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Thema: Oliver Stone's ALEXANDER

  1. #1
    Moderator Avatar von Amujan
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    Ab 5. November flimmert in Amerika der nächste Striefen über Schlachten, Liebe, Helden und Ruhm über die Kinoleinwände. Diesmal beehrt uns Oliver Stone mit einer hochkarätigen Besetzung. Colin Farrel, Angelina Jolie, Val Kilmer und Anthony Hopkins spielen die Hauptaktere in dem Historienschinken.



    Bei Apple gibts nu den ersten Trailer zum Film...

    http://www.apple.com/trailers/wb/alexander/


    Amu

  2. #2
    DerBademeister
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    Und irgendwann nächstes Jahr tritt eine weitere historische Persönlichkeit der Antike auf den Plan:

    Hannibal - alias Vin Diesel.

    Bin ja gespannt ob er die Schuhe des GRÖFAZ (Größter Feldherr aller Zeiten - und das trifft auf den anders als auf unseren Oberlippenbartträger zu) adäquat ausfüllt.

    Auf Alexander freue ich mich ja auch schon. Andererseits erwarte ich da anders als bei einem Mythenstoff wie Troja die notwendige historische Genauigkeit. Die Antike bietet einfach extrem viele tolle Stoffe für aufwendige Heldenverfilmungen.

    Ich bin ja mal gespannt wann die TV-Version von Spartacus die in den USA vor ein paar Monaten lief hier gesendet wird.

  3. #3
    Treuer SpacePub-Besucher
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    Nach der Enttäuschung mit "Troja" hoffe ich natürlich, dass ein Oliver Stone einen besseren Film auf die Reihe bringt. Na ja, schlechter kann er gar nicht werden...
    Wie auch immer: Ich freue mich über das Revival des Monumental-Sandalen-Films.

    PS: Spartacus-TV-Film??? Wer braucht denn so was?
    "Dumm geboren und nix dazu gelernt"

  4. #4
    Flinker Finger
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    ich freu mich auch schon auf den film, der trailer schaut zumindestens schon mal ganz nett aus^^ irgendwie hat mich bisher kein mann mehr in den bann gezogen als alexander der große, was er geschafft hat hat vor ihm und nach ihm niemand mehr geschafft. muß wirklich ein genialer (wenn auch skrupelloser) mann gewesen sein.

    hier sind auch die massenschlachten realistischer als in troja. ich hoffe nur dass man sich halbwegs an die historischen gegebenheiten hält und ncihts dazu dichtet. naja in nem halben jahr (wann ist überhaupt die deutschlandpremiere?) wissen wir wahrscheinlich genaueres
    Could you do it slower and with more intensity?

  5. #5
    DerBademeister
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    Finde ich nicht. Adolf hat auch entsprechende Gebiete erobert, und genauso schnell wieder verloren. Ist wie im Spiel Risiko - wer seine Armeen sorgsam einsetzt und sein Reich langsam erweitert, der gewinnt, wer alles "auf die Kacke" haut um möglichst schnell der Größte zu sein verliert.

    Deswegen ist das Alexanderreich sofort auseinandergebrochen und in Diadochenstaaten zerfallen, wohingegen die Römer über viele Jahrhunderte die bekannte Welt beherrscht haben.

    Natürlich ist der gute Makedonier trotzdem eine beeindruckende Persönlichkeit, die natürlich, wie alle anderen, ihre entsprechenden Schwächen hatte. Der Bursche hat sich immerhin in meinem Alter (21) aufgemacht um die halbe Welt zu erobern.

    Bei Oliver Stone lässt sich jedenfalls auf detailgetreueres Material hoffen. Der Mann ist immerhin kein Autor von schwülstigen Popcornschinken, sondern jemand, dem Glorifizierung fremd ist. Man denke nur an Platoon, für den ihm die Unterstützung der US-Streitkräfte auf Lebenszeit gestrichen wurde (mit deren massiver Hilfe Ridley Scott z.B. den martialischen Kriegsfilm Black Hawk Down realisierte).

