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Thema: Leberwurstbrotquote

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  1. #1
    Dauerschreiber Avatar von TheEnvoy
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    Im Rahmen der in Berlin stattfindenden Popkomm wird ja momentan wieder über eine
    Deutschquote im öffentlich rechtlichen Radio, von anderen Seiten gar in allen Radiostationen,
    diskutiert. Morgen gibt es dazu sogar eine Anhörung im Bundestag.

    Ich finde das es der folgende Artikel recht gut auf den Punkt bringt:

    Der Tag, an dem…

    …we are discussing pop & politics
    Sorry, my English is not very good. I am deutsch. But today is special. I have to bite my teeth
    together und write in a foreign tongue. English is the pop-language, isn’t it? Tomorrow, in our
    hometown Berlin, Popkomm will start. The biggest popmarket of our fatherland!

    All around Popkomm, furious discussions are going on. Gray-haired German Liedermakers like
    Udo Lindenberg and Peter Maffay, green-minded politicians like Antje Vollmer and Claudia Roth
    are saying: „Wir brauchen eine deutsche Quote im Radio. Es wird zu viel auf Englisch gesungen.“
    Even der Bundestag will discuss it. Especially Reinhard Mey is very outspoken on this issue:
    „Die Situation für die deutschen Künstler ist dramatisch. Da wird ein ganzer nationaler Kulturbereich
    platt gemacht.“ He probably thinks: „In den 60er Jahren haben die Beatles mit ihrem schamlosen
    englischen Gesang gnadenlos den nationalen Kulturbereich Freddy Quinn platt gemacht. So etwas
    darf sich auf deutschem Boden nie mehr wiederholen.“ Well, I don’t know. Puhdys, Wir sind Helden,
    Die fantastischen Vier, Karat, Herbert Grönemeyer, Sportfreunde Stiller, Die Wildecker Herzbuam,
    Xavier Naidoo, Michelle and many dozens more, old and young, fat and slim, newcomers and
    established old bones, they are all German stars and earning big money while singing in
    good ’ole german. They don’t look platt gemacht to me, my friend. If Wildecker Herzbuam
    are complaining: „Robbie Williams verkauft mehr Platten als wir! Pfui Deibel!“, my answer
    would be: Appear a little bit more like Robbie Williams. Why don’t you try to be sexy? And you will
    be more successful, even if you sing in Kirchenlatein.

    In fact there is something much more endangered than German music. When – be honest! –
    did you last see a good, juicy, greyish german Leberwurstbrot? Our Restaurants don’t
    serve them anymore. Even our Schnellimbisse ignore them. They serve Hamburgers, Soupe
    à l’oignon, Sushi, Guacamole, all kinds of foreign stuff, but no more Leberwurstbrot. Imagine,
    German mothers feed their kids with French fries, Döner and Cornflakes! Today you can grow up in
    this country without having a single Leberwurstbrot in your whole childhood. Your throat will
    never experience this unique, slippery, mashed, fat and tender Leberwurstfeeling. No
    wonder that this generation is singing in English. Lieber Bundestag! What we really need, is a
    Leberwurstbrotquote in our Restaurants. mrt
    Quelle: Tagesspiegel.de

    Was haltet ihr davon? Eine Deutschquote im Radio? Ich höre zwar keinen öffentlich rechtlichen
    Rundfunk, aber fände es dennoch nicht so toll. Ich glaube nicht das das die deutsche Musik nötig
    hat. Wenn sie gut ist, dann wird sie auch gespielt. Wenn die Hörer mit dem Programm nicht
    zufrieden sind, dann sollen die sich doch darum bemühen etwas zu ändern.
    Wenn eine solche Initiative jedoch von der Industrie, der Politik und den vermeintlich nicht
    gehörten Künstlern ausgeht, so hat dies für mich den faden Beigeschmack von Bevormundung.
    Und wenn ich ein ganz sicher nicht möchte dann ist es von der Politik bevormundet zu werden.
    "Those who would give up essential Liberty, to purchase a little temporary
    Safety, deserve neither Liberty nor Safety."
    -- Benjamin Franklin

    Now There's A lesson To Learn,
    Respect's not Given,
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  2. #2
    Dauerschreiber Avatar von Whyme
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    Wenn sie gut ist, dann wird sie auch gespielt.
    Und wenn sie nicht gehört wird, wie sollen die Leute dann erfahren, dass sie gut ist?

    Viele gute Deutsche Musiker führen ein Schattendasein, weil ihre Musik nicht im Radio gespielt wird und damit auch nicht bekannt wird. Die Radiosender spielen halt lieber Sachen von denen sie wissen, dass sie gehört werden. Und da gewinnt eine bekannte englischsprachige Band vor jeder noch so guten deutschen Band.

    Whyme
    I used to think it was awfull that life was so unfair. Then I thought wouldn't it be much worse if life were fair and all the terrible things that happen to us came because we deserve them? So now I take great comfort in the general hostility and unfairness of the universe.

