Die vergessene Herkunft

Prolog:

Die Sonne brannte heiß auf die tote Erde hinunter, die das schwarze Schloß umgab. Alles sah so trostlos und krank aus. Wohin man blickte, nur vertrocknete Erde und tote Pflanzen. Nirgendwo einen Fleck grün oder gar blau. Alle Quellen waren versiegt und auf dem abgestorbenen Boden konnte nichts mehr wachsen. Es hatte schon seit einem Jahr nicht mehr geregnet.
Einst war das Land blühend und grün gewesen, doch schreckliche Kriege hatten es fast vollständig zerstört. Der Himmel war monatelang von schwarzen Wolken verdunkelt gewesen. Grausame Waffen hatten fast alles Leben ausgerottet.
Aber obwohl der sogenannte Dunkle Krieg vorbei war und der böse Herrscher tot war, lies der wahre Friede immer noch auf sich warten. Eine kleine Gruppe, die von der alten Armee übrig geblieben war, stiftete in der Nähe, der Stadt Doria, in der das Schloss der jungen Königin lag, immer noch Unfrieden. Angeführt wurde die Gruppe von Catharin, die halb Mensch halb Katze war und von einem Planeten stammte, der zerstört worden war.
Doch die Königin hatte sich geschworen, ihre ganze Kraft daür zu geben, dass die Menschen endlich wieder in Frieden leben können würden.