  6. #6
    Flinker Finger
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    ich find der vergleich zu hitler hinkt etwas da es damals weitaus schwieriger war die kommunikation zwischen den städten und der armee aufrecht zu erhalten als im WK II.

    das problem von alexander war halt sein größenwahn, ich bin mir sicher wäre er erst ein zwei jährchen später nach indien aufgebrochen, hätte sein weltreich länger existiert.

    du hast zwar recht dass sein reich schnell wieder untergegangen ist aber sein einfluß auf die kunst und die wissenschaft ist unverkennbar. er war im gegensatz zu den folgenden kriegsherren nicht nur general sondern auch forscher (und zwar nicht nur zwecks verbesserter waffen).
    Could you do it slower and with more intensity?

  7. #7
    DerBademeister
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    Deswegen habe ich ihn auch als Gegenmodell zum Aufstieg Roms gesehen. Die Römer waren nämlich extrem klug, und ihre wahre Leistung war nicht das Erobern neuer Länder mittels einer Armee die im Vgl. zu den Barbarenstaaten technisch genauso überlegen war wie heute die Amis einer afrikanischen Buschmiliz, sondern das Verwalten eines Imperiums was von der Osttürkei bis nach Portugal, und von Südägypten bis nach Schottland reichte. Die Römer hatten z.B. ein geniales Nachrichtensystem was wichtige Nachrichten für die damalige Ära (keine Fernsprecheinrichtungen) in Rekordzeit übermitteln konnte. Zum Beispiel alle paar Stunden Pferdestationen (sowas wie heute Autobahntankstellen) wo Pferde und Kuriere immer bereit standen und so wie in einem Staffellauf immer die Nachrichten weiterleiteten.
    Und die Römer haben sich in ihrer Blütezeit nie übernommen. Nachdem die Germanen in einem Vietnamartigen Guerillakrieg seinerzeit 50.000 römische Soldaten abgemetzelt hatten (berühmt wurde die Varusschlacht im Teutoburger Wald), zog der Kaiser klugerweise seine Truppen aus diesem Land zurück und ließ Grenzbefestigungen bauen, statt weiter in Gefilden Abenteuern nachzujagen, wie es gewisse andere GRÖFAZe in anderen Teilen der Welt taten (Adolf, Napoleon in Russland usw.).
    Der Vorteil der Römer war auch, dass das zwar ein sehr zentralistisches und nach dem Ende der Republik monarchisches System war, anders als bei Alexander aber nicht alleine auf einem einzigen Mann basierte.
    Wenn man die Macht von Imperien und den Einfluss ihrer Kultur auf die Menschheitsgeschichte irgendwie ranken würde, würde für mich Alexander erst in den hinteren Rängen kommen. Das antike Rom (für die westliche Kultur) und das antike China (für die östliche Kultur) würden sich den ersten Platz teilen. Die kulturellen Leistungen letzterer sind leider auch eher weniger bekannt, dabei bauten die schon 150 Meter lange Holzschiffe und fuhren um die halbe Welt, als unsere Vorfahren noch mit der Wildschweinjagd beschäftigt waren.

    Universalgenies gibt es natürlich auch nur höchst selten. Man denke mal an unseren laut RTL (ich brauch kein RTL um darauf zu kommen) größten Deutschen, Goethe. Der schrieb brilliante Werke von Klassik bis Romantik, entwickelte die Farbenlehre, und betätigte sich nebenbei als fähiger Politiker in Weimar. Von dem Italiener der uns die Giaconda, Fluggeräte und die Anatomie hinterlassen hat, fang' ich lieber gar nicht an.

    Ist sowieso ein bischen Off Topic.

  8. #8
    Treuer SpacePub-Besucher
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    Ich muss auch gestehen, dass ich Alexander nicht gar so bedeutend finde. Wie einige vor oder nach ihm stampfte er ein großes Heer aus dem Boden und unterwarf riesige Gebiete. Allerdings waren diese seiner Armee nicht ebenbürtig. Das gleiche erlebte Europa vor 60 Jahren: Bei all den "Schwärmereien" über den Blitzkrieg der Deutschen wird vergessen, dass die überfallenen Staaten militärisch hoffnungslos unterlegen waren. Erst die Engländer konnten der Wehrmacht halbwegs etwas entgegen setzen - und prompt war der England-Feldzug ein Fiasko ohne Aussicht auf Erfolg.