  3. #3
    Dauerschreiber Avatar von TheEnvoy
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    Aber es gibt ja auch neue englische Sachen welche im Radio laufen, die habens ja auch geschafft auf die
    Playlist zu kommen. Irgendwo müssen die ja auch überzeugt haben. Also gleiches Recht für alle.

    Und gleich ist halt nicht wenn von vornherein 40% für die deutschen reserviert sind. Das das nicht unbedingt
    positiv enden muss ist wohl möglich - wenn ich grad wieder sehe das es wohl 3 Versionen von Obsesion gibt die
    alle in den wasweißichwasdaswar Charts sind.
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  4. #4
    Dauerschreiber Avatar von Whyme
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    Bei englischsprachigen Bands hast Du ja zu 99% Importe, d.h. es gibt schon Erfolgs- und Verkaufszahlen z.B. aus Amerika. Newcomer haben es da leichter, weil sie keine so große ausländische Konkurrenz ausstechen müssen und auch auf eine komplett andere Medienlandschaft treffen.

    Ein neuer englischsprachiger Song, der bei uns auf den Sender kommt, hat also schon nachweisbar überzeugt. Der deutsche Song noch nicht.

    Dazu kommt, dass sich aus der Menge der amerikanischen Songs Senderprofile bilden, in denen ein deutscher Song kaum einen Platz findet. Daher ist zumindest der Gedanke, dass deutscher Musik ein gewisser Platz in den Playlists der Sender reserviert werden soll, gar nicht mal schlecht. Ob es 40% sein müssen, ist eine andere Frage.

    Whyme
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  5. #5
    Wühlmaus Avatar von Nager
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    [unkonstruktiv]Ob Udo Jürgens, Peter Mafai oder der neueste Cover-Hit vom Exmitglied einer gecasteten amerikanischen Girly-Band - mir total schnuppe.

    Wie wäre es mit ner Qualitätsquote?
    http://www.rettedeinradio.de[/unkonstruktiv]

    Bezieht sich die Deutschquote eigentlich auf deutschsprachige Musik oder nur auf Musik aus deutschen Landen? Wenn man sich auf ersteres festnagelt, wirds wirklich ernst. Dann feiert vielleicht mangels Auswahl Juliane Werding ihr Comeback im Hitradio.

  6. #6
    Moderator Avatar von Amujan
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    Nein es ist eine Vierteilung.

    60% ausländische Künstler
    40% deutsche Künstler

    davon dann 1/3 deutsche Songs deutscher Interpreten, 1/3 englische Songs deutscher Interpreten und 1/3 unbekannte junge deutsche Bands/Künstler.

    Nun ich bin der Meinung dass es in der Hörkultur momentan einen Umschwung gibt, die deutschen Singlecharts werden nicht mehr von amerikanischen Künstlern oder Inselpopbands beherrscht, Rosenstolz, Wir Sind Helden, Fanta 4, Juli, Viriginia Jetzt!, Silbermond (um nur einige zu nennen) sind Bands die es auch ohne diese Regulierung geschafft haben, weil ihre Songs überzeugen konnten.

    Ich glaube nämlich auch der Durchschnittsteenie der die Musik kauft hat auch genug von gecasteten Popbands und amerikanischem HipHop. Was sich auch bei den Musiksendern niederschlägt.

    Berlins größter Privatsender 104.6 RTL z.B. hat sein Programm soweit umgestellt, dass nicht mehr nur die allerneuesten Songs laufen sondern auch wieder Singles aus den letzten Jahrzehnten. Dazu kommen dann die "Granaten" wie Anastacia und neue junge Talente aus England, Amerika und Deutschland. Keine Stunde vergeht in der nicht eine der oben genannten Bands läuft.

    Amu

  7. #7
    Furie Avatar von Simara
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    Quotenregelung für deutsche Musik.... hmmm.

    In Frankreich gibt es das ja schon lange - habe ich mir sagen lassen - und dort scheint es zu funktionieren.

    Ich höre ja nun SWR3 und in den Höhrercharts am Sonntag sind vier "deutsche" Titel bzw. von deutschen Machern drin.
    Waren letztens aber auch mehr.

    Ich hab grundsätzlich nichts gegen deutsche Musik. Aber wenn z. B. die Söhne Mannheims bzw. Xavier Naidoo im Radio "missionieren", habe ich das schier unwiderstehliche Bedürfnis, selbiges aus dem Fenster zu werfen!
    "Vielleicht können Sie nicht sehen ....... Bla bla ...."
    Vielleicht kann ich's nicht mehr hören.
    Und sollte so ne Quote kommen, dann kommt noch mehr von dem .... Zeug.
    Nein danke.
    Auch die deutschen Rap-Varienten seinerzeit - ich nenn mal nur Sabrina Setlur - mochte ich nicht.
    Herbert Grönemeyer höre ich ganz gerne. Seine Lieder sprechen mich schon an. Aus einem bestimmten Grund ist er mir aber zur Zeit auch etwas verleidet, aber das gibt sich wieder.
    Was mir hingegen auffällt, ist, dass im SWR3 kaum deutsche Lieder gespielt werden.
    Okay Max wird ab und zu gespielt - da wahrscheinlich wegen Stefan Raab.
    Juli ist mit "Die perfekte Welle" auf den Höhrercharts zwar Nr. 1 aber im täglichen Progamm höre ich sie nicht.
    Ivonne Catterfield durfte zwar ab und an mal das "Nur für dich" hauchen, aber ansonsten ist Stille.
    Auch Alexanders Lieder wurden nicht gespielt.
    Zum Glück die von Daniel K. auch nicht.
    Wäre noch Juliette zu erwähnen, die auch ein oder zwei hörbare Lieder hat. Auch hier Nada bei SWR3.

