als Unterhaltung auch mal ein schwieriges Buch zu lesen, zwar mit einer gut erzählten Geschichte, die aber aufmerksam gelesen werden muss und halt nichts für zwischendurch ist.

    Kritiken find ich übrigens meist nicht so spannend. Also ich denke das es am Ende doch auf das Thema ankommt. Dann liest man ein paar Kritiken und man hört nur auf diejenigen welche einem gerade passen.

    Mit dem „sich selber ein Urteil bilden“ ist das so eine Sache. Bücher sind teuer, aber vor allem kostet das Lesen Zeit. Ich will nicht Stunden damit verbringen ein Buch zu lesen für das ich 20 Euro ausgegeben habe nur um festzustellen das mir der Autor nicht liegt. Deswegen kauf ich auch nie „auf gut Glück.“
    "Both destiny's kisses and its dope-slaps illustrate an individual person's basic personal powerlessness over the really meaningful events in his life: i.e. almost nothing important that ever happens to you happens because you engineer it. Destiny has no beeper; destiny always leans trenchcoated out of an alley with some sort of Psst that you usually can't even hear because you're in such a rush to or from something important you've tried to engineer."

  9. #9
    Mittlerer SpacePub-Besucher Avatar von scififan
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    @loser: mist, da muss ich mich wohl langsam mal anpassen, was? *g*

    ich würd gern noch mehr meinungen zum thema kritiken hören, daher hol ich den thread mal wieder nach oben.

    was denkt ihr: wie wichtig sind literaturkritiken? lest ihr sie überhaupt? geben sie euch ideen, anstöße ein buch lieber nicht zu kaufen, oder hört ihr eher auf freunde und bekannte, wenn es um neuen lesestoff geht?

    liebe grüße,

    steffi
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  10. #10
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    buchkritiken hin oder her...
    es werden diese von nur ein paar personen besprochen und aufgeschrieben...das soll dann die masse treffen?

    naja ich kaufe bücher nachdem ich sie mir angesehen habe...
    also thema *g* und aufmachung...naja und das was hintendrauf steht is au ne nette information *gg*

    das reicht...is es dann net zuteuer kauf ich es mir oder ich lei es mir irgendwo aus...

  11. #11
    Treuer SpacePub-Besucher Avatar von FloVi
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    Literaturkritik. Das hört sich so abgehoben an.

    Ich betrachte meine Rezensionen eher als Meinungen. Wer geügend von mir gelesen hat, kennt meinen Geschmack. Wenn dann eine Rezension geholfen hat, sich für ein bestimmtes Buch (nicht) zu entscheiden, dann hat sie ihre Aufgabe erfüllt. Das betrachte ich auch durchaus als legitim, immerhin holt man sich auch zu anderen Gelegenheiten Tipps und Erfahrungswerte von Freunden und Bekannten vor einem Kauf.

    Florenz

  12. #12
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    mich interessieren rezensionen schon. sie geben, wenn sie gut sind, einen allgemeinen überblick. die detaillierte meinung des rezensenten ist dabei nur am rande wichtig. (es soll ja sogar leute geben, die das buch von bohlen für unbedingt lesenswert halten...)

    sicher sind empfehlungen von freunden und familie gut. aber auch hier trifft man nicht immer ins schwarze, denn geschmäcker sind eben doch verschieden, man liegt wohl mit niemandem 100%-ig auf einer wellenlinie. ich weiß, daß in meinem regal einige bücher stehen, die ich für unbedingt lesenswert, ja fast genial halte, die ich aber den meisten meiner bekannten gar nicht empfehlen brauche, weil sie das thema einfach nicht interessiert.

    ja, und nach dem thema suche ich mir die meisten bücher aus. (wobei es mir in buchläden genau wie parcival geht )
    wenn mir ein autor dann zusagt, wird er adoptiert. soll heißen, ich fange an, mir so ziemlich alle seiner werke zuzulegen und bin auf jede neuerscheinung total juckig. aber da autoren auch nur menschen sind, passiert es schon mal, daß ich sage, na gut, das geld hättest du dir sparen können...

    eines noch zu empfehlungen von buchhändlern (-innen). meine schwester ist eine solche und sie hat echt probleme damit, leuten etwas zu empfehlen. wenn jemand reinkommt und sagt, empfehlen sie mir mal ein gutes buch, ist das eine so schwammige ansage, daß man da wirklich nur nach den bestsellerlisten empfehlen kann. woher soll man wissen, was einem wildfremden menschen gefällt?
    und ich glaube, deshalb sollte man auch rezensionen nicht allzu ernst nehmen, denn sie geben lediglich die meinung eines einzelnen zu einem werk zu einer bestimmten zeit und einer bestimmten (seiner derzeitigen) stimmung wider. vielleciht ist es anderen von euch auch schon so gegangen, daß man ein buch irgenwann gelesen hat, es toll fand und wenn man&#39;s nach einiger zeit noch mal liest, fragt man sich, was daran so toll war... (oder umgekehrt)
    weshalb sollte es "literaturkritikern" anders gehen... so weit ich weiß, sind das auch nur menschen. auch wenn sich manche für mehr halten...