Mary und Jeff liefen durch die öde Landschaft und kamen immer näher zum schwarzen Schloß. Der Boden unter ihren Füßen war sandig und heiß. Es wimmelte hier nur so von Catharins Wächtern. Vom blauen Himmel schien erbarmungslos die Sonne und man konnte nur davon träumen, daß es regnen würde. Es war sehr riskant, das Schloß aufzusuchen, denn die abgestorbenen Bäume und Hecken boten keinen Schutz. Die Königin und ihr Begleiter hatten schon zwei Wächter überwältigt und getötet, doch je näher sie kamen, desto mehr wurden es.
„Komm hier lang.“ Sie zog Jeff mit sich. Hinter einer verdorrten Dornenhecke suchten sie Schutz.
„Wenn du uns hier heil raus bringst, darfst du mich zur Belohnung küssen“, meinte Jeff, der in jeder Situation einen Witz auf den Lippen hatte.
„Wir kommen hier schon heil raus. Aber auf den Kuß verzichte ich dann. Doch...“
Abrupt unterbrach sie sich selber und drückte Jeff zu Boden. Er landete mit dem Gesicht im Sand und hustete. Mary hielt ihm die Hand vor den Mund und legte sich so flach wie möglich auf den Bauch.
Vor der Dornenhecke stand einer der Wächter. Seine großen behaarten Pranken hielten ein gezacktes Schwert. Er trug eine Rüstung, die silbern im hellen Sonnenlicht glitzerte. Suchend schaute er sich um, denn er hatte von den beiden Eindringlingen erfahren, und schaute direkt in Marys Richtung. Sie wußte, daß Catharins Wächter nicht besonders gut sehen konnten. Sie nahmen nur Bewegungen wahr. Aber sie konnten dafür besser als jedes andere Tier hören. Sie nahmen sogar das Atmen eines Menschen wahr. Mary versuchte deshalb so selten, wie möglich zu atmen. Wenn der Wächter sie finden würde, wäre alles umsonst gewesen. Den Plan, die Gefangenen zu befreien, konnten sie dann vergessen.
Mary versuchte in Jeffs Gedanken einzudringen.
„ Jeff. Versuche nicht zu atmen. Er wird dich hören.“
Jeff zuckte zusammen und verzog von dem plötzlichen Schmerz seine Lippen. Aber er nickte, denn er hatte verstanden.
Der Wächter stand immer noch regungslos an der gleichen Stelle und hob seine spitze Schnauze, die der eines Hundes ähnelte, in den Himmel.
Mary konnte nicht mehr länger die Luft anhalten. Die Hitze drückte auf ihre Lungen und sie schwitzte. Wenn er noch länger blieb wären sie verloren.
Da durchbrach plötzlich ein Rufen die Stille: „Gorg. Komm hier her!“
Der Wächter drehte sich um und lief auf einen anderen Wächter zu. Mary wartete noch bis sie hinter einer Mauer des Schlosses verschwunden waren, dann atmete sie aus. Jeff tat es ihr nach. Er stand auf und klopfte den Staub aus seinen Sachen.
„ Was jetzt?“ fragte er, aber anstatt einer Antwort zog Mary ihn mit sich. Geduckt rannten sie hinter der Hecke auf die Burg zu.
Sie waren noch nicht weit gekommen, da schrie Jeff plötzlich laut auf und sank mit schmerzverzerrtem Gesicht zu Boden. Ein von den kleinen Spürhunden, die das Gelände um das Schloss herum bewachten, hatte sich mit seinen scharfen Zähnen in sein Bein verbissen und lies nun nicht mehr los. Blut sickerte aus der Wunde und färbte den Sand rot.
„Mach es ab!“ schrie Jeff unter Schmerzen.
Mary versuchte den Hund von Jeffs Bein los zu reißen, aber es war ohnehin schon zu spät. Der Kleine hatte die Wächter auf sich aufmerksam gemacht und sie kamen von allen Seiten mit erhobenen Schwertern auf sie zugerannt.
Die junge Königin zog ihr Schwert und schaffte es gerade noch einige Wächter zur Strecke zu bringen, bevor sie endgültig gefasst wurde. Ihr Schwert wurde ihr aus der Hand geschlagen und fiel zu Boden.
Immer wenn Mary versuchte sich zu befreien, kam ein neuer Wächter hinzu und bald konnte sie sich kaum noch rühren.
„ Da sieh doch mal an, wen wir dort haben“, sagte plötzlich eine Stimme, die jenseits der Wächter kam.
Die großen Kreaturen machten eine Lücke und ließen eine Person hindurch. Es war eine Frau, wenn man sie so nennen konnte. Sie hatte glattes schwarzes schulterlanges Haar. Außerdem besaß sie die spitzen Ohren einer Katze, und ihre grünen Augen blickten triumphierend, als sie die Gefangenen sah. Sie besaß sogar die Nase und die Barthaare einer Katze, jedoch das Katzenfell fehlte ihr. Dafür trug sie einen hautengen Anzug in schwarz, der anscheinend das Fell ersetzen sollte. In einer ihrer Hände, die wie eine Katzenpfote geformt war, hielt sie ein Messer, das in allen Farben glitzerte, die es nur gab.
„Catharin“, sagte die Königin verächtlich.
„Ja. In voller Lebensgröße. Königin dieses Landes“, sagte sie in einem ebenso verächtlichem Ton.
Dann zu ihren Wächtern: „Fasst ihr Schwert bloss nicht an. Es würde euch wahrscheinlich auf der Stelle töten!“
Mary wollte sich befreien und wand sich in den Klauen der Wächter. Sie stieß wüste Beschimpfungen aus.
„Aber, aber“, meinte Catharin. „So eine Sprache gehört sich aber nicht für die Königin des Planeten Sevonia. Oder sollte ich doch besser sagen, ehemalige Königin? Ich habe nämlich endlich einen Weg gefunden, dich zu beseitigen. Endlich nach Jahren, der vergeblichen Suche, habe ich das hier gefunden!“
Die Katzenfrau zog etwas glänzendes hervor, das in allen nur erdenklichen Farben leuchtete. Es war ein Dolch, in dessen Inneren etwas zu pulsieren schien. Fast als würde er lebendig sein...
„Weißt du was das ist?“ fragte sie die Königin.
„Lass mich sofort frei, oder es wird dir leid tun“, erwiderte diese darauf nur.
„Mit so einer kindischen Antwort habe ich gerechnet. Das hier ist einer der legendären Dimensionsdolche.“
Sie hielt das pulsierende Messer hoch und schnitt damit senkrecht in die Luft. Es hinterließ einen Spalt aus dem goldenes Licht strömte, der immer größer wurde, bis er ganz oval war.
Die Königin erkannte plötzlich, dass es ein Tor war. Man konnte durch diese Portake große Strecken zurücklegen oder in andere Zeiten reisen. Die früheren Bewohner dieses Planeten hatten diese Tore oft und gezielt eingesetzt. Doch aus dieser Ära war nur wenig erhalten. Das meiste davon war im Krieg verloren gegangen, als die meisten Ureinwohner des Planeten durch die ausserirdische Dunkle Armee getötet worden waren.
„ Du wirst jetzt gleich ein schönes Geschenk erhalten“, fuhr Catharin fort. „ Ich weiß nicht, wohin dieses Tor führt und das ist gut, denn niemand wird je herausfinden, wo du bist.“
Catharin lachte und gab den Wächtern ein Zeichen, worauf sie Mary nah an das Tor heran zerrten.
„ Damit wirst du nicht durchkommen“, sagte Mary und versuchte wieder sich vergebens los zu reißen.
„Mary!“ schrie Jeff, der am Boden lag und von den Wächtern umringt wurde. “Nein!“
„ Oh doch. Schade, dass du das nicht mehr miterleben kannst. Du wirst dich nämlich bald an nichts mehr erinnern können“, sagte Catharin und warf das Messer freudig in die Luft, um es gleich wieder aufzufangen. „ Schafft sie endlich aus meinen Augen.“
Mary wurde durch das Tor gestoßen und fiel. Sie spürte wie sie durch Raum und Zeit wirbelte. Ihr wurde schwindelig. Milliarden von Farben und Lichtern strömten auf sie ein. Es war mehr als ihr Geist erfassen konnte und so wurde ihr schwarz vor Augen. Nebel umhüllte ihre Erinnerungen und ließ sie nicht mehr frei. Das Schwert, das auf der toten Erde gelegen hatte, löste sich langsam auf, ohne dass es jemand bemerkte.





