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Thema: Movie #1 - The Gathering (Die Zusammenkunft); Pilotfilm

  1. #1
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    Standard Movie #1 - The Gathering (Die Zusammenkunft); Pilotfilm

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    B5 | Pilotfilm | Die Zusammenkunft (The Gathering)
    wu-chi



    The Gathering (Die Zusammenkunft)

    Im Jahr 2257 wird die Letzte der Babylon-Stationen ein Ort der Begnung verschiedener raumfahrender Völker. Diese letzte Hoffnung auf Frieden gerät in Gefahr, als der Botschafter der Vorlonen, einer alten und geheimnisvollen Rasse, beinahe einem Anschlag zum Opfer fällt und Commander Sinclair zum Hauptverdächtigen wird.

    Der Pilotfilm zeigt schon sehr deutlich, dass JMS mit Babylon 5 eine andere Richtung als das beherrschende Star Trek einschlägt. Wir haben es hier mit einer Station zu tun, die vom Handel, Glücksspiel und einer Atmosphäre des Misstrauens unter den Völkern geprägt ist. Mit den Vorlonen gibt es ein wirklich ungewöhnliches Alien.
    Die Geschichte selbst ist allerdings noch ein wenig unspektakulär. Aber dafür wirft die Lösung eine ganze Menge Fragen auf, die im Verlauf erst geklärt werden.
    Aber ein Pilotfilm dient natürlich auch dazu, die Charaktere einzuführen. Und das tut er, zumindest in der neuen Fassung, ganz gut. Auch wenn letztendlich vier der Charaktere wieder ausgetauscht werden, machen die neuen Szene besonders Laurel und Ben zu einem wichtigeren Teil der Geschichte. Dennoch ist es für mich leicht nachvollziehbar, dass die beiden wieder ausgetauscht werden.
    Auch interessant sind die äusseren Änderungen zur ersten Staffel. Am Make-Up wurde noch herumgefeilt. Besonders bei Delenn, die doch recht androgyn ausschaut (und wohl ursprünglich sogar männlich sein sollte). G'Kars Kiemen werden wohl leztendlich nicht mehr erwähnt.
    Musikalisch gefällt mir der neue Christopher Franke Soundtrack auch besser. Die originale Musik von Stewart Copeland hatte zwar ihren eigenen Stil, war aber recht spärlich und auch emotional oft unpassend.

    (3.5/5 für die Special Edition, 2.5/5 für die alte Fassung, die ich hier noch auf VHS hab - diese hatte mich beim ersten Anschauen ja nicht so begeistert)
    Geändert von wu-chi (30.07.2007 um 18:40 Uhr)

  2. #2
    Super-Moderator Avatar von cornholio1980
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    Standard

    Wenn du's schon ansprichst, hier meine Kritik zur Special Edition (ein Review der alten Fassung folgt erst, wenn die DVD bei mir eingetroffen ist und ich ihn noch einmal gesehen habe):

    (Review auf meiner Homepage lesen)

    Das hier vorgestellte Review bezieht sich auf die Special Edition des Pilotfilms, die im Zuge der Übernahme der Serie von TNT angefertigt wurde. Neben einem neuen Schnitt von JMS (mit vielen neuen Szenen) kann diese Version auch mit einem neu komponierten Soundtrack von Christopher Franke aufwarten. Die Special Edition wurde leider bisher im deutschsprachigen Raum weder ausgestrahlt noch auf DVD und/oder Video veröffentlicht...