    Über China habe ich mal wo gelesen, dass sie ihre gewaltigen technologischen Errungenschaften (Kompass, Sprengpulver, etc.) nicht entscheidend verwerteten, wie es die Europäer später (leider) taten. Der Grund hatte, glaube ich, irgendwie damit zu tun, dass sich China vom Rest der Welt abkapselte oder so. Vielleicht weiß da jemand genaueres?
    "Dumm geboren und nix dazu gelernt"

  9. #9
    DerBademeister
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    Über China habe ich mal wo gelesen, dass sie ihre gewaltigen technologischen Errungenschaften (Kompass, Sprengpulver, etc.) nicht entscheidend verwerteten, wie es die Europäer später (leider) taten. Der Grund hatte, glaube ich, irgendwie damit zu tun, dass sich China vom Rest der Welt abkapselte oder so. Vielleicht weiß da jemand genaueres?
    Jein. Die Chinesen waren in der Antike eine riesige Handelsmacht die bis in den Orient und Afrika Handel trieb. Unter einem Kaiser haben sie aber (den Grund weiss ich leider nicht mehr) all diese Handelsbeziehungen gekappt, und sich isoliert. Ich werde wenn ich Zeit habe mal wieder recherchieren, woran das lag. Die Japaner haben ja auch den Isolationismus gewählt als sie mit anderen Kulturen in Kontakt kommen, und erst amerikanische Kriegsschiffe zwangen die Japaner im 19. Jahrhundert ihre Häfen wieder für Ausländer freizumachen und ihren Isolationismus zu beenden.

    Die Chinesische Geschichte ist auf jeden Fall höchst interessant. Schon die Gründung des Kaiserreichs nach der (kriegerischen) Vereinigung der sieben Königreiche ist höchst interessant, und wurde bereits in einigen modernen Epen wie "Hero" und "Der Kaiser und seine Attentäterin" durchaus auf Hollywoodproduktionslevel umgesetzt. Darüber hinaus kann man aus asiatischer Kulturgeschichte, im wesentlichen geprägt durch China und Japan, gerade als Westler viele interessante Erkenntnisse gewinnen.

    Ich muss auch gestehen, dass ich Alexander nicht gar so bedeutend finde. Wie einige vor oder nach ihm stampfte er ein großes Heer aus dem Boden und unterwarf riesige Gebiete. Allerdings waren diese seiner Armee nicht ebenbürtig. Das gleiche erlebte Europa vor 60 Jahren: Bei all den "Schwärmereien" über den Blitzkrieg der Deutschen wird vergessen, dass die überfallenen Staaten militärisch hoffnungslos unterlegen waren. Erst die Engländer konnten der Wehrmacht halbwegs etwas entgegen setzen - und prompt war der England-Feldzug ein Fiasko ohne Aussicht auf Erfolg.
    Man muss differenzieren. Und das was ich jetzt schreibe bitte ich unter dem Vorbehalt zu lesen, dass ICH mich freue das unsere Vorfahren den Krieg verloren haben, da ich ungern heute eine HJ-Uniform tragen würde:

    Wenn man den ersten und zweiten Weltkrieg betrachtet, also die strategische Entwicklung der Kriege, so hätte Deutschland in beiden Kriegen ohne einige gravierende taktische Fehler durchaus gegen vier weitere Weltmächte gleichzeitig einen Sieg oder zumindest ein Patt erreichen können. Ich für meinen Teil kenne kein Weltreich der Geschichte, seien es die Römer, Byzanz, die Chinesen, die Azteken, Spanien, Frankreich, das Empire oder die Sowjetunion und USA welches militärisch je gegen soviele Gegner gleichzeitig bestanden hätte. In gewissem Sinne ist es auch sehr traurig, da unsere Vorfahren ihren immensen Fleiß und Leistung in böse und zum Scheitern verdammte Dinge gesteckt haben.

    Betrachtet man z.B. den ersten Weltkrieg, so standen 1918 nach dem Frieden mit den Russen im Osten 100 Divisionen und im Westen (nicht weit von Paris entfernt) nach wie vor in den Stellungsgräben liegend 50 Divisionen. Die letzte Offensive der Deutschen, die sie damals bis auf 50 km vor Paris brachte scheiterte aber daran, dass ca. 6 Divisionen zuwenig bereit standen. D.h. hätte man nur 6 von den 100 Divisionen die im Osten eierschaukelten (bzw. Getreidefelder bewachten) rechtzeitig nach Westen beordert, hätten sie Paris erobert und wohl anschließend einen Status Quo Frieden mit der Entente ausgehandelt. Damals konnten Franzosen und Engländer sowieso nur durch massive amerikanische Militär- und Humanhilfe durchhalten. Denn ohne Amerika hätten die deutschen U-Boote England regelrecht ausgehungert.