1.Kapitel

„Computer Logbuch der Enterprise. Captain Picard:
Wir sind gerade in den Orbit von Tepus IV einem Planeten der Klasse M eingeflogen. Vor ungefähr einer Stunde erreichte uns ein Notruf von diesem Planeten, den wir und noch zwei andere Föderationsraumschiffe empfingen. Der ganze Planet wird von tektonischen Beben und Vulkanausbrüchen erschüttert. Die Erdteile verschieben sich, so dass ganze Kontinente versinken von heißer Lava verschlungen werden. Leider können wir den Vorgang nicht mehr stoppen und sind gezwungen die Bevölkerung zu evakuieren. Auf Tepus IV befindet sich eine Kolonie der Andorianer und es ist der einzige bewohnbare Planet in diesem Sonnensystem.“

„Picard an Doktor Crusher“, sagte der Captain der Enterprise durch sein Intercom.
„Crusher hier“, meldete sich eine weibliche Stimme.
„Bereiten sie alles darauf vor, etwa ein Dutzend verletzte Andorianer aufzunehmen“, teilte Picard in seinem typischen autoritären Tonfall mit.
„Verstanden.“
Picard nahm auf seinem Sessel platz von dem man die Brücke gut überblicken konnte. Neben ihm stand sein erster Offizier Commander Riker, der nachdenklich auf den großen Bildschirm schaute. Darauf waren Tepus IV und die zwei anderen Raumschiffe zu sehen.
„Mr Data. Wie viele Andorianer befinden sich noch auf dem Planeten?“ fragte der Commander.
Der Android, der an dem Steuerpult vor dem Bildschirm saß drehte sich zu ihm um. Seine blasse Haut leuchtete unmenschlich und seine goldenen Augen schauten Riker an.
„Es befinden sich noch 24 Lebensformen auf dem Planeten“, berichtete Data. „Die Hälfte davon wird gerade von der USS Adventure erfaßt.“
Der Lieutenant Commander wandte sich wieder dem Pult zu. Riker betätigte sein Intercom.
„Riker an O´Brien.“
„Aye, Sir.“
„Sind sie bereit, die übrigen zwölf Personen direkt in die Krankenstation zu beamen?“
„Ja, Commander.“
„Fangen sie damit an.“
„Aye, Sir.“

Der Transporterchief O´Brien befand sich in Transporterraum vier und hatte bis jetzt auf den Befehl zum Beamen gewartet. Er hielt eine Gruppe Andorianer erfaßt und wollte sie gerade hochbeamen, da zeigten die Sensoren an, daß sich noch eine Person auf dem Planeten befand.
„O´Brien an Brücke“
„Gibt es irgendwelche Schwierigkeiten, Chief?“ hörte er die Stimme des Captains fragen.
„Es befindet sich noch eine weitere humanoide Lebensform in Reichweite, ungefähr 100 Meter von der Gruppe entfernt.“

Auf der Brücke war Picard von seinem Sessel aufgesprungen und blickte den Androiden an.
„Können sie das bestätigen, Mr Data?“ fragte er.
„Ja, Sir. Aber vor einer Minute haben unsere Sensoren nur zwölf Lebensformen erfassen können.“
Picard machte sich darüber nicht weiter Gedanken, denn er nahm an, daß die Sensoren durch die tektonischen Aktivitäten beeinflußt worden waren.
„Beamen sie die Person zusammen mit den anderen hoch“, befahl er.
„Verstanden.“

Doktor Crusher hatte nun auf der Krankenstation alle Hände voll zu tun, denn keiner von den Geretteten war unverletzt. Sie stürmte von Verletztem zu Verletztem und sorgte dafür, daß sie alle behandelt wurden. Die meisten hatten Verbrennungen oder Knochenbrüche. Die Krankenstation war erfüllt von vor Schmerzen ächzenden blauhäutigen Andorianern, deren Antennen wild von ihren Köpfen abstanden. Beverly Crusher behandelte gerade einen Andorianer mit relativ leichten Verletzungen, als eine der Schwestern sie ansprach.
„Sie sollten sich etwas ansehen.“
Mit einer gestreßten Miene gab sie die Behandlung an einen anderen Sanitäter weiter und folgte der Schwester. Sie blieb vor einem Biobett stehen, auf dem eine Frau lag. Ihr langes blondes Haar breitete sich glänzend auf dem Kissen aus. Das zerfetzte rote Kleid, das sie trug klebte verschmutzt an ihrem schlanken Körper. Ihre Augen waren geschlossen. Beverly ging näher an das Bett heran und schaute auf die Person hinunter. Diese Frau, die dort lag, war wirklich atemberaubend schön, aber sie war eindeutig keine Andorianerin.
„Diese Person wurde mit den anderen Verletzten hochgebeamt. Ihre Werte sind irgendwie ungewöhnlich. Sie liegt allem Anschein nach im Koma“, berichtete die Schwester. „Sonst ist sie aber relativ unverletzt, bis auf einige kleinere unbedeutende Schnittwunden.“
„Ich werde mich später darum kümmern“, beschloß die Doktorin. „Versorgen sie bitte die schwerer Verletzten.“
Die Schwester nickte und entfernte sich. Auch Beverly wandte sich wieder den Andorianern zu. Ab und zu blickte sie zu der blonden Frau hinüber, doch diese rührte sich nicht.

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Für Kritiken aller Art wäre ich sehr dankbar.