  13. #13
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    Buchrezensionen und Literaturkritik sind zwei paar Schuhe: Das eine dient dazu, ein Buch vorzustellen; daß andere dient zur Profilierung des Kritikers. - Nun gut, das hat keine Allgemeingültigkeit, ist aber der Eindruck, den ich im Alltag und im Studium bekomme. Vielleicht beruhigt es den Einen oder die Andere, daß Literaturkritik auch in akademischen Kreisen sehr kontrovers angesehen ist und dementsprechend gehandhabt wird.

    Eine Rezension ist ein ganz anderes Kapitel. Ich versuche, ein Buch, das ich gelesen habe, einzuschätzen und jemand anderem entweder nahezulegen oder ihm davon abzuraten. Wichtig sind dabei die angebrachten Argumente, aber auch die eigene Reputation: Wenn jemand meinen Geschmack kennt und weiß, in welchem Verhältnis der eigene dazu steht, sind häufig nicht einmal Argumente nötig. Fremde kann ich mit Argumenten überzeugen, wenn diese schlüssig sind und die Rezeptionsabsicht treffen: Jemand, der ein unterhaltsames, flüssig zu lesendes Buch ohne viel Anspruch sucht, wird nichts damit anfangen können, wenn der Rezensent gegen stilistische Schlichtheit wettert.

    Seit ich viele meiner Bücher nicht mehr nach Sichtung im Buchladen kaufe, sondern ungesehen im Versandhandel, bin ich auf Rezensionen von Leuten angewiesen, denen ich entweder durch Erfahrung vertraue und/oder die mich durch ihre Darlegung ihrer Leseeindrücke überzeugt haben. Und wie häufig hat ein Buch ein grottiges Titelbild und man selbst an einer schwachen Stelle hineingelesen, wodurch einem dann echte Perlen entgehen? Und wie oft ist das Gegenteil der Fall: Ansprechendes Titelbild, und man kauft es, weil man durch Zufall die wirklich einzig gute Stelle im Buch gefunden hat, während sich zu Hause der Rest als der größte Dünnpfiff entpuppt?
    <span style='font-family:Arial'><span style='font-size:8pt;line-height:100%'>Though my soul may set in darkness, it will rise in perfect light;
    I have loved the stars too fondly to be fearful of the night.
    (Sarah Williams: The Old Astronomer To His Pupil)</span></span>

  14. #14
    Tastaturquäler Avatar von MinasTirith
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    Jede Buchkritik ist von dem persönlichen Geschmack des Kritikers geprägt und beeinflusst. Wenn man das Beispiel Reich Ranicki nimmt, dann weiss man mit der Zeit sehr schnell was ihm gefällt und was nicht. Bei einem so prominenten Kritiker muss man nur zwei oder drei Bücher aus seiner Kritikreihe nehmen und lesen und wird schnell herausfinden wie sein Schema ist.

    Nicht jedes Buch kann von jedem Kritiker besprochen werden. Jeder hat seinen Vorlieben und beschränkt sich auf das eine oder andere Gebiet; evtl. auch auf zwei. Aber einem Reich-Ranicki würde ich wohl kaum ein SF-Buch a la Mechwarrior zur Kritik geben, denn das würde einfach nicht richtig hinhauen.

    Es gibt diverse Ansätze wie man so eine Kritik verfasst und dazu gehören auch solche Dinge wie ein &#39;Wörterbuch der Symbolik&#39;, das auch bei mir im Regal steht. Diese Symboliken kann man aber nicht einfach auf alles anwenden, da nicht jeder Autor sich daran hällt. Aber manche Kritiker meinen das wäre möglich.

    Für mich kann ich sagen, dass ich noch nie ein Buch aufgrund seiner Kritik gekauft und gelesen habe, sondern nur selber entscheide was mir gefällt oder was nicht. Dazu gehört für mich aber nicht unbedingt die Info um was es geht, denn bei manchen Autoren bin ich mir einfach sicher, dass ich das bekomme was ich gerne lese. Ausserdem ist es manchmal auch eine Frage der Stimmung in der man ist und da passt auch nicht immer das gleiche.

    Da ich aufgrund meines Studiums sehr viel gelesen habe und mich auch mit Gedichten auseinandersetzen musste, habe ich schnell gelernt, das manche Kritiker zu verbissen in ihre Anschauungen sind um noch eine vernünftige Kritik schreiben zu können. Das krasseste Beispiel hierbei war einer meiner Profs für englische Literatur. Der hatte eine so eingeschränkte Vorstellung von einer Anthology, dass er keine andere Interpretation der Texte mehr zulies und somit das ideale Beispiel für eine nicht objektiv ausgerichtete Kritik ist.

    Wichtig ist, das man das liest, was einem zusagt und was einem gefällt und nicht das was laut irgendwelcher Kritiken gut oder schlecht ist.

    Kritiken sind meist genau so unterhaltsam wie ein Roman selber und es macht durchaus mal Sinn die Kritiken zu lesen. Aber das beste ist, wenn man das erst nach dem lesen des Buches macht, damit man einen Eindruck des Buches hat. Was man dann zum Teil aus der Kritik herausliest lässt einen schon ganz schön stark schmunzeln.
    Tu erst das Notwendige,
    dann das Mögliche
    und plötzlich schaffst du das Unmögliche.
    Franz von Assisi


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