    Im zweiten Weltkrieg sind die taktischen Fehler dank des Oberkommandos, respektive des GRÖFAZ der ein strategischer Idiot war, trotz z.T. brillianter Generäle (Rommel) noch wesentlich manigfaltiger und schwerwiegender.
    So verpennten es die Nazis im Jahr 1940 in Dünkirchen die 300.000 eingekesselten englischen und Französischen Soldaten zu erledigen, warteten zu lange, und dann waren die über den Kanal mittels Transportbooten gerettet und nach England verschifft worden. Was 300.000 Soldaten (Damals praktisch die gesamte englische Infanterie) in so einem Kriegszeitpunkt ausmachen brauche ich wohl nicht zu erwähnen. Die Tommies waren ja durch die Niederlage in Frankreich und die Bombardierung ihrer Städte sowieso schon nahe dran zu kapitulieren (zum Glück gab's Blut und Eisen-Churchill).
    Über Stalingrad muss ich denke ich nicht viele Worte verlieren. Muss wohl selber dem Schicksal danken dass es mich gibt, da einer meiner Vorväter zu den 2 % Überlebenden gehörte, welcher trotz intensiver "Bemühungen" unseres GRÖFAZ das Gemetzel und die anschließende freundliche Bewirtung in sibirischen Gulags überstand.
    Auch 1944 bei der Landung in der Normandie offenbaren sich die Schwächen der Nazi-Militärführung. Durch ungeklärte Kompetenzen (war wohl immer ein deutsches Problem) konnte der für die Verteidigung zuständige General nicht die notwendigen Verstärkungen dorthin beordern wo sie sein mussten, da er keine Befehlsgewalt hatte. Die hatte nur der Führer, der bis zum Mittag des 6. Junis pennte, und nicht geweckt wurde. Jedenfalls stand die wohl stärkste deutsche Panzerarmee dann 50 km weit im Inland und verteidigte französische Kühe, statt die aus "realistischen" Filmen wie Private Ryan bekannten Badestrände.

    Der wichtigste Fehler Hitlers war wohl, 1940/1941 nicht England mit allem anzugreifen. Die Invasion Englands verschob er immer weiter, und gab sie schließlich ganz zugunsten der Operation Barbarossa auf. Wir wissen was draus wurde. In Russland hat sich schon Hitlers Vorbild Napoleon aus den selben strategischen Gründen verheizt.

    Die Alliierten hatten sowieso (Gott sei Dank) oft mehr Glück als Verstand. Man denke an die Bismarck (Rudertreffer - manövrierunfähig) oder die Schlacht um Midway zwischen den Japanern und Amis (entschied den Pazifikkrieg), wo der japanische Aufklärungsflieger die entdeckte amerikanische Flotte nicht weitermelden konnte, weil sein Funkgerät ausgefallen war.

    Um auf den Comment zurückzukommen. Imho hatten die Engländer der Wehrmacht bis auf ihre Seestreitmacht nichts entgegenzusetzen. Die englische Armee (Bodenstreitkräfte) war quasi nonexistent. Ohne die massive Hilfe der Amerikaner an Kriegsmaterialien und Nahrung wären die Engländer genau wie im ersten Weltkrieg entweder ausgehungert oder überrannt worden.
    Gilt übrigens auch für die Sowjets. Man soll gar nicht meinen wie sehr, aber die Sowjetunion hatte damals in Punkto Ausrüstung nichts zu melden. Die Hälfte der russischen Soldaten war nicht mal bewaffnet, sondern lediglich stalinsches Kanonenfutter bzw. Kugelfang für deutsche Soldaten. Roosevelt entwickelte aber eine extreme Begeisterung für Stalin, und setzte gegen alle Widerstände massive Militärhilfe für die Russen durch. Ohne die hätten die Deutschen das Land überrannt.