    Die Raumstation Babylon 5 ist nun seit knapp einem Jahr in Betrieb, und erwartet in Kürze das Eintreffen des letzten Botschafters, den Vorlonen Kosh. Seine Ankunft wird bereits mit Freude erwartet, sind doch damit endlich die 5 größten und mächtigsten Rassen der Galaxie vertreten - ein wichtiger Meilenstein für das Babylon-Projekt, dessen primäre Aufgabe es ist, den Frieden aufrecht zu erhalten. Doch leider gibt es Komplikationen: Nur kurz nach seiner Ankunft wird auf den Botschafter ein Anschlag verübt. Als die Telepathin Lyta Alexander seine Erinnerungen scannt, um mehr über das Gift zu erfahren, erkennt sie auch, wer für den Anschlag verantwortlich ist: Commander Jeffrey Sinclair. Dieser ist schockiert über die Anschuldigung, und beauftragt seinen Freund und Sicherheitschef Garibaldi, der Sache nachzugehen. Falls es ihnen nicht gelingt, Sinclairs Unschuld zu beweisen, erwartet ihn der Abtransport auf den Heimatplaneten der Vorlonen - und bisher ist noch kein Mensch lebend aus ihrem Raum zurückgekehrt...

    Die beiden Fassungen des Pilotfilms sind ein Lehrbeispiel dafür, wie viel ein guter Schnitt bei einer Produktion aus macht. Denn die ursprüngliche Fassung des Pilotfilms konnte mich nicht wirklich überzeugen - zu dröge schlenderte die Handlung vor sich hin, es fehlten teilweise Spannung und Dramatik, weshalb sich doch einige Male etwas Langeweile eingeschlichen hat. Auch JMS war mit dem Pilotfilm nie so recht glücklich und verfluchte sich für sein fehlendes Selbstvertrauen, hätte er doch eigentlich als Produzent das Recht auf den endgültigen Schnitt gehabt - wollte jedoch dem Regisseur damals nicht mehr groß hineinpfuschen.

    Als Babylon 5 ab der 5. Staffel von TNT übernommen wurde, gab man ihm schließlich die Möglichkeit, eine neue Version von "The Gathering" zu erstellen - das Ergebnis ist in meinen Augen wirklich sensationell und phänomenal. Die Handlung entwickelt sich nun deutlich schneller, und das, obwohl von JMS sogar noch einige neue Szenen hinzugefügt wurden! So darf Sinclair gleich zu Beginn in einer sehr spannenden Szene mit einem Drogenschmuggler sowohl seine diplomatischen Fähigkeiten als auch seinen Heldenmut und ansatzweise auch schon seine Todessehnsucht beweisen. Ebenfalls toll die Szene in der Sinclair's Freundin zu Delenn geht, um sie um ihre Intervention zu bitten - vor allem, da hier bereits eine recht nette Andeutung bezüglich Delenn's Funktion auf Babylon 5 geliefert wird.

    Auch der Showdown ist nun deutlich gelungener. In der alten Fassung war Sinclair von einer Szene auf die nächste völlig durchgeschwitzt und erschöpft - und man hatte keine Ahnung, wieso eigentlich. Mit den neuen Szenen wird dies nun endlich verständlich. Doch nicht nur die neuen Szenen sorgen dafür, dass der Pilotfilm in der neuen Version einen deutlich besseren Eindruck macht - einen sehr großen Anteil daran hat auch die neu komponierte Musik von Christopher Franke. Vor allem eine absolute Schlüsselszene des Pilotfilms wirkt nun gleich doppelt und dreifach so gut: Sinclairs Erzählungen über die letzte Schlacht des Erd-Minbari-Krieges. In der alten Fassung war diese Szene recht bieder inszeniert - ohne jegliche Musik oder sonstige Raffinesse darf man einem Monolog von Sinclair zuhören, der zwar gut vorgetragen wurde, dem aber doch irgendwie etwas fehlte. In der neuen Fassung wurde diese Szene nun mit Geräuschen (Funksprüchen etc.) der Schlacht unterlegt - zusammen mit Christopher Franke's absolute genialem "Requiem for the line", das bereits in der Serie und im TV-Film "In the Beginning" für ordentlich Gänsehaut gesorgt hat, ergibt das eine absolut großartige und wirklich denkwürdige Szene... und beschert Babylon 5 einen weiteren "Magic Moment"...