    Anmerkung: Ich sprech nur von SWR3.

    Wenn ich das so überdenke, dann kann ich verstehen, warum eine Quote eingeführt werden soll.
    Manche Lieder von ausländischen Interpreten werden rauf und runtergespielt, dass sie einem zu den Ohren raushängen und die deutschen Interpreten bzw. Macher laufen unter ferner liefen. Nicht gerade fair.

    Aber SWR3 ist da sowieso so ein Spezi.
    Von Black eyed peas wird Shut up und Where ist the Love immer wieder gespielt und dabei wird scheinbar ganz vergessen, dass diese Gruppe mittlerweile schon andere neuere Lieder rausgebracht hat.
    Zweimalt ... zweimal hab ich Hey Mama bei SWR3 gehört.
    Manchmal frage ich mich, ob die pennen.
    Und wenn dann der Spruch kommt: Immer die neuesten Hits - SWR3, dann frage ich mich immer, bin ich im falschen Film.

    Aber ich schweife ab.

    Ich stehe einer Quote zwar skeptisch gegenüber, denke aber, dass sie zu mehr Fairness führen könnte.
    Und vielleicht ein Anreiz dafür sein könnte, dass auch mehr in deutsch produziert wird, bei Herb gehts ja auch.

    Es müssen ja nicht unbedingt Daniel K.s Lieder sein, die gespielt werden. Aber schlimmer wie die 10. Wiederholung von "Vielleicht .... " *tob ich gleich* ist es allemal.

    Fazit:
    Vielleicht gar keine schlechte Regelung, zumal es sich nicht ausschließlich auf deutschen Text bezieht. Da kann also Mousse T. und Konsorten weiterhin in englisch produzieren, es gilt als deutsch.
    Dann dürften die 40 % gar nicht mal so ins Gewicht fallen.


    Staffel II (2) dienstags im Nachtprogramm auf Pro7MAXX (Doppelfolgen)

    Staffel XII (12) montags 21:05 Uhr auf Pro7MAXX


    Staffel XIII (13) montags 20:15 Uhr auf Pro7MAXX

    Staffel XV (15) donnerstags auf CW

  8. #8
    DerBademeister
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    Soweit ich weiß ist hier nicht an 40 % gedacht (das ist die Quote in Frankreich), sondern an etwas im Rahmen 10 % (der derzeitige Anteil deutscher Musik liegt bei 1,5 %).

    Lasst also bitte mal die Kirche im Dorf.

    Eine Quotenregelung die deutschen Künstlern 10 % der Hörfunkzeit einräumt begrüße ich - wenn man dann auch einmal wirklich deutsche Bands fördert und spielt, und nicht nur irgendwelchen Volksmusik-Dummquatsch oder Castingpop.

  9. #9

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    Mir ist das so gesehen reichlich egal. Ich hab überhaupt kein Radio. Ich hasse Radiohören. Fernsehen ist trotz Werbung noch erträglich aber Radiohören nervt mich total. Alle zwei Songs kommt Werbung. Da krieg ich nen Rappel.

    Das grössere Problem sehe ich eher darin das meine Gäste, meist 15 jährige Tussen die sich auf 25 schminken, mich ständig fragen: Spielscht du die CEEDÄÄÄÄ hier? Wenn jetzt auch noch eine derart hirnrisse Quote eingeführt wird na danke. In der Arbeit muss ich nicht auch noch den Kiddie Mist ertragen wollen, vorallem dann wenns aus Deutschland kommt.

    cu, Spaceball
    ^Dramatisierte Darstellung - Kann von der Realität abweichen^


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  10. #10
    Dauerschreiber
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    Wie kann man eigentlich einem privaten Rundfunksender vorschreiben, welche Art von Musik er zu spielen hat? Der Sender muß schließlich sein Geld damit verdienen, und wenn er es auf diese Art und Weise kann, so soll er es tun. Anders ist es bei den öffentlich-rechtlichen Sendern, die ihr Geld (mittels Zwangsabgabe) sicher in der Tasche haben, aber trotzdem sich in keinem Punkt programmtechnisch von den privaten abheben. Da hielte ich eine Quote für gerechtfertigt. Aber die Quote allen per Gesetz aufdrängen? Es wird doch auch keinem deutschen Unternehmen auferlegt, einen gewissen Prozentsatz von deutschen Produkten für die Endproduktion zu kaufen.

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