    Ich denke Hitlers Fehler war derselbe wie der Alexanders, nämlich viel zu überstürzt vorzugehen. Am augenscheinlichsten wird das an der Operation Barbarossa. Die Blitzkriegtaktik mag in kleinen Ländern wie Frankreich und Polen funktioniert haben, aber in einem riesigen kargen Ödland wie Russland hatte sie einen wesentlichen Schwachpunkt - die Nachschublinien wurden durch die extrem schnellen Vorstöße viel zu schnell viel zu lang. Die Infrastruktur die notwendig ist um schnell frische Soldaten, Material, Brennstoffe und Nahrung an die Front zu fahren waren einfach nicht vorhanden (besonders Bahnlinien, Autobahnen etc.), und konnten auch nicht so schnell errichtet werden. So hockte dann die Armee vor Moskau im Winter und die Soldaten sind reihenweise erforen oder verhungert, weil kein Nachschub mehr kam. Dasselbe in Stalingrad und an vielen anderen Teilen der Front. Und so eine riesig breite Frontlinie wie Russland lange zu halten ist praktisch unmöglich. Wären die ganzen Einheiten an einer überschaubaren Front wie Polen gestanden, hätten sich die Russen im Falle eines Präventivkriegs (vor dem GRÖFAZ ja immer Schiss hatte) daran einfach ausgeblutet.
    Da wurde der GRÖFAZ Opfer seiner eigenen Ideologie, weil er unbedingt den Lebensraum im Osten erobern wollte.

  10. #10
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    Hm ... Ich glaube, die Quantität der Gegner ist nicht so entscheidend wie die Qualität, sprich die Kampfkraft. Faktum ist, dass Deutschland gegen unterlegene Armeen - und das waren die Weststaaten bzw. Polen, Dänemark, Norwegen - auf Grund ihrer Überlegenheit rasche Siege erzielte, nicht auf Grund überlegener Taktiken oder was auch immer.

    Unbestritten ist, dass der 2 (eigentlich 3, wenn man Afrika mitzählt)-Fronten-Krieg nicht zu gewinnen war.
    Streitbar ist, ob die Wehrmacht einen entscheidenden Schlag gegen England oder einen gegen Russland für sich hätte entscheiden können. Ich denke, gegen England hatte man keine Chance. Die Landstreitkräfte Englands waren der Wehrmacht gegenüber sicher wenig entgegenzusetzen. Aber selbst die geballte Macht der Deutschen hätte gegen England die erhoffte Invasion nur schwerlich durchsetzen können. Die Luftschlacht gegen England - die mit einem beträchtlichen Aufwand geführt wurde! - war militärisch ein Fiasko. Eine Landung deutscher Truppen wäre nur dann durchführbar gewesen, wenn die USA nicht interveniert hätten. Sehr richtig führst du ihre entscheidende Hilfe an der Westfront an.

    Dass England nahe an der Kapitulation war, halte ich für nicht beweisbar. Klar waren die Bombennächte demoralisierend. Aber entscheidende Vernichtungsschläge (wie später gegen Deutschland selbst) gelangen nie, wohingegen die Verluste der Deutschen katastrophal waren.

    Die Ostfront war natürlich ein Verhängnis, das in dieser Form von Anfang an zum Scheitern verurteilt war. Hätte sich Hitler erst auf "Resteuropa" konzentriert, sich die kriegswichtigen Ölquellen im Nahen Osten gesichert und die Waffenproduktion aus gesicherter Position auf Hochtouren laufen lassen, hätte man Russland vielleicht besiegen können.
    Faktum war aber, dass man (wie auch Napoleon) die Russen unterschätzte und sich selbst überschätzte.

    Die schiere Masse an "Kanonenfutter" war einfach zu viel: So konnte Stalin in einem taktischen Rückzugsgefecht die Industrie in sicheres Hinterland verlegen lassen.

    Die Landung in der Normandie war auch deshalb ein Erfolg, weil Hitler die Invasion im Süden erwartete. Zu diesem Zeitpunkt war aber der Krieg ohnehin längst entschieden. Schließlich gehörte der Luftraum den Alliierten und die Wehrmacht war ständig auf dem Rückzug, konnte nicht mehr agieren.

    Was man einbeziehen muss, ist die Ideologie des ständigen Krieges: Ein längerer Friede hätte das Reich erschüttert. Nur die ständige Kriegsführung, nur die ständige Schürung von Angst vor slawischen Untermenschen oder kinderfressenden Negern hielt das Reich zusammen. Somit war es nur eine Frage der Zeit, bis man an seine Grenzen stieß, bis man ausgeblutet war.