    Mit der schnelleren Handlung, den zusätzlichen Szenen (die vor allem Charaktermomente darstellen) und der neuen Musik wurden eigentlich die größten Schwächen des Pilotfilms ausgemerzt. Natürlich gibt es auch noch andere Aspekte die weniger gelungen sind, doch diese sind nicht weiter tragisch. So kann ich mich immer noch nicht ganz mit Mira Furlan's Performance im Pilotfilm anfreunden - vor allem ihr Akzent ist mir persönlich manchmal einfach zu penetrant und stört so oftmals die Dramatik einzelner Szenen... exemplarisch sei hier die Szene genannt, in der Delenn G'Kar mit der Kraft von "du gravidies" (gemeint sind natürlich "two gravities") bedroht. Wo wir schon bei der Szene sind: Sonderlich gefallen konnte mir diese ohnehin nie... hier wirkt Delenn auf mich einfach zu aggressiv - zu ihrer Figur aus der Serie will die Darstellung in dieser Szene jedenfalls nicht passen. Ebenfalls auf der negativen Seite ist für mich Sinclairs Freundin... und das nicht nur wegen des grauslichen Haarschnitts. Irgendwie konnte mich die Figur noch nie so recht begeistern... wobei ich gestehen muss, dass auch sie durch die zusätzliche Szene mit Delenn deutlich gewinnt.

    Auch wenn der Pilotfilm durch die Änderungen ohne Zweifel deutlich besser geworden ist - seinen Zweck hat er eigentlich auch schon in der alten Fassung erfüllt, nämlich das Universum und die darin lebenden Figuren vorzustellen. In der Tat ist es wirklich erstaunlich, wie viel an Hintergrundinformationen JMS neben der eigentlichen Handlung rund um das Attentat auf Kosh hier einbauen konnte. Man erfährt das Wesentlichste über die Station, wird bereits in die Problematik der Telepathen eingeführt und lernt etwas über die verschienen Rassen und deren unmittelbare Vergangenheit. Vor allem Londo's Szenen sind einfach großartig - egal, in welcher Fassung. Insbesondere als er Garibaldi von der einst strahlenden Centauri-Republik erzählt und darüber lamentiert, was aus ihr geworden ist - hier erkennt man bereits, dass hinter dem scheinbar lächerlichen und oberflächlich fröhlichen Botschafter weit mehr steckt, nämlich eine desillusionierte Melancholie, die wirklich einen herrlichen Kontrast zu seinem äußeren Erscheinungsbild darstellt.

    Ebenfalls positiv erwähnt werden müssen die CGI-Effekte... dass diese heutzutage niemanden mehr sonderlich beeindrucken können, ist verständlich. Doch man darf auch nicht vergessen, dass dies der erste Einsatz dieser Technologie im Fernsehen war... und das im Jahre 1991, als CGI ohnehin noch in den Kinderschuhen steckte. Ohne die verhältnismäßig billigen Effekte aus dem Computer wäre Babylon 5 nicht machbar gewesen, und auch man den Szenen in jeder Sekunde ihre Herkunft ansieht, geben sie der Serie einen ganz eigenen Look, der ebenfalls dabei hilft, Babylon 5 von anderen Science Fiction-Serien abzugrenzen.

    Fazit: Abschließend kann festgestellt werden, dass beide Versionen des Pilotfilms eine gute Einführung in das B5-Universum darstellen... doch die Special Edition ist ganz einfach deutlich interessanter, spannender, stimmiger, dramatischer, besser... und damit der alten Version derart überlegen, dass ich letztere nicht mehr guten Gewissens empfehlen kann. Wollen wir hoffen, dass sich Warner Deutschland doch noch erbarmt und das erforderliche Kapital in die Nachsynchronisation der neuen Szenen investiert, und die Special Edition auch hierzulande veröffentlicht...
    Wertung: 9/10
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    "I believe that when we leave a place, part of it goes with us, and part of us remains. Go anywhere in this station, when it is quiet, and just listen. After a while you will hear the echos of all our conversations, every thought and word we've exchanged. Long after we're gone, our voices will linger in these walls."
    Andreas Katsulas as G'Kar - Objects in Motion / The Lost Tales-Intro


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