    Diese Ketten aus "Zufällen" oder "glücklichen Fügungen" ziehen sich durch alle Wendepunkte der Geschichte. Erst heute habe ich gelesen, wie viel Dusel die am. Kolonien bei ihrem Krieg gegen England hatten.

    Na ja, aber natürlich sollten wir froh sein, dass es so und nicht anders gekommen ist. Bedauerlich finde ich, dass der Friede des ersten WKs durch englisch-französische Rachgelüste unterminiert wurde. Ich denke, man hätte einen Hitler oder eine ähnliche Gestalt damit verhindert.
    "Dumm geboren und nix dazu gelernt"

  11. #11
    Dauerschreiber Avatar von Whyme
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    Kein Wunder, dass das Kultur-Forum so lahmt wenn ihr den nächsten "Ich weiß mehr über das Dritte Reich als Du"-*piep*-Vergleich im Film-Forum austragt. Hey, warum nicht gleich die Bretter aufgeben und jeder diskutiert wo er will über was er will...

    *gleichmal einen pizza-thread im farscape-board aufmachen geh*
    I used to think it was awfull that life was so unfair. Then I thought wouldn't it be much worse if life were fair and all the terrible things that happen to us came because we deserve them? So now I take great comfort in the general hostility and unfairness of the universe.

  12. #12
    Super-Moderator Avatar von cornholio1980
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    So, der Film ist jetzt seit einigen Tagen in die Kinos, aber seltsamerweise hat es noch niemand für nötig erachtet, seinen Senf zu diesem erhofften Herr der Ringe-Ersatz abzugeben. Keine Zeit fürs Kino während der Feiertage, kein Interesse nach den mauen Kritiken, oder einfach schreibfaul?

    WIe auch immer, ich dachte mir, ich hole den Thread mal herauf, vielleicht schreibt uns ja doch noch jemand seine Meinung über dieses umstrittene Epos...
    Folgt mir auf Twitter!

    "I believe that when we leave a place, part of it goes with us, and part of us remains. Go anywhere in this station, when it is quiet, and just listen. After a while you will hear the echos of all our conversations, every thought and word we've exchanged. Long after we're gone, our voices will linger in these walls."
    Andreas Katsulas as G'Kar - Objects in Motion / The Lost Tales-Intro


  13. #13
    Wühlmaus Avatar von Nager
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    Danke Cornholio. Ich warte auch gespannt auf Meinungen, da ich über die Feiertage noch nicht Zeit hatte, reinzugehen. Ansehen werde ich ihn mir wohl auf jeden Fall...

  14. #14
    Dauerschreiber Avatar von TheEnvoy
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    die ausführliche Review überlass ich mal Amu, wir haben ihn vorgestern im Orginal gesehen, aber kurz:
    Der Film ist sooooo laaaaaaaang. 4 nichtendenwollende Stunden laaang. (inkl. Pause)
    Collin Farrel war auch schon besser... leider finde ich den Artikel vom tagesspiegel nicht mehr,
    der hätte nämlich super gepasst. Ich würde jedenfalls niemanden zu diesem Film raten.
    "Those who would give up essential Liberty, to purchase a little temporary
    Safety, deserve neither Liberty nor Safety."
    -- Benjamin Franklin

    Now There's A lesson To Learn,
    Respect's not Given,
    It's Earned.
    --

  15. #15
    Tastaturquäler Avatar von Octantis
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    also erstens war er nur 170 Minuten und nicht 240, und so schöecht war er auch wieder nicht
    auf jeden Fall besser als Troja, zudem war er recht brutal für einen Film ab 12

    nun gut er wäre sicher besser gewesen, wenn man etwas weniger von Alexanders Beziehungen mit seinen homosexuellen Freunden gezeigt hätte.
    dafür hat man bei der einzigen Liebesszene mit ner Frau ihre Brüste aber verdammt lange gesehen dafür das der Film aus den USa kommt .

  16. #16
    Moderator Avatar von Amujan
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    Hab ja eigentlich keine Lust gehabt überhaupt was zu schreiben, aber Envoy lässt mir wohl keine Wahl *g*

    Inhalt:

    Originally posted by kino.de
    Im vierten Jahrhundert vor Christus schwingt sich der junge Alexander (Colin Farrell) nach branchenüblichem Vatermord auf den Thron der Mazedonen. Unter seiner Führung gelingt es, die Griechen gewaltsam zu einen und die ständige Bedrohung aus Persien in die Schranken zu weisen. Damit noch nicht zufrieden, rücken Alexanders Truppen bis weit nach Kleinasien vor und beherrschen schließlich 95 Prozent der damals bekannten Welt.
    Meinung:

    Ich sehe es nun wieder genau anders herum, hätte man aus dem ganzen eine Coming-Of-Age Story im alten Griechenland mit allem was dazu gehört gemacht wär das noch toll gewesen. Aber auch Jared Leto und Colin Farrell mit ihren "ganz netten" Szenen - schliesslich waren alles nur Andeutungen - konnten den Film nicht retten.

    Er ist einfach für den Stoff der verarbeitet wurde VIEL zu lang, die erste und letzte halbe Stunde zieeeehen sich hin das es eine Qual ist. auch zwischendurch, kaum hat der Film mal Fahrt aufgenommen (Schlacht gegen Perserkönig) dümpelt er dröge vor sich hin.

    Die Idee einen Erzähler (Anthony Hopkins) die "wichtigsten" Stationen in Alexander's Leben zusammenzufassen und als Augenzeuge den Schreibern in der Bibliothek von Alexandria zu diktieren war ja nicht schlecht, aber es nahm dem Film immer wieder den Wind aus den Segeln.

    Als einleitender und abschliessender Rahmen um die Geschichte ohne Eingriffe mittendrin wäre es für meinen Geschmack besser gewesen. Ich glaube dass er Troja eines voraus hat, er ist viel näher an dem was Historiker für die Wahrheit halten. So basiert Troja auf Homer's Ilias, was ja von sich aus schon keine historische Niederschrift der Ereignisse ist.

    Es war auch nicht wirklich brutaler als was sonst so in letzter Zeit über die Leinwand flimmerte, normal halt irgendwie. Viele HdR-anmutende Kamerashots und ein oberbekloppter Soundtrack von VANGELIS der noch genau so klingt als würde gleich die Santa Maria den Euphrat hochsegeln und Kolumbus vor Babylon in den Sand springen und die Erde küssen - Conquest of Paradise lässt grüßen.

    Das Ensemble, so muss man zu deren Verteidigung sagen, gibt in meinen Augen ihr Bestes mit schlechter Regie umzugehen, Oliver Stone hat eindeutig seinen Zenith überschritten. Es gab auch wirklich gute Szenen nur leder ist ein Film nicht eine blosse Ansammlung von Szenen sondern ein Gesamtkunst- bzw. Machwerk in diesem Falle. Natürlich hat es den Stoff wahrheitgemäss wiedergegeben, aber der Versuch Drama mit Action zu mischen ging in die Hose. Hätte man sich hier auf eines konzentriert mit einer Prise des Anderen wäre der Film vllt. besser geworden. Das ist der Punkt in dem Troja und Gladiator z.B. in meinen Augen einen Vorteil haben, sie sind Actionfilme mit ner Prise persönlichem Drama des Hauptdarstellers. In Alexander jedoch zerrt das Drama die Action zu weit auseinander oder andersherum für einen Dramafilm hat er zu viel Action und ist auch ZU LANG (ich hätte eigentlich nie gedacht, dass ich das mal über nen Film sagen würde, da ich eigentlich immer wie bei den HdR SEE's die möglichst längste Fassung eines Filmes sehen will), man weiss nie wann der Film seinen Höhepunkt hat, es gibt keine klare Erzählstruktur. Natürlich gibts noch andere Erzähltechniken im Kino, aber Alexander ist nun auch kein Episodenfilm a la Magnolia oder Experimentelles a la Memento.

    Ich bin ein wenig hin- und hergerissen, da der Film (für mich) recht ansprechende Szenen mit süßen Kerlen hatte aber das rechtfertig keine gute Kritik.

    Jaja "Fortune Favors The Bold." dieser Film hat weder Glück noch rechtfertigt er die knapp 3h, die man von seinem Leben und den Überlängenzuschlag den man an der Kinokasse opfert, da gibs von 5.

    Historienfilm/Abenteuer - USA/Großbritannien/Deutschland/Niederlande 2004
    FSK: Freigegeben ab 12 Jahren - 176 Min. - Verleih: Constantin
    Im Kino seit: 23.12.2004

    Cast:

    Colin Farrell - Alexander
    Jared Leto - Hephaistion
    Angelina Jolie - Olympias (Alexanders Mutter)
    Val Kilmer - König Philip (Alexanders Vater)
    Christopher Plummer - Aristoteles (Alexanders Lehrer)
    Rosario Dawson - Roxane (Alexanders Frau)
    Anthony Hopkins - alter Ptolemäus (Erzähler)

    Crew:

    Regie: Oliver Stone
    Drehbuch: Oliver Stone, Christopher Kyle, Laeta Kalogridis
    Kamera: Rodrigo Prieto
    Schnitt: Thomas J. Nordberg, Yann Hervé
    Musik: Vangelis
    Produktionsdesign: Jan Roelfs, Jonathan McKinstry
    Kostüme: Jenny Beavan
    Ton: Jean-Paul Mugel
    Produzenten: Thomas Schühly, Jon Kilik, Iain Smith, Moritz Borman

    off. Filmseite

    - Amu

  17. #17
    Furie Avatar von Simara
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    Bei uns läuft er noch nicht.
    Und wenn ich lese, dass er 170 Minuten *schock* geht, dann hoffe ich ehrlich gesagt, dass er nicht kommt.
    Denn dann kann ich ihn mir immer noch auf DVD ansehen.
    Oder muss man den Film aufgrund opulenter Bilderflut auf der großen Leinwand anschauen?

    170 Minuten *brummeln die Schere sucht*


    Staffel II (2) dienstags im Nachtprogramm auf Pro7MAXX (Doppelfolgen)

    Staffel XII (12) montags 21:05 Uhr auf Pro7MAXX


    Staffel XIII (13) montags 20:15 Uhr auf Pro7MAXX

    Staffel XV (15) donnerstags auf CW

  18. #18
    Tastaturquäler Avatar von Octantis
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    naaj die Schlachten wirken sicher im Kino besser
    (vor allem die 2te im Jungel mit den indischen Kriegselfanten) aber den Rest kann man auch getrost auf DVd sehen

  19. #19
    Kleiner SpacePub-Besucher
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    Also ich kann von dem Film nur abraten. Für alle,die Troja schlecht fanden (dazu zähle ich mich nicht) sollten sich Alexander rein ziehen und ihre Meinung nochmal überdenken


    Viel gibt es ja nicht mehr zu sagen. Er ist eeeewig lang und unendlich langweilig.Es gibt im ganbzen Film nur 2 Schlachten nicht länger als 15 Minuten,sprich 30 Minuten Action. Und wenn diese Schlachtszenen wenigstens Spektakulär gewesen wären...aber bei der ersten is ja kaum was zu sehen...und die zweite mit den Elefanten...da hatte ich ja zuvor noch Hoffnung hinein gesetzt....aber die war dann doch eher enttäuschend.
    Na und die restlichen 2,5 Stunden....
    Stellenweise kam er mir wie ein Psychofilm vor. Also ich hab den Eindruck,da gings ja fast nur noch um seine Sexualität zu Männern.

    Also.....ne....der war eindeutig nix.
    Der Tod eines Einzelnen ist eine Tragödie. Aber der Tod von Millionen nur eine Statistik

  20. #20
    Furie Avatar von Simara
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    Aufgrund der Vorschau, die zur Zeit bei uns läuft, macht mich der Film doch irgendwie an....

    vor allem die 2te im Jungel mit den indischen Kriegselfanten
    Aus der stammt bestimmt die Szene in dem einen Trailer, wo er mit dem Pferd auf den Elefanten zureitet.

    Ja ist der denn noch ganz bei Trost?! :o
    Bei der Szene jagt es mir immer ein Schauer über den Rücken. Überlebt das Pferde diese Attacke?

    Code:
    Also ich hab den Eindruck,da gings ja fast nur noch um seine Sexualität zu Männern.
    Ach so?

    Och nö, dann nicht.
    Nichts gegen Sexualität unter/zu Männern, aber von einem Film über Alexanders Leben erwarte ich doch etwas mehr.

    Ich sollte wohl besser ein Buch über seine Biografie lesen ....


    Staffel II (2) dienstags im Nachtprogramm auf Pro7MAXX (Doppelfolgen)

    Staffel XII (12) montags 21:05 Uhr auf Pro7MAXX


    Staffel XIII (13) montags 20:15 Uhr auf Pro7MAXX

    Staffel XV (15) donnerstags auf CW

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